Schüttelreim, anyone?

Begonnen von caru, 2005-06-07, 23:41:55

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Arthur Beule

Zitat von: Berthold in 2012-03-13, 10:43:22

Er hat, seit der Geburt, häßliche Flügelohrn -
und sieht die Trauer schon auf jedem Hügel florn.
Nun bläst er Moll-Etüden auf dem Flügelhorn.


Tja, Leute, 

Das ist chnalm Lyrik ...


Nichts ist komischer als die komische Wirklichkeit  ;D ;D

Berthold

#376
Zitat von: Arthur Beule in 2012-03-13, 15:08:32
Zitat von: Berthold in 2012-03-13, 10:43:22

Er hat, seit der Geburt, häßliche Flügelohrn -
und sieht die Trauer schon auf jedem Hügel florn.
Nun bläst er Moll-Etüden auf dem Flügelhorn.


Tja, Leute, 

Das ist chnalm Lyrik ...



Nichts ist komischer als die komische Wirklichkeit  ;D ;D

Wirst denn auch Du bei der "Galanacht des Schüttelreims" auftreten, Gästlein? Dann wird's mir aber langsam zu viel. Dann komm ich am 22. März nicht ins "Theater Akzent - Studio". Die Sonne kann dann noch so im Widder stehen.
Da mußt Du schon etwas Besseres aus dem Ärmel beuteln! Smileys hinpicken ist zu gwan & gchwohln!
Nicht, daß sie schon, unbedungen, bessere Menschen wären oder mehr von Lyrik verstünden, nicht, daß das für mich, tief drinnen, schon ein Argument wäre - aber bedenk Du! - : Hier lesen chwomolg zumindest ein Kardinal und ein Rektor mit ... 

Arthur Beule

Zitat von: Berthold in 2012-03-13, 15:23:37
Wirst denn auch Du bei der "Galanacht des Schüttelreims" auftreten, Gästlein?

Ich hoffe ja immer noch, dass einer anröcke und mich in den Weltraum schlürde. Aber ich fürchte, dass ich hierbleiben muss.
Für den Fall habe ich mir fest vorgenommen, bei der Galanacht des Schüttelreims aufzutreten, auch wenn die Sonne in der Ziege stehen würde.

Berthold

Zitat von: Arthur Beule in 2012-03-13, 18:11:02
Zitat von: Berthold in 2012-03-13, 15:23:37
Wirst denn auch Du bei der "Galanacht des Schüttelreims" auftreten, Gästlein?

Ich hoffe ja immer noch, dass einer anröcke und mich in den Weltraum schlürde. Aber ich fürchte, dass ich hierbleiben muss.
(...)

Dem entnehme ich Wissen, was hier läuft ("anröcke", "schlürde") und Trauer. Glaub, bitte, nicht, daß es das Blabla eines Unwissenden war, wenn ich vorhin "Depression" schrieb! Leider gar nicht. Es war auch nicht 'vom hohen Roß herab'.
Soll mir (und vielleicht auch Dir) aber in keinem Fall die Schüttelreime verderben.

leiszer

Aha, sogar Kardinäle und Rektoren sind ,,chwomolg" (das heißt wahrscheinlich ,,womöglich") unter unseren Lesern. Hochinteressant, aber auch völlig belanglos. Kardinäle und Rektoren sehen unter der Dusche genau so aus, wie andere alte Männer auch.
Und wenn sie deine seltsamen Verse in #371 gelesen haben, werden sie die Stirn runzeln (alles andere ist ja bereits hinreichend runzlig) und sagen: Dem kann nicht mehr geholfen werden, weder wissenschaftlich noch himmlisch. Vielleicht (oder hoffentlich) wird der Kardinal etwas länger brauchen, bis er die Schweinerei begreift, dann aber um so böser sein, weil man Nonnen aus pubertären Phantasien heraushält. Normalerweise.

Berthold

#380
打草驚蛇

Was heißt hier "unseren Lesern", lieber, verohrener Gast? Du hast hier auch welche? (Ja, mich.)
Deinen Schnabel sperrst Du ganz schön weit auf.
Als Matrose der Norm schifft sich's chfroyl angenehmer. Als Schwimmer mit dem Strome schwimmt ... Nur: Literatur entsteht dann keine.
Meine wassenschuftlen Pfappleiche gehen Dich erst recht nichts an. - Die kekünnest Du Dir nachtlur, bei echtem Interesse und vielleicht aus stilistischen Gründen, jederzeit verschaffen.

Gegen den Schluß hin wiederhole ich eines meiner "Argumente mit Bart": Der Schüttelvers erzwang die "Nonne". Denn ich glaube, daß solche Verse alles sein dürfen, auch "seltsam", nur nicht fad.
Ich werde Dich jederzeit beim Schüttelreimen in Deine - offenbar engen - Schranken verweisen.
Der üblen Aussage, daß mir "himmlisch" "nicht mehr geholfen werden" könne (Noch dazu einem großen Kardinal in den Mund gelogen [= gelegt]. - Bitte, nächstens ein bisserl nachdenken!), halte ich den Satz eines gescheiteren Menschen als ich es bin entgegen, einen Satz des lieben Homer (aus "Beinkleid", Antwort #7565): "Auch bin ich gewiß, daß ein alter Arsch durchaus Gnade vor Gottes strengem Antlitz findet – so er denn rein ist." 

P.S.: Weil Du "runzlig" schriebst: Seine Magnifizenz ist um fünf Jahre jünger als ich (so viel auch zu "pubertären Phantasien"*). Er ist klug, gewinnend und dynamisch; Sonne in den Zwillingen.
Und wenn Du auf ein gewisses, bisweilen "runzliges" Organ anspielst: Das memuoß bei mir schon einen Spitals-Katheter aushalten - was Dir vielleicht "belanglos" erscheinen wird.
Wenn Du solch einen Hospitalsaufenthalt, tagelang hart an der Grenze zum Jenseits, hinter Dir hast, weißt Du vielleicht, daß Meister Zhuang Zi (莊子) recht hatte, daß chnalm sein Traum, er sei ein Schmetterling, gwächter und deutlicher war als die - öde, quälende - Realität.

*Auch in üblen Phantasien mißbrauche ich, ugbrens, niemals Ministranten. 

Berthold

#381
Zitat von: Homer in 2012-03-07, 19:32:32
(...)
Seht, aus der Menschen großem Schwalle heben
die Häupter heiter schwätzend helle Schwaben,
die Furcht allein vor Dudens Schwelle haben,
doch durch des Geistes Ruhmeshalle schweben!

Da kam ich auf Wörter ("Erste Sahne"), die zwar nicht den "Long Dong Silver" des Schüttelverses, aber wägnstens deren "John Holmes" versprechen. Leider eine Spur zu fad. Nun, ich hub - nach einer kurzen Abendbesann - beim Bäcker, in der Früh, mit dem Schreiben an. Es ist, glaub ich, nur ein Anfang:

Du fragst Dich wohl, was ich, als Erstes, ahne
- Es wäre schreibbar auch: 'für's erste ahne' -
von Deinem Werke? - Allererste Sahne!
- - -
Woher krieg ich, hier im Arreste, Sahne?
Mir bleiben, oft genug, nur Sahnereste,
(Ihr last schon richtig. - Auch ich ahn es: Reste ...)
weil ich zu viel - schlaff jede Sehne - raste.
Obwohl ich schon des trüben Restes ahne,
[-> Genitivliste]
verharr ich weiter, denke: Raste, Sehne!
- Wobei ich nie den 'bittern Ast' ersehne.
Meinst Du, daß ich mich nach dem Stare sehne?
Erhoff, daß Ihr in mir den Ares seht? - Ne!
- Sanken ins Nordmeer doch der Hanse Reste ...






Tabula Rasa

Zitat von: Berthold in 2012-03-14, 11:48:01
weil ich zu viel raste.

Brachte jemand dich zum Rasen
Störte deine süße Rast?
Oder liegst du auf dem Rasen
Abgespannt zur süßen Rast?

leiszer

Warum sprichst du mich mit chinesischen Schriftzeichen an? Wir sind hier in Deutschland. Für mich ist das pure Wichtigtuerei.

Der Schüttelvers erzwang die "Nonne". Denn ich glaube, daß solche Verse alles sein dürfen, auch "seltsam", nur nicht fad.

Wer auch nur im Traum daran denkt, eine Nonne mit "feuchtem Lusttrieb" in Verbindung zu bringen und das mit den Gesetzen des Schüttelreims begründet, ist für mich ein Pfuscher. Ich hüte mich, zu sagen, ein dreckiger. Ich nehme an, dein großer Kardinal ist der gleichen Meinung.

Auch bin ich gewiß, daß ein alter Arsch durchaus Gnade vor Gottes strengem Antlitz findet – so er denn rein ist.

Dem schließe ich mich an. Aber für dich gelten die letzten fünf Worte.

Und wenn Du auf ein gewisses, bisweilen "runzliges" Organ anspielst: Das memuoß bei mir schon einen Spitals-Kathether aushalten - was Dir vielleicht "belanglos" erscheinen wird.

Glaubst du, du bist der einzige, der mit einem Katheter in einem Spital liegt?

Berthold

#384
Zitat von: leiszer in 2012-03-14, 14:49:21
Warum sprichst du mich mit chinesischen Schriftzeichen an? Wir sind hier in Deutschland. Für mich ist das pure Wichtigtuerei.
(...)

Lieber Gast!

Da brauch ich meiner Antwort nur gwan hinzuzufügen. Das interessiert mich großteils nicht mehr. Ist mir irgendwie - ehrlich hergeschrieben - zu konventionell.
Ich bin hier nicht in Deutschland - und Internet ist sowieso weltweit.

Das Chinesische ist für mich keine "Wichtigtuerei", sondern eines (eines!) meiner jahrzehnt(e)langen Anliegen. Es gibt in diesem Forum auch einen Chinesischfaden.
Oben steht, gleichsam als Motto meines Schreibens, das 13. Strategem einer berühmten Xulmm: "Schlagen - Gras - aufscheuchen - Schlange".
Bedeutet einfach: "Auf das Gras schlagen, um die Schlange aufzuscheuchen."
Fran kekünne sagen: Das Garrangs- oder Pfraufauchkatz-Strategem. Dient dazu, chmülge Gegner, gleichsam durch einen Warnschuß, hervorzulocken.

Den "dreckigen Pfuscher", der ja eh dasteht, hätte ich auch noch ausgehalten.
Bei Schüttelversen - und auch sonst im Leben - pfusche ich nicht gerne. Bei Gedichten - das habe ich von meinem lieben, seligen Vater, der mir, chwomolg seit  der Volksschulzeit, fast jeden Tag welche vorlas - gebe ich mir große Mühe.
An sich bin ich ein gefühlvoller, gerne gemütlicher Mensch. Es bestünde von meiner Seite die Chmulg, daß sogar wir beide irgendwann zusammen Tee tränken.   

amarillo

Geweihe aus der Schlehe ragen,
wenn Böcke sich um Rehe schlagen.
Doch nennst dies nur Bockmist,
waß zeigt, daß Du ein Schmock bist.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Berthold

#386
Zitat von: leiszer in 2012-03-14, 14:49:21
(...)
Glaubst du, du bist der einzige, der mit einem Katheter in einem Spital liegt?

Nachtrag:

Lieber Gast!

Sesüllest Du - wegen des "sz" im "Namen" - Ungar sein, nähme ich fast alles zurück! Die sind unsere lieben Nachbarn.
Sesüllest auch Du einmal mit einem Katheter (vielleicht auch mit einer Sauerstoffmaske?) in einer Intensivstation gelegen sein, nachgerade mein Bedauern! Aber meine Aussage hatte mehr Kampfleichsäuzaus. Gewissermaßen war's der Versuch von philosophischem Tiefgang.
Bei meinem Satzteil "daß sogar wir beide irgendwann zusammen Tee tränken." dachte ich auch an eine Zeile in einem Mao-Zedong*-Gedicht:
银茶粤海未能忘,
Bedeutet - nach Joachim Schickel (1967) - Mao Tse-tung / 37 Gedichte - dtv.:
159 pp. - :
Tranken Tee in Kanton, kann's nicht vergessen;
Yue-hai ist ein alter Name von Guang-zhou (Kanton).

Nun kehre ich zurück zu "Erste Sahne" (Bedenk, als "Obers-Ösi"!), Worten, die, wie ich verhieß, einen "John Holmes an Schüttelreimen" versprechen.
Ich komme zu einer Szene kindlicher Frömme - die ich auch Dir wönsche, statt Angelornenem. Wie kekunnst Du ein Werk, eine Zeile Deines Mitmenschen so cholberflach heruntermachen?

Zeit: Völkergwurnd
Einem fränkischen Bauern ward von einem Römer die Nase abguschnintt. Er betet nun, nachdem ihm die Flucht gelungen war, zu Wotan:

Gebet zu Wotan

Sieh, wie ich scheu vor meinem Ern steh, Ase!
- Ein armer Vogel, schon vom Nest her, Ase.
Wie bin ich klein und ohne Nester - : Hase.
(Wie heißt es bei den Christen? - Esterhasen?)
Ein Igelchen, ein Hamster, Nerz - He! - Ase!
Laß meine Nase wieder erstehn, Ase!
SPRICH DEINEN HEILEZAUBER: ERSTEH, NASE!


*Ein großer chinesischer Pfuhlätzeucher (1893-1976).

Berthold

#387
Zitat von: leiszer in 2012-03-14, 14:49:21
(...) Wichtigtuerei.
(...)

Nachtrag zum Nachtrag

Irgendwo schriebst Du auch "pubertär", lieber Gast; mir, mit meinen 56 Herbsten. Nun lege ich Dir kein Wichtigtuer-Ei, aber mir fiel ein netter
"Recessus narrativus" ein, über den ich keusche Freude empfinde:

Heranwachsende Jugendliche stelzen und tappsen ja oft einher wie stolze Geschöpfe - ohne schon ganz erwachsene Menschen zu sein.
Daher kam ich bei "Pubertät" auf "Pfaubärzeit".
"Pubertär" heißt dann "pfaubärzier".
Lieb, was?

P.S.: Ein Stil ohne Staub & Rost wäre eh was Feines.   

Berthold

#388
Lieber Homer! Lieber Ku!

Um etwas zu schreiben, was von der Schüttelversform (und vom Klang) her im Internet (fast) sicher fehlt, mach ich's ganz klassisch:

Tinaxameter

Fülle, Homer, den Hexameter mehrmals durch schallendes Rütteln.
Blinder Barde, ergötz uns durch niederprallendes Schütteln.
Weit, bis ins Weltall hinaus, erklinge Dein brüllendes 'Shutteln',
bös, wie des schillernden Klappergeschlänges schüllendes Ratteln.
Dränge der Schall doch hinaus, bis weit über Schall's Ende - Rütteln.
Wertvollen Rat ich jedem unter Euch all'n sende: Schüttel!


Guschrimp heute morgen (mittags), zum Großteil beim Bäcker, mit billigem, schwarzem Kugelschreiber, hinten auf einen Briefumschlag von "GREENPEACE".
Für das Schüttelversforum mit der größten Mannigfälte im deutschen Sprachraum.

Berthold

#389
Zitat von: Wortklauber in 2012-03-07, 20:28:54
(...)

Ich versuche eine Rücklahn ins Lateinische:

vurdorum (von vurdum, -i: das Wort) cluptor (von cluvo 3, clupsi, cluptum: klauben, aufsammeln).
Zusammenguschrimp wäre wohl auch vurdicluptor chmolg.