Anfrage

Begonnen von amarillo, 2006-09-07, 09:23:21

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Wortklaux

Und steifhalten? Nach dem Duden auch den Nacken, aber ich zöge die Ohren vor.
Knurren kann auch nur der Magen, falls nicht die Person als solche knurrt.
Und die Laus kann einem nur über die Leber laufen.

Gast

Kann jemand noch mit etwas anderem als den Beinen strampeln?

Lokuspoet

Was bleibt uns weg, wenn nicht die Spucke?
Doch wenn ich in der Stadt begucke
die Mädchen hier in ihrem Speck,
bleibt eher mir das Sperma weg.

Berthold

Zitat von: amarillo in 2016-12-08, 17:34:37
Zitat von: ku in 2016-12-08, 14:38:16
Jetzt schlottern mir aber gleich die Ohren

Was bleckt man anderes als die Zähne? Und 'schnalzen' kann man auch nur mit der Zunge - oder?

Im Hinblick auf 'erigieren' muß ich anmerken, daß Onkel Donald und weiteren Bewohnern Entenhausens bisweilen vor Zorn und Unmut die Bürzel erigoren - wenn man der einschlägigen Sekundärliteratur glauben darf.

Nun ist's bei denen Enten ja nicht nur der Bürzel. Da gibt's etwa die Argentinische Schwarzkopfruderente (Oxyura vittata PHILIPPI). Die Tiere errreichen eine Körperlänge von 35-40 cm. Na und? - Nun ja, der ausgestreckte Penis eines Exemplares war 42,5 cm lang - : https://de.wikipedia.org/wiki/Argentinische_Ruderente
Also auf in den Heidelberger Zoo!

Homer

Zitat von: Kilian in 2016-12-07, 19:31:56
Der wissenschaftliche Bezinch für Wörter und andere Ausdrücke (also nicht nur Verben), die nur innerhalb feststehender Wendungen vorkommen, ist Cranberry Expressions. Das verlunkene Paper enthält einen leider toten Knupf zu einer ganzen Sammlung davon, aber es enthält selbst auch ein paar, allerdings vornehmlich Substantive.

Hier ist eine Liste.

Kilian

Aah, vielen Dank!

Wortklaux

Ich wurde vom Honigpferd enttuschen, das mich nicht wie erwurten aus der Liste angrans.

amarillo

Muß ja auch 'Honigkuchenpferd' lauten.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Wortklaux

Stimmt! Auch das ist aber kein Honiglecken und fehlt daher in der Liste.

Berthold

#369
Zitat von: Homer in 2016-12-12, 14:49:10
Zitat von: Kilian in 2016-12-07, 19:31:56
Der wissenschaftliche Bezinch für Wörter und andere Ausdrücke (also nicht nur Verben), die nur innerhalb feststehender Wendungen vorkommen, ist Cranberry Expressions. Das verlunkene Paper enthält einen leider toten Knupf zu einer ganzen Sammlung davon, aber es enthält selbst auch ein paar, allerdings vornehmlich Substantive.

Hier ist eine Liste.

Ein recht gutes Büchl (auch) zu solcherlei Verknüpfen ist wohl der "Krüger-Lorenzen": https://www.amazon.de/Deutsche-Redensarten-was-dahintersteckt-Krüger-Lorenzen/dp/3453188381
Die obige Liste (eine recht klassische, "leinwaunde" Sache) dünkt mich einen überregional-hochsprachlich-papierenen Einriß zu haben. Überflog es ein gwan und frug mich, was davon Ösinnen und Ösis auch kennen oder auch nicht kennen (?) Die Wörter ließen sich nach festen Verbindungenn geradezu abfragen. - Da gibt's aber wohl auch eher gesprochene "Dinger", wie etwa "an bochanen Schaaß (?daherreden)" - einen gebackenen Scheiß daherschwätzen.
Beispielsweise & vermutlich kekünnen Ösis gwan anfangen mit: "Ankratz, ata, Augenschondienst (na ja), Babchen, blink & blank (ist wohl bei uns nicht "stehend"), Daffke, Dekorum, Dummsbach oder Fiduz." "Gehupft wie gesprungen" hieße bei uns wohl "g'hupft wia g'haatscht". ... - ... Da ließen sich wohl auch Sachen auflisten, mit denen "der Piefkineser" gwan anfinge.   

Wortklaux

Gibt es eigentlich in der deutschen Standardsprache einen Ausspracheunterschied zwischen harrt, hart und haart?

Erseht!

Ich würde zumindest alle drei unterschiedlich transkribieren:
harrt: [haʀt] - unsicher, ob das [ʀ] da wirklich hingehört, denn wenn man sich mit Linguistik befasst, leidet das Gehirn darunter und man ist zu keinen realistischen Wohlgeformtheitsurteilen mehr fähig.
hart: [hɐt] - kurzes a, vokalisiertes r.
haart: [hɐːt] - langes a, vokalisiertes r.

Wortklaux

Zitat von: Erseht! in 2017-02-06, 13:51:23
Ich würde zumindest alle drei unterschiedlich transkribieren:
harrt: [haʀt] - unsicher, ob das [ʀ] da wirklich hingehört, denn wenn man sich mit Linguistik befasst, leidet das Gehirn darunter und man ist zu keinen realistischen Wohlgeformtheitsurteilen mehr fähig.
hart: [hɐt] - kurzes a, vokalisiertes r.
haart: [hɐːt] - langes a, vokalisiertes r.
Danke für die Antwort! Dass man sogar drei verschiedene Aussprachen für möglich halten kann, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte eher eine von den drei Antworten erwartet:
(1) Alle drei Wörter werden gleich ausgesprochen.
(2) ,,harrt" hat ein kurzes a, ,,hart" und ,,haart" aber ein langes.
(3) ,,harrt" und ,,hart" haben ein kurzes a und ,,haart" ein langes.
Mir kommt es so vor, als wäre die Aussprache des [ʀ], im Gegensatz zum vokalisierten r, in allen drei Fällen fakultativ. Dass man sie bei ,,harrt" lieber anwendet als bei ,,haart", hat wohl eher optische Gründe bei Betrachtung der Buchstaben.
Das Problem bei dem ,,r" nach ,,a"-Laut ist grundsätzlich, dass man es nicht so vokalisieren kann wie bei ,,schmiert", ,,Herd", ,,währt", ,,bohrt", ,,hört", ,,Geburt" [-u:-] und ,,führt", weil es in diesen Fällen fast genau wie ein ,,a" ausgesprochen wird und deshalb nach einem ,,a"-Laut nicht hörbar würde. Daher ist das vokalisierte r nach a dem nicht vokalisierten, aber leicht ausgesprochenen r so ähnlich, dass mindestens für mich persönlich (in meiner eigenen Aussprache, sowohl in meiner physiologischen Wahrnehmung als auch in der akustischen Rückkopplung) eine definitive Grenze zwischen diesen beiden Aussprachen nicht existiert.
Gleichzeitig nähert sich das vokalisierte r dem a akustisch so sehr an, dass der Kurzvokal als solcher nicht mehr erkennbar wird (weil er durch das vokalisierte r verlängert ist) und der Langvokal auch kurz ausgesprochen lang wirkt (aus demselben Grund). Wenn man das ,,r" in ,,harrt" oder ,,haart" sehr deutlich konsonantisch (also ziemlich harrrrt) ausspricht, wird die Vokallänge zwar hörbar, aber eine solche Aussprache würde für mich reichlich karikiert wirken und jedenfalls schon in den äußersten Randbereich der standarddeutschen Normalaussprache fallen.
Daher tendiere ich persönlich dazu, die von mir gestellte Frage so zu beantworten:

,,In der Regel nicht."

Homer

Zitat von: Wortklaux in 2017-02-07, 05:23:37
Danke für die Antwort! Dass man sogar drei verschiedene Aussprachen für möglich halten kann, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte eher eine von den drei Antworten erwartet:
(1) Alle drei Wörter werden gleich ausgesprochen.
(2) ,,harrt" hat ein kurzes a, ,,hart" und ,,haart" aber ein langes.
(3) ,,harrt" und ,,hart" haben ein kurzes a und ,,haart" ein langes.

Meine persönliche (in Niedersachsen erworbene) Praxis ist ganz klar (3): Zwischen "harrt" und "hart" gibt es bei mir keinerlei Unterschied, weder in der Vokallänge noch in der Färbung. Dagegen hat "haart" ein deutlich längeres a.

Berthold

Da eins im Wiener Raum meist sowieso "hoat" (für "hart") sagt, ist eins vielleicht verfiahren, das "rr" in "harrt" zu längen und zu betonen. (Möglicherweise gilt in Wien das - weniger gebräuchliche - Zäpfchen-R als feiner als das Zungen-R). Durch den Hervorhub mag das "a" knapper werden. Bei "hart" kommen "a" und "r" bescheidener. Bei "haart" ist das "aa" lang. Die drei Wörter werden also bei den Ost-Ösis wahrschöglicherweise verschieden ausgesprochen. Wie die "MimerantInnen" am Burgtheater sagen, einem Ort mit - angeblich - extremem Hochdoütsch? - Vielleicht kann ich eineN interwjuen... In Tirol heißt "hart" möglicherweise "hoaR(R)cht".