Bräutigam

Begonnen von amarillo, 2005-06-11, 14:15:51

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VerbOrg

Fällt das nicht immer dann aus, wenn die Jahreszahl durch 100, nicht aber durch 1000 teilbar ist, und dann immer noch 'ne ganze Zahl rauskommt?
Oder happich da mit dem falschen Hals zugehört?

caru

jedes jahr mit glatt durch vier teilbarer zahl ist ein schaltjahr.

AUSZER es hat am hinterteil zwei nullen. dann muß es durch 400 teilbar sein, damits ein schaltjahr ist.

1600 und 2000 waren schaltjahre. 1700 und 1800 nicht, 2100, 2200, 2300 werden keine sein, 2400 schon.

sonst einfach die letzten 2 ziffern durch 4 teilen.



die schalterei kommt ja daher, daß die erde sich nicht genau 365 mal dreht, während sie sich einmal um die sonne wälzt, sondern 365,2422222... mal. der olle julius hat das nicht so genau gewußt und so getan, als wärens 365,25 mal - deswegen schalttag jedes vierte jahr. ein bissi zuviel, daher verschiebt sich das kalenderjahr langsam gegen den jahreszeitenkreislauf... so langsam, daß mans erst in renaissancezeiten gemorken hat. daher korrektur im 16. jahrhundert.

herr illig, wollen sie übernehmen?
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Nijntje - de echte nederlandse konijn

VerbOrg

Vielen Dank für die auffrischende Erklur. Muss wohl wirlk der flasche Hals gewesen sein... Macht nix. Wozu gips Kalender. Und wenn das näxte Mal ein Schaltjahr ausfällt, wern wir das eh nicht mehr mitbekommen - jedenfalls nicht mehr in diesem Leben.

caru

abgesehen davon, daß sich neuerdings eher die jahreszeiten gegen den kalender verschieben als umgekehrt. lauwarmes wetter bis mitte dezember, dafür schnee bis in den april...

da hilft der beste kalender nix.
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Nijntje - de echte nederlandse konijn

Agricola

#94
Zitat von: Kilian in 2006-12-15, 16:38:46
Zitat von: Agricola in 2006-12-15, 04:05:48Die Abweichung von knapp 4 Minuten entspricht also gerade einem 365stel Tag.

Und das ist, glaube ich, der Grund dafür, dass nach einem nicht allzu komplizierten Schlüssel, den sich trotzdem niemand merken kann, ab und zu ein Schaltjahr ausfällt.
Nein, dafür ist das nicht der Grund. Drähe sich die Erde bei einem Umlauf um die Sonne relativ zu den Fixsternen genau 366 Mal um sich selbst und nicht ca. 366 1/4 Mal, dann drähe sie sich auch relativ zur Sonne genau 365 Mal, und man brööche dann gar keine Schaltjahre. Dennoch wäre der Sternentag knapp 4 Minuten kürzer als der Sonnentag, weil ja 366 Sternentage, aber 365 Sonnentage ein Jahr bülden. Das Schaltjahrproblem entsteht also nur dadurch, dass die Anzahl der Erdumdrehungen in einem Jahr keine ganze Zahl ist, und dass es nicht genügt, regelmäßig alle vier Jahre ein Schaltjahr einzufügen, liegt daran, dass das Jahr nicht exakt 365 1/4 Tage lang ist, sondern um ein Geringfügiges kürzer.

Die Regel des Gregorianischen Kalenders besagt, wie hier auch schon mit anderen Worten gesagt wurde, dass ein Jahr dann ein Schaltjahr ist, wenn es durch vier teilbar ist, außer wenn es durch 100, aber nicht durch 400 teilbar ist. Die Regel ist wirklich einfach, aber aus zwei Gründen ist die Sache mit den Kalendern nicht so einfach wie die Regel.

Erster Grund: Nicht alle wollen sich daran halten. Während mit einer Verspätung von teilweise mehreren Jahrhunderten auch die Protestanten sich dem Gregorianischen Kalender angeschlossen haben, haben dies die Ostkirchen nie getan. Sie haben zwar zwischenzeitlich auch einen Kalender eingeführt, der den Rechenfehler des julianischen ausgleicht, aber nach einer abweichenden Regel, die (wenn ich es aus dem Gedächtnis richtig reproduziere) zwar auch alle vier Jahre ein Schaltjahr und alle hundert Jahre den Ausfall eines Schaltjahres vorsieht, aber nicht alle vierhundert Jahre dann doch wieder ein Schaltjahr, sondern zweimal in 900 Jahren nach einem bestimmten Schlüssel. Dies haben sie geschickter Weise so eingerichtet, dass auf einige hundert Jahre keine Abweichung zwischen den Kalendern der West- und Ostkirche eintritt, aber danach dann doch. Ich glaube, die erste Abweichung tritt im Jahre 2400 ein. Der Kalender der Ostkirche ist genauer als der der Westkirche, aber wenn die Welt nach 2400 nicht wieder mit verschiedenen Kalendern arbeiten will, muss sich dann zeigen, wer am längeren Hebel sitzt.

Zweiter Grund: Die Schaltjahrsregel ist fast nur ein Nebenaspekt am Gregorianischen Kalender. Die Hauptsorge der katholischen Kirche war immer die Berechnung des Osterfestes, das sich bekanntlich nach dem ersten Frühlingsvollmond richtet. Wichtig war also, das Datum des ersten Frühlingsvollmondes im Voraus zu berechnen, statt es wie im Altertum durch Beobachtung zu ermitteln und dann kurzfristig durch Herolde zu verkünden. (Sobald es mehrere Tage schlechtes Wetter gibt, wird es dann sehr willkürlich.) Dafür wurde im Mittelalter eine geniale (aber für Laien fast unverständliche) Rechenformel entwickelt, die mit sogenannten Epakten arbeitet, die aus einer Tabelle abgelesen und den einzelnen Kalenderjahren bzw. Tagen zugewiesen werden. Das Problem war nur: Auch diese Formel litt unter einer Ungenauigkeit, die korrigiert werden musste.

Der Gregorianische Kalender behält nun die Epaktenformel bei, führt aber auch in das Mondjahr Schalttage ein, und zwar (wenn ich mich recht erinnere) alle 300 Jahre.

Dadurch trat allerdings ein interessanter Sachverhalt zu Tage: Dass nämlich die mittelalterliche Formel nur durch Zufall ausgeschlossen hatte, dass der erste Frühlingsvollmond auf den 19. April fallen kann. Tatsächlich war dies zum Zeitpunkt der Einführung der mittelalterlichen Formel mehrere hundert Jahre nicht vorgekommen, aber nach der Einführung des Schalttages in den Mondzyklus war dies nun plötzlich möglich. Damit hätte (falls nämlich dieser 19. April gerade auch noch ein Sonntag war) das Osterfest nun manchmal auf den 26. April fallen müssen, was aber die eiserne althergebrachte ,,Ostergrenze" (die genau besagt, dass Ostern nie später als am 25. April statt findet) verbot. Da die Katholiken bekanntlich konservativ sind, befahlen sie dem Mond, in solchen Fällen einen Tag früher voll zu werden. (Ist kein Witz. Die katholische Kirche legt nämlich den Tag des Vollmonds fest, keineswegs der Mond.)

Auch hier ist allerdings die griechische Kirche der römischen nicht gefolgt. Daher kann es in der griechisch-orthodoxen Kirche heute vorkommen, dass Ostern auf den 26. April fällt, in der katholischen und (letzterer folgend) der evangelischen hingegen nicht.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

caru

nicht vergessen, daß in den ländern, wo die ostkirchen den meisten einfluß haben, auch das alltagsleben teils bis ins 20. jahrhundert nach julianischem kalender lief. (rußland bis 1917, bulgarien auch.)

und die griechen benutzen zwar den "neo-julianischen" kalender für ihre festtermine, der sich bis 2799 mit dem gregorianischen deckt. aber da gibt es leute, die den unfromm finden. die verwenden den richtigen julianischen kalender, auch wenn ostern dann in den sommer rückt (altkalendarier).
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Nijntje - de echte nederlandse konijn

Der liebe Gott

Jetzt beruhigt euch mal wieder.
Die Kirchen machen gar nichts, auch nicht den Kalender.
Ich mache das alles.

fury

Hier ist Fury aus dem Pferdekopfnebel. Ich empfange Euer Signal, weil wir Euch technisch (oder was Ihr Technik nennt) weit voraus sind.

Ihr habt vielleicht Sorgen.

Scotty

Mensch Leute, soeben empfingen wir hier auf der Enterprise einen Funkspruch. Muß wohl ein Wunschzettel aus euren Reihen sein:

Viele Regeln zum Halten,
feinste Haare zum Spalten
und zum Wichsen Pinzetten,
auch ein 'Tempo' zum Plätten,
ein Prinzipchen zum Reiten,
gönn' dem Neunmalgescheiten
alles besser zu wissen
und ein Tüpfli zum Schissen!


upj

Ich habe in meiner Datenbank gerade eure lachhaft kleine Galaxis gefunden.
Wer meint ihr, dass ihr seid?
Nach eurem Selbstverständnis, das ihr in euren (auch noch verschiedenen) sogenannten Religionen ausdrückt, seid ihr die Herren des Universums.
LoL!

katakura

#100
Zitat von: Agricola in 2006-12-15, 04:05:48
Ich schlage vor, dass Du Deine Berechnungen noch einmal für alle Planeten mit dem Sonnentag statt des Sternentages durchführst.  ;D

... selbst wenn ich deinem vorschlag fülge und diese rechnerei auf mich nähme, brächte mich dies der lösung nicht weselnt näher ... denn sternentag hin oder her: wie unschwer zu erkennen ist, dedürfe der computer keinen der planeten unseres sonnensystems für seine 120-tage-rechnung verwandt haben ...

... bliebe also, ungeachtet aller obigen erörterungen betreffs schaltjahrs und ähnlichem zum trotze, immer noch meine frage vom anfang: was, um aller himmel willen, hat der rechner nur angestollen, um aus 486 verstrichenen tagen ploltz 120 zu machen ...

... vielleicht kann das ja der liebe gott (siehe weiter oben) klären ... ansonsten möge dieser faden nun wieder sanft entschlummern und langsam hinabgleiten an das ende der liste, von wannen er kam, um vielleicht dermaleinst von irgendwem wieder ans licht des forums heraufgehoben oder aber irgendwann geloschen zu werden, um schlielß wie so vieles überflüssige einzugehen ins daten-nirvana ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Agricola

Ach was, mit "wie unschwer zu erkennen ist" u.ä. hat sich unsere Mathematiklehrerin am Gymnasium auch immer aus der Affäre gezogen, wenn sie es nicht so genau gewusst hat. Also: Erstmal exakte Zahlen auf den Tisch, dann weiterdiskutieren.

Es wäre ja immerhin auch denkbar, um nicht zu sagen, höchstwahrscheinlich, dass der Computer ein anderes Zahlensystem verwendet hat. Computer rechnen ja sowieso im Hexadezimalsystem und wandeln die auf dem Blödschirm auszugebenen Zahlen dann - normalerweise - ins Dezimalsystem um, aber die Wahl der Basis 10 ist dabei für den Computer vollkommen willkürlich und dürfte schon aus reiner Langeweile gelegentlich durch eine andere ersetzt werden. Die Ziffernfolge "120" bedeutet zum Beispiel im Ternalsystem 15, im Quaternalsystem 24, im Quintalsystem 35, oder allgemein in jedem System mit der Basis n die Zahl (n+1)^2–1, also zum Beispiel auch 483 im Unumetvicesimalsystem. Ich bin mir sicher, dass die exakte Berechnung in Sonnentagen bei der Auswahl des geeigneten Zahlensystems zum Erfolg führt! Nur Mut, nicht den Kopf hängen lassen. Dein Glück hängt an diesem Faden!
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

katakura

#102
... nur ungern wage ich dir zu widersprechen, oh allwissendster aller allwissenden agricolen! :D... dennoch ist es so klar wie ein kalter bergsee, daß auch die von dir vorgeschlagenen sternentage nicht zum gewonschenen ergebnis führen ... das kann man doch sogar im kopfe überschlagen, oh gebeneideter! ...

... die idee mit dem anderen zahlensystem hingegen ist nachgerade bestechend und eine denkerische glanzleistung, wie ich neidlos anerkennen muß, oh du mit umfassendem wissen gesegneter agricola ... da ich "mathetechnisch" jedoch herlz unbegaben bin, muß ich die notwendige ranchg (oder rangch? für rechnung) berufeneren überlassen ...

... zu meinem nimmermüden bedauern muß ich dich jedoch in zwei kleinen punkten berichtigen, oh verehrungswürdiger:

- ich habe ob dieser geschichte mitnichten den kopf hängen lassen, noch gedenke ich dies fürderhin zu tun - doch deine besorgnis rührt mich gar tief (und beinahe zu tränen)

- nein, weder mein glück, noch meine seligkeit hängen an diesem neglectablen problemchen - insofern möge nun das eintreten, was ich diesem faden in meinem letzten beitrag bereits gewonschen hatte :D

... im übrigen denke ich, daß sicher kilian die ganze 120-tage-geschichte leicht aufklären kekünne, wenn er denn nur wewülle ... wahrschieln zählt der rechner nur bis 120 und läßt jeden weiteren verstrichenen tag schlicht unter den tisch fallen, weshalb wohl alle über diesen zeitraum hinaus nicht fortgefohrenenen fäden mit derselben warnung überraschen ...

... die prüfung dieser bescheidenen these lege ich selbstverstalnd gern und voller vertrauen in deine hände, oh fähigster aller agricolen :D ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)