Zum Rosenmontag

Begonnen von Berthold, 2010-02-15, 01:45:07

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Berthold

Liebe Leute!

Schon der caru hat mich >einmal zu den ganz einfachen Gemütern & geradezu läppischen Reimern genzohl (gnäzohl? - Keine Spur!) - damals, bei jenem ordinären Rekord-Schüttelvers. Da hat er auch recht. Auch.

Am & zum Rosenmontag finde ich in meiner Korrespondenz (an eine gute Freundin in Aachen; ach, wäre ich dort!) ein uadinäres Wiener Volkslied (es gibt mehrere Wöaschns), welchselbiges ich hierher (fast) nur noch übertragen muß. Es hat noch dazu hier eine stark vereinfnache Dialektschreibe. Nur, weil sich manche, angabchl, bei meinem guschrimpen Dialekt SCHWERtun.
Das alles ist sehr primitiv, aber, bei guter Interpretation - bzw. Gestik, wohl warchlk lustig. Außerdem gehört es zu jenen Volksliedern, deren Text man, fast, bei einmal hören beherrscht, halt als Wiener oder Niederösterreicher. -Innen fassen es womochlg noch schneller auf.

Doppelpunkt, Moni-, nein, Tonika:

'Weana Madln, zuckersiaß
mit harber G'stalt und Elfenfiaß,
aber Fratz'n so werd'n s gnennt,
wann s dastehn ohne
Hemd
und Hosn, de san teuer,
die Preise, de steig'n ungeheuer;    [Ich singe hier: 'Die Preisé steig'n úngehéuer']
da kauft sie bunte Bänder
und bint s eam an nan
Ständ-ig
in der Kärntnerstraß'n,
oder in da Nebengass'n,
wo die Donaunixen
verkaaffm eanare
Bixn-fleisch
is guad fia d Nerven,
un kaa(n) Weana duad s verweaffm.
Am Tag do duad-a kegln,
auf d Nacht da geht-a
Vegln
zwitschern in da Luft,
erfreuen sich am Blütenduft,
da sagt zu uns die Hanni,
kummts mit, i hob a(n)
Klaani    [mit einer drastischen Geste]
Wohnung in da-r Au.
Sie nimmt des ned so genau.
Sie is ans von de Ludan
und laßt an jeden
pu- am
den s no ned kennd mid Ruah,
von aana Schand is doo kaa(n) Spur.
In Tscharli und in Rudl
den greifts glei an die
Nu-mmra
sechs in Hochparterre
wohnt ein öligaunter Herr,
dea braucht keine Alraune
und schiabt sein'n in die
Braune
Kutt'n tragn d Rabbiner
und erscht recht die Kapuziner,
de san große Sünda
und ham a Schippel
Kinder-
kriang is aa ned ohni
denkt si da des Fräulein Toni.
Sie nimmt si des zu Heazn
und schiabt si mit da
Keazn-
grad steht der Herr Maier,
klagt sein Leid dem Fräulein Geier:
"Schatz, kannst mi denn ned begreifen?
Seit vier Stund steh i da mit an
schdeiffm
Huat in dera Hitz,
ja glaubst denn du ned, daß i schwitz.
Es wiad ma bunt und bunta,
drum reiß i mia an

[Und nun das ergreifende Ende]:

runta"
von dem Hollerbaam.
Und alles war a(n) siaßa Traam!'


Vielleicht lassen sie mich am Faschingdienstag, bei einem Gesangsheurigen, sogar (als 'Guest') ein paar Lieder vortragen. Dort sind etliche erfahrene SängerInnen am Werk, aber (nun die Goscherei des Tages) ich bin der bessere. Glaubts mir's.
Wenn man nicht mehr verdient als die 'Sodsiäuhüüfe' (halt plus acht Wochenstunden Arbeit), muß man so etwas schon einmal herschreiben.