Zen-Verbismus

Begonnen von Fleischers Karsten, 2006-07-23, 01:07:33

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Kükenschublade

Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-07-23, 01:07:33
Mir fehlen dabei noch Verben wie allerwertschetzen (Töne mit dem Allerwertesten von sich geben), ...

Wenn schon, denn schon Allerwertschätzen, mein Allerwertester!

Wirzen tun übrinx auch Majestäten und Mathemagier in Diplomarbeiten.
Wer Arsch sagt, muss auch beige sagen.

Aufgegänge

Zitat von: Fleischers Karsten in 2006-07-23, 23:02:27
Zitat von: Kilian in 2006-07-23, 17:08:04Krass!

Wenn man berentzt, riecht man dann nach Bär oder nach Schnaps? ;)

Ich süge: nach Appelkorn.

Brunetzen (nach Bruno, dem Bär) fände ich adäquat für nach Bär riechen, als postume Beileidsbekund. Passt auch zu Brunft und brummen.

Fürs nach dem braunen Honigesser riechen sägte ich tatsächlich urchsetzen, von Urchs (< Urgermanisch *urhsaz < Urindogermanisch *h2ŕtk'os), Verg. setzte urch, Part. urchgesetzt.

Bei brunetzen memüsste man jedenfalls aufpassen, das man nicht es nicht mit brunzen und Brunn-zen verwelchst.

Vorbeischauer

Schöne Idee, das ausgestorbene Wort zumindest olfaktorisch eine Spur hinterlassen haben zu lassen! Aber memüsse es nicht vielmehr *h2ŕtk'os > *urhtaz > Urcht heißen? Schlielß wird aus /kt/ las nicht /hs/, sondern /ht/, und dieses bleibt auch im Hochdeutschen erhalten (vgl. *nókwts > *nahts > Nacht, *lewktom > *leuchtą > Licht). Ergo wäre es urchtenzen (tinzt urch), tanz urch (tunzen urch), tünze urch, tinz urch, urchgetonzen. So ein Bär tanzt ja auch wirlk zuweilen ganz urig (heutzutage aus Tierschutzgründen freil nicht mehr so häufig), und ebenso tanzen die Vokale durch das Ablautparadigma.