Vergleiche im Relativsatz

Begonnen von Übertreiber, 2009-06-27, 14:50:22

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Übertreiber

Hallo miteinander!

Hier ein kurzer Gedankengang zu einem Problem, das auftritt, wenn man einen Satz mit einem Vergleich à la "besser als..." in einen Relativsatz umformt. Es ist nicht so recht eine neue Idee, aber zur Standardsprache gehiert es auch nicht, weswegen ich es doch hier einorgedonnen* habe.

Normalerweise ist es, aus einem gewöhnlichen Satz einen Relativsatz analoger Aussage zu bilden, nicht allzu schwer.
Paul ist schnell.
Paul ist derjenige, der schnell ist.

Ich meide Paul.
Paul ist derjenige, den ich meide.


Stickt unser Paul in einer Infinitivkonstruktion, so wird die Sache zwar schwieriger, aber nicht unmolg.
Ich versuche Paul zu finden.
Paul ist derjenige, den zu finden ich versuche.


Komplikazwocken (komplikoren und verzwocken) wird es erst bei Vergleichen nach dem Schema "besser als ..."
Paul ist schneller als ich.
Paul ist derjenige, der schneller als ich ist.

aber:
Ich bin langsamer als Paul.
Paul ist derjenige, ...?

Dies ist der Knackpunkt: Wie geht es nach dem Komma weiter?

Frageprobe: Langsamer als wer bin ich? Folgel steht das Relativpronomen im Nominativ.
Paul ist derjenige, als der ich langsamer bin.
Das klappt nicht, da es die Aussage des Satzes verfilscht.

Umstellprobe: Ich bin langsamer als Paul. -- Langsamer als Paul bin ich.
Dies ist der Grund! Nicht nur gehiert als als Präposition unlols zu Paul, offensichtel gehört es ebenso unzertrennel zu dieses Satzes Komparative. Damit sind die Schweriken des Umstolls gelosen.
Ich bin langsamer als Paul.
Paul ist derjenige, langsamer als der ich bin.




*einordnen = einordenen; ich dene einor, er dinnt einor -- ich dann einor, er dunn einor -- ... -- einorgedonnen [von ein/jemandes Ohr dehnen, vermult von "die Nerven und Ohren des Gegenübers mit übermäßigem Geschwafel von Systematisuren und Ordnungstabellen (Ohrdehnungstabellen?) strapazieren"]
Kampf dem Schicksal!

Berthold

#1
Zitat von: Übertreiber in 2009-06-27, 14:50:22
(...)
Paul ist derjenige, langsamer als der ich bin.
(...)

Dazu möcht ich Dir einen Vorwurf hinübermu-en, mit dem mich der Ku gut 50 Male bawarmpf hat (und ich mu-e jetzt nur), ohne daß ihm jemals dabei fad gewornt wäre:

Du bist dersölbige, verständlicher als sölbiger ich schreibe.

Kilian

Sehr gute Idee! Nicht nur Adjektivphrasen wie langsamer als der, sondern auch andere Satzbausteine sind im Deutschen noch ungebührlich einzementiert - nichts spricht dagegen, ihnen im neutschen Nebensatz die Erststellung zu gewähren, sodass man mit ihnen Relativkonstruktionen bauen kann.

Hier ein paar Positivbeispiele von im Deutschen bereits beweglichen Phrasentypen:

  • Präpositionalphrasen: Das ist ein Tag, an dem ich froh sein kann.
  • Nominalphrasen: Das ist der Herr, dem ich gehöre.
  • zu-Infinitivgruppen: Das ist die Sache, die zu besprechen ich gekommen bin.

Erforderliche Neuerungen:

  • Adjektivphrasen, schon vom Übertreiber angetragen, noch ein Beispiel: Hier sind die Kühe, wie die ich mich fühle.
  • Pronomen aus Präpositionalphrasen heraus: Was meinst du, was ich über für'n Hunger verfügt hab!
  • Koordinierte Phrasen: Das ist der Hund, der und sein Freund mich gebissen haben!
  • ...

Berthold

Zitat von: Kilian in 2009-06-29, 23:17:43
(...)
  • Koordinierte Phrasen: Das ist der Hund, der und sein Freund mich gebissen haben!
(...)

Die Chinesen sügen wohl (mehr als wörtlich übersontz):
Gestern beiß(en) ich DE Hund und es-DE Freund-Spez(i) sein dies paar.