Der Sinn des Ganzen ;)

Begonnen von philemon, 2005-09-10, 16:39:52

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philemon

Hallo liebe GSV Gemeinde :)

Ich bin frisch (naja fast) aus dem Urlaub zurück und habe Wortfindungsstörungen. Ich weiß nicht, ob das eine mit dem anderen in Beziehung steht. Nun kam ich auf die blendend weiße Idee, euch doch zu fragen: also:

welches ist das Gegenteil von Sinnlosigkeit.. ich hatte an Sinnhaftigkeit gedacht, aber das kennt mein Wörterbuch nicht und Thesaurus bei Word auch nicht. Mein Beispielsatz:

Text über eine Schulgrammatik und die Art und Weise, wie sie das Perfekt behandelt.

"Es geht um einen englischen Schüler, der ein Schloss geerbt hat. Er freut sich darüber und überlegt, welche Feten er zukünftig an diesem Ort feiern wird.

Auf die Sinnhaftigkeit dieses Beispiels, das zur Regel führen soll und den möglicherweise vorhandenen Bezug zur Realität und dem Sprachgebrauch der deutschen Schüler möchte ich hier nicht weiter eingehen. "

VerbOrg

Hallo Phile, schön, dass du wieder da bist. Ich hatte dich schon vermossen und beforchten, du hättest uns den Rücken gekohren. War natürlich Unsinn, denn du bist ja wieder da.

Das mit der Sinnhaftigkeit, ist so eine Sache.
Das Gegenteil zu sinnlos ist sinnvoll. Eine weitere tolle Wortschöpfung desselben Sinnes ist sinnbehaftet (sinnhaft/ig kenne ich nicht). Es ist wenig sinnig, darüber zu streiten, ob die deustche Sprache dieses Wort braucht.

Wenn also das Antonym zu sinnlos sinnvoll ist, dann müsste das davon abgelittene Substantiv Sinnvölle lauten. Das ist natürlich Unsinn.
Das Gegenteil von Sinnlosigkeit ist m.E. schlicht und einfach Sinn.

Von sinnbehaftet könnte man natürlich auch Sinnhaftigkeit ableiten, aber wer braucht schon solch ein Wortungetüm mit sage und schreibe 3 Suffixen, die dem Sinn allesamt wenig sinnhaft(ig)es hinzuzufügen haben.


Oh je, ich hoffe, dir schwirren jetzt nicht alle Sinne durcheinander.

philemon

Hallo VerbOrg :)

Genau diese Überlegungen habe ich auch angestellt.

Ich bin dabei bis zur Sinvöllerei gekommen.

ich denke nur, es ist etwas anderes, ob etwas Sinn macht oder ob es sinnvoll ist. Bei sinnvoll ist ein positiver Effekt schon enthalten. Sinn machen ist nur mit ja oder nein zu beantworten. Also was ist dann das Nomen zu sinnvoll?

Mir schwirrts auch schon..

VerbOrg

#3
"Das macht Sinn" ist nichts anderes als ein unseliger Anglizismus, der nichts anderes bedeutet als "Das ist sinnvoll" oder "Das hat einen Sinn."
Wer oder was da gemachen wird, kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Die Frage, ob etwas sinnvoll sei, kann man ebenso mit ja oder nein beantworten, wie die Frage, ob etwas Sinn mache habe. Ein Unterschied ist da für mich nicht erkennbar.

philemon

#4
Ich danke dir, dass du mich auf meinen unseligen Gebrauch aufmerksam gemacht hast. War mir garnicht bewusst  :'(

Das hat einen Sinn..... es hat einen Sinn, dass ich jeden Tag aufstehe, aber ist das auch sinnvoll ?  ;D

Nur mal so in das Forum geworfen. Ich muss da selber drüber nachdenken.

Aber ich denke, da gibt es schon einen Unterschied.

Edit: in sinnvoll steckt irgendwie noch "gut" im Sinne der Sache drin

VerbOrg

Tut mir leid, dass ich dich zum Weinen gebracht habe, Phile. Das wollte ich wirklich nicht.

Was dein tägliches Aufstehen angeht, ist dies so voll von Sinn, voller geht's gar nicht. Der Sinn, der darin liegt, ist doch, dass du deinen Tag nicht mit im-Bett-liegen verplemperst, sondern etwas Sinnvolles machen kannst (ob du's tust, ist hierbei noch unwichtig).
Für mich sind "sinnvoll sein" und "Sinn haben" absolut sinngleich.

Günter Gans

#6
Hallo Philemon!

Das ist aber nett, dass du mal wieder reinschaust - ich hatte dich auch schon schwer vermossen - , und dann noch mit solch sinnhaften Fragen und Beiträgen.  :D

"Sinnvöllerei" gefällt mir prima, Sinn kann man ja nie genug bekommen.

Nach meinem unmaßgeblichen Sprachgefühl spricht "Sinn haben" mehr die sachliche Ebene an; "sinnvoll" klingt für mich etwas stärker, nun ja, sinnvoller.

Im weiteren Sinne schneidet dieses dein Thema hier ja die Sinnfälligkeit, äh, Sinnhaftigkeit, des gansen Tuns und Treibens der GSV an... ach, was schwurbele ich schon wieder herum.  ::)

Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

philemon

Hallo Günther Gans!

Ui, warst du fleißig in letzter Zeit... so viele Beiträge. Bist du jetzt richtig registriertes und approovtes Mitglied des Forums? Freut mich.

Ja gibt es denn nun ein Nomen zu sinnvoll.. ist das dann Sinnhaftigkeit? Inzwischen weiß ich garnichts mehr vor lauter sinnigem Geratsche.

:)

Aber ich muss doch nun meinen Text fertig schreiben. Ich frage mich ja nicht, ob das Sinn hat (dann würd ich mich ja als dumm hinstellen) sondern, ob das sinnvoll ist, um Schüler zu unterrichten.

VerbOrg

Also wenn etwas Sinn hat, dann hat es vielleicht nur ein ganz kleines bisschen Sinn, wenn etwas sinnvoll ist, dann platzt es vor lauter Sinn aus allen Nähten?

Das ist ja dann wahrlich die totale Sinnvöllerei. ;D

Günter Gans

Zitat von: philemon in 2005-09-10, 23:36:41Bist du jetzt richtig registriertes und approovtes Mitglied des Forums? Freut mich.

Jau, ich hab's dir endlich gleichgetan. Das Approval war nicht unheavy, guckstu
hier, Antwort #36/37.

Zitat von: philemon in 2005-09-10, 23:36:41

Ja gibt es denn nun ein Nomen zu sinnvoll.. ist das dann Sinnhaftigkeit? Inzwischen weiß ich garnichts mehr vor lauter sinnigem Geratsche.

:)

Ah ja, deine Nomensuche. Es kommt hier ja öfter vor, dass die eigentliche Frage ob mehr oder weniger sinnigen Geratsches aus den Augen verloren wird.  ;D

Gans konform mit VerbOrg süge ich "Sinn" oder "Sinnhaftigkeit", als Starkform auch gern "Sinnfülle" oder "Sinnvöllerei".

Zitat von: philemon in 2005-09-10, 23:36:41

Aber ich muss doch nun meinen Text fertig schreiben. Ich frage mich ja nicht, ob das Sinn hat (dann würd ich mich ja als dumm hinstellen) sondern, ob das sinnvoll ist, um Schüler zu unterrichten.

Sinnvoll ist es immer, Schüler zu unterrichten, ob's auch Sinn hat, hängt von denen selber ab. Gilt analog auch für dein Beispiel vom morgendlichen Aufstehen: Ob's sinnvoll war, weißt du erst am Abend danach.  :D

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versucher

Ich finde Sinnhaftigkeit in dem Zusammenhang akzeptabel.
Ich muss dich aber fragen, ob du den Satz überhaupt brauchst, im Grund entschuldigt er nur, dass du nicht erklärst, warum ausgerechnet dieser Satz und kein anderer verwendet wird. Da das aber im Ermessen des Lehrbuchautors liegt, der die Semantik seiner Sätze frei wählen kann und vor allem auf die anschauliche Verwendung der grammatischen "Regeln" achten sollte, halte ich eine solche Entschuldigung für überflüssig. Deswegen braucht man den Satz m. E. nicht.
Wenn aber doch, dann meinetwegen mit aller zu Gebote stehenden Sinnhaftigkeit!

philemon

versucher, genau!

Ich möchte nicht näher darauf eingehen, aber doch irgendwie einen Quertritt hinterlassen, dass ich diese Geschichte von einem Schüler, der ein Schloss erbt und dann dort Feten feiert, einfach blöd finde. Aber so kann ich das ja nun leider nicht schreiben.

Günter Gans

Ah, jetzt kapor ich erst so recht den Sinn deines Frugs. Rezensorest du Schulgrammatiken, gar für ratlose Kultusministerialbeamte? Dann gefällt mir dein Ursprungstext mit dem Wort "Sinnhaftigkeit" umso besser.

Sinn hin, Sinn her: Wer hätte etwas gegen georbene Schlösser, um darin Feten zu feiern?

Ergonz: Als abschreckendes Beispiel zum Thema fiel mir noch das Wortungetüm ,,Sinnbehaftetheit" ein.
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