Fleischers Fachgeschäft

Begonnen von Fleischers Karsten, 2008-05-18, 19:44:20

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Fleischers Karsten

Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Person stelle ich jetzt mal die Sketchreihen "Fleischers Fachgeschäft" und "Kultur auf dem Bügelbrett" ins Forum ein.

Von "Fleischers Fachgeschäft" gips nur drei Folgen. Sind alle schon mal lebendig aufgefohren (mit mir als Verkäufer und meiner Vermieterin als Kundin) worden. Der erste seit gestern sogar zum zweiten Mal (mit mir als Verkäufer und dem rrr51 als Kunden).


Verkäufer: Guten Tag. Womit kann ich dienen?
Kundin: Ich hätte gern ein Mitbringsel.
Verkäufer: Mitbringsel sind aus, aber wir haben noch Mitbringe.
Kundin: Was ist denn der Unterschied?
Verkäufer: Das sagt doch schon der Name: Mitbringe sind größer als Mitbringsel.
Kundin: Wie groß ist denn so ein Mitbring?
Verkäufer: (deutet mit großem Körpereinsatz gigantische Ausmaße an) Ungefähr so.
Kundin: Das ist mir aber zu groß.
Verkäufer: Wir hätten da auch noch Abholsel anzubieten, die sind etwa genau so groß wie Mitbringsel.
Kundin: Ja, dann nehm' ich so ein Abholsel.
Verkäufer: Holen Sie es selber ab, oder jemand anderes?
Kundin: Warum?
Verkäufer: Ich muss doch wissen, ob es sich um ein Selbstabholsel oder um ein Fremdabholsel handelt.
Kundin: Ich selbst.
Verkäufer: Und wann holen Sie es ab? Morgen?
Kundin: Ich nehme es sofort mit.
Verkäufer: Das geht nicht.
Kundin: Warum?
Verkäufer: Weil ein Abholsel abgeholt werden muss. Ich könnte Ihnen allerdings ein Sofortmitnehmsel anbieten.
Kundin: Ja, dann nehm ich das.
Verkäufer: Das hätten Sie auch einfacher haben können. (Reicht der Kundin das Sofortmitnehmsel) Hier bitte, Ihr Sofortmitnehmsel.
Kundin: Dankeschön. Auf Wiedersehen.
Karsten

Fleischers Karsten

Das zweite "Fleischers Fachgeschäft" wahn ich gestern noch als verschollen, fand es heute aber wieder.

Kundin: Guten Tag. Ich habe gestern bei Ihnen ein Schnarzpupenholz gekauft, aber das funktioniert nicht.
Verkäufer: Ein was?
Kundin: Oh, Entschuldigung, ich meinte ein Schnarzpiepenholz.
Verkäufer: So etwas führen wir gar nicht. Wir führen Schnurzpupenhülsen.
Kundin: Aber Ihre Kollegin versicherte mir gestern, dass sie Schnarzpiepenhölze verkauften.
Verkäufer: Ach ja, Frau Bratislaw – die verwechselt schon mal ein paar Dinge. Zeigen Sie doch mal das angebliche Schnarzpiepenholz.
(Kundin kramt in ihrer Tasche und holt einen Zweig heraus.)
Kundin: Das ist das, was mir Frau... Frau...
Verkäufer: Bratislaw
Kundin: ...Frau Bratislaw verkauft hat. Es ist definitiv kein Schnarzpiepenholz.
Verkäufer: Sie haben recht. Es handelt sich weder um ein Schnarzpiepenholz, noch um eine Schnurzpupenhülse. Es ist eine einfache Schwarzwurzel.
Kundin: Eine was?
Verkäufer: Eine Schwarzwurzel. Die kann man essen.
Kundin: Aber ich wollte das Schnarzpiepenholz nicht essen, sondern damit schnarzpiepen.
Verkäufer: Ich würde ja gerne die Schwarzwurzel gegen ein Schnarzpiepenholz – das wir ja eh nicht führen - oder eine Schnurzpupenhülse umtauschen, aber wir haben momentan keine mehr auf Lager.
Kundin: Ja, was machen wir denn jetzt?
Verkäufer: Ich könnte ihnen einen Piepenhohlsack anbieten. Der ist etwas uneleganter in der Form als ein Schnarzpiepenholz, aber mit etwas Übung kann man damit fast genau so gut schnarzpiepen wie auf einem originalen Schnarzpiepenholz. Auch zur Nachahmung einer Schnurzpupenhülse ist er beinahe geeignet.
Kundin: Kann man den auch essen, wie diese Schwa... Schwa...
Verkäufer: Schwarzwurzel. Natürlich. Piepenhohlsäcke sind universell einsetzbar und auch nach häufigem Schnarzpiepen oder Schnurzpupen immer noch zum Verzehr geeignet und sehr schmackhaft, vorausgesetzt man kocht sie nicht all zu lange.
Kundin: Ach, dann nähme ich doch einen Piepenhohlsack anstatt dieser Schwa... Schwa...
Verkäufer: Schwarzwurzel. Natürlich tausche ich ihnen diese um. Sie kriegen einen Piepenhohlsack und ich gebe ihnen noch ein Mobiltelefon gratis dazu.
Kundin: Oh, danke schön. (Nimmt den Piepenhohlsack und das Mobiltelefon) Auf Wiedersehen.
Karsten

Fleischers Karsten

Das dritte "Fleischers Fachgeschäft" womd sich eines Buchstabens.

K: Guten Tag.
V: Guten Tag, womit kann ich dienen?
K: Ich leide an Unfähigkeit, einen gewissen Konsonanten sagen zu können.
V: Einen was?
K: Einen Konsonanten, einen Mitlaut. Alle Buchstaben neben A, E, I, O und U heißen Konsonanten.
V: Ach so.
K: Mit dem fehlenden könnten Sie dienen.
V: Um welchen Konsonanten handelt es sich denn genau?
K: Um den, den gewisse Asiaten auch nicht sagen können.
V: Ein L?
K: Nein, ich sagte schon anfänglich ,,ich leide". Da ist doch schon ein L dabei.
V: Ein P?
K: Nein, das geht auch: Pappenpuppenhaus. Doch Sie sind lediglich zwei Buchstaben weit weg, von dem, den ich meine.
V: Ein Q?
K: Quatsch. Einen noch dazu, dann haben Sie ihn.
V: Ach, das Ding, was aussieht wie ein P mit noch so einem schiefen Balken dabei.
K: Genau das!
V: Ich schau mal hinten nach.
(V kommt mit einem R)
V: Ich denke, bei dem von Ihnen gewünschten Konsonanten handelt es sich um diesen.
K: Genau! Wieviel kostet das?
V: Neunundneunzig plus einen.
K: Nicht unbedingt billig. Händigen Sie doch bitte den Buchstaben aus, dann bekommen Sie das Geld.
(V gibt K das R)
(K gibt V das Geld)

K: Recht heRzlichen Dank. HieR haben Sie IhRe hundeRt EuRo. Ich lege noch dRei EuRo TRinkgeld dRauf. Sie haben miR echt aus deR BRedouille geholfen.
V: Vielen Dank.
K: Auf WiedeRsehen.
V: Tschö. Und achten Sie auf den Konsonanten. Nutzen Sie ihn nicht all zu schnell ab.
K: Ich weRde IhRen Ratschlag beheRzigen.
Karsten

Fleischers Karsten

#3
Amanda Jankuscheit war auch schon mal auf der Opladener Bühne, impersonoren vom rrr51 in der ersten Folge der Reihe "Kultur auf dem Bügelbrett".

M o d e r a t o r: Meine eher versehrten Damen und Herren, herzlich Willkommen zu einer weiteren Ausgabe von ,,Kultur auf dem Bügelbrett". Heute Abend freue ich mich, Amanda Jankuscheit begrüßen zu dürfen, die es mit ihren zarten 17 Jahren bereits zu großem Ruhm und Reichtum durch die Herausgabe der Jugendzeitschrift ,,Holla!" gebracht hat. Meine Damen und Herren: Amanda Jankuscheit!

(Amanda Jankuscheit tritt auf und ist offensichtlich keine Frau und auch keine 17 mehr.)

M o d e r a t o r: (etwas verunsichert) Guten Abend, Frau Jankuscheit.

J a n k u s c h e i t: Guten Abend.

M o d e r a t o r: Mit Verlaub, Frau Jankuscheit, ihr junges Alter und ihr – äh – Geschlecht sieht man Ihnen gar nicht an.

J a n k u s c h e i t: Tja, ich tu halt auch was dafür.

M o d e r a t o r: Frau Jankuscheit, wie kamen Sie auf die Idee, eine Zeitschrift für Jugendliche Ihres Alters herauszubringen?

J a n k u s c h e i t: Alles begann damit, dass ich den Buchdruck erfand.

M o d e r a t o r: Äh, aber Johannes Gutenberg hat die Buchdruckkunst doch im 15. Jahrhundert erfunden?

J a n k u s c h e i t: Ja, Guti. Der gute Guti. Ich habe ihm den Ruhm überlassen. (zwinkert) Die Idee kam mir nämlich, als ich ihm im Sandkasten ein Förmchen ins Gesicht schlug, und das hinterließ so  einen Abdruck auf seiner Stirn.
Als sich der Buchdruck allmählich durchgesetzt hatte, erfand ich dann das Telefon und rief einige Verleger an, um ihnen meine Idee vorzutragen.

M o d e r a t o r: Das Telefon. Das hat aber doch Alexander Graham Bell erfunden.

J a n k u s c h e i t: Ja ja, Alex. Dem hab ich als kleines Kind noch den Popo abgewischt und gepudert.
Ich habe übrigens noch eine neue Erfindung auf Lager, das verrate ich Ihnen jetzt so ganz im Geheimen: Das Fernsehen.

M o d e r a t o r: Aber, Frau Jankuscheit, wir sind doch im Fernsehen. Millionen Menschen sehen uns just in diesem Momente zu!

J a n k u s c h e i t: Oh, da hab ich wohl was verpasst.

M o d e r a t o r: Zurück zu Ihrer Jugendzeitschrift ,,Holla!". Was mir besonders auffällt, ist, dass die Sexualberatungsseiten im Gegensatz zu anderen, vergleichbaren Zeitschriften etwas offensiv, wenn nicht sogar obszön ausgefallen sind.

J a n k u s c h e i t: Ach ja, die schreibt mein Kumpel Martin, Martin Luther, der hat's faustdick hinter den Ohren. Nachdem ich ihm meine 95 Thesen diktiert habe, haben wir erst mal ordentlich genagelt. Aber, Holla!
Na ja, ich glaube wir haben da gegen eines der zehn Gebote verstoßen, aber zu meiner Entschuldigung muss ich anführen, dass ich die gerade erst kurz vorher von Mose geschickt bekommen habe, und ich hatte die Post noch nicht aufgemacht, weil ich mit meinen Erfindungen beschäftigt war. Ich stellte nämlich fest, dass runde Gegenstände wunderbar rollen können. Weiterhin entdeckte ich, dass, wenn man zwei Steine gegeneinander schlägt, Funken entstehen, mit denen man dann Holz anzünden kann.

M o d e r a t o r: Meine Damen und Herren, ich glaube wir brechen hier besser ab.

Karsten

Fleischers Karsten

Diese Folge von "Kultur auf dem Bügelbrett" tro ich mich bisher nicht aufzuführen (wegen den obszönen Worten), ist aber in der selben Nacht geschriem worden, wie das Jankuscheit-Zoix.

M o d e r a t o r: Meine eher versehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von ,,Kultur auf dem Bügelbrett". Ich freue mich heute eine der Größen auf dem Sektor der Kriminalliteratur begrüßen zu dürfen: Sepp Schwinghammer. Guten Abend, Herr Schwinghammer.

S c h w i n g h a m m e r: Guten Abend.

M o d e r a t o r: Herr Schwinghammer, Sie haben uns großzügigerweise das Manuskript zu Ihrem in Bälde erscheinenden Roman ,,Uns langsam graut die Nacht" mitgebracht. Unsere Zuschauerschaft ist mit Sicherheit sehr gespannt darauf, einige Ausschnitte daraus zu hören. Hätten Sie die Ehre?

S c h w i n g h a m m e r: Aber sicher doch. (holt einen Stapel Papier hervor und kramt ein wenig darin herum. Dann beginnt er zu lesen.)

Vorsichtig inspizierte Kommissar Eiersack den Tatort. Neben der toten Leiche fand er nach einiger Zeit ein offensichtlich platziertes grünes Taschentuch. Er zog seine Arbeitshandschuhe an, hob das Taschentuch auf und schnupperte daran und fiel sofort in Ohnmacht. Als er wieder erwachte, schloss er messerscharf: ,,Das Entführungsopfer wurde mit Chlorophyll betäubt."

M o d e r a t o r: Augenblick mal. Das ist jetzt ein bisschen viel auf einmal. Eine Leiche, ein Entführungsopfer...

S c h w i n g h a m m e r: So ist das nun mal in Kriminalromanen.

M o d e r a t o r: ...aber das Betäubungsmittel heißt Chloroform, nicht Chlorophyll. Chlorophyll ist das, was bei Pflanzen die Blätter grün färbt.

S c h w i n g h a m m e r: Deshalb ist ja auch das Taschentuch grün.

M o d e r a t o r: Äh ja... Könnten Sie vielleicht einen anderen Ausschnitt lesen?

S c h w i n g h a m m e r: Hmm, mal schauen. (sucht in dem Papierstapel eine neue Textstelle) Ah, hier.

Kommissar Eiersack legte seine Stirn in Sackfalten und betrachtete den Erpresserbrief:

Legen Sie heute Abend um 20 Uhr 50.000 Euro in kleinen, nicht nummerierten Scheinen, verpackt in eine unauffällige Sex-Shop-Tüte in den Mülleimer an der Ecke Mösenweg / Pimmelstraße.

,,Harry, was fällt Ihnen auf?", sagte Eiersack und reichte seinem Assistenten den Brief.

,,Das kleine Ypsilon hat einen auffälligen Querbalken. Es muss sich bei der Schreibmaschine um eine alte Adler Triumph handeln."


M o d e r a t o r: Moment. In dem Brief kam doch gar kein Ypsilon vor.

S c h w i n g h a m m e r: Das dient der Tarnung.

M o d e r a t o r: Und ein Ypsilon hat überhaupt keinen Querbalken.

S c h w i n g h a m m e r: Ach, nein? Dann muss ich das vielleicht verbessern. Haben Sie einen Gegenvorschlag?

M o d e r a t o r: Ein großes 'T'?

S c h w i n g h a m m e r: Gut, ein großes 'T'? Ich notier mir das mal eben. Könnte allerdings sein, dass die Tarnung dadurch verloren geht. (macht Notizen) OK, weiter im Text.

Eiersack hatte eine Eingebung. Er winkte seinen Assistenten herbei, der direkt neben ihm stand. ,,Harry, rufen Sie Sgt. Bullenfotze von Scotland Yard an."

M o d e r a t o r: Was sollen denn eigentlich diese ganzen obszönen Namen? Eiersack, Mösenweg, Pimmelstraße und jetzt auch noch ein Sgt. Bullenfotze. Mal abgesehen davon, dass letzterer noch nicht einmal englisch ist.

S c h w i n g h a m m e r: Warum sollte es bei Scotland Yard keine deutschen Gastarbeiter geben?

M o d e r a t o r: Das beantwortet nicht meine Frage.

S c h w i n g h a m m e r: Sex sells! Das wussten auch schon meine großen Vorbilder. Denken Sie nur an Agatha Christies ,,Miss Marble". Was heißt Marbles denn auf deutsch? Murmeln! Eier! Hoden! Oder Hannibal Lecter. Leckt er? Was leckt er denn? Muschis! Mösen! Capiche? Oder...

M o d e r a t o r: Meine Damen und Herren, ich glaube wir brechen hier besser ab.
Karsten

Fleischers Karsten

#5
Außergewohlne Hobbies ham wir ja alle, Verbenstärken ist ja schon schlimm genug. Herr Brutzelmann hat noch schlimmere. (Auch bereits von mir und rrr51 aufgefiohren worden)

M o d e r a t o r: Meine eher versehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von ,,Kultur auf dem Bügelbrett". Heute Abend begrüßen wir Peter Brutzelmann, der einige außergewöhnliche Hobbys zu verzeichnen hat. Guten Abend, Herr Brutzelmann.

B r u t z e l m a n n: Guten Abend.

M o d e r a t o r: Nun, Herr Brutzelmann, dann erzählen Sie doch mal von Ihren vielfältigen interessanten Hobbys.

B r u t z e l m a n n: Mir ist alles egal.

M o d e r a t o r: Ja - nun, Ihnen ist alles egal. Und das soll ein Hobby sein?

B r u t z e l m a n n: Ja. Nein. Ist mir aber auch egal.

M o d e r a t o r: Aber Sie haben auch noch andere Hobbys, außer, dass Ihnen alles egal ist.

B r u t z e l m a n n: Ja, aber das ist mir egal.

M o d e r a t o r: Was können Sie denn sonst noch so?

B r u t z e l m a n n: Ich kann Zitate aus Fernsehsendungen bringen, aber das ist mir eigentlich auch ziemlich egal.

M o d e r a t o r: Dann bringen Sie doch mal ein Zitat aus einer Fernsehsendung!

B r u t z e l m a n n: (imitiert den Moderator) Dann bringen Sie doch mal ein Zitat aus einer Fernsehsendung!

M o d e r a t o r: Nein, Sie sollten etwas zitieren, nicht ich. Sie sind doch schließlich der Gast in dieser Fernsehsendung mit den außergewöhnlichen Hobbys.

B r u t z e l m a n n: Ich zitierte Sie. Sie haben das eben gesagt, und wir sind in einer Fernsehsendung.

M o d e r a t o r: Das war aber nicht sonderlich originell.

B r u t z e l m a n n: Mir doch egal.

M o d e r a t o r: Könnten Sie nicht irgendetwas spektakuläres zitieren - aus Krimiserien zum Beispiel. So was wie: ,,Das Opfer erlitt eine Schnittwunde vom koardialen bis zum labialen Bereich. Die Brandwunden waren am Steißbein noch deutlich erkennbar."

B r u t z e l m a n n: Das ist vollkommener Unsinn. So ein Schnitt ist medizinisch gesehen gar nicht durchführbar, und was sollen Brandwunden am Steißbein überhaupt damit zu tun gehabt haben?

M o d e r a t o r: Das ist mir doch egal. Es sollte doch nur ein Beispiel sein.

B r u t z e l m a n n: (böse) Jetzt kommen Sie mir nicht so!

M o d e r a t o r: (verzweifelt) Ich zitierte nur aus einer Fernsehsendung, die ich letztens sah. Eine dieser Serien, die so ziemlich realistisch sind.

B r u t z e l m a n n: (richtig böse) Ach, Sie glauben wohl jeden Scheiß, der in diesen neumodischen Serien erzählt wird. Die Realität ist ganz anders. Ich bin nämlich Arzt. Aber das scheint Ihnen wohl vollkommen egal zu sein! Ich habe etliche – ich betone – etliche Herztransplantationen durchgeführt, und mir lag mein Leben immer sehr nah an diesen Herzen. Wie können Sie also so gleichgültig sein?

M o d e r a t o r: Meine Damen und Herren, ich glaube wir brechen hier besser ab.
Karsten

Fleischers Karsten

Den hier find ich zielm scheiße, aber ist mir auch egal.

M o d e r a t o r: Meine eher versehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von ,,Kultur auf dem Bügelbrett". Es ist mir eine Ehre, heute Abend Helmut Schliepenkötter, begrüßen zu dürfen, der den Neorealismus des Ruhrgebiets zu neuen Dimensionen in der weltweit anerkannten Kunstszene geführt hat. Guten Abend, Herr Schliepenkötter.

S c h l i e p e n k ö t t e r: Ach, halt's Maul.

M o d e r a t o r: Danke schön. Übermorgen wird in Essen-Krey Ihre neueste Skulptur anlässlich des jährlichen Stadtfestes und Ihren stetigen Verdiensten um die Stadt enthüllt. Verraten Sie uns den Namen der Skulptur?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Die gehobelte Venus.

M o d e r a t o r: Die gehobelte Venus?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Ja.

M o d e r a t o r: Nun - können Sie uns darlegen, was die Skulptur darstellt.

S c h l i e p e n k ö t t e r: 'ne Frau.

M o d e r a t o r: Und welche Assoziationen hatten Sie bei der Namensgebung?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Ich hab mir vorher ordentlich einen gehobelt.

M o d e r a t o r: (lacht beschämt) Und wo gehobelt wird, fallen Späne?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Nee. Da fällt wat anderes runter, hoffentlich innen Taschentuch. Klopapier geht auch. Hauptsache nich auffen Teppich oder inne Bücher oder Zeitschriften, das geht immer so schwer wech.
Aber so eierlosen Kreaturen wie Ihnen muss man wohl noch mal die Geschichte mit den Blumen und den Bienen noch mal ganz langsam verzählen.

M o d e r a t o r: Äh – nein, da kenne ich mich bestens aus. Hatten Sie denn eine Vorlage für Ihr Kunstwerk?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Die Venus von Milo.

M o d e r a t o r: Die in der Muschel?

S c h l i e p e n k ö t t e r: Jo.

M o d e r a t o r: Aber da sieht man ja kaum was.

S c h l i e p e n k ö t t e r: Mann, noch nie was von der Kraft der Imagination gehört?

M o d e r a t o r: Doch, doch...

S c h l i e p e n k ö t t e r: Also, ich kuck mir die Venus von Milo an, hobel mir kräftig einen, packe dann meinen Riesenhammer und fertige in windeseile eine Skulptur aus hochwertigen Metalllegierungen an. Rubbel-den-Sack, Zack-Zack, fettich! Dann krich ich'n Preis vonne Stadt. Eins-A, oder watt?

M o d e r a t o r: (etwas verschämt) Ziemlich beeindruckend.

S c h l i e p e n k ö t t e r: Noch nie einen gehobelt?

M o d e r a t o r: (ziemlich verschämt) Doch, ja...

S c h l i e p e n k ö t t e r: Auf die Venus von Milo?

M o d e r a t o r: Nein... Biene Maja...

S c h l i e p e n k ö t t e r: Also ich fand ja die Spinne Thekla sexier. Stell dir mal vor - acht Beine! Wat man damit alles machen kann...

M o d e r a t o r: Meine Damen und Herren, ich glaube wir brechen hier besser ab.
Karsten

Fleischers Karsten

Der hier war auch schon mal auffe Bühne. rrr51 als sexuelle Revue-Lotion. Sehr sexy...

M o d e r a t o r: Meine eher versehrten Damen und Herren, herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von ,,Kultur auf dem Bügelbrett". Mein heutiger Gast ist eine ganz besondere Persönlichkeit, da sie in den 1960er Jahren weltweit für Furore sorgte. Meine Damen und Herren, bitte begrüßen Sie mit mir die sexuelle Revolution!

(Die sexuelle Revolution tritt auf. Sie ist ein Herr in den Mittfünzigern mit einem deutlich sichtbaren Bierbauch.)

R e v o l u t i o n: 'n Abend.

M o d e r a t o r: Guten Abend, liebe sexuelle Revolution. In den 1960er Jahren waren Sie ja in aller Munde...

R e v o l u t i o n: Ja, in aller Munde, das kann man so sagen. Aber nicht nur da drin...

M o d e r a t o r: Nun hat man länger schon nichts mehr von ihnen gehört. AIDS hat Ihnen einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht...

R e v o l u t i o n: Das alte Arschloch. Wenn ich den noch mal treffe. Strich durch die Rechnung trifft es nicht ganz, meine ganze Strichrechnung hat er kaputt gemacht.

M o d e r a t o r: Wie sieht denn ihr Leben zur Zeit aus?

R e v o l u t i o n: Ich habe einen geregelten Tagesablauf.

M o d e r a t o r: Ach, Sie sind verheiratet und gehen einer beruflichen Tätigkeit nach?

R e v o l u t i o n: Nö, weder noch. Ersteres geht doch gar nicht, schließlich bin ich die sexuelle Revolution.

M o d e r a t o r: Wie sieht denn so Ihr geregelter Tagesablauf aus?

R e v o l u t i o n: Tja, morgens um 17 Uhr stehe ich auf und gehe erst einmal kacken. Dann schaue ich nach, ob noch Bier da ist. Wenn nicht, kaufe ich neues. Dann mache ich mir eine Flasche auf. Und dann schwelge ich in Erinnerungen.

M o d e r a t o r: Ah, in Erinnerungen schwelgen. Das ist bestimmt schön.

R e v o l u t i o n: Ja. Ich wälze meine Pornosammlung - das einzige was der Gerichtsvollzieher mir noch gelassen hat - und spiele ein paar Stunden ein bisschen an mir herum.
Mittwochs, freitags und samstags kommt dann mein alter Kumpel Oktoberrevolution vorbei und wir zocken ein paar Runden Mau-Mau. Für Skat bräuchte man ja drei Leute, aber so viele Freunde habe ich nicht mehr. Oktoberrevolution auch nicht mehr.

M o d e r a t o r: Das hört sich nicht gerade spannend an. Haben Sie schon daran gedacht, etwas in Ihrem Leben zu ändern?

R e v o l u t i o n: Ja. Ich versuchte letztens meinen Namen ändern zu lassen.

M o d e r a t o r: Wie wollten Sie denn gerne heißen?

R e v o l u t i o n: Industrielle Revolution. Ich dachte, dass könnte sich vielleicht positiv auf meine Finanzen auswirken. Aber die Leute auf dem Amt sagten mir, ich sei noch zu jung dafür.

M o d e r a t o r: Wollten Sie denn eventuell in Ihrem alten Job noch mal so richtig durchstarten?

R e v o l u t i o n: Ich weiß nicht.

M o d e r a t o r: Also ich wäre mit dabei.

R e v o l u t i o n: Schwule Sau.

M o d e r a t o r: Meine Damen und Herren, ich glaube wir brechen hier besser ab.
Karsten

Fleischers Karsten

So, das war's erstmal. Demnäx vielleicht was zum Thema "Ich war als Kind schon Scheiße" (Anfang eines Kriminalromans, den ich ungefähr vor 25 Jahren [also im Alter von 12 Jahren] geschrieben habe).
Karsten

Kilian

*applaudiert* Hatte die Ehre, die Bügelbretter gestern im Godot schon zu lesen. Das mit Schwinghammer ist mein Liebling.

Fleischers Karsten

Die Namen Sepp Schwinghammer und Peter Brutzelmann erfand ich übrigens nicht selbst. Es war ein Klient in meiner Klappsen-Zuvieldienstleistendenzeit, der diese ersann. Er ist leider mittlerweile verstorben.
Karsten

Gryphius

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-18, 20:18:07
Demnäx vielleicht was zum Thema "Ich war als Kind schon Scheiße" (Anfang eines Kriminalromans, den ich ungefähr vor 25 Jahren [also im Alter von 12 Jahren] geschrieben habe).

Klingt interessant und irgendwie nach Helge Schneider. Biete in FleischersFfachgeschäft doch mal ein wenig Lektüre daraus an. Ich bin interessoren!

katakura

... die jankuscheit-geschichte gefällt mir, die wäre sogar noch ausbaufähig ... ein eierndes beckmesser zu legen sei mir indes gestotten: raulm besser pieße und weselnt korrekter wäre, mr. bell durch unseren deutschen landsmann philipp reis zu ersetzen und ihm die ehre, welche im gebührt, angedeihen zu lassen - denn er hat das teflon erfunden und schon 1861 in der offelntkeit vorgestollen, während bell erst 14 jahre später, 1875, sein patent auf ein telefon einrich (und der später zugab, reis' arbeiten gekannt und verborßen zu haben) ... der erste jemals elektronisch-fernmulnd übergetragene satz luut im übrigen: "das pferd frißt keinen gurkensalat" :D ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Ku

Zitat von: katakura in 2008-05-19, 22:02:50
... der erste jemals elektronisch-fernmulnd übergetragene satz luut im übrigen: "das pferd frißt keinen gurkensalat"

Föllich fallsch: Es muss heißen, "das pferd frißt keine Brezeln"

katakura

Zitat von: Ku in 2008-05-19, 22:06:09
Zitat von: katakura in 2008-05-19, 22:02:50
... der erste jemals elektronisch-fernmulnd übergetragene satz luut im übrigen: "das pferd frißt keinen gurkensalat"

Föllich fallsch: Es muss heißen, "das pferd frißt keine Brezeln"

ku, du bist freichl helle,
doch aus welcher quelle
wird dein brezelwissen
denn eigelnt gespissen?
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)