AN DIE FORUMSMITGLIEDER

Begonnen von fragender, 2007-01-16, 08:50:02

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katakura

Zitat von: amarillo in 2008-06-16, 00:07:46
Zitat von: Günter Gans in 2008-06-15, 23:55:20
2) Hey amarillo. Schön, dass Du wieder an Bord bist. Ich begann mich schon zu sorgen.

So ganz wech war ich nicht, bin aber auch nicht so ganz mehr hier.

... heißt das, du verlässest uns? :o
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

Zitat von: amarillo in 2008-06-16, 00:07:46
(###)
(...), bin aber auch nicht so ganz mehr hier.

Ja warumperl denn? - früge manchereins bei uns. Wenn ich vielleicht auch keine Antwort erhalten werde, finde ich's doch schön, daß sich das mhd. Adverb 'warumbe' in unserem Dialekt erhalnt hat und daß noch dazu eine liebe Deminutivand dranwuchs.

Günter Gans

Jessas, amarillo, getz mach' ich mir aber wirklich Sorgen.

Vielleicht ist's aber auch nur an dem:

Das Forum begibt sich in die Sommerpause, raune ich ins Schweigen hinein.

Man sieht sich dennoch live HHs, memöchte ich hoffen.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

katakura

#258
... oh mann, das präperverse syndrom scheint ja wieder mal mit aller macht und schlimmer als je zuvor zuzuschlagen ... mittlerweile bekommt man ja nicht mal mehr auf direkte fragen eine antwort :(

... fehlt nur noch, daß dieser tage jemand eine "ode an die stille" verfasst und hier einstellt ... oder gleich eine grabinschrift ... offensichtlich nähert sich das forum tatsalch rasant dem punkt, den ich vor ein paar wochen vorausgesehen hatte: dem auspendeln zwischen post- und präperverser stille ...

... oder haben sich bloß gerade die meisten in den urlaub abverschadogen?

... laaaaaaaaangweilig!!!
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

amarillo

Wenn Du meinst, es hülfe...

Ode an die Stille


Stille, spröder Spötterfunken,
Tochter des Mysterium
Wir betreten tief versunken
Nun das Dormitorium.
Endlich findet hier zusammen
Waß das laute Kreischen trann,
Hurenweib und Adelsdamen,
Haderlump und Edelmann.

Chor

Kommt zum Schweigen, Milliarden!
Schnauze, denn Ihr nervt sonst nur!
Leute - über Wald und Flur
Hirrschen holder Stille Garden.


Wem das große Ding geglocken,
Eines Stummen Freund zu sein,
Wer ein taubes Weib konnt' locken,
Juble still in sich hinein!
Ja, wer auch nur eine Seele
Hat nach dieser stillen Weise!
Und wer nicht, sich schnell empfehle
und entfleuche - aber leise!

Chor

Was im Erdenrund so lebet,
Huldige der Aphonie!
Zu den Sternen kommt Ihr nie,
So die Welt vom Lärmen bebet.


Ruhe schätzen Kreaturen
Teils im Bau und teils im Nest,
Ungeachtet der Naturen
Gibt uns der Radau den Rest.
Wachsen Rosen nicht und Reben
Ohne einen einz'gen Ton?
Warum ward dem Mensch gegeben
Diese Molg zu tausend Phon?

Chor

Nur der Schöpfer sollte sprechen,
Seines war das erste Wort.
Heute quatscht an jedem Ort
So ein Arsch - das wird sich rächen!
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

katakura

... auch wenn ich es keinesfalls als auffurd gemienen habe: klasse! :D ... gefällt mir richtig gut, wiewohl eine so beredte ode ihr anliegen doch in nicht geringem maße konterkariert ... sei's drum, schön ist sie doch ... ich weiß nur nicht, ob der letzte vers ein wink mit dem zaunsfeld sein sollte ???
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

Zitat von: katakura in 2008-07-02, 11:03:09
(...) konterkariert (...)

Jetzt hab ich endlich einmal, schmähohne, in 'Das Fremdwörterbuch' vom Duden, nachgiaschnau, was 'konterkarieren' heißt: 'Jmdm. in die Quere kommen; etwas hintertreiben'. - Da schau her!     

VerbOrg

Endlich darf man mit allen Fügen und Rechten die Ruhe genießen. Dieses kleine Loblied auf die Lautlöse tut richtig gut im lärmenden GSV-Alltag.

katakura

#263
Zitat von: VerbOrg in 2008-07-02, 18:56:32
Endlich darf man mit allen Fügen und Rechten die Ruhe genießen. Dieses kleine Loblied auf die Lautlöse tut richtig gut im lärmenden GSV-Alltag.

... ts, ts, ts ... wie verschieden doch die wahrnehmung sein kann ... während die einen die zunehmende stille beklagen, begrüßen andere die ruhe vom eigelnt nicht mehr sondelr lauten gsv-alltag ...

... nun denn, dann schließe ich mich der (fast) kollektiven zurückhult auch an: lippen, seid versolgen! tastatur, sei blockoren! :-X ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Gryphius

Es gibt vielerlei Lärm. Aber es gibt nur eine Stille.

(Kurt Tucholsky)

Agricola

So schön gesagt wie unwahr.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

ICH

#266
Es ist so einsam uns so leise
und auch auf ganz besondrer Weise
fühl ich mich hier nicht richtig Wohl
ich glaub ich brauch mehr Alkohol!

Der Ku der lässt sich nicht mehr blicken
die andern scheinen zu ersticken
es ist hier wie am Meeresgrund
man hört zwar nix, aber ist bunt

Drum püst ich hier nun ein Gedicht
das wahrlich wie dies Forum ist
wird es mal erst in Arsch getreten
wir es erwachen bald zu leben!

ALLES GESTORKT BEI KU DEM NUN STUMMEN ABER BESTIMMT NICHT TAUBEN!!!

Hier der Prolog

Ein Same raht in der Reserv.
Dass man ihn wüke, urt er erw,
damit man Leben ein ihm psüte.

Und zur Erklur, was das bedüte,
schnorr Elfe Tanja aus dem Teich
und zieg auf einem Bild ihm gleich,
wie sich ein Same mal entfielte,
wenn er zum Grashalm sich gestielte.

"Prig dir das ein! Wenn's soweit ist,
dass du dann praparoren bist."

Sie huff, dass die Belahr auch rich,
und koss ihn schließl noch fürsorglich.

"Nun gute Reise, kleiner Schatz."
Sie buldd ihn ein an seinem Platz.

Das GEDICHT

Um ihn herum das Erdreich walmm,
dass ör er mut zu Grases Halm.
Da stak er jetzt, tief subterran,
ohn Uhn, ohn Wissen – und er pann.

Doch nicht mehr lang – ein Ruf ertån:
"Es ist soweit, entwilck dich schon!"
Die Elfe ihre Harf' erklartt
und wachstumsfördernd' Liedgut schmartt.

Der Same nur verorgen bromm,
weil er im Bett vergnogen tromm.
"Och nö ... hör auf mit dem Gejaul.
Momentchen noch, ich linz grad faul."

Dann schnorch er fort und rum sich drand.
Die Elfe kurz vorm Herzschlag stand.
"Jetzt sei nicht dumm", so sie ihn told,
"ich schie noch keinen, der so trold
und bin jetzt wirklich sehr erstunen:
das hat der Schöpfer nicht geplunen!"

"Na und?" der Same replizor,
"ich liege gern hier auf dem Ohr.
Wer bist du, wer hat sich erloben,
und hat mir meine Ruh geroben?"

"Ich bin die Elfe Tanja, der
du besser fülgest, sonst wird's schwer.
Denn hirchst du nicht auf Tanjas Worte,
knallt sie dir eine, aber forte."

Der Halm in spe noch or lament:
"Zum Wachsen hab ich kein Talent!
Grad über mir, der steinig Trumm:
wie schlölng ich mich um ihn herum?"

Die Elf' den Feigen hag bero:
"Noch niemals ich so ab mich moh.
Tief eingeumten! Keine Faxen!
Jetzt wird verdammt noch mal gewachsen!"

Der Same hätt sich gern gedrocken,
doch seine Neugier war gewocken.
"Du meinst, dass ich das wirklich kann?   
Ich komm doch niemals oben an."

Die Elfe Tanja an ihn harrsch:
"Gleich trete ich dich in den Hintern!
Da oben wirtt die ganze Welt,
die Dir ein 'Hi' gern übermältt."

"Die ganze Welt? Und mir ein 'Hi'?
Ich wachs ja schon ganz fehlerfrei."

Und schau, wie er sich plötzlich rak,
sich wand, verdrand, sich glitt und strakS
und dann, den Stein ganz leicht umschuffen,
viel leichter, als er erst gehuffen,
hinaus sich drand ans warme Licht.
Ah! Sonnenstrahl! Das kannt' ich nicht."

Stolz schwall ihm seine grüne Brust.
"Oh wow, oh toll, welch große Lust!"
Die Elfe tunz um ihn herum:
"Da bitte schön: Dein Publikum."   



Brot kann schimmeln... was kannst Du???

VerbOrg

Eine neue Dichterin erblak das Licht des Forums! Klassest!

Meinst Du, dass was die Samen können, können wir hier im Forum auch?

Och nö, jetzt will ich noch nicht. Vielleicht beim nächsten Mal.

Ku

Danke, ICH, dass du den "Samen" doch noch ins Forum gestollen hast.
Das war die gestorkene Version.

Das Orginal dieses Gedichts habe ich von ICH. Es lautet:

Noch ohne Körper, ohne Namen,
erwartete ein kleiner Samen
still seiner Lebenszeit Beginn.

Der dazu passend hohe Sinn
wurde ihm würdevoll und sacht
von einer Elfe beigebracht.

Auf einem Bilde ward gezeigt,
wie sich ein Samen mal verzweigt,
wenn er dereinst ein Grashalm ist.

,,Dass du mir das auch nicht vergisst!
So bist du jetzt! So wirst du sein!
Nun präg dir das mal recht gut ein!"

Das musste reichen für den Start –
sie küsste seine Seele zart.
,,Nun gute Reise, kleiner Schatz!"
Sie brachte ihn an seinen Platz ...

Der Samen lag nun in der Erde -
auf dass er einst ein Grashalm werde.
Da lag er still, im Dunkeln, tief:
unwissend, ahnungslos - und schlief.

Doch nicht mehr lang – der Ruf erscholl,
dass er nun endlich wachsen soll:
Die Elfe harfte frohe Klänge
und schmetterte viel Lobgesänge.

Der Samen fand das gar nicht nett –
er träumte just vergnügt im Bett.
,,Och nö ... es ist hier alles grad so weich ...
Momentchen noch. Ich wachs ja gleich."

So drehte er sich schnarchend um.

,,Herrjemine! Nun sei nicht dumm!"
Die Elfe schimpfte ganz verwundert.
,,Du wärst der erste unter hundert,
der sich verweigert aufzustehen -
das ist im Plan nicht vorgesehen!!!"

,,Na und?" kam knapp nur die Replik.
,,Ich find das gut, wie ich hier lieg.
Und du – wer bist du überhaupt,
die mir hier meine Ruhe raubt?"

,,Ich? Oh – gestatten: Blumenelfe!
Und dafür da, dass ich dir helfe!
Doch nun ist Schluss mit deinen Faxen –
jetzt wird hier tapfer mal gewachsen!"

Der Halm verzog sein Grasgesicht.
,,Ich glaub, ich schaff das einfach nicht!
Schau nur da vorn, ein großer Stein!
Der liegt im Weg. Ich geh jetzt ein."
Die Elfe machte weiter Mut.
,,Ach komm ... das wird bestimmt gleich irre gut!
Auf, los jetzt - und zwar fix nach oben!
Wie Zauber wirkt mein frohes Loben!"

Dem Grashalm war das sehr suspekt -
doch seine Neugier war geweckt.
,,Du meinst ... ich kann ... ach hör doch auf,
da komme ich doch niemals rauf!"

Die Elfe trat ihm in den Po.
,,Willst du es nicht, mach ich dich froh!
Nun munter hoch, es wird echt Zeit -
weil sich schon alles auf dich freut!"

,,Auf mich?" Der Grashalm strahlte hell.
,,Na denn mal los, nun aber schnell!"

Und schau – wie er sich plötzlich reckte,
sich wand, verdrehte, schob und streckte!
Und dann - mit lautem Freudenschrei
- am dicken Stein noch rechts vorbei -
hinaus ans warme Licht der Welt!
Ah! Sonnenbestrahltes Himmelszelt!

Stolz schwoll ihm seine grüne Brust:
,,Oh wow! Oh toll! Welch große Lust!"
Die Elfe tanzte nebenher ...

... das Leben ist doch gar nicht schwer!

ICH hat dieses Gedicht mit Zeichnungen aus eigener Feder beborlden, die ich für großartig halte. Sie sollte mal ein paar davon im Forum herumzeigen. Oder noch besser nach Hamburg mitbringen.

Gryphius

Zitat von: Agricola in 2008-07-03, 17:55:49
So schön gesagt wie unwahr.

Hmm, ich hätte nicht gedacht, dass es hier zwei Meinungen gibt. Aber Du wirst sicher in einem ebenso erhellenden wie umfangreichen Beitrag erklären können, wieso Du dieser Ansicht bist, oder? ;)


P.S. Wenn Du darauf abzielst, dass es allein mit der hier zuweilen zitierten post- und präperversen Stille schon wenigstens zwei Stillen gäbe: kalt abgeschmettert! Das gülded nich! :D