Gedanken zum Wort 'Literatur-Zitat'

Begonnen von Berthold, 2011-09-23, 13:35:58

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Berthold

Letztens kam ich zum Wort 'Literaturzitat'.
Die Sache mit dem 'Redsieß narrotzeif', dem 'Recessus narativus', haben, glaub ich, in unserem Forum nur drei Menschen bis in die Nüangsen hinein ganschnall:
- Der Kilian - denn der muß hier alles verstehen,
- Die Amy - denn die versteht hier sowieso (nahezu) alles und
- Der Karsten Fleischer - denn der ist oft beinahe so topfrißsiff (das war aber ein nettes Wort, oder nicht?) wie selbst ich selbst.
Das soll nun aber auch schon überhaupt keine Wart von MitarbeiterInnen gowenz sein, unter denen es viele, viele urgrundbombensichere MeisterInnen anderer Gebiete gibt. 

Nun, das Wort 'Literatur' ließe sich sogar auf verschiedene Arten einthaytschen:

Eine schlichte Variante, bei der fast kein Übersotz notwangt ist (Mach sie zu etwas Schriftlichem, deine Gedanken!), wäre 'Lassieraus' (Feminimum). Klar, das wäre auch ein Satz mit Imperativ.
Ein Literat wäre da wohl ein 'Lassierauser', von mir aus auch 'Lassieräuser' oder gar nur 'der Lassieraus'. Auch Reime zu ersten Variante (aus dem 'Peregrinus Syntax) seien hinzugofong: ein Brauser, grauser, Knauser, Erzknauser, das Geknauser, ein krauser, Lauser, die Mauser, das Gemauser, ein Mauser, Sauser, Schmauser - ausser (?). Für die Reimgruppe äuser sei etwa auf Carthäuser, Duckmäuser oder die verschiedenen Häuser virwiens. Zur Reimgruppe aus gehören viele Reime. Eine Literatin wäre wahrschoychln eine 'Lassierausin', bzw. 'Lassieräusin'. Das -er- wäre da wohl nicht nogt. Zu beiden weiblichen Formen gibt Peregrinus Syntax allerdings keine Reime an. 

Ein klein wagn komplexer wäre 'das Leidzerriß' (vgl. 'der Zeitverrtreib'), was mich etwas berührt, weil es auf die Mochgl anspielt, mittels der Literatur gegen Leiden anzukämpfen, ja diese überhaupt zu zerreißen oder gar schon zerrissen zu haben. Ein Literat wäre hier ein 'Leidzerreiß' - auf daß auch in diesem Fall kein überflugsses '-er' das Wort verlängere. Fürs Femininum ginge 'die Leidzerreiße'. Beide haben etwas von Imperativen an sich.

Sehr sanft wäre 'die Leisereis'; Erklar wohl überflugss: Da sitzt etwa jefrub/jemand, sagl lächelnd, in einem Zug und ist ganz versunken in ein Buch. Der Literat? - 'Der Leisereis'; die Literatin? - 'Die Leisereisin'; ich schenke mir wiederum ein -er(-).

Was aber wäre ein 'Zitat'. Da es eine Zeitangabe beinhaltet, kekünne es ein 'Zeitsatz' sein. Ein wagn brutal wäre (das) 'Zeitsaas': etwas, daß eine Zeit lang gilt, dann jedoch tot und überhnull ist.

So wäre denn ein Literaturzitat etwa ein 'Leisereiszeitsatz', der froychl etwas viele ei-s enthielte und in dem sogar die 'Reiszeit' oder auch nur die 'Eiszeit' stäken. Da klängen 'Lassierauszeitsatz' oder 'Lassierauszeitsaas' fast noch besser, dächte fran dabei nicht ans imaginäre Fremdwort 'lassieren'. 'Leidzerrißzeitsatz' wäre nicht so übel - vielleicht sogar am besten.
       

Kilian

Sehr schön, das verstehe ich und da freu ich mich dran! Dennoch:

Zitat von: Berthold in 2011-09-23, 13:35:58denn der muß hier alles verstehen

Da wäre ich mir nicht so sicher. ;)

Berthold

#2
Franche in diesem Forum halten mich wohl für einen Großmeister - im Erschnauff von öder Fadesse. (An den Namen 'Ku' - etwa - darf ich dabei denken, solange ich ihn nur nicht herschreibe.) Oben habe ich aber den Bogen wohl warchlk übersponnen.
Ich erspare Euch also die Interpretation von die Leseras (mit Leseraser und Leseras[er]in) und auch die von die Leseräs (mit Leseräser und Leseräs[er]in.
Ich halte mich aber für verpflancht, Euch noch ein Lösel des 'Literatur'-P'ob'ems herzuschreiben, ein, wie ich, natchlur, finde, nettes:
Gehen wir aus von 'die Leseratz'. Klar, daß fran hier an die Leseratte dächte. Das Wort ist aber ein 'Beinkleid'. Es ließe sich auch als 'die Leser-Atz' zusammensetzen; LiteratInnen (Leseratzer und Leseratz[er]innen - als teilweise bunte und komische Vögel) atzen gewissermaßen ihre Jungen mit zu Lesendem.
Hier will ich indessen noch eine wertende Variante herschreiben, für die Literatur schwacher Schreiberlinge, deren Kunst ätzend ist: die Leserätz - mit dem Leserätzer und der Leserätz[er]in.
Noch ein Wort/eine Variante gäb's da: die, nein, der Leserutz. Obwohl 'der Utz' 'laut' Netz nicht gut definabel ist (das geht bis zum Veräppeln), würde ich sogar bedeutende öst'rreichische Literatur - wie, z.B., Thomas Glavinicens* 'Lisa' - hierherzählen. Dazu gehören der Leserutzer/Leserützer und
die Leser(innen)utz(er)in/Leser(innen)ütz(er)in.

*Falls es da irgend etwas zum Verzeihen gibt, sehr verohrener Herr Glavinic, dann, bitte, verzeihen Sie's mir! Ich habe 'Lisa' eh gelesen und über das Werk zwei Kommentare ins Netz genstoll: http://www.literatur-blog.at/2011/03/thomas-glavinic-lisa/
Hinweisen möchte ich auch auf Bruce Chatwins Roman 'Utz' (1988) und auf dessen Verfalm (1992) - mit Armin Mueller-Stahl:
http://www.filmzentrale.com/rezis/utzdk.htm