Schüttelreim, anyone?

Begonnen von caru, 2005-06-07, 23:41:55

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Berthold

#360
Das hab ich dem lieben Herr Krall (z.T.) antgewurtten:

"Sehr geehrter und lieber Herr Christoph Krall!
(Mir fällt dazu "schdantabääda" kein Schüttelvers ein, aber "Phall" spränge mich schon sehr an.)

Vielen Dank vor allem für die Ankündigung der "Galanacht des Schüttelreims". Ich hab den Iwent auf meine Art beworben, im Ur-Schüttelvers-Faden piefkinesischer und ösischer Zunge an sich:
http://verben.texttheater.net/forum/index.php/topic,239.345.html
Antwort #358.
Aber WEHE EUCH, Ihr bietet dort nur schlechte Reimpaare! Dann wären mir die Leut' hier lange böse, und ganz Österreich hätte sich zu verkriechen! 
Nun schreib ich Euch noch ein Sextett her, zu Ehren des Dr. med. "Stollentroll" (der liebe Herr ist auch Rätselkönig). Falls Ihr in Dschöameni einmal in ein Hospital müßt, Wurmfortsatz, Scrotumhernie, Meningöntschephallitis oder so, dann ...
(...)"



Wortklauber

Zitat von: Berthold in 2012-03-07, 10:53:02
Bananen.

Ein Fernzug aus einer Bananen-
Republik wollte lieber nah bahnen,
   Denn er knarsch schon an Naben;
   Teuern — wie er's nann — aben
Wollt er nicht mehr; wie sollt' er's anbahnen?

Berthold

#362
Lieber Mr. Wobblerick!

Wir sesüllen ja glatt bei der "Galanacht des Schüttelreims" teilnehmen, quasi als Kursleiter, wie's denn echt ginge. Vielleicht wewüllen die dort auch ein paar Minimal-Infos über Zuckmücken hören (und sehen?). - ?
Ich werde jedenfalls, bei meinem nächsten Programm, auch Schüttelverse vorlesen. Das ist watscheneinfach, und die Leute werden flachliegen.

Berthold

Zitat von: Berthold in 2012-03-07, 10:53:02
"(...), dazu braucht es eine feine Dichternase, die das Material für einen Guten aus dem Unterholz der Sprache heraus schnüffelt wie ein Trüffelschwein und natürlich das Talent, ihn zu einem erbaulichen Reim zu modellieren.
(...)"

Und Du, lieber Singularis Porcus, der Du mit den Hufen schon chtralffe Schüttelreime schriebst, Du sagst oder grunzest da gar nix dazu - oder dawider?
Oder hast Du ihnen das guschrimp?

Homer

Des mir bis dato auch nicht bekannten Justus Wilhelm Fischer zuflall gefundener Gedichtanfang Aus dem Schwall der Stunden heben / einige weiß ihr Haupt empor inspiror mich zu folgender gescholttener Variation über das Thema Wir können alles außer Hochdeutsch:

Seht, aus der Menschen großem Schwalle heben
die Häupter heiter schwätzend helle Schwaben,
die Furcht allein vor Dudens Schwelle haben,
doch durch des Geistes Ruhmeshalle schweben!

Wortklauber

Wieder eine ungeteilte App-Laus für dein Eifon oder was immer du besitzen magst!

Wortklauber

Zum Thema Affen und Kinder:

Nicht ganz PC, aber...

In manchen kleinen Kaffen Inder
Verhalten sich wie Affenkinder
Und einer haut beim Kiffen ander —
Nicht "essen", nur noch "iffen" kann der.

amarillo

Klasse!
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Berthold

#368
Zitat von: Wortklauber in 2012-03-09, 11:36:20
Zum Thema Affen und Kinder:

Nicht ganz PC, aber...

In manchen kleinen Kaffen Inder
Verhalten sich wie Affenkinder
Und einer haut beim Kiffen ander —
Nicht "essen", nur noch "iffen" kann der.

Was G'scheite(re)s fällt mir da nicht mehr ein.
Immerhin ist Platz für eine kurze Einficktseif:
Symbolisch für das "Preußentum" ist für unsereins - etwa in einem Kärntner Urlaubsort - der anfangsbetuhn'ne "Káffe". Welchselbiger, z.B., in Wiener Neustadt stets "Ghaff´ää" heißt. Deutscher "Káffe" (allgemein) gilt in ganz Österreich und besonders in Wien - teils wohl zu Unrecht - als
untrinkbare Brühe
.
Ihr könnt ja bald vergleichen.

Gwurn vorm wilden Affen und vor deutschem "Káffe"

Baustoff in solchen armen Kaffen? - Rinde.
Dir, Meister, Prost mit dem Karaffen-Kinde!
Gib, als Getränk, nie deutschen Káffe Indern,
höchst selten wird zum Freund ein Affe Kindern.

Stollentroll


Was muss man eigentlich nehmen, um solche Reime zu schütteln ?
3 Dinge sagen immer die Wahrheit : Kinder, Besoffene und Leggings.

Berthold

Zitat von: Stollentroll in 2012-03-09, 21:43:46

Was muss man eigentlich nehmen, um solche Reime zu schütteln ?

Wenn's nur keine Zwangsneurose ist - und den Menschen immer wieder 'anspringt'.
Aber dafür ist wohl zu viel Frohsinn dabei.

Berthold

#371
Eure Eminenz! Bitte, beschmunzelt folgende Verse, ehe Ihr mir, so mein grundbescheiden Gehöff,
die h.ndsf.ckordinäre Schlußzeile vergebt!
Ahne ich doch, daß Ihr sogar unser innerstes Arcanum, 
unser venenorum scrinium, kennt.

Auf Studienreise nach Frankreich

Auf Frankreichreise schnialf die Bronnen Liesl
von Auspuffgasen ein Kolonnen-Bri(e)sl.
Du blickst so schamhaft, mein Sorbonnen-Liserl,
wenn ich, flugs, zwischen die Kolonnen bi(e)serl!
Keusch harrst Du hinter schwarzer Sonnenbrille. - - -
Spreizst Du des feuchten Lusttriebs, Nonne, Rille?

Arthur Beule

Jeltz sage ich doch mal Prost der Etnik

Berthold

#373
Ein kleiner Beitrag zur Tiefenpsychologie

Das folgende Terzett ist meinem lieben Volksschulkollegen N. Z. gewomden, der nach einer kommsethischen Opferutz seiner abstehenden Ohren auch viel von seiner (Modewort:) Identität 'veroren'* hat.

Depression

Er hat, seit der Geburt, häßliche Flügelohrn -
und sieht die Trauer schon auf jedem Hügel florn.
Nun bläst er Moll-Etüden auf dem Flügelhorn.


Überkampfeinsatz (Dieser K. ist kein communer K. Es ist ein Recessus-Narrativus-Homonym - von Kompensation.):

Bisweilen existieren - wie Oasen in einer ungeheuren Wüste -, selbst nach Poldi Figl, in der ÖVP noch originelle Leute. Da gab's etwa Dr. R. "Hubsi" H., Witzebürgermeister von Wiener Neustadt. Auch er hatte markante Ohren, erzohl aber gern, offenbar auch bei urfaden Rathaussitzungen, eine kleine Geschichte: "Wir lagen vor Madagaskar - im Segelschiff. Keine Brise Wind[es]! Da sprach der Kapitän: 'Leute mit langen, abstehenden Ohren an Deck - zum Windmachen!' " Und dann begann der "Hubsi", wundersam und meisterhaft, mit den Ohren zu wackeln.

Tja, Leute, "und sieht die Trauer schon auf jedem Hügel florn.": Das bringen die bei der "Galanacht des Schüttelreims" nicht zusammen. Das ist chnalm Lyrik ...
Leider dedorf ich nicht "hört" schreiben, denn das pieße nicht ins Bild einer wachsenden, blühenden Trauer.     

*Das war ein Verschreiber. Es paßt aber. Das Unbewußte wußte es besser.

Berthold

#374
Zitat von: Arthur Beule in 2012-03-12, 22:43:43
Jeltz sage ich doch mal Prost der Etnik

Kannitverstan!
(Ich vergoß heute ein paar Tränen bei J. P. Hebels packender Geschichte.)