AN DIE GÄSTE

[Günter Gans]

Ursprungsthema: Gäste
Zur Zeit sehen uns zwei Gäste zu. Die haben das jetzt hier natürlich alles gelesen und könnten das Aufnahmeritual locker bestehen, indem sie den Infinitiv von geporlben als pröbeln eingeben.  ???

Pröbeln: auch ein wohlklingendes Neuverb. Was bedut's?

[VerbOrg]

Dann schweife ich auch mal in die Vergangenheit:

Zur Zeit sehen uns zwei Gäste zu. Die haben das jetzt hier natürlich alles gelesen und könnten das Aufnahmeritual locker bestehen, indem sie den Infinitiv von geporlben als pröbeln eingeben.

Noch mal, Ku:
Der Infinitiv von geporlben ist pöberln. Nicht pröbeln.

Aber das wäre auch ein interessantes Verb.
Müsste nur noch gekluren werden, was es denn bedeutet.
Und dann müsste man es so stärken, dass es nicht mit pöberln verwolchsen werden kann.

Ich schlage vor, dass pröbeln ein Diminutiv zu proben ist.

"Und hast du heute schon Klavier gespolen?"
"Ja, ich habe vorhin ein wenig geprolben."

pröbeln - priblt - prolb - prölbe - prilb - geprolben

Das Problem mit dem Stark ist damit auch erladogen.

[Ku]

Das bedeutet, dass die Gäste die Aufnahmeprüfung nicht bestehen, weil es nicht pröbeln sondern pörbeln heißen muss. Oder plöbern? Oder pörlnbern?

[VerbOrg]

Ach Ku, es gibt doch gar kein Aufnahmeritual!
Ich hoffe auch nicht, dass eins eingefohren wird.

[Ku]

Das wird das Aufnahmeritual: Der Gast muss als erstes den Infinitiv von geporlben herausfinden.

Ich hatte eins vorgeschlagen.

[VerbOrg]

Och nee, da sind wir ja schon wieder beim Thema Verleuchen und Verschocken.

Es war ja seinerzeit bei Philemon auch ganz schön fies, als sie ein Verb stärken sollte, das nach Konsonantenverschub schrie. Obwohl ihre arbiträr-aleatorische Stärkung schon nicht ganz ohne war.

Irgendwie vermisse ich Phile.  :'(

[Günter Gans]

Kann es sein, dass Günter Gans irgendwie nicht auf dem neuesten Stand ist?

Ääh, stimmt. Deshalb kurzer Rückspul:

schaü? Wie spricht man das aus?
Und was willst du uns damit sagen? Meinst zu gar schüchtern? Mir kommst du ei-gendtlich recht zutraulich vor.

Das spricht sich wie sich's schreibt. Und Ku hat's freundlicherweise auch gleich definoren:

Der Ganter mien Ich scheute.
Auch ich verhielt mich zunächst wie ein scheuer Mustang. Kaum wurde der Name Ku erwohnen, bin ich sofort unters Bett gekrochen. Aber ich bin auch von Natur aus ein eher schüchterner und zurückhaltender Mensch und werde ständig rot.

Hihi, ich stell mir grad vor, wie ein errotener Ku unterm Bett scheut, dabei auf die Hinterhand steigt und sich fürchterlich die Birne stößt, denn so ein Bett ist halt doch zu niedrig für einen springenden Mustang...

[Günter Gans]

Wenn ein Ganter scheut, steckt er den Hals hinten rein. Das haben unabhängige Tests erwiesen.

Richtig beobochten, o Ku (hattest du mal mit Konrad Lorenz gefurschen?).

Mach das bitte nicht, Günter. So was siehst ganz schön sch... aus.

Neinnein, nur unter den Flügel. Bis nach gans hinten ist mein Hals doch nicht lang genug.  ;D

Aber nur für den Ganter

Stört mich wenig - ich seh dann eh nichts mehr. Ein entfernter Verwandter von mir, der in trockeneren Gefilden lebt, macht's ähnlich: Er steckt seinen Hals im Scheuensfall in den Sand.

[Kilian]

Hihi, ich stell mir grad vor, wie ein errotener Ku unterm Bett scheut, dabei auf die Hinterhand steigt und sich fürchterlich die Birne stößt, denn so ein Bett ist halt doch zu niedrig für einen springenden Mustang...

Wir entdocken Schiffmeisters Cousin unterm Sofa:
"Mensch, ist doch viel zu eng hier, du Doofer!"
Naja. Muss ja jeder selber wissen.
Und nett, wie wir sund, gebten wir ihm dann 'n Kissen.
Fettes Brot

[Ly]

Diese Gäste benehmen sich hier derart lustig, dass ich es schade finde, nicht live dabeigewesen zu sein. Ich sollte mal wieder öfter vorbeischauen...  ;D

[Günter Gans]

...hatte sich als neues Mitgleid angemolden...

Schönes Wort. Mit unsren Gästen kann man aber auch Mitleid haben, so rauh, wie's hier hergeht.

[Günter Gans]

Pöberln klingt nicht ganz so hart wir pöbeln. Irgendwie niedelicher.

Niedelicher klingt niedelicher als niedlicher. Entsprang das dihnem Platt?

[VerbOrg]

Frag mich nicht, wo das "niedelich" genau herkommt. Aus'm Platt bestimmt nicht. Aber im Kollegenkreis ist das Wort recht verbritten, gans besonders, wenn man etwas noch niedelicher findet als einfach nur niedlich. Manchmal ist's auch nur ironisch gemienen.

Was hast du gegen Mitgleider? Mansch einer gleidet hier einfach nur mit, ohne je auch nur ein Wort von sich zu geben. Keine Ahnung, warum solche Leute hier überhaupt reingeglidden sind. ;D

[Günter Gans]

Gegen Mitgleider hab ich nix, außer wenn sie herumpöberln.

Was die stummen Gleider betrifft: Vielleicht freut sie's, wenigstens ihren Mitgleidsnamen mal öffentlich-netzens zu lesen. Und dann grinsen sie in sich hinein und denken: Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich das bin...

[Gästin]

Ich muss jetzt mal was sagen, auch wenn dieser Faden ja eigentlich nur "AN DIE GÄSTE" gerichtet ist, sodass frau sich nicht angesprochen fühlt.Und damit sind wir auch schon bei dem, was ich sagen will: wenn hier nur von Gästen geredet wird und die Gästinnen schön außen vorbleiben bzw.sich gefälligst "mitgemeint" fühlen sollen, müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie nur gefakete Antworten auf Ihren Aufruf kriegen, Herr amarillo - und natürlich wieder überwiegend von Männern, oder sollte ich sagen: Von einem Mann? Nun wieder dasselbe mit Mitgliedern - wie soll sich jefraud, die kein Glied hat, eingeladen fühlen, ein "Mitglied" zu werden? Ich bewundere Ihre Mitfrau VerbOrg, die es in einer derart sexistischen Runde so lange aushält - leider, muss ich sagen, anscheinend eine völlig männerfixierte, von den Keulenphrasen gegen die Feministische Sprachkritik indoktrinierte Frau, wie ich feststellen musste, als ich hier einen Faden zu diesem Thema las. Und nun auch noch dieses sexistische Sich-Beömmeln über die alberen Wortschöpfung "Mitgleider",die geradezu obszöne Assoziationen hervoruft. Ich denke nicht, dass ich Lust habe, in einer solchen Runde noch irgendetwas Weiteres zu schreiben.

Es verabschiedet sich aus der Leserschaft dieses Forums
Gabriele Berstik