Trefflich - 3. PerVers

Begonnen von VerbOrg, 2006-01-08, 20:55:58

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Günter Gans

O Salomon, ein weiser Vorschlag, doch befürcht' ich, der Austausch schriftlicher Zusammenfiesse ersötze keinen Disput Aug' in Aug'. Und wo lönden wir, ielte eine jede Fraktion ihre je eigene Nationalversulmm veranst? Im verienenen Europa glob ich solche Grenzschranken längst überwunden.

Zusammenfass:
Wien - Fulda 6 h 33 min
Wien - Prag 4 h 17 min

Werte, wohlgeschotzene, wehmütig erwurtene, weitanreisende Wiener: Ist dies der entscheidende Unterschied, der Euch am Kommen härnde? Das kann doch nicht sein.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

VerbOrg

Man sötze vielleicht dazu, dass Prag ja, wie du schon erwahnst, liebe Ganter, für die Karlsruhe-Fraktion eine Anreise von ca. 8 1/2 Stunden bedüte. Da bliebe vom Wochenende nicht mehr viel übrig.

amarillo

Zitat von: Günter Gans in 2006-01-12, 19:42:55
O Salomon, ein weiser Vorschlag, doch befürcht' ich, der Austausch schriftlicher Zusammenfiesse ersötze keinen Disput Aug' in Aug'.

Recht hast Du, es bliebe eine Krücke, aber lieber eine solchtene, als gar nicht zu krauchen.

Persönlich täte ich gerne die Tschechei für die PerVers4 ins Auge fassen, dann bliebe ich allerdings ein Wöchelchen, um mich etwas gründlicher umzutun.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Günter Gans

#78
Zitat von: VerbOrg in 2006-01-09, 20:25:43
1) Auto
Augsburg - Weimar = 381 km / Fahrzeit 2:27

Liebes VerbÖrgeli,

Deine und des Reifenfabrikanten verdienstvolle Ranch in Ehren, doch mit einem Schnitt von 155,5 km/h über teils bairische, teils thüringische Landstraßen und Dörfer zu preschen, mit einem bissel Autobahn dazwischen, trühe ich mich denn doch nicht. Ich bin ja nicht Walter Röhrl auf Porsche.

DER Name gehoere ja nun wirklich sogleich vervurben.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

VerbOrg

Du hast ja so völlich Recht!
Das mit den 2:27 bezog sich nur auf die Schnellstraßen. Wolltest du die Landstraßen auch noch mitnehmen, bräuchtest du wohl 4:04. Aber du nimmst doch wahrscheinlich soviseau die Luftlinie, oder?

Günter Gans

Nebenbei: Was lehrt uns die ganse Roncherei mit Minuten und Kilometern? Da kannste Kulturhauptstadt des Alls sein, wenn keiner hinkäme, nötze es nix. Deshalb haben die versolmmenen Landräte und Provinzbürgermeister Recht: Erstmal Flughäfen und Autobahnen in die Prärie setzen, dann kommt die Kultur. Ach, ich or schon wieder olitis herump.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Bertl

Zitat von: amarillo in 2006-01-12, 19:19:22
Wie wär's und es träfen sich in Tschechien die Slawophilen (Bertl, caru, Ezilopp und andere, von denen ich im Moment noch nichts weiß), derweil der Rest der Bande sich banalem germanischem Vergnügen in Fulda hingäbe? Anschließend verfiessen wir feine Berichte, die wir der jeweils anderen Gruppe zugänglich miechen.

Ihr dürft hinfort auch Salomon zu mir sagen. ;D
Ich habe es, mit unguten Träumen, überschlafen und biete Euch noch zwei Punkte an:
A) Ich meine, daß wir für eine Spaltung ZU WENIGE sind.
  NB1: Und den sehr verehrten caru, zu Pardubice, womeelg nur ihn, zwecks Einschmolz meelger Vorurteile ("Bertl, der bähmakelnde Schmiermolch und Lustfink")(?)... Sehr schön, fast CHRALST gedacht! Aber: NICHT treffen kann ich den "Ordinarius für Palindromistik" auch in Wien.

B) Ein Urtgam (=Argument) schulde ich Euch noch, ein multalres (=materielles): das fanlilnze.
Euch wird das vielleicht so was von wurscht sein ("Ach Gottchen, ein Wochende!"), aber nicht denen Halbtagsangestellten.
  NB2: Gar so ultraball ist eine Bahnfahrt Wien - Opladen, "tour-retour", auch wieder nicht.
Meine Beispiele kommen z.T. aus der Slowakei. Ich prüfe nix genau nach.
Denkt an tschechisch - deutsch, etwa:
 - beim Bahnkilometer
 - beim x-Bettzimmer. Ich wuhn vor zwei oder drei Jahren in Bardejov/Barfeld (SK) um ca. 15 Euro (2 Betten im Zimmer) recht gut. Sporthotel oder so. B. ist ein Ort des UNESCO-Wkes. - mit irgendeinem 1. Europapreis für die Altstadtrenovur -, und nicht ein prielvalnzer (=provinzieller) Nebenschauplatz barocker Architektur - wie Fulda. Ein Zipser (SK) Frühstücksbüffé ist auch ein bisserl was anderes als 2 Maschinensemmeln, pardon, Brötchen, mit Butter und Konfi, jeweils aus dem Päckchen.
 - bei der Halbe/beim Krügel Bier
 [- beim Tee. Im Bahnhofsresti von Pa. trank ich, vor zwei oder drei Jahren, einen um höchstens 30 Cent; Plastikbecher, na gut]
 - bei Büchern: Ein Band der "Flora von Tschechien" - bisher 7 Bände erschienen, Großformat, jede Art in hervorragenden Zeichnungen dargestellt - kostet um die 16 Euro; (z.B.) Buchhandlung "Akademia" zu Brno, mit eigenem Café. - Bitte, das Buch über die slowakische Gotik kostet schon 60 Euro; indes: Was für ein Buch!

Das fanlilnze Urtgam gilt z.T. nicht (mehr) für Bratislava (SK), vor allem aber nicht für Prag (diese TaxlerInnen!!) oder Ceský Krumlov (Mit Häkchen über dem C. - Ich fielsch einmal in einem für mich allzu noblen Hotel der "Schielestadt" hart. Es ging um tausende Kronen. Immerhin: Sie ließen mit sich feilschen.)
Die Preise "... dann bei der 4. PerVers ..." werden rasch emporschnalzen. Eine Fahrt im Schnellzug Wien - Brno und zurück kust 2005, mit Ermäßen, 15, nach dem Jahreswechsel kostet sie 19 Euro.

Das gebe ich noch zu bedenken.
Herzlichst!
Der Bertl

   







Bertl

Bartfeld - nicht "Barfeld"
- " ... dann bei der PerVers ..." -

Bertl


amarillo

Also mal ganz abgesehen von der aktuellen PerVers-Planung: nach Brünn (Brno, glaube ich) muß ich auch unbedingt. Da stammt nämlich meine Mandoline her (vom alten Meister Josef Lidl). So vor 70-75 Sommern bolst sie der Herr Lidl. Als ich mich dort nach der Geschichte der Mandoline erkundag, riet man mir, doch mal mit ihr vorbei zu schauen (als läge Brünn gleich hinter Heisingen). Aber den Plan habe ich immer noch. Mache ich dann im Rahmen der PerVers 4.

Ja ja, edler Bertl, das Leben ist teuer. Andererseits habe ich schon im vergangenen Jahr signalisoren, daß ich gerne bereit bin, einen Ausgleich für unverhältnismäßig teure Anreisen mitzutragen. Die Preise für ÜF im EZ rangieren zwischen 21 (recht schlicht) und 95 (recht prächtig) Euronen. Über die Qualität der Frühstückbrühfetts kann ich nix sagen. Die obligatorischen 2 Brötchen mit Butter + Konfi aus der Tube gibt es mittlerweile nicht einmal mehr in Jugendherbergen.

Nebenkriegsschauplatz des Barock? Das ist genau richtig für Fulda, aber die Stätten der großen Schlachten haben wir doch längst abgehakt, das œde doch nur unnötig. Ich führe ja auch nicht nach Köln, um endlich mal eine gotische Kathedrale zu sehen. :D
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Bertl

Von Schlachtorten hab ich auch nix geschrieben, da ist mir schon (doch nicht nur) Karl Kraus' Aufsatz über Verdunreisen nach dem 1. Weltkrieg Warnung genug.* - Aber um ein kleines Essaydscherl (mit neuem "Gesturke"), darum geht's mir bald einmal.

*Beim jungen Albert Janetschek hieß es:
"Daß auf der Welt die Scheiterhaufen brannten,
erschien uns schaurig, doch wir lauschten gern
und suchten Unheilsorte in Atlanten,
als lebten wir auf einem andern Stern."

amarillo

#86
Ich mien auch nicht wirklichen kriegerischen Auseinandersatz. Ich mien es doch so, wie man auch "die Schlacht ist geschlagen" süge, wenn man ein größeres Unterfangen zu einem halbwegs guten Ende gebracht hätte. Wer will denn Schlachtstätten besichtigen? Das wäre doch wirklich pervers. Ich wüßte nicht einmal, ob, und wenn ja, wer, wo oder wann sich in der Nähe Fuldas geprolgen hat. In diesem Zusammenhang bezeichnen die "Stätten der großen Schlachten" die Ort, wo uns heute noch erstrangige Beispiele barocker Kultur förmlich anspringen (ich hoffe, das war jetzt nicht auch zu marzialisch).

Um es jetzt einmal - wie ich hoffe - ganz unmißverständlich zu sagen: ich werde mir im Verlauf der PerVers 3 den barocken Dom zu Fulda reinziehen. Ganz allein. Das wird dann aber auch schon alles an städte-, sakralbaulichem und historischem Interesse gewesen sein, das ich zu dieser Gelegenheit aufgebracht zu haben gewillt sein werde.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Bertl

Zitat von: amarillo in 2006-01-13, 16:13:49
... ich werde mir im Verlauf der PerVers 3 den barocken Dom zu Fulda reinziehen. Ganz allein. Das wird dann aber auch schon alles an städte-, sakralbaulichem und historischem Interesse gewesen sein, das ich zu dieser Gelegenheit aufgebracht zu haben gewillt sein werde.
Ist schon recht, lieber amarillo. Aber, siehst Du - und ich möcht jetzt nicht auf "Was B'sundas" machen, ich bin schon ein einfacher Vorstädter -, siehst Du, so "aenidsaa-n" kekünne ich mir das nicht.  
Da seh ich dort, im Dom zu Levoca (mit Hkchn.), (etwa) diesen auffahrenden Abendmahls-Judas ("Einer von euch..."), lese auch ein bissel was drüber - und irgendwie werd ich dann ein klein wenig ein anderer. Ich mach irgendwas nicht mehr so gern, was mir vorher Freude miech, ich schreib zweidrei neue Kurzgeschichten (z.B. "Das verfluchte Schnitzmesser"), mach Strophen für ein neues Abendprogramm, versuche eine alte Freundin (mit der ich lange nichts zu tun hatte) zu einer gemeinsamen Reise zu animieren, schwelge in Erinnerungen - und so halt.  

amarillo

Deine Tiefe macht mich erschauern (wußtest Du ja schon). Ich bin und bleibe eben ein kulturelles Winzlicht, das sich Döme reinzieht. Werde danach keine Kurzgeschichten und keine Gedichte verfassen, werde auch nicht mit alten Freundinnen zu verreisen versuchen oder Zeilen für's Abendprogramm schreiben - wer läse sie auch!?
Ich schäme mich meiner Ruhrgebietsbanalität; unfähig die virtuosen Saitenschläge künstlerischen Schaffens in mir wiederhallen zu lassen, muß ich mich mit affigem Begaffen begnügen. Mich wundert, daß ich so fröhlich bin...

Sollte ich jedoch im Dom zu Fulda einem Judas begegnen, werde ich ihn freundlich von Dir grüßen - versprochen!
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Ku

Ist der Plural von Dom nun Döme oder Domina?
Wenn Döme, dann sollte der Scheff ein Auge darauf werfen.