PerVers XIV

Begonnen von Ku, 2011-11-08, 22:03:38

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Berthold

Das war falsch. Es war der liebe Übertreiber. Ich bessere es gleich aus!
Tschuldigung! Der ist aber eh ein urlieber Bursche!

Kilian

#136
Günter, Übertreiber und ich beiten hinter den Kulissen schon am Protokoll ar. Ich setze den Donnerstagabend schon mal rein (fast ganz aus der Feder des gefiederten Frühankömmlings), den Rest versuche ich dann "zeitversetzt live" im Abstand von genau sechs Tagen zu den Geschehnissen folgen zu lassen.

Donnerstag, 12. April 2012

Günter Gans flog mit "Niki", der einstigen Fluglinie des einstigen Formel-1-Stars Niki Lauda und jetzigen Österreich-Tochter von Air Berlin. Zur Uniform der sehr jungen und charmanten Flugbegleiterinnen zählen Jeans. Bei Niki ist halt alles ein bissi Niki.

Erste Überrusch: Wiens U-Bahn ist zum guten Teil eine Hochbahn auf der Trasse der historischen Stadtbahn des Architekten Otto Wagner, mit original erhaltenen Hochstationen von um 1900 im Jugendstil.

Zweite Überrusch: Aufem Fußweg zum Hotel Lust auf Kaffee versporen. Ersten Laden mit der Inschrift "Café" angesturen. Professionell einen "Großen Braunen" bestollen. Antwort: "Wir haben nur Kapselkaffee." Günter war ebenso schockoren wie später Bertl, als ersterer ihm dies erzohl. Das in Wien! Skandal! Ein Fall für Empörungsauftberagene.

Das Hotel "Donauwalzer" ist, nun ja, ein Hotel, immerhin verkehrsgünstig (vierspuriger Autogürtel vor der Tür und Bordell gleich nebenan) und mit einer 24 Stunden geonffenen Bar. Die Bude ist Baujahr 1901, verfügt über eine klassische Bassena, trägt alle Spuren von Original bis zu neueren Renovurversuchen und ist von bizarrer Verschalcht. Zimmer 217 wönzög, nebenan die Wäschekammer. Günter war sich nicht sicher, ob beide nicht verwolchsen warden. Der Kleiderschrank hatte eine Grundfläche von sicher größer als DIN A 4, jedoch kleiner als DIN A 3.

Des Abends war Günter mit Bertl im Gasthaus Brandstetter abverroden, einem urigen Beisl mit guter Wiener Küche (kölstes Gulasch), ordelnten Weinen, tschechischen Bieren und sehr zivilen Preisen. Dort gibt's auch "das Kleinen für junge Gäste" auf der Speisekarte.
Man bekulk Xundheitliches, Reiseerlebnisse, Dialekte, die Politik in Wien, Bayern, Hamburg und den beiden Republiken (mit und ohne "Bundes-"), den therapeutischen Nutzen des Postens im Forum egal zu was, den enormen Reichtum Wiens an historischen und aktuellen Satirikern wie etwa Michael Niavarani u.v.m.

Bertl mien in der ihm eigenen, sanften, leisen Art, nein, er fœhle sich nicht überfallen von den PerVersen, welche sich ungefragen und uneingeladen auf Wien & ihn stärzen. Grobe Plünversuche in Sachen PerVers-Programm monden ins Ungefähre: "No, was wollter denn machen...?"

Bemerkenswert, dass es in Wien noch jede Menge Raucherlokale gibt. Und der Herr Ober hatte Wiener Schmäh drauf: Auf die Frage "Darf ich die Karte noch einmal sehen?" hielt er sie mit den Worten "Sicher. Bitte" hinter seiner Theke kurz hoch. Nach dem Essen eines Kaffees gelüstig, missiecht der Ganter als blöder Touri die Wurn des Herrn Ober, er sesülle später nicht über Schlaflosik klagen ob des im Milchschaum des "Großen Braunen" enthaltenen Wachmachers. So geschah's: Schlaflos im Bett wulzengewollen, was ob dessen Schmäle jedoch unmolg war.

amarillo

Vielen Danke, ich habe verstanden - und das nach nur einmaligem Lesen! :D
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

katakura

#138
... dangge! ... bin gesponnen auf die ankondgeagenen fortsatze :)

Zitat von: Kilian in 2012-04-18, 19:46:41
Man bekulk [...] den therapeutischen Nutzen des Postens im Forum egal zu was ...

... oha! ... inwiefern ist das püsten therapeutisch? ... was gibt's denn da aktüll an gesirchenen und ungesirchenen medizinischen, psychologischen oder sonstigen -ischen erkenntnissen? ... hier öre mich eine kurze weiterführende ausfuhr (oder zumindest ein kleiner ganterscher abschwiff) sehr interess ... und kekünne man vielleicht mit diesem therapeutischen vorteil kunfgt auch auf der startseite wuchern? ... molgerweise ja im rahmen der avisorenen aktualisur der "neuesten nachrichten"?! ... voriges jahr: neutsch wird an schulen gelohren ... dieses jahr: posten im gsv-forum hat therapeutische wurk! :D ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Kilian

Die PerVers XIV stand übrigens unter dem Motto:

Wiener Gründlichkeit und deutsche Gemütlichkeit

Nunmehr:

Freitag, 13. April 2012

Günter schloss nachfrühstücks im lauschigen Raucher-Innenhof des Hotels Bekunntsch mit dessen Sicherheitsdienst: den Neufundländern Eos (75 kg) und Alivio (80 kg), beide mit dem Gemüt liebebedürftiger Lämmchen. Das Sicherheitskonzept heißt also: Einbrecher totschmusen.

Um Bertl nicht zu sehr auf die Pelle zu fallen, solistische Rundtour mit der Bim Linie 1, dabei Beguck der prächtigen Ringstraßenbauten. Anxichz sonnigen Wetters Prater-Spazur mit obligater Riesenradfahrt. Mittagsimbiss(e) an einem recht netten Steiermark-Bauernmarkt (Trachtenkapelle und andere Holzhackerbuam-Folklore inclusive) vor dem imposanten Rathaus mit Verkust kölster Kleiniken von Zander, Forelle, Lachs, Schinken und Käse auf Brotbasis.

Später Telefonitis in Sachen Treffen weiterer PerVerser, weil die Organisur und das Zupottekommen des Bertls Stärken nicht sind. Zwischendurche Aufsooch von Café Hawelka und Trześniewski, beides Must Have Beens.

Abhul des Übertreibers am Prater durch Günter und den Pompabtielvollmbeachtogenen Cicerone alias Bertl. Man besachtog den Prater minimalen Zeitaufwandes und ries alsbald gen Stadtzentrum, um den Nossekianer einchecken zu lassen.

Auf der Fahrt wurde Günter von gar vielen (zwei) Frauen auf seine entzückende Holzfliege angesprochen. Erst, um eine Spende aus seinem Kreuze zu leiern, dann aus aufrichtigem Interesse heraus.

Nach Besachtog des Zimmers in der Pension Nossek und ausgiebiger Benied des Übertreibers durch den wie erwåhnen, nun ja, verkehrsgünstig einquartorenen Ganter traf man sich mit Ku, Homer und dessen Angetrauter Rebecca im Café Hawelka, von wo aus es nahtlos zum sehr angenehmen Café Hummel ging.

Dort um 19 Uhr elnd größere PerVers-Runde. Diskuss um eine Frauenquote in der GSV. Diese muss diesmal von Rebecca alleine geschrloten werden, sie erhält daher das Amt der Frauenquotientin.

Günter über Rebecca: "eine der wenigen Frauen, die ich kennenlernen durfte, welche der Spottlust ausgiebig höldägen. Großartig."

Weil in Wiens Beisln heftig geraucht wird, bemark Ku, danach röche seine Kleidung nach Rauch, insbesondere aber seine Haare.

Bertl konnte den Wein "Rioja" empfehlen mit den Worten: "Der kommt von hier!" Günter: "Klar, weil ja die Habsburger auch Spanien beharrschen."

Man stoll fest, dass es sich bei Tatar schlicht um Sushi handle und Günter verstieg sich noch zu dem Würz-Burger, dass es sich in "Uschi's Eckkneipe" bei Tatar folglich um eine "Bulette nach Art von Uschi" handle.

Die Planungen zur samstälgen Reiseroute miech nur zähe Fortschritte. Klar war nur: Bertl will in den Zoo und Ku hat eh schon alles gesehen. (Er war ja auch schon seit Montag da.)

Vereinsmeierei I: Es ward das Amt des Auftberagenen für Ausglich und Salomonie sowie Salomonismus, Salomonei, Salomonizismus, Suleimanie und allgemeine Salomonität geschaffen, um es direkt Homern zuzuschachern.

Man stoll eine leichte dialektale Ahln von Braunschweig und Wien fest: Wo die Wiener aus "Steinen" monophtongierend "Sta͠aner" machen, wird aus "Braunschweig" ahln ein "Braunschwaaʲch". Was uns dazu brachte, eine "a‍j"-Ligatur einzuführen. Die wiederum verdächtig nach einem g aussah.

Zwischendurch immer wieder heilmes Wundern, warum der Große Sprachführer sich so verspot. Kontaktieren konnte er die anderen nicht, weil er nach eigenen Worten "handylos" sei. Das Gerücht miech die Runde, sein Nahtel sei beim Einchecken ins Flugzeug von den niederländischen Heimatschutzbehörden eingezogen worden wegen des Fundes obszöner, schielender Transvestitenponys. Tatsächlich war sein Handy schlicht schusselig in Groningen liegengelassen worden, die Heimatschutzbehörden dagegen ließen zwei Scheren und raue Mengen streichfähiger Körperpflegeprodukte im Handgepäck unangetasten. Zudem erfulg weder vor noch nach dem Fluge eine einzige Ausweiskontrolle.

Abverreden war, dass als Notfalltreffpunkt (falls bei Ankunft Cheffes das "Hummel" schon zu hat) das "Hawelka" aufzusuchen war und Günter war gar bereit, sich mit einer Brotzeit dort einschließen zu lassen, um den Chef persönlich zu empfangen. Leider schließen die Beisln meist schon zwischen 23 und 24 Uhr. Im "Hummel" gestielt sich der Rauswurf sanftfließend mit einem bestommenen, den Stammgästen seit Jahrzehnten vertruhenen Musikprogramm, darunter natulr Hans Moser. Nur Homer, Rebecca und Übertreiber warfen noch einen Blick in das Café Hawelka, ob dort der kommunikationstechnologisch herausgeforderte Kilian eingetroffen wäre. Sie verpassten ihn, wie sich später herausstoll, um wenige Minuten. Er traf kurz nach halb eins ein und las in vergeblicher Erwartung der PerVersen die Zeitungen. Hernach musste seinerseits dieser Freitag der 13. abgeschrieben und ins "Wombat's City Hostel @ Naschmarkt" zurückgekohren werden.

Berthold

Zitat von: Kilian in 2012-04-18, 19:46:41
(...)
Bertl mien in der ihm eigenen, sanften, leisen Art, nein, er fœhle sich nicht überfallen von den PerVersen, welche sich ungefragen und uneingeladen auf Wien & ihn stärzen. Grobe Plünversuche in Sachen PerVers-Programm monden ins Ungefähre: "No, was wollter denn machen...?"
(...)

Donnerwetter, so genau kennst Du mich? Stimmt alles.

Berthold

#141
Zitat von: Kilian in 2012-04-19, 11:01:24
(...)
weil die Organisur und das Zupottekommen des Bertls Stärken nicht sind. Zwischendurche Aufsooch von Café Hawelka und Trześniewski, beides Must Have Beens.
(...)

Beinahe korrekt. Ich bin im Herzen ein bisserl Daoist.
無爲 - wu²wei² - Nicht (wider die Natur) handeln. - Nein, das war kein Schmäh! - Oder beinahe keiner.
Ich laß nächtelang durchgegangene Dinge gerne so erscheinen, als hätten sie sich durch Zufall ergeben - und 'finde' Lokale, die quasi am Weg liegen. Etwa das "Café Museum", während des kurzen Regens nach dem Besuch der "Secession".
Oder jenes Café in Hietzing, nach der Gdurnchquar des Schönbrunner Schloßparks.

Ich schrieb auch ein bisserl was anderes über die PerVers, weil ich wußte, daß mit dem Protokollor'nen eh der liebe Kilian (oder der liebe GüGa?) brillieren wird. Dies war bisher auch echt bravourös.

Berthold

Zitat von: amarillo in 2012-04-18, 08:59:31
Kappes, es geht um inhaltliche, nicht um linguistische Verständlichkeit! Wenn ich jeden drei bis viermal lesen muß...

Bitte, bitte, nicht bös sein, ist eh nur ein Wiener Schmäh!
Aber manchmal wundert's mich, warum Ihr alle so Dozenten und so seids, die was gut verdienen - und ich sitz da in einem Kammerl, mit einem Lohn wie ein schlechter Hausierer.

Sammelbüchse

Zitat von: Berthold in 2012-04-19, 14:17:49
... und ich sitz da in einem Kammerl, mit einem Lohn wie ein schlechter Hausierer.

Jawohl, jetzt gehts ihr gutverdienenden Gscheitler doch endlich amal her und sammelts a bisserl für den notleidenden, klagenden Bertl! Der kann sich ja kaum noch a Faverlsuppn leistn und schaut beinah wira Fetznpaganini aus. :'(

Sigi Freud

Zitat von: Kilian in 2012-04-18, 19:46:41

... den therapeutischen Nutzen des Postens im Forum egal zu was ...


Wer hat da wohl was mit wem bekolken und wenn ja, aus welchem Grund? Na?

Berthold

#145
Zitat von: Sammelbüchse in 2012-04-19, 15:22:25
Zitat von: Berthold in 2012-04-19, 14:17:49
... und ich sitz da in einem Kammerl, mit einem Lohn wie ein schlechter Hausierer.

Jawohl, jetzt gehts ihr gutverdienenden Gscheitler doch endlich amal her und sammelts a bisserl für den notleidenden, klagenden Bertl! Der kann sich ja kaum noch a Faverlsuppn leistn und schaut beinah wira Fetznpaganini aus. :'(

Ihr mit Eurem ewigen Seichtwitz, daß halt jeder von zwölf Computeranschlüssen unter dreizehn Pseudonymen schreibt!
Jetzt sogar schon in leidlichem Wienerisch.
Für den "Fetznpaganini" muasma schon was wissen, alle Guncht!
Caru, Du wirst mir doch jetzt nicht in den Rücken fallen!?
Ich nehmert das Gerschtl ja eh nicht an!
Aber ein bisserl komm ich mir manchmal schon vor wie der Schweizer Geologe, Paradiessucher und Lyriker Hans Morgenthaler:
http://www.onb.ac.at/siteseeing/lit/au4li/texte/einl.htm
Von dem hat noch niemand etwas gechnorr? - Weil wir halt, leider, keine Schweizerin dabeihaben. Leider!

Kilian

Zitat von: Berthold in 2012-04-19, 11:20:03Ich schrieb auch ein bisserl was anderes über die PerVers, weil ich wußte, daß mit dem Protokollor'nen eh der liebe Kilian (oder der liebe GüGa?) brillieren wird.

Wie gesagen, beide und Übertreiber. Der Text ist ein Gemeinschaftswerk. Mein Textanteil ist bislang logischerweise gering, ich war ja noch nicht da.

Günter Gans

@ Bertl:

So schön ich Deine Nümmern 122 und 130 zulesen empfand: Es ströbe mir doch wider, mit "th" guschrimp zu werden. Schon Brecht bestand auf "Bertolt", nicht "Berthold", zu (b)Recht.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Zitat von: Singularis porcus in 2012-04-17, 21:56:41
Der caru läßt übrigens ausrichten, daß er am Sonntag zwar noch gern mitgegangen wäre, aber infolge - jeder Gewohnheit zuwiderlaufend - starken Kopfschmerzes vorzog, sein Zuhause zu hüten und Tee zu trinken.

Mit dem erwähnten Rohkostsaft, sagt er, brächte er den Kopfschmerz natürlich in keine kausale Verbindung. Und dann brummte er noch was von Methanol und Fuselölen.

A geh! Lieber Caru, Du gehörest doch nicht der Kamillentee-Weichei-Fraktion an, als dass Dich ein Stamperl ummihaue. Alles Trainingssache, wie bei Chilischoten.

P.S.: Die Warnhinweise priengen doch deult auf dem Etikett. Oder war die Beliucht unzurinchen?
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Günter Gans

Ugbrens oren Bertl und ich donnerstalg auch Mittelmeerinseln thematis, Bertl mehr unter botanischen, ich mehr unter touristisch-reminiszierlichen Xichzpünkten*. Unser beider Favoriten: Kreta und Sardinien, welch Einik.

*) Schönere Pluräle: der Punkt, die Pünkte. Wundert mich, dass das noch nicht drinsteht, liegt's doch so nah.
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)