fallen reflexiv?

Begonnen von VerbOrg, 2006-09-10, 18:36:19

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Agricola

Und außerdem bezweifle ich, dass es der Körper ist, der sich anzieht. (Hab' ich auch noch nie gehört, dass jemand gesagt hätte: Warte mal, mein Körper muss sich noch anziehen!) Es ist also eher der Geist, der dem Körper etwas anziehen lässt.

Im übrigen haben sich gerade meine beiden Hände gegenseitig gewaschen. Und jetzt muss mein Geist meinen Körper beeilen, damit mein innerer Schweinehund meinen guten Geist nicht verzettelt, so dass mein Mund nachher meine Hände für die verspätete Fertigstellung meines Manuskripts entschuldigen muss.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

VerbOrg

Zitat von: Agricola in 2006-09-11, 20:15:45
Und außerdem bezweifle ich, dass es der Körper ist, der sich anzieht. (Hab' ich auch noch nie gehört, dass jemand gesagt hätte: Warte mal, mein Körper muss sich noch anziehen!) Es ist also eher der Geist, der dem Körper etwas anziehen lässt.
Aber wohnt der Geist nicht auch im Körper?
Der Körper ist doch nichts anderes als die Physische Seinsheit des "Ich". Und du hast bestimmt schon gehört, dass jemand sug: "Ich muss mich noch schnell anziehen." Die Ausführung übernimmt dann - wenn auch gesteuert vom Geist - der Körper selbst. Und der ist es ja auch, der dann angekleidet ist. Oder hast du schon mal einen bekleideten Geist gesehen?

Reflexivität wird ja soviseau überall anders hand gehabt.

Jag lär mig svenska heißt wörtlich übersetzt Ich lerne mir Schwedisch;
anders ausgedrückt auch: Ich lehre mich Schwedisch.

Dabei lehrt einen doch normalerweise der Lehrer - wenn man's nicht gerade im Selbststudium betreibt.

Wenn die Spanier aufwachen, dann gibt's dafür das reflexive Verb despertarse. Erweckt man sich wirklich selbst aus dem Schlaf?


Um mal wieder zu "fallen" zurückzukommen:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Stelzenläufer fällt wie ein Judomeister, zumindest nicht in aller Öffentlichkeit. Ob er sich beim Üben seiner Kunst hin und wieder fällt, um (sich) später beim Ausüben derselben nicht zu Tode zu fallen, weiß ich nicht.

Agricola

Zitat von: VerbOrg in 2006-09-11, 20:43:21
Zitat von: Agricola in 2006-09-11, 20:15:45
Und außerdem bezweifle ich, dass es der Körper ist, der sich anzieht. (Hab' ich auch noch nie gehört, dass jemand gesagt hätte: Warte mal, mein Körper muss sich noch anziehen!) Es ist also eher der Geist, der dem Körper etwas anziehen lässt.
Aber wohnt der Geist nicht auch im Körper?
Ja, so wie ich in meiner Wohnung (vielleicht, aber auf die genaue Wohnensweise möchte ich mich lieber nicht festlegen).
Zitat von: VerbOrg in 2006-09-11, 20:43:21
Der Körper ist doch nichts anderes als die Physische Seinsheit des "Ich". Und du hast bestimmt schon gehört, dass jemand sug: "Ich muss mich noch schnell anziehen." Die Ausführung übernimmt dann - wenn auch gesteuert vom Geist - der Körper selbst. Und der ist es ja auch, der dann angekleidet ist. Oder hast du schon mal einen bekleideten Geist gesehen?
Nein, deshalb meine ich ja auch, dass man sich nicht wirklich selbst anzieht, wenn man die Sache so streng sieht, dass sich auch Paare nicht umarmen können. Man begibt sich ja auch mit dem Fahrrad irgendwo hin, während sich das Fahrrad überhaupt nicht irgendwo hinbegeben kann, im übrigen das Fahrrad nicht Teil von einem ist und man sich dennoch ohne das Fahrrad vielleicht gar nicht dahin begeben könnte. Dennoch ist der Satzteil "mit dem Fahrrad" hier optional.
Zitat von: VerbOrg in 2006-09-11, 20:43:21
Reflexivität wird ja soviseau überall anders hand gehabt.

Jag lär mig svenska heißt wörtlich übersetzt Ich lerne mir Schwedisch;
anders ausgedrückt auch: Ich lehre mich Schwedisch.

Dabei lehrt einen doch normalerweise der Lehrer - wenn man's nicht gerade im Selbststudium betreibt.

Wenn die Spanier aufwachen, dann gibt's dafür das reflexive Verb despertarse. Erweckt man sich wirklich selbst aus dem Schlaf?
Die Sprache ist voll von so unlogischem Zeug. Schließlich kann auch jemand, der überhaupt nichts kann, immer noch gesehen werden, obwohl er doch eigentlich überhaupt nicht gesehen werden können können dürfte, wenn er doch überhaupt nichts kann.
Zitat von: VerbOrg in 2006-09-11, 20:43:21
Um mal wieder zu "fallen" zurückzukommen:

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich ein Stelzenläufer fällt wie ein Judomeister, zumindest nicht in aller Öffentlichkeit. Ob er sich beim Üben seiner Kunst hin und wieder fällt, um (sich) später beim Ausüben derselben nicht zu Tode zu fallen, weiß ich nicht.
Er fällt sich ja auch genau so wenig wie der Säufer sich säuft; und dennoch kommt es vor, dass letzterer sich tot säuft.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

caru

Zitat von: VerbOrg in 2006-09-11, 20:43:21
Jag lär mig svenska heißt wörtlich übersetzt Ich lerne mir Schwedisch;
anders ausgedrückt auch: Ich lehre mich Schwedisch.

Dabei lehrt einen doch normalerweise der Lehrer - wenn man's nicht gerade im Selbststudium betreibt.



ich glaub, ich muß dir mal ein bisserl österreichisch lernen :D
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Berthold

Zitat von: caru in 2006-09-11, 22:18:06
ich glaub, ich muß dir mal ein bisserl österreichisch lernen :D

Solang du dich dabei spielst...

Berthold

Dieses 'sich spielen' im Wiener Raum ist etwas Liebes.
I) Spätestens bei einer Redeub in der Volksschule oder (allerspätestens) in der 'Haupt' oder Unterstufe 'Ginasium' erfahren die SchülerInnen, daß dabei etwas nicht normgerecht sei:
F: ... und dann hamma sich gespie(d)lt ... ('l postdentale', bzw. velarisiertes l)
Lehrerin: Nein Franzi, das heißt 'Dann haben wir uns, Entschuldigung, Dann haben WIR gespielt! - Ihr seid ja keine Schauspieler, die sich selber spielen.

II) Noch bedruhchler als "Komm mir nicht damit!" klingt "Nääd schbüü di debbad, Oida!" Hauptbetun auf 'Nääd', Nebenbetun auf 'dèbbad'. Auch die Anurnd im Satz ist hübsch.