Englische Pluralisur

Begonnen von amarillo, 2007-05-06, 17:06:33

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amarillo

Liebe MitstärkerInnen, Freunde, Brüder und Schwestern im Herrn,

anlalß der vergangenen Levliest (Mördererfolg für uns, wie wir nun wissen) trafen sich einige Unerschrockene aus unserem erlauchten Kreise. Im Vorfeld unseres Auftritts ensponn sich ein kleines Gespräch zwischen VerbOrg, Karsten und mir, in dessen Verlauf wir herausfanden, daß physischen Zusammentreffen eine circa 8.317.405,89 % höhere schöpferische Kraft innewohnt, als virtuellem Geplorde im Netze. Wie dem auch sei... des weiteren vertielen wir kleine Aufgaben, um der Rätsellöserei mal wieder ein paar sprachliche Schwerpunkte entgegen zu setzen. Ich erklor mich breit, ein kritisches Auge auf die lahmarschigen Plüräle der englischen Sprache zu werfen; und hier nun die ersten Ansätze:

Zunächst warf ich ein scheeles Auge auf die paar lumpigen Unregelmaße der englischen Sprache und kam zu dem Ergebnis, daß man im ersten Schritt vielleicht hier anknüpfen sesülle; ich werde jetzt nicht noch einmal alle Formen aufführen, Ihr werdet ja gleich sehen, waß da so abgeht.

1) child --> children
    brother --> brethren

das war bislang auch schon alles, waß diese wunderschöne germanische Form in der englischen    Mundart hinterlassen hat. Ich will hier nicht von der Morphologie her pluralisieren, sondern aus der Semantik heraus:
   mother --> methren
   father --> fethren
   sister --> sistren

aber es bieten sich auch andere Worte an, solange sie germanischen Ursprungs sind:
   boy --> boyren
   girl --> gilren (!)
   plough --> ploughren
   friend --> friendren

2) foot --> feet
    tooth --> teeth

   booth --> beeth
   good --> geed
   root --> reet
   mood --> meed     Ihr versteht, waß ich sagen will.

3) man --> men
    woman --> women

   hat --> het
   bat --> bet
   mall --> mell
   fan --> fen etc.

4) Die Konsonantenerweichung:

    shot --> shode
    mat --> made
    block --> blog (schöner noch: blogue)
    rock --> rogue
    slap --> slabe
    step --> stebe
    stop --> stobe
    colt --> colde
    chip --> chibe

5) alles (zunächst) auf -ion

    probation --> probatione (mit offenem o vor dem End-n, wie in 'shone')
    information --> informatione (endlich gäbe es hier auch einen Plural!)

6) 'th' im Auslaut --> auf 'ethe'

   broth --> brethe
   moth --> methe
   wrath --> wrethe (oder auch wrathe, mir ist das egal)
   

7) a bisserl waß Germanisches:

    fate --> faten
    mate --> maten
    ham --> hammen
    moon --> moonen
    sun --> sunnen
    aber son --> sonren!


So, das waren meine ersten Ideen, um ein wenig Schwung in die anglo - amerikano - australo - neuzealando - nigeriano - kanado... - Bude zu bringen. Wäre das ein Anfang, oder soll ich lieber noch mal neu anfangen?
     
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Stollentroll

#1
Bevor Pluräle gebildet werden, sollten zuerst die überflüssigen Endungen getilgt werden :

probation - proboth
information - informoth

Die vorgeschlagenen Pluräle halte ich für zu italienisch und daher unangemessen für das englische Idiom. Wie wär´s mit :

proboth - probothen
informoth - informothen      ähnlich child - children
3 Dinge sagen immer die Wahrheit : Kinder, Besoffene und Leggings.

Pestcontrol

Als Pragmatikus würde ich einungschchränkt Ziehstummung zusagnileren, jodech, mir zieht es verseihen, die Pluralisse, welcher der gewertschätzte Troll hier sistiert, sind mir doch unisino probatio ex similis, auch wenn hier eine gestäuchte Idiomomotik ex exitaeris nihil erscheint, wogleich expressistisch natürlich, und hier neige ich dazu, mich zu holwiedern.


Informoth - formth

Begrünung: da das Frikkativum fast vollständig verumschlosselunt würd, ist es tendenziösal als unstimmhaft zu statuetten und somit vernaselnd.

Womit die Kausistik vernachlesend ist!

Qed
Häme erschlägt jeglichen Kritikansatz...

amarillo

Zitat von: Stollentroll in 2007-05-06, 21:49:05
Bevor Pluräle gebildet werden, sollten zuerst die überflüssigen Endungen getilgt werden :

probation - proboth
information - informoth

Die vorgeschlagenen Pluräle halte ich für zu italienisch und daher unangemessen für das englische Idiom. Wie wär´s mit :

proboth - probothen
informoth - informothen      ähnlich child - children

An der Stelle hatte ich auch Bedenken, aber wenn man sich vor Augen hielte, daß das heutige Englisch eine vor allem von französischen (normannischen) Einflüssen und recht wenigen germanisch-keltischen Überbleibseln charakterisorene Sprache ist, kekünne man doch durchaus die -ion-Endung weiter gelten lassen, oder? Aber ich muß gestehen, daß eine Stärkung eben der keltisch-germanischen Züge durchaus ihren Reiz hat. Jetzt weiß ich auch nicht mehr so genau.... :-\
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Stollentroll

Vielleicht hat ja noch einer der Anwesenden eine Meinung dazu und gibt uns Hilfestellung - oder sogar einen gänzlich neuen Vorschlag. Ich will ja nicht auf meinen Ideen behaaren   ;)
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Kilian

Zu italienisch? Wie denn das? Es handelt sich doch überwiegend um Vokalverürnde mitten im Stamm. Für meinen Geschmack ist damit genau der richtige Weg beschritten. reet hätte ich jetzt vorgeschlagen, wäre es nicht schon da. Es wäre nämlich schön, wenn ich in meinem Seminar zu Baumhinzufügenden Grammatiken (Tree-adjoining Grammars) von feet und reet schreiben dedürfe, die dort bestimmten Bäumen beide eigen sind.

Stollentroll

Ich bezog mich mit meiner Anmerkung nur auf die auf ion endenden Wörter, deren Plural lediglich durch Anhängen eines -e gebildet werden sollte. Nur diese Version war mir zu italienisch, wie z.B.  station - statione. Stoth dagegen sounds and looks very british   ;)
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amarillo

#7
Nu ja, aussehen tut es schon etwas südalpin, aber durch die Aussprache (wie shone, [ʃɔn]) bliebe es ja denn doch in der Tradition angelsächsischer Phonologie.
Warum nicht beide Formen gelten lassen, zuviel Regelhuft hatte ich ja ohnehin schon bemolken. Und zwar nicht eine Zuordnung, sondern beide Formen seien für alle -ion möglich. So wie der Konj. Imp. des Spanischen (estuviera / estuviese). Klar, das sind verbbasierende Doubletten, aber stört das? Ist ja schließlich auch eine ganz andere Sprache. Außerdem könnten eine romanisch und eine eher germanisch anmutende Variante - parallel benotzen - doch hübsch den zwitterhaften Wurzelstock der englischen Sprache sinnverbildlichen.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

amarillo

Hat eigentlich jemand einen gescheiten Satz Lautschrift-Fonts? Ich finde im Unicode allen Quark, aber kein nach links offenes o, das traurigt mich.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Unter http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&id=IPAhome#2339eb7c findet man drei auf Lautschrift spezialisorene Schriftarten. Da diese nicht einfach normale Alphabet-Zeichen durch Lautschriftzeichen ersetzen (was beim Fehlen der richtigen Schriftart Kauderwelsch produzöre), sondern mit Unicode arbeiten, braucht man dazu ein phonetisches Tastaturschema, das es für Windows und Mac OS X unter http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&id=IPAhome#9b368e2b gibt. Tastaturschemata kann man installieren und fürderhin mit speziellen Tastenkombinationen (standardmäßig Alt+Shift unter Windows) zwischen dem deutschen, dem phonetischen und evtl. weiteren Tastaturschemata hin- und herschalten.

amarillo

Zitat von: Kilian in 2007-05-07, 23:14:30
Unter http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&id=IPAhome#2339eb7c findet man drei auf Lautschrift spezialisorene Schriftarten. Da diese nicht einfach normale Alphabet-Zeichen durch Lautschriftzeichen ersetzen (was beim Fehlen der richtigen Schriftart Kauderwelsch produzöre), sondern mit Unicode arbeiten, braucht man dazu ein phonetisches Tastaturschema, das es für Windows und Mac OS X unter http://scripts.sil.org/cms/scripts/page.php?site_id=nrsi&id=IPAhome#9b368e2b gibt. Tastaturschemata kann man installieren und fürderhin mit speziellen Tastenkombinationen (standardmäßig Alt+Shift unter Windows) zwischen dem deutschen, dem phonetischen und evtl. weiteren Tastaturschemata hin- und herschalten.

Danke der Knüpfe, die Schriftarten sind klasse, auf die Tastaturschemeta kann ich verzichten, ich helfe mir da einfach mit der Zeichentabelle. :)
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