foll daneben

Begonnen von amarillo, 2005-07-24, 00:19:50

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VerbOrg

Folgendes schreibt ein Prager Hotel zum richtigen Verhalten im Brandfall:

Wenn Sie ein Feuer entdecken, wählen Sie die Nr. 200 und geben Sie den Ort des Feuers an.
Verlassen Sie das Zimmer, nachdem Sie die Tür hinter sich zugemacht haben.

(...)

Bevor Sie ins Bett gehen, vergewissern Sie sich, dass
Sie die Fluchtwege, im Falle eines Feuers kennen.
Sie wissen, wie den Operator anrufen.

Besserwessi

Zitat von: Günter Gans in 2010-06-28, 20:51:24
stern.des gestrige Topmeldung zum 4:1 Deutschland gegen England:

,,Wir gewinnt".

Was'n das für'n Deutsch? Oder schreiben die auch schon Neutsch?

Sie meinten sicher Das "Wir" gewinnt (so lautete vor zwei Jahren die STERN-Überschrift zum EM-Spiel Deutschland vs. Türkei, siehe hier http://www.stern.de/lifestyle/leute/halbfinale-tuerkei-deutschland-das-wir-gewinnt-625066.html). Dieses Mal ist wohl schlichtweg der Artikel eingespart worden, was auch nicht komplett falsch ist.

Günter Gans

Ah so, wenn man diesen historischen Zusammenhang kennt, sicher nicht komplett falsch. Wenn nicht, bleibt's mir trotzdem, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Und es macht die Schlagzeile nicht besser, wenn sie eine wiederaufbereitete ist.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Besserwessi

Zitat von: Günter Gans in 2010-06-28, 23:32:51
Ah so, wenn man diesen historischen Zusammenhang kennt, sicher nicht komplett falsch. Wenn nicht, bleibt's mir trotzdem, nun ja, gewöhnungsbedürftig. Und es macht die Schlagzeile nicht besser, wenn sie eine wiederaufbereitete ist.

Indes kekünne Wir gewinnt auch eine gaaanz subtile Anspülung auf das bekannte Spiel Vier gewinnt sein und zum einen auf die vier Tore der Deutschen hinweisen, zum anderen eben auf das Wir-Gefühl der Mannschaft / der Fans. Wenn ja, so stölle sich der STERN in die Tradition z.B. der SUN, die ja gern solche Wortspiele kreiert, wie gestern bleistiftsweise "Franks for nothing" (Spiel mit Frank Lampards nicht gegebenem Tor und "thanks for nothing"). Tja, was ist es nun: eine aufgewormene Überschrift ohne Artikel oder ein unglaulb kreatives, mehrdeutiges Wortspiel?

Kilian

Zitat von: Wortklauber in 2010-06-28, 18:54:37Und da jede dieser Waffen täglich durchschnittlich 80 Menschen tötet

Nanu, wie kommst du darauf? Da steht doch "eine" und nicht "jede".

Günter Gans

@ Besserwessi:

Jaa, da hab' ich wohl die Kreativniks aus Hamburg weit missunterschotzen. Wau, welch Tiefe und Bedautnis die in zwei Worten raushauen, allwelche mir in meiner Dööve entgingen... Na, wenn die sich aber auch solch Shakespeare-gestählte Sprachtitanen wie die von der ,,Sun" zum Vorbild nahmen... Issaber eh fehlgepfiffen... War doch gans klar Abseits...
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

wortklauber

Zitat von: Kilian in 2010-06-29, 01:26:22
Zitat von: Wortklauber in 2010-06-28, 18:54:37Und da jede dieser Waffen täglich durchschnittlich 80 Menschen tötet

Nanu, wie kommst du darauf? Da steht doch "eine" und nicht "jede".
Na, wenn man sagt, ein Ehepaar hat durchschnittlich 2 Kinder, bedeutet das, dass eine Million Ehepaare zusammen 2 Millionen Kinder haben. Wenn eine Waffe durchschnittlich täglich 80 Menschen töten, dann töten eine Million Waffen täglich 80 Millionen Menschen.

Kilian

Ach ja, stimmt, so kann man's auch lesen (generische Lesart des unbestimmten Artikels). Gemienen war natürlich, dass durchschnittlich täglich 80 Menschen jeweils an einer solchen Waffe sterben. Und ich finde, der Satz drückt das auf zwar nicht völlig eindeutige, aber auch nicht föllig danebene Weise aus. :D

Beck Knife

Zitat von: Kilian in 2010-06-29, 13:04:54
Gemienen war natürlich, dass durchschnittlich täglich 80 Menschen jeweils an einer solchen Waffe sterben.

Sterben sie an einer Waffe (hier wären sie eher Täter, aber auch nicht zwingend, schlielß kann man ja auch erschossen werden, wenn man selbst gerade eine Knarre hält, womit man an einer UND durch eine Waffe stürbe) oder durch sie (in jenem Falle wären sie eher Opfer)? Indes kekünne man, im Falle des Selbstmordes, ebenfalls sowohl an als auch durch eine Waffe sterben und wäre mithin Täter als auch Opfer zugleich. Hach, alles ganz schön vertrackt!

FBI

An Waffen stirbt niemand, allenfalls an den durch Projektile hervorgerufenen Wunden.

Wortklauber

Zitat von: Kilian in 2010-06-29, 13:04:54
Ach ja, stimmt, so kann man's auch lesen (generische Lesart des unbestimmten Artikels). Gemienen war natürlich, dass durchschnittlich täglich 80 Menschen jeweils an einer solchen Waffe sterben. Und ich finde, der Satz drückt das auf zwar nicht völlig eindeutige, aber auch nicht föllig danebene Weise aus. :D
Foll daneben war die Meldung schon wegen des davoren Satzes:
Etwa 90 Millionen Amerikaner besitzen rund 200 Schusswaffen.
Was immer damit wirklich gemienen sein sollte ... Vielleicht sollte es "rund 200 Millionen Schusswaffen" heißen?

Verwunderter

Da steht ja auch 200 Millionen Waffen

Kilian

Hat der Spiegel wohl korrigiert. An der jetzigen Version gibt's m.E. nichts mehr zu mäkeln.

VerbOrg

Aus einer alten Tagesschau:

"Fahrer mit Alkohol gehören daher auf den Beifahrersitz."

Ob das der Verkehrssicherheit so zuträglich ist, wenn die Autos vom Beifahrersitz aus gestuuren werden?

Günter Gans

Neulich im Radio: ,,...die Waldbrände in der Sowjetunion...".

Jaa, manche Reporterin berichtet brandaktuell.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)