Präpositionales

[Kilian]

Verhältnismäßig häufig liest man von Einsätzen irgendwelcher Truppen in Krisenregionen und Konfliktherden. In Konfliktherden? Mir verknoten sich dabei die Eingeweide geht das ein wenig gegen das Sprachempfinden. Auf Konfliktherden ja wohl eher! Gut, das läse man jetzt in keiner seriösen Zeitung - außer der Neuen Zürcher! Ihr ein Lob dafür!

[Zag]

Verhältnismäßig häufig liest man von Einsätzen irgendwelcher Truppen in Krisenregionen und Konfliktherden. In Konfliktherden? Mir verknoten sich dabei die Eingeweide geht das ein wenig gegen das Sprachempfinden. Auf Konfliktherden ja wohl eher! Gut, das läse man jetzt in keiner seriösen Zeitung - außer der Neuen Zürcher! Ihr ein Lob dafür!

Ich schlüge eher "Einsätze an Krisenherden" vor, den "auf" klingt mehr nach "Frosch auf der Kochplatte" (was vielleicht gar nicht so weit hergeholt ist).

[Kilian]

"auf" klingt mehr nach "Frosch auf der Kochplatte" (was vielleicht gar nicht so weit hergeholt ist).

Deswegen ja! ;D

Auf an war ich gar nicht gekommen - stimmt, ist auch ein vertretbarer (und tatsächlich benutzter) Kompromiss.

[Günter Gans]

Es kommt immer drauf an, tätsch sagen. Manche Gerichte bereitet man IN Töpfen oder Pfannen AUF Herden, andere IN Reinen oder AUF Backblechen IN Herden. AN Herden stehen Köche. Für Krisenherde vielleicht so anwendbar: IM Herd werden sich eher die Bodentruppen finden, AUF ihm die Luftwaffe. Allein für die Marine weiß ich nicht weiter: Piraten vor Somalia bilden ja auch einen Krisenherd, aber ein Herd im oder auf dem Wasser? Hmm... Na, vielleicht in der Kombüse.

[Günter Gans]

Abschwiff nebenbei: Betœnen Politiker krampfhaft Präpositionen, es krönke mein Ohr.

Iere z.B. Roland Koch imagin*: Wir werden IN Zwozehn** MIT der CSU eine Grundgesetzänderung FÜR Hartz IV... bla...

*) Passt hier gar nicht. Fällt Euch ein Verb ein, das wie ,imaginieren' aufs Optische, hier aufs Akustische zielt?

**) Auch so'n Neusprech für Flachbildschirmler. Spätere Archäologen und Altertumswissenschaftler werden sich schön wundern, dass wir im Jahr 210, also in römischer Dekadenz gelebt haben sollen.  ::)

[Kilian]

Uargh! Bäh! In der Tat, eine besonders wirxame Methode, phrasenmaschinig zu klingen.

*) Passt hier gar nicht. Fällt Euch ein Verb ein, das wie ‚imaginieren’ aufs Optische, hier aufs Akustische zielt?

Iere voz?

[Kilian]

Eine meiner Lieblingspräpositionen ist an, damit kann man so schön viel machen. Nicht nur, dass mir auf der just vergangenen PerVers in einem Restaurant statt Tee lauwarmes Wasser an einem Beutel servoren ward, wie jemand sug, nein, an kann auch jenseits gastronomischer Spezialverwände hübsche, nicht ganz alltägliche Funktionen tragen. Ins Unreine gesprochen: Wenn das Subjekt leidet, kann man mit an angeben, wer oder was daran schuld ist. Zum Beispiel: "Ich habe mich an der Augsburger Geografie vergangen."

[Kilian]

Bisher habe ich immer "im Forum" geschrieben, aber von heute an heißt's beim mir "auf dem Forum". Im Wortsinne ist ein Forum ja eine Art Marktplatz. Dass das auf im ersten Moment nach schwachsinniger Studentenverbindungssprache klingt, ist ein netter Schockeffekt.