Schüttelreim, anyone?

Begonnen von caru, 2005-06-07, 23:41:55

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

seidjäher

Zitat von: Berthold in 2011-12-07, 09:55:27
Schade, daß es das Verb "kwerben" (oder "querben") (eine Mischung aus "hart arbeiten" und "werben") nicht gibt, sonst hätte ich noch hinzufügen können:
"dem Ami endlich, der für Ernest kwerbt."

Dieses Problem sesölle sich durch ein Futuropräsentium lösen lassen, oder etwa nicht?
Eine schockierende Nachricht: 'lecker' ist flektierbar!

Berthold


Berthold

#272
Zitat von: seidjäher in 2011-12-08, 22:26:39
Zitat von: Berthold in 2011-12-07, 09:55:27
Schade, daß es das Verb "kwerben" (oder "querben") (eine Mischung aus "hart arbeiten" und "werben") nicht gibt, sonst hätte ich noch hinzufügen können:
"dem Ami endlich, der für Ernest kwerbt."

Dieses Problem sesölle sich durch ein Futuropräsentium lösen lassen, oder etwa nicht?

Durch welches vulgäre Präsentium? Gehört da nicht auch noch "-th-"? - Hier, in der "Schüttelvers-Dingsbums", bemüh ich mich halt um halbwegs normale Wörter.
Auf daß die Sachen auch für den - ich weiß nicht, ob's so etwas geben wird, anregen tu ich ihn hiermit -
Schüttelvers-Wettbewerb der "Frankfurter Allgemeinen"
zu verwenden seien.



Berthold

#275
Zitat von: Pit Mart in 2011-12-11, 00:08:40
Ein Marsch, mein Arsch!

Ramsch? - Nie!
Charme? - Nie!

Den kann fran sogar als zumindest vierfach gelten lassen:

Ein Marsch,
mein Arsch!
Ein Ramsch
mein!
Rasch!

Oder gar noch länger (Mein' Schar*):

Scheinarm?
(Schien arm)
Ein Charme!
Nie Marsch?
Nie Ramsch.

*Denkt an die echten Kraterseen. Da wird's doch auch ein "Scheinmaar" geben, das irgendeiner Forscherin ein "Maar schien".

Derzählz mir nix über Schüttelverse! Den "Rahm" müßt Ihr selber einbauen!

Metzger

Kalbsrücken - Rülpskacken (schwere Verstimmung ds Magen-Darm-Traktes)

Kunde

Zitat von: Metzger in 2011-12-12, 20:52:53
Kalbsrücken - Rülpskacken (schwere Verstimmung ds Magen-Darm-Traktes)

Darm-Hass — Harm, das!

Ausländer


Wortklauber

Eisthein

Eisthein heißt ein
Lieder-Dealer,
Der (wie Verdi
Die A-ida)
Leder-edler
Läufe Fäule
Rohen Ohren
Versiert serviert:
Auftakt – Taufakt!
Barsche Schar be-
ginne in ge-
mischten Stimmen!
Nee, Tor! Tenor —
Kackort-Akkord!
Ur-Po pur? Oh!
Ein Marsch, mein Arsch!
Nieder, Diener!
Sahne-Nase!
Gar in argen
Nöten tönen
Mode-Dome.
– Na ja – Janá-
ček in Action!
Wenn dann Denvern
Dali-la, die
Grame, magre
Diva wieder
(Echt schlimm!) schlecht im
Klo singt, so klingt
Die A-ida
Schaurig rauschig.

Berthold

#280
Toll drauf, lieber Wortklauber, teurer Gast, bist Du auf alle Fälle!
So etwas darf nicht unknummantor hingneh!

Indessen:
Wegen einer wassenschuftlen Lehrverunstult* (Vorträge über Libellen, Käfer und Mücken & Fliegen - éwarising in guud Oostrien Inglisch; Dschöamen ounli aftawoads, in Diskaschschn. Pauwa-Point-Presenteischns waren mir bisher ungewohnt) fühl ich mich heute für die Poeterey, wiss Níwouh, nicht stark genug. Not strong inaff, rielli [Etwas später und am nächsten Morgen ging's wieder.] ... Die letzten Tage waren voller Streberey. Prepareischns ...
PDFs wären, für FreundInnen der Wasserinsekten, durchaus verschickbar. Ai, et joua poust, wuud sei jäss!


Liebe Grüße!
Der Berthold

Ob auch meine Ahnen aus Brno stammen? - Na, Du weißt schon, worauf (oder: auf wen) ich mich bezog.

*Lohn? - Knapp über 200 Euro. Ganz zum Schluß sogar noch einen Glücks-Cent - Toll, was? Das ist halt Österreich! Land der "Dösis", der "Almsimpel". - Sowas ginge in "Piefkonien" wohl besser ...

Die folgenden Zeilen seien, gar nicht eilends, doch mit Zielen, Herrn "Reimschüttel",
"El Reimschütt",
dem Wortklauber, genwomd:
(So gut - leinwaund - wie er schiultt kaum jemand je!
& so wacker beschrütten wenige die "Tausend-Schrütte-Meil' ".)

Du kennst den Zwang: Mir schüttele!
Den Schüttelreim, den schüttele mir!
(Bei Schwaben, vielleicht: 's Reimle schütt,
in Stuttgart, der Herr Schütt-Reimle;
bei Blasenleiden: 's Riemle schütt -
die Flut auf Kohlenmeiler schütt...
wenn's heftig glimmt, mit Eil mehr schütt!...)
Wenn ich noch Deinen Scheitel rühm
(Ja, ich rühm Herz, rühm Stirn, rühm Scheitel!)
- und DICH - ach schweig: SCH! - eitel rühm -
und geh - mein Lohn! - die Schüttermeil'
des Lebens, jener Scheitermühl'
und - wie einst Herr O. Muehl - scheiter,
zu meinem lieben Müttel schrei...
(kleb fest an dem Erschütterleim
drauf, nächtens, meinen Riem' schüttel -
von Mal zu Mal sublimer schüttel...
mit spitzem Blick auf Mütter schiel...
den Clinch mit jedem Mittel schüre...
...O Dirn, bei der ich schürte, Meitl...
- Wär sie ein scharfes Müttel, schier?...
- Mit DIR - Schatz - auf der - M! - Schüttelreih!...
- Ich schmeckte oft der Mütter Schleim!...
Fest klebt mein Haar, durch Leim - schütter;
doch trug ich auf nur schütter Leim.
Ich schlepp mich Meil um Meil - schütter...)
- - - schreibst DU schon einen Schüttelreim,
getroffen wie vom Schüttelriem'
(wus, Yiddish, hajßt mr Schütteley
- den Kibes hajßt mr Schüttel-Ey.
Wus mach jach nachts? Mr Ey schüttel ...).
- Du aßt vom Kräutlein Schüttelmier'.*
Rupf sie Dir aus, die Mier' schüttel!
Als Meir wärst Du "Schüttel-Meir" -
und, glaub's mir, nicht "der lütte Schmier".
Die Leute brüllten: "Meir, schüttel!"
(Ein paar, die ändern's: "Meirl, schütte!"
Und einer riefe: "Meierl, schütt!")
In Spanien hießest "El Reimschütt";
in Deutschland, schlicht, der "Reimschüttel".
Als Magyar, joi, wärst Schüttel-Imre;
man drängte: "Kedvenc**, Imre, schüttel!"
Als Türke wärst Du Schüttel-Emir;
die Küme*** riefe: "Emir, schüttel!"
Ruhm gelte dem "Erschüttel" - ihm!
Nach Kinderspiel klingt "Meierl schütt".
Fürs Schütten bist DU "Schütt-Meierl".
Braust Du Dein "Bier" mit "Rüttelmaisch' "?
(Nur mit banaler, "lütter Maisch' ".)
Gold: Dichtern; auf die Leimer schütt
ich Kot. Mit Scheiße beschütt Leimer!
Nimm Dir ein handlich Eimerl, schütt
die Kerls voll! Ich schrei: "SCHÜTT EIMERL!"
Schür immer ganz! Nie schüre mittel!

P.S.: Ich zahlte nie die Pleschtür-Mi{e}te
und fand noch nie die Plüschtermite
.


*Minuartia quassationum
**Liebling (ungar.)
***Menge, auch: Haufen, Anhäufung, Aufschüttung, Clique (türk.)

Warb mach ich hier sonst keine. Musikinstrumente seien eine Ausnahme:
Ein Dudelsack vom Schlütter, mei!
http://www.alice-dsl.net/maultrommel/index.htm

Den Wein in Schloß und Hüttel: misc're.
Latein, sei's auch im Hüttel: scire.
"Sag mir: Wie löblich spielt Schmütt Leier?" -
"Nennt man ihn nicht den Leier-Schmütt?"


Berthold

#281
Liebe Leute!

Nein, nicht des schnöden Ruhmes willen; eh nicht! Schon gar nicht in einem solchen FORUM. (Da hab ich ja schon einmal, irgendwie zum Thema, einen Eid geliesten.)
Aber ich hab zumindest die Sitte aus dem "Watschenmann", mit den unsichtbaren Medaillen, wiederbelompp. Und hab auch den "Wortklauber", den ich für einen or''ntlichen Kapazunder der Reimerey halte, wacker hervorgestrichen.
Dann aber kann man bei Euch mehr als 54-fache Schüttelverse verfassen (die einen, Nacht für Nacht, nicht ganz loslassen) - und kein "MUH!" ertönt; während ein (4-facher) Mückenfurz wie "Ein Auto fuhr durch Gossensaß/(...)" immer wieder weiterzannor wird.
Vom "Schifft krank", nein, "Giftschrank", will ich ja gar nix mehr schreiben.

Statt dessen gibt's hier, wieder & wieder, zu lesen:
"<- Nächstältere Version": was mir aber sowas von WURSCHT ist!
Meistens war namchl die "<- Nächstältere V." um wagn schlechter.
Ist ja doch wahr!
Frohe Weihnachten!     

Wortklauber

Das muss ja auch einem jemand sagen, dass du hier etwas verfossen hast ... Du hast es ichtensofflich mit der Veränderfunk-Zion (passt ja in die Weihnachtszeit) nachtralg in deinen Beitrag hineingewoben, da erscheint es dann nicht in den "neuesten Beiträgen", und wie soll man es dann wissen, wo man lesen muss?

Nun denn, eine fleißige Arbeit! Aber sag einmal ... meines Erachtens sind doch Reimen und Schütteln zweierlei, und Schüttelreime müssen so geriemen wie gescholtten sein. Ich finde bei Dir zwar viel Schüttelei, aber wo sind die Reime?

Nun aber dem Weihnachtsmann gewomden:

Dicht' nie link beritten Schleime,
Nicht die Blinkeschlittenreime!
Brummpfund such' durch Schütteln Räume,
Sumpf und Bruch durch Rütteln schäume!

Berthold

#283
Das erscheint mir eben für "Schüttelreim" als die passende Form.
"Schüttelreim " war ja nur das zu schüttelnde Wort.
Es sind einfach "Schüttelverse".
Denn sonst ginge da ja nicht gar so viel.
Rhythmisch paßt's sowieso.
Damals, im Giftschrank, lief's auch mit Paarreimen.
Außerdem - nun ein allzu hochtrabender Vergleich - ist Goethes "Harzreise im Winter" auch ein Gedicht. Derlei muß es - in respektvollem Abstand, nachtlur - auch bei Schüttelversen geben. Auf sowas bin ich da gekommen. - Sonst wär das ja zumeist läppisches Geblödel. Ein "Gossensass"-Klumpert eben. Wie's die sogenannten Königinnen & Könige des Schüttelverses mit Ach & Krach daherstümpern.

Berthold

#284
Zitat von: Wortklauber in 2011-12-23, 18:52:36

Nun aber dem Weihnachtsmann gewomden:

Dicht' nie link beritten Schleime,
Nicht die Blinkeschlittenreime!
Brummpfund such' durch Schütteln Räume,
Sumpf und Bruch durch Rütteln schäume!

Da stecken ja Binnenschüttler drin!

Recht spontan etwas Kurzes, leicht Humpelndes.
Solchen netten Glimmer
will ich glätten nimmer:

In memoriam: Felix v. Weile

Von meinem Freund, dem Poeten von Weile,
wußte ich stets, daß er mit Wonn' feile,
an Schüttelversen, ich hieß ihn "der Weinvolle".
Kunstseide trug er niemals, nur Feinwolle.
Aber bisweilen nannte er sich von Wiele.
Manche dachten, daß er, besoffen, mit Wonn' fiele.