Inklusive, exklusive, reziproke und reflexive Pronomina

Begonnen von Vorbeischauer, 2023-02-16, 17:33:15

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Vorbeischauer

Viele Sprachen unterscheiden zwei der ersten Person Plural Pronominum Arten: inklusive und exklusive. Inklusive Pronomina schließen dabei dens Sprecheren, dens Angesprochenen sowie ggf. Dritte ein, exklusive umfassen ledilg dens Sprecheren und Dritte.

Tatsalch lässt sich aber grulnd betrachten nicht nur die erste Person unterscheiden, sondern auch die zweite, nalm danach, ob nur Angesprochene oder auch Dritte gemienen sind. Ebenso teilt sich die inklusive erste Person wieder in eine vollinklusive (mit Dritten) und eine halbinklusive (ohne diese). Da die meisten dieser Formen für Dual und Plural belacht* sein müssen, ergibt sich zu besetzender Formen eine ganze Menge, die z.B. folgendermaßen umgesewertzen kekünnen (1 steht für dens Sprecheren, 2 für Angesprochene, 3 für Dritte):

Dual:

1+3   mis, unkanderer, unkandern, unkandere
1+2   wis, unker, unken, unkich
2   dös, enkanderer, enkandern, enkandere
2+3   ös, enker, enken, enkich

Plural:

1+3   mihr, unsanderer, unsandern, unsandere
1+2   wir, unser, unsen, unsich
1+2+3   wille, unsaller, unsallen, unsalle
2   dihr, eusanderer, eusandern, eusandere
2+3   ihr, euer, euen, euch

unsich entstammt dabei dem Althochdeutschen, unkich und enkich sind parallel gebulden. euen geht auf das althochdeutsche iu (,,eu") zurück, um ein dativtypisches -en ergonzen (dasselbe gilt für unken, enken, unsen). Die exklusiven Formen sind einigen romanischen Sprachen nachempfunden (vgl. spanisch nosotros, vosotros), die vollinklusive (wille) ählnt dem englischen y'all.

Auf ählne Art lassen sich jetzt auch für ,,Sie" zwei Pluralformen bilden:

2   Sander, Ihnanderer, Ihnandern, Ihnandere
   (,,Ich begrüße Ihnandere herlz zu unsanderer Vorstellung!")
2+3   Sille, Ihnaller, Ihnallen, Ihnalle
   (,,Von Ihnallen (= Ihnen und Ihrer Firma) kaufe ich grundsaltz nichts!")

Ein gälnz anderes Thema ist die Unterschied reflexiver und reziproker Pronominum. Ein Satz wie ,,Wir horten uns"* kann nalm dreierleiweise interpretiewerren:

1)   ,,Ich horte uns, und du hortest uns"   (allgemein)
2)   ,,Ich horte mich, und du hortest dich"   (reflexiv)
3)   ,,Ich horte dich, und du hortest mich"   (reziprok)

Für 3) gibt es bereits eine, jedoch viel zu selten verwandte Ausdrucksmolg, nalm einander. Das Besondere an einander ist, dass es die Person nicht spezifiziert, sondern vom Subjekt übernimmt:

,,Wir horten einander" (= uns gegenseik)
,,Ihr hortet einander" (= euch gegenseik)
,,Sie horten einander" (= sich gegenseik)

(Dativ: einandern? einanderm?, Genitiv: einanderer? einanders?)

Eine Unterschied zwischen 1) und 2) lässt sich soweit aber nicht ausdrücken. Ich schlage für 2) das neue Reflexivpronomen isich (aus je+sich gleich gebulden wie immer aus je+mehr), und zwar ebenfalls für alle Personen:

,,Wir horten isich"
,,Ihr hortet isich"
,,Sie horten isich"

(Dativ: isir, Genitiv: ?)

Die ursprulnge Form bezinche dann nur noch 1):

,,Wir horten unsich"
,,Ihr hortet euch"
,,Sie horten sich"

* Da es sich bei ,,hören" um ein ehemals rückumlautendes Verb hälndt, ziehe ich ,,horte" dem mich fast schon zu einfach dünkenden ,,hor" vor. Gleichfalls verwende ich für ,,(be)legen" das ebenfalls historisch beziugene ,,belacht".