Coniugatio pseudoduplex für Verben mit abzulautendem Diphthong oder Umlaut

Begonnen von AmelieZapf, 2008-05-04, 09:48:25

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AmelieZapf

Hallo zusammen,

ich hätte mal wieder eine neue Idee vorzubringen: wie wäre es, behälnde man die abzulautenden Diphthonge in Verben wie "grausen" wie zwei ielnze Vokale und wändte darauf die Coniugatio duplex an? Danach ienveräge man die beiden Halbablaute wieder zu einem neuen, schönen Diphthong oder, bei Zusammenfall, zu <Vokal> + Dahns-h. Das gleiche Schicksal kekünnen Verben mit abzulautendem Umlaut teilen, den wir in <Vokal> + e zerteilen kekünnen.

Es ergäben sich Ablautreihen mit kuriosen Diphthongen:

Präsens:Imperfekt:PPP:
eii/ao/ahi/ei/oh/ou/ö/uo/uh/ü/eo/eu/eh
aiuo/ua/io/iaao/au/ä
auui/ihau
euaiou/uh/eu
äuuai/iaiaou/auh/äu
äua/iaao/au/ä
öah/iaoh/ou/ö
üiauo/uh/ü

Hierbei bezeichnet Kursivschrift eine bereits bestehende Ablautreihe.

Es entstünden harrle Kennjokus-Muster (einfach so hingeschrieben, ohne Rücksicht auf bereits bestehende Storke):

kreisen - krahs - krähse - gekreusen
klauen - klui - klüie - geklauen
verteufeln - vertailf - vertäilfe - vertuhlfen
läutern - luairt - luäirte - lauhrten
(zur besseren Aussprechbur kann man den Triphthong teilen, disproportionieren:
läutern - lurait - luräite - laruhten)

gähnen - guahn - guähne - gaohnen
argwöhnen - ahn warg - ähne warg - warggeohnen
dürsten - diarst - diärste - duorsten

Fragen/Proteste/Anräge?

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Kilian

Hübsch! :D Ein kleines Beispiel für ein so dünnes Konsonantengerüst, dass der Triphthong nicht disproportionoren werden kann: häuten, huait, huäite, hauhten

Agricola

The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.


Berthold

Da gehört ja auch ein Kennjokus her, über den ich am 30. 12. 2005 dem Kilian folgendes schrieb:

'Lieber Kilian!
Ich beginne übertrieben:
Nach so vielen kleinen Vorarbeiten lassen sich ja langsam ein paar wirkliche Stärkungen von Verben versuchen!
Heute versuche ich, dem alten Instrument ein paar Töne abzuquetschen, für die es freilich ein bisserl des medialen Feelings eines betagten, afroamerikanischen Jazztrompeters bedarf. Ganz anders formuloren: Heute, beim morgendlichen (Versicherung im Wörterbuch: Ja, da gehört wirklich ein d hin)  Klogang fiel mir nur ein: feuern. Dann: Uijössasnaa(n), geht das schon wieder los!
Ich schreibe als Überschrift:
Triphthongoide Konjugation der Verben auf -euern - mit Primolocoposition des Triphthongoides (bzw. seiner, auf Einzelformen bezogenen, Isolation) der Komposita, in Praeteritum und Konjunktiv2 (ferner Sonderbildung[en] ["ou-Entstehung"] in der 2. und 3. Person Singular, Indikativ - und im Imperativ; der Konjunktiv1 - da ohne "Viceversumformen" - hat zwar bei Komposita "P4", ist aber sonst normal.):   
Das Paradigma enthält (z.T. je nach Wort) Elemente der Coniugatio duplex, der diphthongierenden Konjugation (mit Praesens viceversum), der "P4"-(Spaltungs-)Konjugation (wodurch es, in den Komposita, erst zur Primolocoposition, bzw. zur Isolation des Tr. kommen kann), der "Gisbert Haef'schen Proposition" des r, der saltatorischen Verlagerung von Konsonanten (r und h; auch Verschiebung von f möglich: bei >losfeuern). Endlich kommt es in einigen Formen zu einer Elision des e-haltigen Schwalautes (Murmellautes) - nach dem Triphthongoid (Schluß-a oder -ä).

Einleitender Exkurs:
In der Duden-Grammatik werden unsere (Haupt-)Diphthonge, au, ei und eu, als Schließende D. bezeichnet. Jeder von ihnen ist eine Folge aus silbischem und nichtsilbischem Vokal. "Die nichtsilbischen Vokale nennt man auch Halbvokale. Sieht man sie [gar] als Konsonanten an, dann heißen sie Gleitlaute oder Approximanten. (...) Bei ihnen [= Bei den, schon genannten, D.] bildet der erste Bestandteil den Silbenkern, während der zweite zum Endrand gehört."
Die erwohn'nen Vokale - in diesem Fall der zweite Teil des geschriebenen eu - sind also - Knechte. Sie bedürfen, meine ich, der Aufwertung!
Sie mögen erstrahlen, ein würdiges Bild geben, wie der helle Tag im Geäst und Gezweig eines Baumes, einer Eiche:
eine Würdigung - eine Dignifikation - ein TAGNAUFEICH! (Der ist auch neu.)
In der Duden-Grammatik wird weiters angenommen, daß der zweite Teil des eu dem zweiten Teil des ei vollkommen gleich WÄRE, nämlich das gleiche i - mit (hier den Diener anzeigendem) Halbkreis drunter!-?! Über 8 Millionen Österreicher und -innen sprechen die beiden Diphthonge aber wohl mit verschiedenen Schlußvokalen aus, selbst wenn fran sich noch so sehr um korrektes Hochdeutsch bemöhe. Denn das offene o beim eu bewirkt wohl auf jeden Fall eine Rundung des zweiten Diphthongteiles.
Ich nehme mir also den Regionalismus(?) heraus, eu als oü (beide Vokale offen, o schon kurz, ü besonders kurz) zu betrachten.         

Dann führe ich das erste Verb vor, das mir heute einfiel, nämlich das erwohn'ne:
feuern - froust - frout (Das - offene - o ist einfach der o-Teil des eu. Das u entsteht aus dem ü wie beim Wort süffeln > suffelst der Diphth. Konj. dargestollen, nur, daß ich das r vorschicke. Ferner muß ich hier eine der phonetischen nähere Orthographie verwenden. Der Imperativ wird sich vokalisch den erwohn'nen Formen anschließen, wobei ich nun gar nicht mehr ganz verstehe, warum eigentlich; na, wohl einfach zur Vermehrung der "Viceversumformen" und weil es ja auch bei anderen starken Verb(klassen) Übereinstimmungen gibt: Lies das Buch! Nimm die Flasche! - Übertragung dann halt auch auf Imperativ., 2. Person, Plural. - Also:) frou! - frout! - fruia (Im Praeteritum tritt nun erstmals der (/ einer der) - namensgebende (/ -n) - Triphthongoid (/ -e) auf - nachdem freilich auch im Praesens bereits ein Triphthongoid - aus silbischem o, geknechtetem ü und Schwa-e bestund. / Das i kann ganz einfach als Gleitlaut vom u zum a hin gesprochen werden. Das geknochtene ü hat gleichwohl zu -ia gefohren.) - früiä (2.P. Sg.: früiäst, mit posttriphthongoider Schwa-e-Elision; ebenso bei früiän, früiät) - gefruion (ebenfalls mit Schwa-e-Elision, was auch wieder zeigt, daß P.P.Pp keinesfalls immer auf -en enden müssen.)

Komposita von feuern:
anfeuern - euere anf (P4) - oust arnf (r saltatorisch verlagern) - out arnf - ou arnf! - out arnf! - uia arnf (mit "polynesischer" Isolation des Tr.) - üiä arnf - arnf geuion (statt des hier - und im Folgenden bei Komposita - unterstrichenen e: Bitte e mit den zwei Pünktchen schreiben, das ich bei Mails nicht schaffe!)
abfeuern - euere abf - oust arbf - out arbf - ou arbf! - out arbf! - uia arbf - üiä arbf - arbf geuion
befeuern - euere bef - oust berf - out berf - ou berf! - out berf! - uia berf - üiä berf - berf geuion
losfeuern - euere lofs (Vorverlagerung des f wegen Ausspracheerleichterung) - oust lorfs - out lorfs - ou lorfs! - out lorfs! - uia lorfs - üiä lorfs - lorfs geuion

Weitere Verben:
heuern - hroust - hrout - hrou! - hrout! - hruia - hrüiä - gehruion
anheuern - euere han (Vorverlagerung des h wegen Ausspracheerleichterung) - oust hran - out hran - uia hran - üiä hran - hran geuion

erneuern - euere ern - oust rern (Vorverlagerung des r an den Silbenanfang) - out rern - ou rern! - out rern! - uia rern - üiä rern - rern geuion

scheuern - schroust - schrout  - schrou! - schrout! - schruia - schrüiä - geschruion
abscheuern - euere absch - oust arbsch - out arbsch - ou arbsch! - out arbsch! - uia arbsch - üiä arbsch - arbsch geuion

steuern - stroust - strout - strou! - strout! - struia - strüiä - gestruion
besteuern - euere best - oust berst - out berst - ou berst! - out berst! - uia berst - üiä berst - berst geuion
beisteuern - euere beist - oust breist - out breist - ou breist! - out breist! - uia breist - üiä breist - breist geuion

beteuern - euere bet - oust bert - out bert - ou bert! - out bert! - uia bert - üiä bert - bert geuion
überteuern - euere übert - oust ürbert - out ürbert - ou ürbert! - out ürbert! - uia ürbert - üiä ürbert - ürbert geuion
verteuern - euere vert - oust vrert - out vrert - ou vrert! - out vrert! - uia vrert - üiä vrert - vrert geuion

Herzlichst!
Der Berthold'

Huch! - Das war offenbar aus einer besonders wilden Periode, und ich muß jetzt bekennen, daß ich's auf Einmal-Lesen selber nicht ganz gaschnalnl habe. (Obwohl: Wenn man's dann durcharbeitet...)
Oder, ganz anders, bitterer, formuloren: Dieser Schrieb ist all jenen guwimmd, die irgendwann einmal Antidepressiva schlunck memuossen, trizyklische oder auch andere. Um den Serotoninspiegel im Gehirn weiter in die Höhe zu treiben, werde ich nun bald das grelle Budellicht (= Thekenlicht) meines Stammcafés aufsuchen. Diese durchschmos'nen Schummerlokale mit Kerzenlicht: ein Verbrechen! - BfiatAengGOO(U)D!




Kilian

Also, ich hab's damals anscheinend verstanden, den die triphthongoiden Storke haben's ja immerhin keine acht Monate später in die Große Liste geschafft. ;D

Berthold

Lieber Kilian!

Echt? - Zerknarsch, nein, Zerknursch hierorts... - Dann, bitte, verzeih mir! Falls es meinen Aufsatz schon irgendwo gibt, dann, lieber Meister, walte hier Deines Amtes und lösch ihn im Forum. - Aber das Nachwort sagt ja auch etwas aus.

Liebe Grüße!
Der Berthold

Wenn Du indessen wissen willst (Deutschlehrer: Und wenn Du NICHT wissen willst, was ..., dann ... NICHT.), was es mit den 'Klugscheißern von Margareten' auf sich hat, dann krall Dir folgendes: 
http://www.littlestage.at/neu/events/quiz/quiz.htm

龍活生虎
Wir haben gjubriulnl!

Kilian


Berthold

Danke, lieber 吉利安, daß Du den Schrieb nicht lschst!