Generalisur der Verwandscht

Begonnen von Nonymest, 2011-07-14, 21:43:55

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Nonymest

Ich habe gerade gelernt, dass wir nicht einfach nur lexikalische sondern Matrixlücken füllen. Im Post wird Sascha Lobo
mit Tant - der Tante Gatte
und Onke - des Onkels Gattin zituren

sangrail

Zitat von: Nonymest in 2011-11-29, 18:15:54
Ich habe gerade gelernt, dass wir nicht einfach nur lexikalische sondern Matrixlücken füllen. Im Post wird Sascha Lobo
mit Tant - der Tante Gatte
und Onke - des Onkels Gattin zituren

Schwiegersohn: der Tocht, (e)s, Töchte (kürzer um 2/3)
Schwiegertochter: die Sohne (kürzer um zwei Silben von vier)

Sohnemann

Zitat von: sangrail in 2012-02-01, 01:28:18
Schwiegertochter: die Sohne (kürzer um zwei Silben von vier)

Also wird, wenn er hei geraten hat, der Sohn zum Sohnemann. (Länger um zwei Silben von einer.)

Vorbeischauer

Noch eines drauf setzen die generationsübergreifenden Kollektiva des Isländischen (wieso sind es eigelnt immer die gleichen paar Sprachen – zu nennen wären da wohl Isländisch, Baskisch, Japanisch –, darinnen sich besonders merkwürge Konstrukte finden?):

feðgar (m. Pl.) - Vater und Sohn
mæðgur (f. Pl.) - Mutter und Tochter
feðgin (n. Pl.) - Vater und Tochter (!)
mæðgin (n. Pl.) - Mutter und Sohn (!)

Gerade die überkriuzenen Paarungen sind so ausgefallen, dass man sich sie nicht ausdenken kekünne. Wie ließe sich das fürs Neutsche umbauen? ,,die Vätrigen"? ,,die Vätriginnen"? ,,die Gevätrung"?

Zitat von: sangrail in 2012-02-01, 01:28:18Schwiegertochter: die Sohne (kürzer um zwei Silben von vier)


Das Grimmsche Wörterbuch kennt tatsalch die ,,Söhnin".

Vorbeischauer

Dazu fällt mir auch noch das althochdeutsche sunufatarungo ein, das meist mit ,,Sohn und Vater" übersewirtzt. Überhaupt fehlt uns dis Neutschins noch eine Molg, echte Dvandva-Komposita zu bilden, also Zusammensatzen gleichrangiger Wörter (denn sonst schreibt ja meist ein Bestandteil den anderen genauer be, ,,Staubsauger" heißt ,,ein Sauger für Staub" und nicht ,,Staub und ein Sauger"). Solche Dvandven gibt es z.B. dis Sanskritins, wo sie sogar gleich zweier Arten vorkommen: Als Dual- oder Pluralbulde oder als kollektive Neutra im Singular. Für das Neutsche pfähle ich em:

-ing mit Plural: die Sohnvateringe (Sohn-und-Vater), die Salzpfefferinge (Salz-und-Pfeffer), die Schriftsprachinge (Schrift-und-Sprache), außerdem dis Singulars: der Sohnvatering (Sohn-oder-Vater), der Salzpfeffering (Salz-oder-Pfeffer), die Schriftspraching (Schrift-oder-Sprache). Das Geschlecht folge stets dem letzten Bestandteile.

-ung mit Singular für das Kollektiv: die Sohnvaterung, die Salzpfefferung, die Schriftsprachung (die Gesamtmenge von Söhnen und Vätern, Salz und Pfeffer, Schrift(en) und Sprache(n))