Stärkstatt und Silbenschleiferei

Begonnen von Michael, 2010-03-18, 20:28:15

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Michael

Nachdem die Post-Hemmschwelle jetzt rückwirkend seit 2008 ganz unten ist, habe ich beschlossen, einige meiner hochdeutschen Gedichte einem Stork zu unterziehen und sie so auf die Ebene des Höherdeutschen, wenn nicht gar Höchstdeutschen zu heben. Eventüll kekünne man diesen Service auch externen Dichtern und Denkern anbieten - zunächst während der Subskriptionsphase noch gebührenfrei.

Ganz im Sinne der Hemmschwellenniederhult wäre es ganz besonders freundlich, wenn einer der verohrenen Moderatoren einen Transferservice in die Literaturecke organis ieren kekünne. Ich persöln habe das noch nie proboren, weiß auch  nicht, welche Filter gegebenenfalls zu beachten wären. Muss das Gedicht eine bestommene Stärke auf der Dichterskala haben oder ein Mindest-Literargewicht aufweisen (gemessen in Öxle, oder Gramm?)

Dies nur als Einfuhr

Michael

Man soll es mit dem Einverleiben
von Alkohol nicht übertreiben,
denn hat man sich zu hoch gepolgen,
kriegt das die Leber nicht gerolgen,
so dass nur eines übrigbleibt:
Das man das Zeug sich ausverleibt.


Auf den Schupf von "ausverleiben" bin ich einigermaßen stolz. Gibt es eine Liste in der man das ablegen kekünne?

Michael

Und gleich noch ein Drama hinterher:

Pech

Ein Glücksschwein spies so gerne Trüffeln
und war es schließlich ihm geglocken,
die seltnen Trüffeln zu erschnüffeln,
dann hat es sie gleich frühgestocken.

Doch einmal war nach langem Suchen
trotz intensiver Schnüffelei
kein Bröckchen Trüffel zu verbuchen,
so blieb das Frühstück trüffelfrei.

Nachdem auch mittags und am Abend
das Essen jeder Trüffeln bar,
empfand das Schwein gehorngen habend,
dass es ein Pechpilz war.


Dies eingetoppen habend fiel mir auf, dass das Stück durch die Modifizur "Das Glücksschwein Bob spies gerne...." sich für die Animalpoesie qualifizöre. Da es hier aber künftig Gedichte hageln möge von Leuten, die über die extrem niedrige Hemmschwelle hereingestorlpen sind und die daher sowas nicht wissen können, lasse ich es stehen. Ein noch einzurichtender GSV-Abschleppdienst möge solcherlei Einträge kunfthin korrekt einparken.

Homer

"Ausverleiben" werde ich mir merken. Kann man sicher mal gebrauchen. ;D

Das metrische Trüffelschwein in mir riecht mit der ihm eigenen Pedanz den molgen Einfug "dass es ein <rechter> Pechpilz war". Hat es damit Glück?

Kilian

Hurra und Bravo! Es wird gestorken und gescliffen, dass es eine Lust ist.

Zitat von: Michael in 2010-03-18, 20:28:15Ganz im Sinne der Hemmschwellenniederhult wäre es ganz besonders freundlich, wenn einer der verohrenen Moderatoren einen Transferservice in die Literaturecke organis ieren kekünne.

Und ganz im Sinne der Entlastung der Oren wäre es ganz gigafreundlich, wenn das möglichst jeder selber machen kekünne, dazu ist das Wiki ja da. Der beste Moment für ein Gedicht (gilt genau so für andere Texte, Storkideen, neue Listeme...) ins Wiki eingetragen zu werden ist direkt nach seiner Entstehung, dann haben die paar technischen Schritte, die dazu notwendig sind, auch nichts von dröger Dateneingabe, sondern sind ein lustvoller Nachhall des Schöpfungsprozesses. Versprochen! :)

ZitatIch persöln habe das noch nie proboren

Nur Mut! Alles, was du brauchst, ist ein Benutzerkonto, Mut zum beherzten Klicken auf "schreiben" auf jeder Seite, eventuell eine Lektüre der Hilfeseite und ein paar Beispiele für Wiki-Syntax. Schau, so habe ich gerade z.B. dein wundervolles "Pech" formatoren. Wenn was nicht klappt, springe ich immer gern ein. Kaputtmachen kann man nichts.

Zitatweiß auch  nicht, welche Filter gegebenenfalls zu beachten wären. Muss das Gedicht eine bestommene Stärke auf der Dichterskala haben oder ein Mindest-Literargewicht aufweisen (gemessen in Öxle, oder Gramm?)

Nein. Als innere Faustregel kekünne man so was ansetzen wie: Wenn du was auf einen Bierdeckel geschrieben hast und hinterher würfest du diesen Bierdeckel nicht weg, sondern archivörest ihn oder schriebest das Daraufe gar noch ab, dann ist es gut genug fürs Wiki. ;D Ist aber jedem ins Ermessen gestollen, ist ja schließlich ein kollaborativer Effort hier.

Kilian

Zitat von: Michael in 2010-03-18, 20:31:14Auf den Schupf von "ausverleiben" bin ich einigermaßen stolz.

Zu recht. :D

ZitatGibt es eine Liste in der man das ablegen kekünne?

Und wie es die gibt!

Kilian

Zitat von: Homer in 2010-03-18, 22:46:48Das metrische Trüffelschwein in mir riecht mit der ihm eigenen Pedanz den molgen Einfug "dass es ein <rechter> Pechpilz war". Hat es damit Glück?

Ich find den fehlenden Fuß ja genau passend - im letzten Vers steht die bittere Erkenntnis, da bricht eine Welt zusammen, da entpuppt sich das Glücksschwein als Pechpilz und nichts ist mehr wie zuvor, auch das Versmaß nicht. Der Vers ist so kurz wie die nun beleidigt zusammengedrückte Schnauze.

Homer

Zitat von: Kilian in 2010-03-18, 23:54:23
Zitat von: Homer in 2010-03-18, 22:46:48Das metrische Trüffelschwein in mir riecht mit der ihm eigenen Pedanz den molgen Einfug "dass es ein <rechter> Pechpilz war". Hat es damit Glück?

Ich find den fehlenden Fuß ja genau passend - im letzten Vers steht die bittere Erkenntnis, da bricht eine Welt zusammen, da entpuppt sich das Glücksschwein als Pechpilz und nichts ist mehr wie zuvor, auch das Versmaß nicht. Der Vers ist so kurz wie die nun beleidigt zusammengedrückte Schnauze.

Einer so einfühlsamen Interpretur kann sich auch der ärgste Besserwisser nicht verschließen. Es sei also, wie es war!

Michael

Mir war der Bruch der Metrik bewossen, allerdings hätte ich nie so schön wie Kilian begründen können, warum mir die letzte Zeile im Trüffelschwein trotzdem richtig schien. Danke an Kilian auch für die Anliet. Ich werde es in einer ruhigen Stunde mal angehen.

Dank aber auch an Homer. Tatsächlich unterläuft einem ja gelegentlich eine unbeabsichtogene Unründe. Ein qualitätsauftberagenes metrisches Trüffelschwein kann da nur hilfreich sein.

Michael

Minenspiel

Ein Bleistift, der Packung entrissen, fand
sich wieder in eines Künstlers Hand,
welchselbiger stets seine Kunst produzor,
indem er ausschließlich Schraffuren schraffor.
Alsbald schon bemork jener Bleistift bestorzen:
Es hatte ihn schon um die Hälfte gekorzen.

Sein nahendes Ende erschien ihm ein Fluch,
bis dass er bemork, dass der Künstler sein Leben
zwar deutlich verkorzen, doch Sinn ihm gegeben.
Und weil der Gedanke dem Bleistift gefiel,
als Kunstwerk unsterblich zu werden, much
er gute Mine zum bösen Spiel.

Michael

Wahnsinn!!!! Ich habs geschaffen!
Das "Minenspiel" taucht tatsälch unter Lyrik auf.

Für alle Hemmschwellenüberwinder, die sich gleich mir als DAU (Dümmster anzunehmender User) sehen, hier der entscheidende Teil aus der Anliet:

Wiki-Syntax
Eine handliche Übersicht über die wichtigsten Steuerzeichen gibt es auf der Seite GSV:Bearbeitungshilfe.
Eine umfassende Dokumentation hält die MediaWiki-Hilfe bereit.
Tipp: Orientieren Sie sich an Beispielen! Öffnen Sie andere Seiten, klicken Sie auf schreiben und betrachten Sie den Code, um herauszufinden, wie man dies und jenes tut. Zum Beispiel sollte man Gedichte in die Tags <poem>...</poem> einschließen, damit das Wiki den Zeilenumbruch respektiert.

Michael

Bärenfell

Die Jagd aufs Fell von großen Bären
begrond schon viele Karrieren.
Nur nahm dabei manch junger Spund
(und alter auch) zu voll den Mund.

Man präsentor die erste Skizze
(sah leider nur des Eisbergs Spitze)
und sug, das sei die ganze Miete,
es wünke eine Traumrendite,
ein Füllhorn völlig ohnegleichen.
Im Auge blaß ein Dollarzeichen.

Details warn bald schon nicht mehr wichtig,
ein jeder engagor sich richtig,
die Einzelheiten warn vergessen,
wer will sich denn mit so was stressen?
Und weil sich alle so beielen,
war bald das Bärenfell zertielen.

Das sah der Bär natürlich gerne,
betrocht breit grinsend seine Jäger,
die hoffnungsfrohen Fellzerleger
und dann verschwand er in der Ferne.

Michael

Bierdimpfl

Oft hat er sich vom Bier beflolgen
ganz ungezolgen rumgeprolgen
und hielt das noch für zünftig.

Bis er an einen Kerl geriet,
der kräftig ihm eins überbriet.
Vielleicht wird er ja künftig
vernünftig.

Michael

#13
Hilfe! Ich finde keinen Faden zu Dr. Winters Kummerkasten, deshalb versuche ich mal hier meinen Kummer loszuwerden und hoffe auf Antwort und gegebenenfallse Einpflog auf der Kummerkasten-Seite


Ich habe Lach- und Sorgenfalten
für etwas Hässliches gehalten
und weil ich viele Falten hatt´
botux man mir die Stirne glatt.

Nun haben diese Botox-Ochsen
mich viel zu kräftig bogetoxen.
Mein Blick erstorr, mein Knie ward weich,
ich blak entsetzlich maskengleich.

Nun wär es Ausdruck höchsten Glücks,
wenn man nie wieder bo mich tüx.
Ich beiß vor Wut mich in den Hintern.
Was ist der Rat von Dr. Wintern?


(botoxen, botux, botüxe, bogetoxen)

Kilian