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Begonnen von Berthold, 2007-09-11, 12:26:33

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Kilian

#15
Zitat von: Agricola in 2007-09-12, 11:22:42Jein. Wenn man (bei "aufn Ölberg") das "n" auf der Tonhöhe von "Öl" singt, klingt es wie "auf Nölberg".

Interessanterweise scheint Solches im Koreanischen völlig normal zu sein. Wie ich bei Chang Suk-Jin (1996: Korean Amsterdam: Benjamins) las, erlaubt diese Sprache im Gegensatz zum Japanischen (in der silbischen Betrachtungsweise) zwar Kodä, aber nur, wenn es unbedingt sein muss, sprich: Wenn nicht im Anschluss rechts eine Silbe folgt, die im Ansatz noch einen Platz für den betreffenden Konsonanten frei hat.


 
MorphemeSilbenBedeutung
cik+wɔnci.gwɔnPersonal
chæk+ichæ.giBuch (Subjektform)
ilk+ɔjoil.ɡɔ.joliest

Wie man an cik+wɔn → ci.gwɔn sieht, kann man vor einem Halbvokal (w) noch einen Konsonanten (g) unterbringen. Vor einem anderen Konsonanten geht das nicht:


 
MorphemeSilbenBedeutung
jɔːn+sɔljɔːn.sɔlRede

Daher wird hier das n am Morphemende als Silbenkoda realisoren. Das geschieht natürlich auch, wenn überhaupt nichts direkt folgt:


 
MorphemeSilbenBedeutung
ipipMund

Zwei Konsonanten in der Koda indes hält der stärkste Koreaner nicht aus. Wenn sich nicht der zweite im Ansatz einer folgenden Silbe unterbringen lässt, wird einer gelöscht (und das kann auch die bloße Aspiration sein, um die Brücke zum Vorpost zu schlagen), wie hier das s:


 
MorphemeSilbenBedeutung
kaps+ɨlkap.s"ɨlPreis (Objektform)
Aber:
kapskapPreis

Agricola

Zitat von: Kilian in 2007-09-12, 22:25:19
Zitat von: Agricola in 2007-09-12, 11:22:42Jein. Wenn man (bei "aufn Ölberg") das "n" auf der Tonhöhe von "Öl" singt, klingt es wie "auf Nölberg".

Interessanterweise scheint Solches im Koreanischen völlig normal zu sein.
Und in vielen anderen Sprachen auch, z.B. It is>I.tis, douze heur>dou.zeur. Ich habe irgendwo gelesen, dass es im Deutschen deshalb nicht geht, weil ein leerer Vokal am Wortanfang nur scheinbar leer ist, in Wirklichkeit aber mit einem nicht geschriebenen Knacklaut beginnt, den die Phonetiker als Konsonanten anerkennen. Es gibt aber Ausnahmen in manchen sehr eingeschliffenen Zusammensetzungen: da.rü.ber, Au.fen.thalt.
Zitat von: Kilian in 2007-09-12, 22:25:19Wie ich bei Chang Suk-Jin (1996: Korean Amsterdam: Benjamins) las, erlaubt diese Sprache im Gegensatz zum Japanischen (in der silbischen Betrachtungsweise) zwar Kodä, aber nur, wenn es unbedingt sein muss, sprich: Wenn nicht im Anschluss rechts eine Silbe folgt, die im Ansatz noch einen Platz für den betreffenden Konsonanten frei hat.


 
MorphemeSilbenBedeutung
cik+wɔnci.gwɔnPersonal
chæk+ichæ.giBuch (Subjektform)
ilk+ɔjoil.ɡɔ.joliest
Die Konsonantenwanderung. Dafür gibt es in Koreanisch-Lehrbüchern ganze Tabellen und viele Regeln. Dennoch sind die Regeln, wie mir mein Koreanisch-Lehrer sagte, nur bei festen Wortverbindungen verbindlich, während es bei zufällig im Satz aufeinandertreffenden Wörtern dem Sprecher anheimgestellt ist, ob er zusammenzieht oder trennt.
Zitat von: Kilian in 2007-09-12, 22:25:19
Wie man an cik+wɔn → ci.gwɔn sieht, kann man vor einem Halbvokal (w) noch einen Konsonanten (g) unterbringen. Vor einem anderen Konsonanten geht das nicht:


 
MorphemeSilbenBedeutung
jɔːn+sɔljɔːn.sɔlRede
Der Halbvokal wird im koreanischen Schriftsystem auch eindeutig den Vokalen zugeordnet:
우=u, 어=ɔ, 이=i, 에=e, 워=wɔ, 웨=we; 오=o, 아=a, 애=ä, 와=wa, 왜=wä
Die Bildungen mit "w-" (ausgesprochen wie im englischen "wide") werden also im Schriftsystem wie Diphtonge oder Triphthoge behandelt. Das Entscheidende ist der Kringel am Silbenanfang, der symbolisiert "hier ist nix, hier darf etwas hinwandern". Anders ist es eben, wenn dort schon ein Konsonant ist:
구=ku, 궈=kwɔ usw.
Zitat von: Kilian in 2007-09-12, 22:25:19
Daher wird hier das n am Morphemende als Silbenkoda realisoren. Das geschieht natürlich auch, wenn überhaupt nichts direkt folgt:


 
MorphemeSilbenBedeutung
ipipMund
Ja, allerdings gibt es auch da hundert Regeln, wie sich die Aussprache der aufeinanderprallenden Vokale einander angleicht. Dabei können sich beide verändern.
Zitat von: Kilian in 2007-09-12, 22:25:19

Zwei Konsonanten in der Koda indes hält der stärkste Koreaner nicht aus. Wenn sich nicht der zweite im Ansatz einer folgenden Silbe unterbringen lässt, wird einer gelöscht (und das kann auch die bloße Aspiration sein, um die Brücke zum Vorpost zu schlagen), wie hier das s:


 
MorphemeSilbenBedeutung
kaps+ɨlkap.s"ɨlPreis (Objektform)
Aber:
kapskapPreis
Ja, das finde ich besondere interessant, und ich frage mich, wie es sprachhistorisch zustandegekommen ist. Früher hatte ich gedacht, dass man die Konsonanten früher alle einmal ausgesprochen hat und dass sich die Aussprache nur abgeschliffen hat, aber ich bin unsicher, seit ich über den Charakter der Silbenschlusskonsonanten mehr weiß. Die Schlusskonsonanten "ps" können aus Prinzip nicht beide ausgesprochen werden, solange sie am Silbenschluss auftreten, weil das p am Silbenschluss nur ein Verschließen der Lippen und nicht das Wiederöffnen enthält, und ohne Lippenöffnung kann das s nun einmal nicht gesprochen werden. Außerdem geht mein Koreanisch-Lehrer (der kein gelernter Sprachpädagoge ist) interessanterweise davon aus, dass die Doppelkonsonanten, wenn sie gesprochen werden sollten, gleichzeitig und nicht sukzessive gesprochen werden müssten; und "das", sagt er, "ist unmöglich, deshalb spricht man nur einen". Es gibt übrigens keine feste Regel, ob man den ersten oder zweiten davon spricht, das muss bei jeder Vokabel mitgelernt werden.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Kilian

Zitat von: Agricola in 2007-09-13, 01:43:07Und in vielen anderen Sprachen auch, z.B. It is>I.tis, douze heur>dou.zeur.

Eins meiner Lieblingsbeispiele ist auch a tall.

Die Tendenz, Ansätze zu bevorzugen und Kodä zu schmähen, ist übrigens universell: In allen Sprachen gibt es Silbenansätze, in manchen hat sogar jede Silbe einen - wie halt im Deutschen notfalls den Knacklaut. Kodä gibt es dem gegenüber in manchen Sprachen, wie z.B. dem Hawaiianischen, gar nicht, und es gibt keine Sprache, in der jede Silbe eine Koda hat.

Zitatpflücken
pfluckst, pfluckt - pfluck! pfluckt! - pfriack - pfriäcke - gepfniucken (bzw., schärfer, aber schöner: giupfniuck)

Das sei doch gleich einmal aufgenommen.

Grinsekater

Zitat von: Kilian in 2007-09-13, 09:47:49
In allen Sprachen gibt es Silbenansätze, in manchen hat sogar jede Silbe einen - wie halt im Deutschen notfalls den Knacklaut.
Ah, der vornehme hanseatische 'Anknack'akzent! Äääch hättegernezumFrühßtük . . . hättächgerne 'ein '''Ei.
(Nach Konrad Beikirchers CD ,,Nee nee nee")

Verzeiht, das mußte raus.

Berthold

#19
Zitat von: Kilian in 2007-09-13, 09:47:49
wie halt im Deutschen notfalls den Knacklaut.

Im Deutsch-Deutschen.

Im österreichischen Slowenisch (Koroška/Kärnten) wird z.T. anlautendes (Wörter; auch Silben?) k als jener Knacklaut (،) realisoren. Der Maulwurf heißt dann nicht krt, sondern ،rt.
Ob es auch ،oroška, - oder gar ،oroš،a heißt? Oygnen Verurnden und Aktionen des Kärntner Landeshauptmanns zum Trotz, klänge in dieser Variante für Slowenischsprechende bitterer Humor an.

Berthold

#20
Zitat von: Agricola in 2007-09-12, 15:01:55
(...) Dabei werden also die chinesischen Silben als rhythmische Einheit beihehalten, obwohl sie, wenn sie in japanische Lautschrift umgeschieben würden, oft durch zwei japanische Silbenzeichen wiedergegeben würden. Da wird dann flugs ein "ku", "tsu" oder "chi" zum Silbenschlusslaut, (...)

Chinesische Silben werden Sinojapanisch zwar recht oft, wohl aber nur dann durch zwei Silben wiedergogemb (2. Silbe: 'ku', 'ki', 'tsu'...), wenn sie aus einem chinesischen Dialekt - oder aus einer älteren Sprachform des Chinesischen - entlohn worden sind, wo diese Silben die Endkonsonanten 'k' oder 't' haben/hatten. (Was die Japaner aus Silben wie 'sip' oder 'sap' gamanch haben, weiß ich nicht. - Bernhard Karlgren etwa bietet Vergleichstabellen.) Solche Silben können heute noch in Dialekten Chinas mit älteren Lautstand erhalten sein, auf Österreich übertrang, im Südbairischen, im Lungau, Oberkärnten, Tirol oder gar im - alemannischen - Vorarlberg Chinas. Zu jenen chinesischen 'Dialekten' (man kann sie auch als eigene Sprachen bezeichnen) gehört etwa das Kantonesische. Durch die Verschlußlaute am Silbenende - der Verschluß wird, wie Agricola bereits über das Koreanische schrieb, zwar artikulron, aber nicht gelons - erhalten die Silben so etwas Abgahanckes. Das sind die 'clipped sounds'. Der Endkonsonant erklingt meines Wissens selbst dann nicht, wenn die nächste Silbe mit einem Vokal (ohne Knackser zu Beginn) anfängt.

Hier nur zwei Beispiele solcher Silben (für das Japanische, bei dem ich, wie beim Kantonesischen, schrafchlt klugschwafle, beschränke ich mich dabei auf jeweils eine sinojapanische Aussprache):
末: Mandarin: mo4; Kantonesisch: mut6; Sinojapanisch: matsu. 'Ende'
肉: M.: rou4; K.: juk6; S.-J.: niku. 'Fleisch'.
Wenn die Japaner da 'mats' oder 'nik' chanten, kommen sie den urspruchlngen Aussprachen näher als bei 'matsu' oder 'niku'. Aber wo in Japan sagt man überhaupt 'matsu'?

Kilian

Zitat von: Grinsekater in 2007-09-13, 11:25:00
Zitat von: Kilian in 2007-09-13, 09:47:49
In allen Sprachen gibt es Silbenansätze, in manchen hat sogar jede Silbe einen - wie halt im Deutschen notfalls den Knacklaut.
Ah, der vornehme hanseatische 'Anknack'akzent! Äääch hättegernezumFrühßtük . . . hättächgerne 'ein '''Ei.
(Nach Konrad Beikirchers CD ,,Nee nee nee")

Nicht zu vergessen die hippe Glottalisur im Englischen: Righʔ, he's in the ciʔy.

Auf der PerVers 7 nicht mehr nur Tausch von Text-, sondern auch von Tonträgern? :)

Agricola

Zitat von: Berthold in 2007-09-13, 13:45:07
Zitat von: Agricola in 2007-09-12, 15:01:55
(...) Dabei werden also die chinesischen Silben als rhythmische Einheit beihehalten, obwohl sie, wenn sie in japanische Lautschrift umgeschieben würden, oft durch zwei japanische Silbenzeichen wiedergegeben würden. Da wird dann flugs ein "ku", "tsu" oder "chi" zum Silbenschlusslaut, (...)

Chinesische Silben werden Sinojapanisch zwar recht oft, wohl aber nur dann durch zwei Silben wiedergogemb (2. Silbe: 'ku', 'ki', 'tsu'...), wenn sie aus einem chinesischen Dialekt - oder aus einer älteren Sprachform des Chinesischen - entlohn worden sind, wo diese Silben die Endkonsonanten 'k' oder 't' haben/hatten. (Was die Japaner aus Silben wie 'sip' oder 'sap' gamanch haben, weiß ich nicht. - Bernhard Karlgren etwa bietet Vergleichstabellen.)
Ich habe zwar keine Ahnung von altchinesischer Phonetik, aber vermutlich handelt es sich um Silben wie 十 (zehn): auf Koreanisch 십 (ship), auf Japanisch (Heian-Zeit) じふ (jipu), dann im Laufe der Jahrhunderte ohne Änderung der Orthographie über jifu und ji[h]u zu jū verschmolzen und erst seit der letzten großen Orthographiereform nach dem Zweiten Weltkrieg auch じゅう (jū) geschrieben. Die ursprüngliche Lautung zeigt sich noch in manchen alten Zusammensetzungen, so z.B. 十分 (zehn Minuten), gesprochen eigentlich じっぷん (jippun), heute jedoch an die moderne Lautung angenähert sehr oft eher じゅっぷん (juppun), was aber auch keine zulässige Zusammenziehung wäre, wenn das Wort ursprünglich jū gesprochen worden wäre.
Zitat von: Berthold in 2007-09-13, 13:45:07
Solche Silben können heute noch in Dialekten Chinas mit älteren Lautstand erhalten sein, auf Österreich übertrang, im Südbairischen, im Lungau, Oberkärnten, Tirol oder gar im - alemannischen - Vorarlberg Chinas. Zu jenen chinesischen 'Dialekten' (man kann sie auch als eigene Sprachen bezeichnen) gehört etwa das Kantonesische. Durch die Verschlußlaute am Silbenende - der Verschluß wird, wie Agricola bereits über das Koreanische schrieb, zwar artikulron, aber nicht gelons - erhalten die Silben so etwas Abgahanckes. Das sind die 'clipped sounds'. Der Endkonsonant erklingt meines Wissens selbst dann nicht, wenn die nächste Silbe mit einem Vokal (ohne Knackser zu Beginn) anfängt.
Ein deutlicher Unterschied zum Koreanischen also.
Zitat von: Berthold in 2007-09-13, 13:45:07Hier nur zwei Beispiele solcher Silben (für das Japanische, bei dem ich, wie beim Kantonesischen, schrafchlt klugschwafle, beschränke ich mich dabei auf jeweils eine sinojapanische Aussprache):
末: Mandarin: mo4; Kantonesisch: mut6; Sinojapanisch: matsu. 'Ende'
肉: M.: rou4; K.: juk6; S.-J.: niku. 'Fleisch'.
Wenn die Japaner da 'mats' oder 'nik' chanten, kommen sie den urspruchlngen Aussprachen näher als bei 'matsu' oder 'niku'. Aber wo in Japan sagt man überhaupt 'matsu'?
In Westjapan (Kyoto, Osaka, Kobe) zum Beispiel meistens recht deutlich. Dort sagen die Leuten auch 'desu', wobei der Schlussvokal für europäische Ohren oft fast betont klingt. Aber der Übergang zwischen "mit Vokal" und "ohne Vokal" ist in allen japanischen Dialekten ziemlich fließend.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#23
Zitat von: Agricola in 2007-09-13, 15:40:53
(...) vermutlich handelt es sich um Silben wie 十 (zehn): auf Koreanisch 십 (ship), auf Japanisch (Heian-Zeit) じふ (jipu), dann im Laufe der Jahrhunderte ohne Änderung der Orthographie über jifu und ji[h]u zu jū verschmolzen und erst seit der letzten großen Orthographiereform nach dem Zweiten Weltkrieg auch じゅう (jū) geschrieben.

So wird's sein; weitgehend. Drei Beispiele:

合: M: he2, (ge3); K: gap3, hap6; J-On: , aber auch katsu, gatsu (!) (gapu)
- 'vereinigen, zusammenlegen, schließen'
答: M: da2, da1; K: daap3; J-On: (tapu)
- 'antworten'
邑: Mandarin: yi4; Kantonesisch: jap1; Japanisch-On: ; Karlgren (1998) hat daneben in Klammer: ipu.
- 'Stadt, Stadtkreis'

Bemerkenswert finde ich, daß Silben mit 'p' am Ende ('-p') - die wahrscheinlich seltener sind/waren als die beiden folgenden -, ins moderne Japanisch übertrang, bereits vokalisch enden, während sich '-k' oder '-t' immer noch andeuten.



Agricola

Zitat von: Berthold in 2007-09-14, 12:43:51
Drei Beispiele:

合: M: he2, (ge3); K: gap3, hap6; J-On: , aber auch katsu, gatsu (!) (gapu)
- 'vereinigen, zusammenlegen, schließen'
答: M: da2, da1; K: daap3; J-On: (tapu)
- 'antworten'
gatsu oder katsu wird das Zeichen nie gesprochen, sondern nur im modernen Japanisch geschrieben. Ursprüngliche Aussprache: gapu, über gafu, ga[h]u zu gō verschmolzen. In Zusammensetzungen ist oft die ursprüngliche Aussprache ganz oder teilweise erhalten, so etwa in 合併 gap-pei, geschrieben im modernen Japanisch がっぺい (gatsupei), weil der Doppelkonsonant grundsätzlich durch das kleingeschriebene "tsu" angezeigt wird. Daher die irreführende Ausspracheangabe "gatsu".
Zitat von: Berthold in 2007-09-14, 12:43:51
邑: Mandarin: yi4; Kantonesisch: jap1; Japanisch-On: ; Karlgren (1998) hat daneben in Klammer: ipu.
- 'Stadt, Stadtkreis'
ipu über ifu i[h]u zu yū verschmolzen.
Zitat von: Berthold in 2007-09-14, 12:43:51

Bemerkenswert finde ich, daß Silben mit 'p' am Ende ('-p') - die wahrscheinlich seltener sind/waren als die beiden folgenden -, ins moderne Japanisch übertrang, bereits vokalisch enden, während sich '-k' oder '-t' immer noch andeuten.
Das liegt an der allgemeinen Wandlung des p-Lautes in der japanischen Sprache, der sich im Anlaut über f zu h und im Inlaut über f zu w (vor a) oder nichts (vor den übrigen Vokalen) entwickelt hat.
ipa>ifa>iwa
papi>fafi>hai
Dunkle Vokale werden dann oft mit dem vorhergehenden Vokal zu einem Langvokal zusammengezogen:
opo>ofo>ō
opu>ofu>ō
apu>afu>ō
epu>efu>yō
ipu>ifu>yū
aber zum Beispiel kapita>(kapta?)>katta im Ostjapanischen und kapita>(kaputa?)>kōta im Westjapanischen.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#25
Zitat von: Agricola in 2007-09-14, 13:27:07
In Zusammensetzungen ist oft die ursprüngliche Aussprache ganz oder teilweise erhalten, so etwa in 合併 gap-pei, geschrieben im modernen Japanisch がっぺい (gatsupei), weil der Doppelkonsonant grundsätzlich durch das kleingeschriebene "tsu" angezeigt wird. Daher die irreführende Ausspracheangabe "gatsu".

Na also. So dedorfst Du mir etwas herschreiben, was ich erst unlängst so lieb gnelorn hatte. - Die haben das in der 'Unicode-Datei' einfach ein wagn maschinell heruntergehammerlt. (Den österreichischen Kennjokus tu ich mir da jetzt nicht an.) Solche PC-Schädel(n)*! Sie haben ja auch - für die Verlanger des 'o' - 'tou' (genauer: 'TOU') (für とう), statt 'tō' hinguschrimp, was ich bereits vorher korrigor.

*Sonst schreibst Du mir - und damit uns - auch noch her, daß es 'Der Schädel, die Schädel' heißt! Wo doch diese Mora/-e nur im schriftnahen Hochösterreichisch verschwindet!