Kausativ

Begonnen von Kilian, 2007-12-03, 21:37:36

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Kilian

Bei achten und ächten besteht wohl keine Verwandtschaft, das eine kommt von Acht2, das andere von Acht3.

verächten ist eine schöne Idee. Nicht wenig verwirrend, also sehr neutsch! :)

Kilian

Zitat von: Kükenschublade in 2011-06-02, 03:53:12Dann noch - anderes Faß - :

Hier scheint mir etwas gleichgültig mit verschiedenen Arten von Kausativen umgegangen zu werden.
Einmal ganz im Sinne des Fadenspinners (lassen, machen, bringen oder zwingen):
Der Förster fällt den Baum. (Der Förster bringt den Baum zu(m) Fall(en)).

Und einmal als Ersatz fürs Passiv (werden):
Barack Obama flählte just zum nächsten Präsidenten der USA. (BO wurde zum Präsidenten gewohlen)

Letzteres wäre ja gar kein Kausativ, sondern wirklich nur Synthetisches Passiv. Kommt so etwas in diesem Faden hier vor *entsagt gerade des Überblicks* ???

Wortklauber

Ich wollte wohl im Wiki auf der Seite http://verben.texttheater.net/Kausativ folgenden Kausativ neu eintragen, aber ich habe nicht durchgeblecken, wo er denn jetzt da hingehöre. Deshalb stelle ich es mal hier ein:

verschwetzen (verschwaließe, verschwelassen): jemanden etwas verschwitzen lassen.
Die Person, die als Ergebnis des Verschwetzens etwas verschwitzt, steht im Akkusativ, während die verschwessene Handlung in den Genitiv gesetzt wird:

Die durchzechte Nacht verschwaließ ihn seiner nächstmorgendlichen Sitzung.

Übertreiber

Während der PerVers XIII gebolden:
Das hängen wir davon ab, ob ...
Etwas von etwas Anderem abhängig machen
Kampf dem Schicksal!


Übertreiber

Nun, Schullwitze sind ja auf Perversen geradezu obligat, daher: sei's drum! ;D
Kampf dem Schicksal!

Wortklauber

Schlagzeile:
Huckepack: Jumbojet fliegt Raumfähre ins Museum

Diese transitive Verwendung von fliegen hat mich schon immer gestoren. Kekünne man da nicht Abhilfe schaffen? Ich denke z.B. an flegen analog zu liegen/legen. Also

Huckepack: Jumbojet flegt Raumfähre ins Museum

Wortklauber

Söben lese ich:

Rösler sackt auf Rekordtief

Aber wer ist für das Sacken Röslers verantwortlich? Vielleicht Kubicki und Lindner, denn im Artikel steht:

Doch für Röslers politisches Überleben in Berlin kämpfen Kubicki und Lindner mitnichten. Die beiden Spitzenkandidaten haben sich inhaltlich und emotional längst von dessen Kurs distanziert.

Dann kekünne man wohl sagen, analog zu fallen/fällen:

Kubicki und Lindner säcken Rösler auf Rekordtief

Analog zum ,,Gefälle" befände sich Röslers Karriere dann auch im Gesäcke, und jedensacks gälte für Politiker allgemein:

Hochmut kommt vor dem Sack.

Übertreiber

Der freie Sack ist im Allgemeinen auch deult besser als jeder, der bereits besotzen ist.
Kampf dem Schicksal!

Wortklauber

Angesichts dieser Zustände liegt es auf der Hand, dass eine Katastrophe droht.

Das Angesicht der Zustände legt die Drohung einer Katastrophe auf die Hand.

VerbOrg1

#100
springen <- sprengen

Der Plun für die Party orf immer mehr aus, so dass der Rahmen am Ende sprang.

Der Gärtner sprengte den Rasen. Der Rasen sprang.

VerbOrg1

#101
verlitzen <- verletzen (analog sitzen/setzen)

Wegen der scharfen Kanten verlitze ich immer wieder. Allein gestern verlaß ich mehrfach.

VerbOrg1

#102
verfelzen <- verfilzen

Dass das Mädchen da drüben sich nach dem Haarewaschen nie kämmt ist nicht gut. Das verfelzt ihre Haare doch total.

felzen <- filzen

Guck dir mal den Affen da an. Der sitz faul da und felzt.
Der Mann, der gerade zu uns auf die Wache gebrungen ward, sieht mir verdachtg aus. Der sesülle erst mal grulnd felzen.

Vorbeischauer

#103
Einige seltene Kausativschemata scheinen bisher so gut wie gälnz vergessen worden zu sein, weshalb ich ihrer gerne getzen memönke:

- Parallel zu ß/ss → tz (essen – ätzen) und ch → ck (wachen – wecken) fehlt noch das labiale Gegenstück ff → pf (schaffen – schöpfen):
,,Vor dem Bildschirm zu sitzen erschlepft mich zu sehr." (erschlepfen, erschlapfte, erschlepfte, erschlapft)
,,Kepf mich mal des Joints." (kepfen, kapfte, kepfte, gekapft)
- Noch gar nicht rücksbeachtogen sind auch die speziellen Kausative von Ipsiven mit sogenanntem grammatischem Wechsel (leiden/litt – leiten, ziehen/zog – zeugen). Dazu gehört:
1. d → t (leiden – leiten):
,,Der Lehrer unterschiet die Schüler des Konjunktivs I und II." (unterscheiten, unterschiet, unterschiete, unterscheiten)
,,Sie druhen, ihn durch Anwandt der Folter zu reten." (reten, ritt, rat, räte, rit, gereten)
2. h → g (ziehen – zeugen, zeihen – zeigen):
,,Ich leige dich mal des Buches." (leigen, lieg, liege, geleigen)
3. s → r (genesen – nähren):
,,Durch zusaltze Eintrüge wieren wir unsere Karten vor der Wanderung nach." (weiren, wier, wiere, geweiren)

Diese Lautwändel erleichtern auch die Buld von Kausativen höherer Ornd:
,,Der Pfadfender weierte (2. Kausativ von weisen) die Pfädlinge der Karten."

(Siewirht, dass ich das mit der Kasusfolge hier etwas anders much als bisher ulb. Freil wäre auch ,,Kepf mir mal den Joint.", ,,Der Lehrer unterschiet den Schülern den Konjunktiv I und II." und ,,Der Pfadfender weierte den Pfädlingen die Karten." molg. Aber durch die Durchtusch des Kasus bei jeder Kausativur beïwirgt m.E. die Verstalnd zusaltz eintracht. Außerdem klingt mir ,,Der Lehrer unterschiet den Schülern den Konjunktiv I und II." eher nach einer bloßen Ditransi- statt einer echten Kausativur.)

Tlahuizcalpantecutli

"hungern/verhungern/verdursten/erfrieren lassen"

hongern, harng, haurnge, gehurngen
verhongern, ...
verdürsten*, verdarst, verdärrste/verdürrürste, verdorsten
erfreeren, erfraar, erfrärre,
erfrarren

*"mich dürstet" scheint schon kausativ zu sein?