All about Sex - Jurko Jánošík

Begonnen von Berthold, 2006-08-22, 14:43:29

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Berthold

Eine Antwort aus meinem unverlogenen Roman. Ihr könnt sie ja als giftbeschronken ansehen, indes, Literatur ist es:

"Der Zug rast durch die Ebene, nähert sich Trnava. Die Zeit (wie oft wird das gedacht oder geschrieben) ist verflogen. Natürlich war's auch kein glatt fließendes Gespräch oder Erzählen - war öfters vom Nachtigallenschluchzen von Jarmilas Handy und vom folgenden slowakischen (schreib ich halt:) Wohlklang - zerhackt (Ein Wohlklang zerhackt etwas, na sowas!). Doch über Wohl- oder Mißklang des Slowakischen fürs Ohr eines Niederösterreichers will ich jetzt nicht urteilen. Immer näher kommt Jarmilas Ziel - und Drahoslava, über deren Beruf ich nichts weiß, wird sich wahrscheinlich ihrer Freundin anschließen. Da spricht sie mich an:
   D: Lang schau ich Ihnen schon ins Gesicht. - Sie erinnern mich an eine Gestalt aus der slowakischen Geschichte [- Ich hab mich nur als Georg vorgestellt -] , und jetzt, knapp vor unserem Abschied - [Ach, dieses lange Gesicht, diese großen Augen; Eule, - doch die Regenbogenhäute der meisten Eulenarten sind gelblich oder rötlich, - und trüb und von falscher Milde, wie beim Habichtskauz, sind Drahas Augen schon gar nicht. - Wahrscheinlich hat sie in der Mitte der Brust und neben den bräunlichen Brustwarzen ein paar lange, schwarze Borsten, länger als die Haare auf ihren Unterschenkeln -] (D:) Gift paßt nicht für Ihren Tod. - Ein Fleischerhaken - am linken Rippenbogen, beim ersten Hahnenkrähen, beim Gerassel der Kleinen Trommel. - Eine Vila soll Dir den Schmerz wegzaubern, tapferer, armer Jurko!
   J: Drahuša! [verbittend] /
   Der Zug wird langsam. Die Telefonnummern sind ausgetauscht, aber was macht das noch für einen Sinn? - Jarmila steigt in die Nacht, oder, genauer, in die Abenddämmerung hinab. (Die Sonne im Widder geht langsam unter.) Mein Dank und das 'Ahoi Jurko!' verhallen. - Doch Drahoslava - als wär das hier eine Kitschgeschichte - ja - und Wange - und zarter Kuß, - der freilich heftiger einschlägt als manch eine Zungenspitze. - Dann hat der Dämmer auch Drahuša verschluckt. Blöde starre ich aus dem Türfenster des weiterfahrenden Zuges. -
   Oh, selbst eine Pornoepisode, der blanke, unverbrämte Sex, hieße Leben. Vibrationes - hmh - hah! - Spasmata - haah! Jaaaaaaahh! - Obwohl ich - an die Decke oder an die Wand neben dem Klo gestützt - stehe, bin ich dem Einschlummern nahe. - Ein Sommernachmittag - Wald, nahe einem Bergsee. Moospolster. Honigorchis, Braunrote Stendelwurz. Genug zum Hintergrund. Im Zentrum des Bildes unsere drei Leiber, ineinander verschlungen, verankert und doch tanzend. Die Tempi der Musik, von Ll-aaa-rr-g-ooo bis Prestissimo. - Und dann, ein paar Minuten im Türkensitz auf dem klebrigen Fußboden, zwischen Wachen und Schlaf, eine Groteske: mein Glied, an der Eichel tropisch heiß & straff umringt, wird gestrichen wie eine Darmsaite eines Cellos und läßt den Körper vor mir in tollen Wolfstönen dahinschwingen. Meinen Armen entsprießen Uhuschwungfedern. Am Bogen die Mädchenhand, wachsbleich, mit sonderbar gekrümmten, schlanken Fingern, die Endglieder am längsten und vorne spitz - der Hand einer gotischen Engelsfigur gleicht sie. Aber bald verkürzen sich die Finger, werden stumpfer, fleischiger. Slowakei oder Hausruck- oder Mühlviertel. Säumig und süß streicht, striduliert sie. Haare vom Roßschwanz. Elchtalg. Ach, den Leib durchdröhnt, durchzuckt mir eine Schwarmsäule von Tausenden jener Mückchen mit den fein gefiederten Antennen.
   Worte, die vor fünfundzwanzig Jahren wild & weise klingen sollten, sind aufgestiegen - erstes Asklepiadeisches Versmaß:
   
Wilder, drängender Tanz, pulsende Kraft des Takts
Dunkel, elementar, schwangst du dich auf im Nichts
Chaos, klaffend und leer, Rhythmus bezwang dich einst
Dann erst fand sich die Melodie   

- - - Doch triste Wörter werden mir vorgeflüstert - und gleichzeitig verengt und verdunkelt sich der Raum um uns: Jesuitenheim (wir sind plötzlich in Trnava), düsteres Kellerzimmer, Wände mit Schimmelflecken, Stahlbett. - Mannshohe schwarze, langrüsselige Insekten haben uns, die immer noch nicht Erschöpften, umstellt. Chitin - Leder und Stahl in einem. Lackschwarz schimmernde Panzer. Fangbeine mit sichelartig gekrümmten Schienen, die gegen bedornte Schenkel geklappt werden können. Von den Kopfkapseln ragen lange Antennen empor; deren letzte Glieder sind klobig wie Keulen. Sekrettröpfchen erglänzen auf den Rüsselspitzen der Raubwanzen, ehe sie zustechen."

Kilian

Oha! Eine andere Variation dieses Themas liefert übrigens der noch wenig bekannte Stuttgarter Künstler Timo Brunke mit seinem Coitus poeticus.

Berthold

#2
Dann will ich Euch auch die folgende Szene aus jenem Romanfragment nicht ersparen. Ich muß den Text aufteilen, weil er zu lang ist.

I:
"K [Ist's das Bilsenkraut, das Klara Marias Stirn, ihrem Hals, dieses Schwanenweiß und ihrem Haar diesen Goldglanz verleiht? - Wie erst die Türme und der Brione, jagen mich nun seit Stunden immer wieder Gedichtfetzen aus der Pubertät - das ist doch ein Wandel zum Besseren(?) - Fetzen? Dazu sind die Sachen zu formalistisch:

   Mein Leid gleicht einer schlecht verheilten Wunde
   Geliebte, trink aus ihr mein heißes Blut
   Sonst narbt mir das Gefühl und geht zugrunde
   
   Schenk Deinem Dichter endlich Dein Erbarmen
   Berausche Dich an meiner Inbrunst Flut
   Gib mir die Ruh in Deinen süßen Armen.]

(K:) Jaa, - he, Georg, träum nicht! - Welche Musik? Etwa Der Abschied aus Das Lied von der Erde? Unsere Aufnahme. Mein Gott, der Hornist - diese Lebensglut, hinweg über die Schwärze von Kontrafagott und Tamtam...
   G: Versteh mich, bitte, das hielte ich heute wahrscheinlich - gar nicht aus. Wenn's dir - wenn's auch euch, liebe Olga, lieber Thomas [neben dem ich immer noch steh] recht ist, würde ich gern nochmals HÓNG-TŌNG-TŌNG hören, jetzt die sechste Nummer auf der CD, Antwort an einen Freund.
   [Nicht ein Wort des Widerspruchs äußert Klara Maria. Die beiden anderen nicken schweigend, erheben sich von den Sesseln. Ich aber fühle einen wilden und tränentreibenden Rausch hochsteigen - an dem wohl auch der Pater Hyoscyamus mitmischt. Ich bitte Klara Maria - schön ist sie, - noch schöner als sonst - Bilsenkraut - Schlafmangel - und Schwärmerei - , ich bitte sie, SIE, einen Augenblick noch zuzuwarten. Das sind die Worte des ungeheuerlichen Großen Vorsitzenden - aber das ist religiöse Musik. - Doch auch die Verse, vom Land der Verheißung... Zumindest ist es eines der berührendsten Gedichte, die ich kenne. Wohl wert, dafür fünf Jahre lang Chinesisch zu lernen. Ich künde an:]
   (G:) Für unseren heißgeliebten, unsterblichen Professor, für DICH, MORDECHAJ MEISEL - und auch für Deine liebe Frau, für DICH, ROSA:  HÓONG-TŌONG-TŌONG in Concert! Mit DÁ YŎU-RÉN, ANTWORT AN EINEN FREUND. Voice and Lead Guitar: CHARLIE BUGSBAKER!! [ein Ganesha an Elefantenwärter] On Keyboard: ZUŎ MÈI! [= die linke jüngere Schwester; das ist die Zvonarich, Kroatin aus Pajngrt/Baumgarten im Burgenland, 192 cm lang; - außer Nelda sind sie ja alle riesenwüchsig.] Drums and Voices of Spirits: YOSEFU THE LION INTARE! [und Dein guter Freund Sepp, liebste Klara.] - Baß [ach ja]: Nelda Manzoni! /
   Nun freilich fährt es mir durch die Glieder oder durch jenes eine, das sich gerade eben noch arglos und schrumpelig gegeben hat. - Dort aber, in einer der oktoberkalten, schwarz tapezierten Garderoben der Arena - beim Fünfjahresgedenken der Hainburg-Besetzung - der Verschlag ist ein Ort zum Hinspeiben - doch hastig, verstohlen, dieser wechselweise manuelle Sex, wie ein heimliches Tauschgeschäft - dieser Mittelfingersex - - - - Ein (mh & oh & aach) Sickerquell im GRANIT, immerhin. Doch kümmerlich und kalt ist die Verrichtung; etwas von jenem Sex, der ohne Liebe, selbst ohne Erotik wäre, sei - ja, ist. Selbst ein Blowjob wäre dagegen maienlind. Aber - wirklich ohne Liebe? - Haßliebe? - Wie hieß er noch, der Typ aus Freistadt, der mir dort - (?) - er war in die Garderobe gekommen, war von hinten herangeschlichen, von mir unbemerkt, - die Brille eingedroschen hat - Blind hätte ich sein können! - Violett wurde die rechte Nasenhälfte, meine - ICH ABER HABE DAFÜR SEINEN NASENKNORPEL ZERSCHMETTERT! Und nicht nur das. In die Knie ging der Kretin! Blutsgetröpfel vor schwarzen Wänden - Sperma - Sekret der Bertoldini'schen Drüsen - Rotz. Wie konnte der Dolm auch ahnen, Jurko Jánošík gegenüberzustehen?! - Dennoch, wär er Johann Georg Grasel gewesen - sozusagen mein Zunftgenosse - , verbrüdert hätten wir uns wohl am Ende dennoch, was auch vorher geschehen wäre. - Und Nelda? - - Doch sieh, jetzt hat sie ihr Gesicht zurückbekommen! - obwohl ich sie bei der folgenden Aktion gar nicht angeschaut habe. Ihre Schönheit ist weit abseits von öder Durchschnitts-Schönheit. Eine lange, spitze, sehr bewegliche Nase - grimmige Blicke aus schmalen, dunklen Augen - große, flache Ohren - eine stark gebräunte, großporige Gesichtshaut - dunkles, dichtes, fast borstiges Haar - - Dein Freund wird soeben verdroschen, und du greifst für ihn ein, hilfst einfach dem Schwächeren. Tätlich. Was sie geschrien hat, weiß ich nicht mehr, Beschwichtigung war´s sicher keine. Hinter dem Ohr und auf dem Rückgrat spüre ich ihre Faustschläge. Keineswegs jenes öfters erwähnte Beißen und Kratzen - eine etwas sexistische Differenzierung von Kampfweisen. Sehnige, knochige Bassistinnen-Finger ergeben doch harte Fäuste, und herzhafter und wärmer wirkt ihre Rechte nun auf mich als zuvor, beim Auf und Ab, bei dem sich Frauen oft so kotzgrob, so reißerisch, gebärden. (Oft, Georg? Und Frauen? Eine Handvoll Erfahrungen) - Wie mir vorher ihre Linke, dicke Hornschwielen an den Fingerkuppen, die Hoden quetschte, da mußte mir ja eine Schere meiner Totemtiere einfallen. Ein Hodenkrebs - und gleich mehrere - - Der Freistädter konnte sich kaum noch verteidigen - Lunarplexus und Gejapse... Beutelt dich etwa die Angst, ich könnte dich, Kopf voran, im Tanner Moor versenken, Stachelschwein, Gaulimauli? - Doch Prügeleien zwischen friedliebenden Menschen sind ein Werk von Sekunden. - - Da sind auch Charlie und Sepp - diesmal wirklich Beschwichtigungen - und der Auftritt steht knapp bevor - ein Beruhigungstschick für die Bassistin - Übertriebe ich, dann stürzte sie ein Viertel bhang lassie hinunter./
   - Meine Kälte Nelda gegenüber flaut weiter ab. Nun hab ich die ganze Nelda vor mir. Du alte Kämpferin!"  

Berthold

#3
II:

"Zu meinen Erinnerungen erklingt nun sie, erst mit chinesischem, dann mit deutschem Text, die kohlenkeller-dunkle und doch nicht staubige Stimme Bugsbakers, zwischendurch, Neldas Tonkavernen folgend, immer wieder zum Strohbaß hinabschlagend: Grunzen des Riesenwaldschweins, Gebrumm des Kronentaubers. In beiden Sprachen hält die Düsternis während der ersten drei Verszeilen an. Das Weiß der Wolken ist kein Widerspruch. Es ist die Trauerfarbe. Auf Kaiser Yáos, des legendären Ersten Kaisers von China, zwei Töchter weist Máo hin, von deren Tränen über den Tod des (Zweiten) Kaisers Shùn, der ihr Mann gewesen war, eine Bambusart gefleckte Blätter bekommen hat. Auf jeden Zweig fielen tausend Tränen. Doch dann, in der vierten Zeile, schwindet die Wehmut. Langsamer vollzieht sich der Wandel im Deutschen, der größeren Zahl von Silben entsprechend. Rote Morgenwolken; der Baß lastet nicht mehr so schwer. Aufgeschwungen hat sich die Stimme; höhere Baritonlage - von der Technik her beachtlich. Der Text der letzten vier Zeilen:
   
   ,,(...)   

   DES DÒNG-TÍNG-SEES WOGENGISCHT VERSCHMILZT MIT DEM HIMMELSSCHNEE,
   MENSCHEN DER LANGEN INSEL IM LIED, POESIE, DIE DIE ERDE VERÄNDERT.
   ICH WÜNSCHE MIR, FORTZUTRÄUMEN, INS GRENZENLOS WEITE,
   HIBISKUSLAND," [Das ist Húnán, Máos Heimatprovinz] ,,DARINNEN DIE FÜLLE AN MORGENLICHT."   

   Wir stehen im Kreis, halten einander bei den Händen. Klara Maria und ich schluchzen, kurz darauf auch die beiden anderen. Aber das Gewaltigste kommt noch. Zuŏ Mèis Keyboard-Gefunkel leitet weiter. Und dann, als Antwort auf die Worte HIBISKUSLAND - FÜLLE - MORGENLICHT - , dann gellt und schrillt es los, das unnachahmliche Jodeln der Tva-Frauen, als wäre dort kein Tutsi-Riese gestanden - normalerweise mit Basso-profundo-Stimme. Den Voices of spirits entsprechend, klingt es jenseitig; doch auch nach einem Morgen in der Savanne, vor der großen Hitze; nach dem Lied des Weißbrauen-Rötels (Cossypha heuglini), einer der schönsten Stimmen unter den Singvögeln; nach Heuschrecken, Zikaden. (Von Vogel- und Insektengesang in Rwanda hat Intare in einem Interview gesprochen.) Höher und höher springt die Stimme. Die Mittagsschwüle ist nahe - die Zeit vor dem Regen; das flackert - wie - der Flug des Gauklers (Teratophius ecaudatus). Doch nein, ecaudatus heißt schwanzlos - und das ist - schon bin ich wieder zum Irdischen hinabgesunken - absurd, nicht wahr, Klara? Aber er war ja nur ein guter Freund. Das heißt doch wohl, daß es sich da um den Zusammenklang eurer Seelen drehte - und nicht etwa um Schwellkörperdimensionen oder um jene köstlichen Zitterbewegungen, die Bornemann afrikanischen Männern zuschrieb(- ?) - Aber das kann mir ja wurscht sein, was soll schon wieder diese blöde Eifersucht, diese innere Maßregelung, sogar rassistisch unterspickt? Jurko, du Ekel. Verzeih mir, Klara. Verzeih mir vor allem Du, lieber Sepp. - Erneut versuche ich, mich mit Intare aufzuschwingen. Bis hierher ist vom Schlagzeug nur ein leises Ticken zu hören gewesen. Unfaßbar, wie nun die Trommeln losprasseln, polyrhythmisch - und das Trillern, Quirilieren und Quinquelieren nimmt seinen eigenen Gang, seinen Laufschritt, seinen Flügelschlag. Nur, irgendwann fallen die Impulse doch auf den gleichen Schlag, müssen zusammenfallen, denn Chaos ist es keines, aber wer könnte diese Taktverbindungen durchlauschen, das Knüpfmuster begreifen? Ich vermeine allenfalls zu verstehen, wie Intare die Fülle des Hibiskuslandes ausdrückt. Mit etwas, das es in der Natur gemeinsam nicht gibt: Mit Lauten eines Sonnenmorgens - in der Stimme - und vielerlei Gattungen von Regen - im Schlagzeug.
   - Doch Knall und Fall ist Intares Solo und mit ihm die erfüllte Stimmung so wie die Nummer abgerissen, zu Ende. Durch ein paar Pfiffe und durch gedämpften Achtungsapplaus hindurch - viel zu wenig Jubel für ein geradezu himmelsstürmerisches Musikstück - schlurft, stapft, ganz irdisch, das Baßsolo weiter, verfugt Antwort an einen Freund mit dem nächsten piece, Genossen Guo Moruo erwidernd. Das Zwischenspiel ist wirklich ein streng auskomponiertes Fugato (Stichwort Ghost-Composer), und es heißt Der lange Marsch. Nelda hat die compo, gewissermaßen als Leitthema, während des Konzertes ein paarmal gespielt, virtuos nie, nicht einmal ohne Holpern und Unsauberkeiten, vor allem während der Anfangstakte. Aber, nach solch dumpfem, müdem Beginn dann, poco a poco crescendo e accelerando, erfängt sich ihre (vereinfachte) version und schreitet dem Ende zu allemal trocken und trotzig dahin - was vom sound her freilich auch ein Werk der Tontechnikerin ist. Bedeutung des Solos? Vielleicht die: Das Hibiskusland - auch als Lotosland übersetzbar - mag ein Traumland bleiben, wir aber drängen nach Taten. In Máos Gedicht Der lange Marsch ist die Rede davon, daß die Rote Armee auch zehntausend Gewässer und tausend Gebirge überwunden hätte, - alle Höhen und alle Tiefen der Natur...
   Trotz dieser Wende ins Politische, Antwort an einen Freund wird von Hóng-Tōng-Tōng auf einer persönlichen Ebene interpretiert - und deswegen erschien mir die Nummer auch geeignet für unser Gedenken: Tod eines lieben Menschen, des liebsten Menschen - Verzweiflung - Trauer - Einsamkeit - Träume - Hoffnungen - Gemeinsamkeit in der Arbeit - Lieder - Gedichte - Jubel. Wer aber war der Freund, und was könnte er Máo gefragt haben? (siehe Exkurs nach dem Kapitelende)      
   SO UNGEWÖHNLICH WAR UNSER GEDENKEN AN DEN GROSSEN MORDECHAJ MEISEL. - - -"

Berthold

#4
Nur, auf daß dieser Faden nicht risse, kopier ich eine very short story herein, auf Wiener Neustädter Vorstadtenglisch (laienhaft gestorken).
August Thienemann war nicht nur ein hervorragender Zuckmückenforscher, sondern einer der Begründer der Limnologie (Ökologie der Gewässer mit Ausnahme der Meere).

"August Thienemann's birth:
On the day when August's mother should give birth to her child and surff from heavy contractions, 'Bommel-Martha', the big bell on the tower of the townhall at Gotha - this famous bell, a little bit shrodden in mystery, has been font by Master Simon of Suhl in the early 16th century - stoort to announce midday. When the last of the sixteen heavy strokes began to fade slowly behind a marvellous accord of overtones - an unexpected answer was given by a natural spectacle never heard and seen at Gotha before (because larger rivers, like Werra or Gera are not too close to Gotha). A dense black column, like a gargantuesque prophetic finger on the sky appeart whose base 'stood' near the tip of the tower. A mighty humming and buzzing sound full the air and flod over the whole town. In these minutes the baby August was born and stoort crying as almost every healthy baby does. But because of the strange sound which was not quite drewn out by the baby's cries the midwife wulk to the window, opent it - and in came the heavy buzzing. The two women were storlt by this sound (because of the smoke-like appearance even the fire brigade had been alormen in the meantime by some people hard of hearing) - but, now, look at the baby! : It stupp crying and a strange expression was seen on August's face, something like great contentment and pleasure. "That means a strange, but even great fate for your son", Mrs. Thienemann got to hear from the midwife..."