Ganz nebenbei: neue Storke

Begonnen von versucher, 2005-08-27, 12:28:41

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Agricola

#225
schmatzen, schmitztschmätzt, schmutz, schmütze, schmitzschmatze!, geschmutzen
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

AmelieZapf

Hallo zusammen,

Zitat von: Agricola in 2007-07-05, 17:14:31
schmatzen, schmitzt, schmutz, schmütze, schmitz, geschmutzen

das ist eine Frage, die sich mir schon seit längerem stellt: in der Liste haben wir viele Verben mit Stammvokal a, die im Präsens nach i umlauten. Richtig wäre ä, weil i der Umlaut von e ist.

Sollten wir das durch die Bank mal richtigstellen?

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

VerbOrg

Warum sollte man die Storke aus diesem Grunde alle ändern?
Wo bleibt da der Anarchismus, wenn man alles, was man hier treibt, irgend welchen Regeln unterordnen soll?
Alles durch die Bank zu ändern verdürbe mir den Spaß an der ganzen Sache.

AmelieZapf

Zitat von: VerbOrg in 2007-07-05, 18:47:28
Wo bleibt da der Anarchismus (...)

DAS Argument ist akzeptiert.

Gruß,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Ku

Ich hatte mich ja auch früher schon mal für feste Regeln beim Stärken ausgesprochen. Indessen habe ich damit kein Gehör gefunden, sondern wurde als Reglementator bezinchen. Ich muss aber auch selber sagen, beim Dichten wären feste Regeln eher hinderlich. Wenn z.B. das Wort ,,bezinchen" nicht passen täte, tüte ich auch mal ,,bezonchen" dafür sagen, ohne Gefahr zu laufen, mit ausgestrockenem Zeigefinger des Forums verwiesen zu werden.

Agricola

Ich bin zwar im Grunde für die Anarchie, bekenne aber, nicht aus Anarchie, sondern aus mangelnder Überlegung mit dem falschen Vokal geschmutzen zu haben. Ich ändere daher meinen Vorschlag für schmatzen wie folgt:

schmatzen, schmätzt, schmutz, schmütze, schmatze!, geschmutzen
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Ku

Dann sollte der Imp aber "schmätz" heißen, denn "schmatze" heißt ja schon der normale Imp.

Agricola

Zitat von: Ku in 2007-07-06, 14:54:04
Dann sollte der Imp aber "schmätz" heißen, denn "schmatze" heißt ja schon der normale Imp.
Ich glaube eher nicht. Ich habe mir ein paar starke Verben angesehen, die den Vokal a im Infinitiv und Präsensumlautung haben, und bei diesen wird der Imperativ nicht umgelautet:
ich fahre, er fährt, fahre!
ich falle, er fällt, falle!
ich lasse, er lässt, lasse!
ich grabe, er gräbt, grabe!
usw.

In dieser Eigenschaft scheinen sich die a/ä-Verben von den e/i-Verben zu unterscheiden, bei welchletzteren der Imperativ umgelautet wird:
ich helfe, er hilft, hilf!
ich sehe, er sieht, sieh!
ich trete, er tritt, tritt!
usw.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#233
Liebe Leute!
Wieder einmal fand ich, unter meinen Mails an den hoch geschontzen (-schnotz-) und lieben Kilian (in diesem Fall vom 6. 6. 2006), einen Kennjokus, welchselbigen ich halt nun - weil das heute, außer der Einfug öygner Sonderzeichen, weiter kein Aufwand ist - hier hineinstelle. Ich räume ein, daß es sich um einen Kennjokus der irgeren Sorte handelt.

Aus dem Schreiben an den Kilian: 'Viele dieser Verben sind ja schon anderswie (ein liebes Wort, oder?) gestorken. Aber wegen des Paradigmas sollen {sesullen} sie alle in meinen Aufsatz kommen.'

'Der nun folgende Kennjokus gehört eigentlich zu einer Fachsprache, meinethalben zu einem Slang. Es handelt sich um einen Kennjokus der SchifferInnen und FischerInnen der österreichischen Donau. Die Ursprungssage führt uns zu einem Adeligen, dem, weil er sich gegenüber dem herrschenden Geschlecht, den Babenbergern, nicht allzeit treu und folgsam verhielt,  ein übler Ruf angedochten ward: Es heißt in einer Sage, Hadmar III. (Hund) von Kuenring, Herr (u.a.) auf Aggstein an der Donau, Ministeriale und mächtiger Raubritter, habe den Kennjkokus vom Donaufürsten, dem Herrscher über alle Nöcke und Nixen der Donau, gelornen. Ein Seelenloser als Lehrmeister! Welch heidnische Szene! Damals kamen die Formen natürlich von mittelhochdeutschen Verben, und sie haben sich seither klarerweise weiterentwickelt; gehor einst der Kennjokus offenbar zur Adelssprache, hat er sich später unter den an der Donau Tätigen jeglichen Standes verbreitet.* (Berthold Janeček)

Coniugatio consonantium irridentium ad alteram ripam Danubii vel Histri – cum vocalibus planis ‚e’, ‚ee’, ‚eh’, ‚ä’ et ‚äh’ ad marginem citeriorem fluminis et cum liquida ‚l’
(= Danubius vel Hister)
Kennjokus der spöttischen Konsonanten am anderen Donauufer – mit den flachen Vokalen ... am diesseitigen Flußufer und mit der Liquida ‚l’
(= Donau, nachdem sie eine größere Breite gewonnen hat)

Das Verb hat folgende Formel:
Kons. {+ Kons. + r} + e/ee/eh/ä/äh + l{l} + en
Der Gedanke ist, daß am anderen Donauufer jemand ein ausgerufenes Verb bespöttelt, die Anfangskonsonanten, auch am Ende, verzerrt wiedergibt, aber dabei doch gesetzmäßig bleibt.
Beginnen wir mit einfachen Anfangskonsonanten:
Die vorderste Konsonantengruppe, die Lippenlaute (Labiale und Labiodentale: b, p, w, f, m), führen nach der Überquar der Donau (des l{l}) zu p. Im P. P. findet grundsätzlich (also auch bei den folgenden Gruppen) eine Lenisierung (Lanasur: etwas irreführend, weil man eher an m, n oder ŋ dächte) statt: p > b. Das l wird im P.P., auch falls vorher ll geschrieben ward, immer als l ausgefohren. Die Behulnd des P.P. erinnert, durch die Abschwach des Geräusches, ein wenig an eine onomatopoetische Konjugation.
Bei Zahnlauten (Dentale; allein kommt nur ‚s’ vor: bei beseelen) folgt nach dem l ein t. Lenisierung im P.P.: t > d
Beim Anfangs-sch (z.B. schellen) kommt es nach dem l zu einer Pulutulusur (Palatalisierung; a nach ‚tun-tat-getan’, > u; Verbum: pulutulusurun), – das e der Endung –en wird gezwungen, sich zu u zu wandeln). Es entstehen Konsonanten wie die ‚weichen’ russischen tj und dj, wie im Englischen in ‚tune’ und ‚duty’ (aus Fronek, J. (2000) ‚Velký Česko – Anglický Slovník, Leda, Praha: 1597 pp.) oder wie tschechisch t’ und d’. Da die Apostrophe irreführend sein kekünnen, empföhle, pardon, empfülpe ich tj und dj.
Gaumenlaute (Gutturale: g, k) führen logischerweise nach dem l zu k > g.
Das h (in [ver]hehlen oder erhellen) ist ein Ausnahmefall. Es führt nach dem l zu ch und schließlich im P.P. zu einem stimmhaften ‚ich’-Laut. Ich schreibe diesen Laut, der sonst im Deutschen nicht vorkommt, als ĵ.
Stehen am Anfang mehrere Konsonanten (bzw. steht dort eine Affrikata), dann kommt es darauf an, ob die Laute zur gleichen Gruppe zählen oder verschiedenen Gruppen angehören (schw etwa führt – vgl. auch etwas weiter unten - zu ptj > bdj):   
Im ersten Fall (mit st-, z-, schn- und pf) steht jenseits des l t>d, tj>dj oder p>b.
Verben mit Anfangskonsonanten aus verschiedenen Gruppen (qu [= kv], sp oder schw- von soeben) sind der Liste zu entnehmen. Weil –tk- im Deutschen im Wort eine unmolge Konsonantenfolge ist, kommt es zwischen diesen beiden Konsonanten (die ‚am anderen Ufer’ in gespalg’ner Reihenfolge zu hören sind: z.B. Präteritum von (zer)spellen – einer anderen Untergruppe: zerspollpt) zur Bildung eines e-haltigen Gleit- oder Murmellautes (ə) – der natürlich als e geschrieben wird (vgl. quellen und quälen).
Das r bei strählen (= kämmen) führt zu einer weiteren Sonderbald: Dieses Wort schreibt und spricht sich cum saltu consonantis r trans consonantem irridentem - und - Gleitlautbald – e (ə) dazwischen: Präteritum: strohltjer
Ein Verb (krakeelen) zeigt nebenher auch Coniugatio duplex.
Manche Verben machen in einigen Formen, wegen Verwälchsen mit anderen Verben, den Kennjokus nicht mit.
Die Verben mit langem e haben, gehen, stehen, befehlen und stehlen nachgebolden, je drei mölge Präteritums- und Konjunktiv-II-Vokale (!), u/ü (die altertülme Form; vgl. stünde – und Präteritum stund, das ich aus Volksliedern kenne), a/ä und i/i – sowie zwei mölge P.P.-Vokale: a und o.
Verben mit kurzem e besitzen, nach schwellen-schwoll-geschwollen, nur o/ö und im P.P. o.
Verben mit langem ä haben, nach gären-gor-gegoren und nach gebären-gebar-geboren, im Präteritum ah/oh und im P.P. oh.
Verben mit kurzem ä (auch lediglich als orthographische Variante von kurzem e aufzufassen), verfügen, nach hängen-hing-gehangen, im Präteritum lediglich über i/i und im P.P über a.

Liste:
A)

befehlen: (normal: befahl, ..., befohlen) befiehlpst, befiehlpt, befiehlp!; befulp/befalp/befilp, befülpe/befälpe/befilpe; befalben/befolben

krakeelen: kräkielkst, kräkielkt, kräkielk!; krukulk/krikalk/krikilk; krakalgen/krakolgen

beseelen: besielpst, besielpt, besielp!; besulp/...; besülpe/...; P.P. nur: besolben, nicht besalben – wegen denkbarer Formen (z.B. Infinitiv) von besalben

schwelen: schwielptjest, schwielptjet, schwielptj! (Imp. Plural normal: schwelt! – z.B. ein Zauberer: „Schwielptj, du Lust! Schwelt, ihr Liebesflammen!); schwulptj/...; schwülptje/...; geschwalbdjen/...

fehlen: fiehlpst, fiehlpt, fiehlp!; fulp/...; fülpe/...; gefalben/...

[ver]hehlen: hielchst, hielcht, hielch!; hulch/...; hülche...; halĵen/holĵen

stehlen: (normal: stehlen-stahl...gestohlen) stieltjest, stieltjet, stieltj!; stultj/...; stültje; gestaldjen/... 

B)
bellen: billpst, billpt, billp!; bollp, böllpe; gebolben

gellen: gillkst, gillkt, gillk!; gollck, göllcke; gegolgen

erhellen: erhilchst, erhillcht, erhillch!; erhollch, erhöllche; erholĵen

prellen: prillperst {= prillpərst}, prillpert, prillper!; prollper, pröllpere; prolberen (Ausfall der Vorsilbe wegen ‚Überlänge’ des Wortes; übrigens findet hier keine Spalg statt, weil das r nicht nur die Donau (das l), sondern auch noch den spöttischen Vokal überspringt.)

quellen: quillpeckst {= quillpəckst}, quillpeckt, quillpeck!; quollpeck, quöllpecke ; quolbegen

(sich) gesellen: gesillt{e}st {dich}, gesilltet, gesillt!; gesallt (wegen gesollt), gesällte; gesolden

schellen: schilltjest, schilltjet, schilltj!; gescholltj, geschölltje, gescholdjen

schnellen: schnilltjest, schnilltjet, schnilltj!; schnolltj, schnölltje; geschnoldjen

schwellen: (normal schwoll, ..., geschwollen) {vgl. schwelen} schwillptjest, schwillptjet, schwillptj!; schwollptj, schwöllptje; geschwollbdjen

(zer)spellen: spillptest, spillptet, spillpt!; spollpt, spöllpte; gespolbden

stellen: (besondere Präsensformen fallen, wegen des schwachen Präteritums ‚stilltest’, ‚stillten’ und wegen des Imp. 2. Pl - stilltj! - aus; es sei denn,man spräche den pulutulusurunun (7 ‚o-s’ [!]) Konsonanten tj wirklich exakt aus: stilltjest, stilltjet, stilltj!) stolltj, stölltje, gestolden

wellen (z.B. Haare): willpst, willpt, willp!; wollp, wöllpe; gewolben

C)
quälen: {vgl. quellen} queelpeckst {= queelpəckst}, queelpeckt, queelpeck !, quahlpeck/(im ‚peck’ steckt auch der schmerzhafte Schnabelhieb z.B. eines Greifvogels – Adler – Leber des Prometheus...) quohlpeck; quählpecke/quöhlpäcke; quohlbegen (ge- -Ausfall wegen ‚Überlänge’) 

schälen: scheeltjest, scheeltjet, scheeltj!; schahltj/..., schähltje/...; geschohldjen   

vermählen: vermeelpst, vermeelpt, vermeelp!; vermahlp/...; vermählpe/...; vermohlben   

pfählen: pfeelpst, pfeelpt, pfeelp!; pfahlp/..., pfählpe/...; gepfohlben

zählen: zeeltest (vgl. zeltest von zelten), zeeltet, zeelt! (Pl., normal, zählt!); zohlt (zahlt fällt wegen Überschneidungen mit zahlen aus), zöhlte; gezohlden

stählen (vgl. stehlen): steeltjest, steeltjet, steeltj! (stehlt! von stehlen ist natürlich Imp. Plural, 2.P.); stohltj, stöhltje ({stahltj}, stähltje nur bei peinlich genauer Aussprache des pulutulusurunun tj, weil die Formen sonst dem Konj. II des schwachen Verbs glichen); gestohldjen

strählen (= kämmen): streeltjerst {= streeltjərst}, streeltjert, streeltjer!; strahltjer/..., strähltjere; gestrohldjeren

D)
fällen: fellpst (das kurze e macht hier nur einen orthographischen Unterschied), fellpt, fellp!; fillp, fillpe, gefalben 

vergällen: vergellkst, vergellkt, vergellk!; vergillk, vergillke; vergalgen

     
*Ich gebe zu, daß dieser Absatz größtenteils aus Schmähs besteht. – Aber vielleicht gäb’s ja auch eine Stark von Sagen.'       

katakura

... gestorken sei heute mal wieder was schlichtes:

erblinden / - / erbland / erblände / erblindt! / erblunden
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Grinsekater

Wunderprachßt, o Berthold, zumindest für meinen Geschmack! Fast möchte ich mich sogleich ans nächstgelegene Flußufer stellen und lauthals konjugieren, wenn mir nur eine Molg einfiele, mir zugleich von der anderen Seite aus zuhören zu können.

Berthold

O danke, lieber Grinsekater! Sieht aus, als memüsse ich Dir zu Mainz vorgeschninttes Kalbsherz und ein Näpfchen Milch spendieren.

Agricola

bemuttern, bemotter, bemöttere, bemurtt!, bemortten

Ohne Konsonantenwanderung in Präteritum und Konjunktiv II
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Agricola

fällen, fillt, fall, fülle, fill! gefollen
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#239
Zitat von: katakura in 2007-07-13, 16:14:06
... gestorken sei heute mal wieder was schlichtes:
erblinden / - / erbland / erblände / erblindt! / erblunden
So ginge es auch - aber als ich vorgestern morgens aufwiech, hatte ich eine wilde Sache vor mir: die Coniugatio truncorum variorum, den Kennjokus der mängnfüglten (Baum-)stämme. Ihr wißt, daß ich nicht glaube, unser Verbenstärken wäre - oder gar: sei dem Ende nahe. Im Gegenteil, ich glaube, erst jetzt, nach und nach, lassen sich ein paar schönere Formen bilden, die ein bißchen mehr als bloße Fingerub & Herunterschnurrerei sind.

Zunächst las ich da 'Erb-Linde', und ich frug mich (was ich mich eh oft & oft frage), warum all das Gestüber an Beil-Eid und Beil-eibe, wenn's dann nie seinen Weg zu den starken Verben fände - ?

Nun, beginnen wir so: Ein Imperativ Erblinde! (oder, wie Du schriebst: Erblindt!), das ist doch wägner ein Befehl, das ist doch eher eine Verwunsch, eine Exsecratio. Froychl hüllt sie sich sofort in ein falsches 'Mögest du Erb-Linden besitzen oder bekommen', bzw., etwas ährchler, 'Wenn du schon erblindest, dann sollst du wägnstens den Duft deiner öyngen Linden riechen!' - oder sowas halt. Eine Exsecratio, im letzten Moment varwalnd (vernolmb) zu einer Velatio (Ertoyl des Schleiers; Augustinus) oder, besser, einer Obvolutio (Verhull).
Zu diesem Zweck sind jedoch auch andere Bäume verwendbar, oder, auf Wörter übertrang, mehrere Stämme werden verwandt.
Für die Verwunsch selbst, also den Imperativ, sind auch die anderen Bäume einzusetzen. Die Exsecratio schwingt manchmal nur nebelhaft mit.
Für den Praesens Indikativ (oder Konjunktiv I) sind die Formen mit Bäumen außer der Linde nur hypothetische Formen (=*).
Für das Praeteritum (oder den Konjunktiv II) dürfen, ähnlich wie beim evolutiven Kennjokus, nur Bäume beniantz werden, die ursprüchlngeren Familien angehören als die Linde (Tiliaceae), also zumindest Familien, die in gägngen Floren vor den Tiliaceae genannt werden. Mochgl sind also, z.B., *erbeichen (Fagaceae), *erberlen (Betulaceae) oder *erbrüstern (Ulmaceae), nicht mochgl sind *erbaspen (Populaceae) oder *erbeschen (Oleaceae) (obwohl erbisch! - Exsecratio: Mögest du mehr und mehr an Inkontinenz beim Harnlassen leiden! - ein gungster Imperativ wäre).
Für das P.P. sind nur noch ältere Baumfamilien verwendbar, und zwar Nadelbäume: *erbeiben (Taxaceae), *erpfichten (Pinaceae) (mit Furzaufeich - Fortifikation - des b > p vor f) oder *erblärchen.

Aus sprüchlchen Gründen sind weiters nur Bäume heranzuziehen, die wie die Linde eingefong werden können, also NICHT, z.B., *erb-haseln (weil es kein deutsches Wort bhaseln geben kann) oder *erb-ahornen (weil Ahorn männlich und Ahornen davon nicht der Nominativ Plural ist).

Nun aber zu den Wörtern (Beispielen):
(Der Grundkennjokus ist die Coniugatio duplex.)
*erbeichen; erbeich(e)!, erbeich(e)t; arbiech, ürbieche; *orbiechen (bzw. *orbiench)
Exsecratio (etwa an einen sexistischen Matscho garanch): Mögen deine Eier zu Ei-chen werden! Mögen dir die Eier schrumpfen!
*erberlen; erbirl(e)! erberl(e)t!; arbarl(e), ürbärle (ürbürle); *orborlen (bzw. *orbnorl)
Exsecratio: Mögest du dich in Gier nach Schmuck (Perlen) und Luxus verzehren!
*erbrüstern; erbruster(e)! (> diphthongierende Konjugation mit Praesens viceversum) erbrustert!; arbriarst, ürbriärste; *orbriursten (bzw. *orbriurnst)
Exsecratio: a) Möge dein Leben in leerer Angeberei (sich brüsten) verpuffen! b) Mögest du an der Brust (etwa an Brustkrebs) erkranken!
*erbulmen; erbulme! erbulm(e)t!; arbolm, ürbölme; *orbolmen (bzw. *orbnolm)
Exsecratio: Mögest du dem lötigen/loogten (Wien: leedichŋ) Sex huldigen! (buhlen, Olm)

*erbeiben; erbeib(e)! erbeib(e)t!; *arbieb, *ürbiebe; orbieben (bzw. orbiemb)
Exsecratio: Da fiel mir im Augenblick nix G'scheiteres ein als: Möge man dich vergiften! (Die Eibe ist, mit Ausnahme des roten Aryllus der Früchte, ein besonders giftiger Baum.) Vielleicht auch: Möge dich etwas mit der Räsche eines Pfeils treffen!
*erblärchen; erblärch(e)! erblärch(e)t!; *arblorch, *ürblörche; orblorchen (bzw. orblornch)
Exsecratio (etwa an eine Sängerin oder einen Sänger): Möge deine wundersame Stimme zu einem heiseren Plärren werden!
*erpfichten; erpficht(e)! erpfichtet!; *arpfacht, *ürpfächte; orpfuchten (bzw. orpfuncht)
Exsecratio: Mögest du in einem Gefecht umkommen!