PerVers XIV

Begonnen von Ku, 2011-11-08, 22:03:38

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Günter Gans

Zitat von: katakura in 2012-04-19, 00:28:42
... dangge! ... bin gesponnen auf die ankondgeagenen fortsatze :)

Zitat von: Kilian in 2012-04-18, 19:46:41
Man bekulk [...] den therapeutischen Nutzen des Postens im Forum egal zu was ...

... oha! ... inwiefern ist das püsten therapeutisch? ... was gibt's denn da aktüll an gesirchenen und ungesirchenen medizinischen, psychologischen oder sonstigen -ischen erkenntnissen? ... hier öre mich eine kurze weiterführende ausfuhr (oder zumindest ein kleiner ganterscher abschwiff) sehr interess ... und kekünne man vielleicht mit diesem therapeutischen vorteil kunfgt auch auf der startseite wuchern? ... molgerweise ja im rahmen der avisorenen aktualisur der "neuesten nachrichten"?! ... voriges jahr: neutsch wird an schulen gelohren ... dieses jahr: posten im gsv-forum hat therapeutische wurk! :D ...

Nun, ich hoffe, hiermit nicht allzu private Intimitäten preiszugeben, doch im Falle Bertholds scheint das tatsalch funktion zu ieren. Jedenfalls scharld er mir Beisls, dass es ihm sein Los erlirchte, püste er ins Forum und ergösse seine vielfarbige Tinte auf hiesige Fäden. Merkt man ja seinen Beiträgen manchmal auch an.

Keine schlechte Werbe-Idee: "Posten im GSV-Forum ist gesund!"
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Pink Elt

Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:42:26
*) Schönere Pluräle: der Punkt, die Pünkte.

Da gäbe es auch noch den schöneren Singilar: Der Pinkt. Oder auch der Pụnkt.

amarillo

Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:44:44
Nun, ich hoffe, hiermit nicht allzu private Intimitäten preiszugeben, doch im Falle Bertholds scheint das tatsalch funktion zu ieren. Jedenfalls scharld er mir Beisls, dass es ihm sein Los erlirchte, püste er ins Forum und ergösse seine vielfarbige Tinte auf hiesige Fäden. Merkt man ja seinen Beiträgen manchmal auch an.

Keine schlechte Werbe-Idee: "Posten im GSV-Forum ist gesund!"

Allerdings wage ich zu glauben, daß es nicht des Forums als Medium bedarf, ein Blatt Papiers und eine Schachtel Buntstifte erföllen m.E. den nämlichen Zweck. Wenn ich recht aufgepossen habe, kommt es in der therapeutischen Psychologie weniger auf das Wo, Wann und Wie der Äußerung an, sondern vielmehr darauf, daß man sich äußere.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Loser

Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:44:44
Nun, ich hoffe, hiermit nicht allzu private Intimitäten preiszugeben, doch im Falle Bertholds scheint das tatsalch funktion zu ieren. Jedenfalls scharld er mir Beisls, dass es ihm sein Los erlirchte, püste er ins Forum und ergösse seine vielfarbige Tinte auf hiesige Fäden. Merkt man ja seinen Beiträgen manchmal auch an.

Höchst interessant. Und wer erlirchte unser Los?


Berthold

#154
Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:39:12
@ Bertl:

So schön ich Deine Nümmern 122 und 130 zulesen empfand: Es ströbe mir doch wider, mit "th" guschrimp zu werden. Schon Brecht bestand auf "Bertolt", nicht "Berthold", zu (b)Recht.

Also, lieber Günter. Dann schreib ich eine kleine Strafe:

Günter
Günter
Günter
Günter
Günter

Ich schrieb's jedesmal extra.

Der "arme B. B." hieß anfangs Berthold Eugen Brecht - wie du's ja eh seit Jahrzehnten weißt.

Noch für etwas möchte ich mich entschuldigen. Da ging einfach der Schmäh mit mir durch: Daß Du chnalm in der Schottenkirche mit gefnielten Händen dakniest und bis ins Morgengrauen hinein meditierst.
Dabei haben wir doch in meinem Kammerl ein paar originelle Fußnoten in "Das Kapital" belächelt ...   

Berthold

#155
Zitat von: amarillo in 2012-04-19, 21:50:08
Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:44:44
Nun, ich hoffe, hiermit nicht allzu private Intimitäten preiszugeben, doch im Falle Bertholds scheint das tatsalch funktion zu ieren. Jedenfalls scharld er mir Beisls, dass es ihm sein Los erlirchte, püste er ins Forum und ergösse seine vielfarbige Tinte auf hiesige Fäden. Merkt man ja seinen Beiträgen manchmal auch an.

Keine schlechte Werbe-Idee: "Posten im GSV-Forum ist gesund!"

Allerdings wage ich zu glauben, daß es nicht des Forums als Medium bedarf, ein Blatt Papiers und eine Schachtel Buntstifte erföllen m.E. den nämlichen Zweck. Wenn ich recht aufgepossen habe, kommt es in der therapeutischen Psychologie weniger auf das Wo, Wann und Wie der Äußerung an, sondern vielmehr darauf, daß man sich äußere.

Andererseits nehme ich es auf mich, nicht zu allen Gelegenheiten immer nur den starken Mann hervorkehren zu müssen. Ich brauche mir nicht jedesmal die Ärmel aufzukrempeln*, wenn ich hier ins Forum einsteige. Brauche nicht immer nur eine stolze Fassade zu bieten. Nicht immer nur Meinungen zu haben, wie man sie halt hat ...
Schau, da hat mir der liebe Homer eine tolle Sache erkloren: Daß chnalm der Platon in mancher Hinsicht keineswegs origineller war als die Sophisten, die er so gern als aufgeblasene Blödmänner dargestollen hatte.
Sehen wir's ausnahmsweise astrologisch: Laß Dir das mit dem Schütze-Vollmond, kurz nach der Mondfinsternis, einmal - privat - vom lieben Ku erklären.

*Hemden mit langen Ärmeln trage ich froychl eh sehr selten.

Berthold

#156
Zitat von: Loser in 2012-04-19, 23:25:03
Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:44:44
Nun, ich hoffe, hiermit nicht allzu private Intimitäten preiszugeben, doch im Falle Bertholds scheint das tatsalch funktion zu ieren. Jedenfalls scharld er mir Beisls, dass es ihm sein Los erlirchte, püste er ins Forum und ergösse seine vielfarbige Tinte auf hiesige Fäden. Merkt man ja seinen Beiträgen manchmal auch an.

Höchst interessant. Und wer erlirchte unser Los?

Du selber. Indem Du halt, z.B., in einem anderen Forum schreibst.

Aber das war jetzt nicht meine Art. Bleib uns erhalten! Da gibt's etwa den schönen "Beinkleid"-Faden. Dort droht meist keine Gefahr, verdorben zu werden.

Berthold

#157
Zitat von: Günter Gans in 2012-04-19, 20:42:26
Ugbrens oren Bertl und ich donnerstalg auch Mittelmeerinseln thematis, Bertl mehr unter botanischen, ich mehr unter touristisch-reminiszierlichen Xichzpünkten*. Unser beider Favoriten: Kreta und Sardinien, welch Einik.

*) Schönere Pluräle: der Punkt, die Pünkte. Wundert mich, dass das noch nicht drinsteht, liegt's doch so nah.

Puh, dann muß ich echt einmal nach Sardinien reisen. Vielleicht täte sich dort - neben all den wundersamen Knabenkräutern - etwas Reminiszierliches, was sich vielleicht später in Schüttelverse gießen ließe.

Da kannte ich schon als Zehnjähriger, am Weissensee (Kärnten), die liebe U. aus Stuttgart. Wir waren während jener Wochen in den Ferien beinahe unzertrennlich. Haben etwa einmal, in einer Wasserspritz-Schlacht, eine mächtige Wasserburg (= ein paar alte Bretter eines ehemaligen Steges) wider ihre beiden Brüder vertittegen.

C.G. Jung

Knabenkräuter, Spritzschlacht, vertittegen...

Hochinteressant   ::)

Kilian

#159
Samstag, 14. April 2012

Der interessante Teil des Tages begann für Kilian damit, dass er auf dem Weg von Hostel zur Recession (denn dort hatte man sich, wie eine nunmehr endlich gegluckene Kontakaufnahme per Skype ergab, abverreden) eine rote Fußgängerampel überquerte und überraschenderweise ein emporenes "E rosso!" vernahm. Günter spazur vor zehn auf dem Naschmarkt (waaahnsinnige Leckereien; ein Lokal wirbt mit dem Spruch: Wir bereiten Ihre Speisen aus "frischen" Zutaten). Nachdem sich alle gefunden hatten, kam es ohne Ku (der kannte sie schon und hatte nach einer knappen Woche Wien-Sai-Sing Fuß und Rücken) zum Beguck der Secession (Günter vermot hier einen hauptamtlichen Kuppelputzer) mit Klimt-Fresken und teils origineller Kunst, dann regenbedongenes Sitzenmachen im herrlen Café Museum bei je einer "Kaffe Tassé" (Günter).

Via Kärtnerstraße (Prachtpracht) ohne Frau Homer zum Stephansdom, Schnellbestieg der 343 Stufen des Südturms und antiklimatische Ankunft in einem hochgelegenen Souvenirshop durch Kilian, passive Teilnunft am Mittagsgottesdienst durch die unten Gebliebenen, Beaufzugung des Nordturms mit dessen gut 21 Tonnen schwerer Pummerin. Bemerkenswert ist neben der frischen Luft und der tollen Aussicht auf das schöne bunte Domdach, dass der zylindrische und ziemlich kleine Aufzug an drei verschiedenen Stellen seine Türen öffnen kann, je nach dem, ob man unten ein-, oben aus- oder ein- oder unten aussteigt.

Drauf (immer noch ohne Ku und ohne Frau Homer und nun auch ohne Kilian, der will eine Freundin treffen) Sitzenmachen im wunderbaren Café Diglas, superbster Backhendlsalat, ziemende Würdik des Jiří-Winkler-Gedächtnisbarhockers.

Drauf (immer noch ohne Ku und ohne Frau Homer und ohne Kilian) Spazur durch den Park von Schloss Schönbrunn, erste Şprufki-Verkåst im Anxicht einer nackten Marmorbrunnennymphe von hinten. Gemeinsame Sprechübungen anmund der Namen Jiří, Trześniewski und Hřzibek. Leider war der Brunnen noch unbeworßen, was auch verzwulfene Flugrunden drehende Enten arg, die wollen schlielß elnd brüten.

Einkehr im feinen Schloss-Café Hietzing mit dazustoßendem Kilian. Anmurk: Jedwedes "Reserviert"-Schild auf jedwelchem Gastronomietisch meint natulr "für Bertl" – ein Gebot der Höflik. Auch wurden für Bertl Strichlisten gefohren, für jede seiner vielfachen Erwuhnen und Empfahlen des Zoos (was Wunder, als Zooniker und Botanologe) und seines Heimatortes Wiener Neustadt. Nein, Bertl, Österreich ist für eine PerVers jetzt erstmal nicht wieder dran.

Im Schlosscafé wurden die Anforderungen an Austragungsorte für Sprufkientkorkungen und -wiederentkrurken formuloren: etwas abgeschieden, möglichst lauschig, eine ebene Fläche, eine Sitzgelegenheit und eine Liegegesessenheit. Die drei letzten Anforderungen werden im typischen Fall simultan von einer Parkbank (nicht von einer proktonomischen, die hat keine ebene Fläche) erfüllt. Auch ein Springbrunnen oder Teich, vielleicht mit einem Koi, kann nicht schaden. "Das Sprufkiritual der GSV ist komplexer als eine japanische Teezeremonie", befand man.

Es ward gemaßmuten, Ku habe sich als "Frau" nur die Jankuscheit für ein paar Tage vom amarillo ausgeliehen, die ist ja ähln legendös und mysteriär. Aber Frau Ku soll tatsalch im/ums "Nossek" von neutralen (haha) Zeugen wie Homer gesehen worden sein. Aufgrund ihres geheimnisvollen Nichtinerscheinungtretens toffen wir sie zunächst R, dann 99 (vgl. Mini-Max).

Des Abends neunköpfige Hauptrunde im sehr anständigen Gasthaus s`Wickerl mit den (außer durch Bertl und Kilian) erstmals live kennengelornenen großartigen Kollegen Caru und Singularis Porcus, letzterer ein sehr ruhiges, freundliches Wildschweinderl von gutem Charakter, welches man jederzeit überallhin mitbringen dedörfe. Und es kann, was Keiler sonst nicht können: auf den Hinterbeinen sitzen.

Nachdem GU seit Darmstadt/Neutsch 2011 nicht mehr die Große Unbekonnene ist, ward zwischenfristig mm zur mmGU (möglichst maximalen Großen Unbekonnenen) ernannen, da ihr Mitwirken am Sonntag bis kurz vor knapp unsirch blieb. Das ist die Bertlsche Unschärferelation zu Terminen.

Es standen unter anderem Puntigamer – Das ,,bierige" Bier –, ein Jugendgetränk! und Apfelstrudln' auf der Speisekarte. Kilian fand im Laufe des Abends heraus, ob man die Anführungszeichen schmecken konnte (ja) und ob man das Ausrufezeichen schmecken konnte (nein). Das mit einem Gravis akzentuierte Leerzeichen im Namen der Gaststätte bereitete mehr Kopfzerbrechen. Konnte es als Apostroph gemienen sein, um die Auslassung von das in s anzuzeigen? Kaum, denn dazu stand es an der falschen Stelle. Die Einheimischen erhellten uns: Was hier ausgelassen ist, ist natürlich das Leerzeichen, also die Wortgrenze. Damit man nicht versucht ist, den Artikel und das Hauptwort getreent auszusprechen. Dass das Auslassungszeichen typografisch nicht als ', sondern als ` realisoren ward, hat mit einer grafischen Anlehnung an das folgende W zu tun. Man spricht auch vom Anlehnungszeichen. Im Falle der Apfelstrudln' blieb der Apostroph ein Mysterium.

Von typografisch geradezu penetranter Standardkonformität, was die Anführungszeichen angeht, zeigt sich hingegen die ,,72 Stunden Wien"-Karte, oder das "72 hours Vienna" ticket, oder die Carte «72 heures à Vienne», wie sie sich in drei Sprachen und jedes Mal mit den korrekten Anführungszeichen nennt (wenn auch die französischen Anführungszeichen es versäumen, sich von dem umschlossenen Text mit Leerzeichen abzusetzen). Da man es Kilian nicht recht machen kann, bezeichnete er diese Überkorrektheit als typografisch unschöne Lösung.

Nachdem Berthold die dazu unwilligen Gesellschafter die ganze Zeit in den Tiergarten Schönnbrunn zu schleppen getrachten, sich aber seinerseits gegen deren Ansinnen gesporren hatte, einen der berühmten Wiener Friedhöfe aufzusuchen, schlug Kilian als Kompromiss vor, man kekünne auf einen Friedhof der Kuscheltiere gehen. Zu dem Zeitpunkt war der Zoo aber schon geschlossen, was Berthold zu dem großen Entgegenkommen bewog, nun nicht mehr in den Zoo zu wollen.

Wir kriegten es kurz von dem russischen Buchstaben Ё (Jo). So wird, grob gesagt, das Е (Je) geschrieben, wo es Jo ausgesprochen wird. Zur Gram von Russischlernenden wird dieses relativ junge Diakritikum aber immer weniger verwandt. Die Stadt Uljanowsk gedenkt des aussterbenden Buchstaben bereits mit einem Denkmal: http://foretime.ru/pamiatnik-bukve/ Ein Karikaturist hat dies verorlben: http://orrmarshall.com/galleries_verbalism_Verbalist_Monument_for_the_City_of_Ulyanovsk.php

Nach dem Zahlen (eine Rechnung, fünf Rechnende, fünf Abrechnungsmethoden, wie durch ein Wunder hinterher die korrekte Menge Bargeld und ein sattes Trinkgeld auf dem Tisch - die Bank gewinnt immer) gab der Wirt seiner Neugier Ausdruck, was wir nun eigentlich für ein Verein seien: "Es hat sicher irgendetwas mit Gelehrsamkeit zu tun." Wir setzten es ihm auseinander, dieweil er einen Schnaps ausgab.

Sodann mitternälchte Şprufki-Zeremonie fast vor der Tür. Ganter lässt ins Nähkästchen des Şprufki-Grauimports blicken: Seine molwanîschen Gewährsmänner  Svjatoslav und Dragomir besäßen einen alten Ford Transit mit doppeltem Boden, welchen sie mehrmals im Jahr zu Übertritten in den Schengen-Raum nötzen. Als Schwarzarbeiterkolonne getornen (Maurern, Malern, Tapezierern, Fliesernlegern), befrörden sie in Wahrheit beträlchte Mengen des Flüssigsprengstoffs gen Westen, wo dieser immer mehr Freunde findet, wenn auch einige davon erblinden, aber das ist es ihnen (den Freunden, dem Svjatoslav und dem Dragomir) wert.

Caru beglitt uns noch ein Stück auf den rechten Weg, den allein er wusste. Zum Glück fahren freitagsamstagsnachts U-Bahnen.

P.S.: Edit hat (am 26. April) oben nur zwei Linx geradegerocken, auf dass sie nicht mehr ins leere "404 – not found" fœhren. Aber wer liest schon ältere als dreitagene Breitäge?

Berthold

#160
Wollt Ihr Euch noch - da ich nun hier anhaue - einen unpackbaren Ösi-Scheiß anhören? - :
http://www.youtube.com/watch?v=sdHiRk1cO6I
Schaut Euch nur einmal die rechte Hand (mit der "Pletsch'n" am Mittelfinger) jenes Mannes am Pseudo-Klavier an. Diese Finger! Ich erschrak!

Der Anti-Tip stammt von "meiner" großurgten, höchstbagampen Pianistin (und Juristin! Liebe Amy! - : eine potentielle Freundin), - der Frau Dr. M. S.
Wir beide waren längere Zeit das "Duo Unverhofft", mit dem - so damals meine Ansage - "einzig authentischen Nestroy-Couplet". 

Berthold

#161
Zitat von: Kilian in 2012-04-20, 16:29:28
Samstag, 14. April 2012

(...) Svjatoslav und Dragomir besäßen einen alten Ford Transit (...)

Da dem lieben GüGa ja nachtlur (wie auch mir) zu glauben ist, ließe sich der Konjunktiv 1 durch "besissen" herausarbeiten.
Nicht schlecht, Herr Specht, was?

Ich dachte, daß sie einen Scherm besissen.
Irrtum! Man hat sich, bis zum Steiß, besch.....

Berthold

#162
Lieber Stollentroll!

Dein "Sie werden das Büch'l wegschmeißen vor Lachen!", oder so, drüben im Schüttelvers-Faden (dessen letzten Beitrag ich mir jetzt nicht selber zumüllen möchte), ist echt ein klasser Schmäh! Mag sein, daß ich heute Nacht schlecht schlief, aber über jenen Satz lach ich von Herzen! Ösi-Niwóo, echt!

Also dann! Die alten Spritzen immer gut auskochen und so! (Ich erinnere mich an meine alte Zahnärztin.) Oder habt Ihr nur noch dieses Wegwerfzeugs?

Weißt Du, was wir noch gemeinsam haben? - :
Ἁγνῶς δὲ καὶ ὁσίως διατηρήσω βίον τὸν ἐμὸν καὶ τέχνην τὴν ἐμήν.

Ich hau hier ab.

Berthold

#163
Ein kleiner Zusatz

Es ward hier so schön protokolloren. Allerhöchstens ein paar Sachen, die nicht so offen auf der Hand lagen, wurden vergessen. Etwa, daß ich, nach alter Sitte, eine kleine Reisebibliothek* mit mir trug. Gegenwurgt in einer recht femininen Tasche. Etwa ein paar Bücher zu Kunst und Charakter Wiens - vom Feinsten.
Ich zieg auch, mit einigem Bangen, der lieben Frau Homer ein Buch meines Vaters; den Dialektgedichte-Band "Wia Dgris[d]bamzuggaln in Süwwababia" [= Wie Christbaumkonfekt in Silberpapier]. Streng erschien sie mir. Doch da mork ich erst, welch kluge und brunnen-tiefsinnige Frau sie sein muß. Fast stiegen ihr chnalm Tränen hoch. Schrieb sich die Sache, auch mit jenem Verlag in Rothenburg ob der Tauber, auf - und tat sich offenbar mit dem eigenwillig guschrimpen Wiener Neustädtischen gar nicht schwer. Es war mir daher eine große Ehre, Ihr am nächsten Tag ein Exemplar (mit chinesischer Gwamnd) von "Im Reich des Wurstels: ein Alptraum in 17 Phasen" mitzubringen.
Froychl sah ich auch selten jemanden ein Kunstwerk so betrachten; etwa Gustav Klimts (Verzeih mir das kleine Geblödel, großer Meister! So bin ich halt.) "Beethoven-Gfries" in der "Secession".
"Der affenartige, nahezu unbesiegbare Gigant Typhoeus" (Wikipedia) ist gubrens, wie ich das zunächst irrtümlich annahm, nicht von Oskar Kokoschka und hat mit dessen "Gorilla" nichts zu tun.
Die Gbendut ihres Namens, (Laut Wikipedia: die Bestrickende, die Fesselnde, Verbindung Schaffende) wird bestritten. Nicht von mir.
Die oft unpackbare Plümpe meiner Wortspiele (und sei's nur das, an sich korrekt neutsche, "unterrassoren" für "interessiert". Ja, als ehrlicher, nicht taktierender,  sich oft genug entblößender Mensch schrieb ich sogar das her.) bleibt mir da im Halse stecken.

*Früher waren das oft zwei große Taschen voller Bücher.       

Kilian

Sonntag, 15. April 2012

Um Zehne traff an der Pestsäule am Graben mit der nicht hoch genug zu lobenden mm zwengs Altstadtspazur. Reichhaltiges Programm: Pawlatschen in der Bäckerstraße. In der Jesuitenkirche: barocke Pracht, großartige Akustik, darinnen Mozarts Credomesse live mit der hervorragenden Chorvereinigung St. Augustin und Orchester. Wie man Kirchen vollkriegt, das weiß er, der umtriebige Kunsthistoriker und Kirchenrektor Gustav Schörghofer. Just Glorias Finale erluschen wir, da wirz Günter schon mal feucht links und recht der Nasenwurzel, es ist zum katholisch werden. Welch Erlebnis, welch Timing, ob Zufall oder raffinorener Plan, bleibt mms Geheimnis.

Weiters in der Spazur: die Alte Schmiede in der Schönlaterngasse, der Heiligenkreuzerhof, die Ruprechtskirche, die Synagoge und das Jüdische Viertel alias Bermudadreieck (Kneipenviertel), die Kirche Maria am Gestade, die Ankeruhr, der Vermählungsbrunnen (frisch gekrorchen und gegen neuen Taubendreck mit Netz versehen – Dialog: "Zuckmücken passen aber durch." – "Zuckmücken tun nur Gutes."), das Alte Rathaus, die Hofkanzlei am Judenplatz und ebendortenes, architekturkritisch umstrittenes Holocaust-Mahnmal sowie ein Würzburger: Beislschild "Bieradies" (hoffelnt hat's wer photograpsoren). Uffa, Günters Achzt sagt, er habe Fuß.

Nach Verabschod des Übertreibers Einkehr ins Café Bräunerhof. Das lebt offenbar vorwangd von seinem berohmenen Stammgast Thomas Bernhard, der alles und jeden mit feinstem Schmäh hasste. Ihn nehmen sich die Ober zum Vorbild: wenn überhaupt sichtbar, dann ruppig statt wienerisch-charmant, lassen durchblicken, dass sie seit Bernhard, der auch sie hasste, zu Recht, niemanden, schon gar keine Touristen oder gar gemeine Wiener, durchgehen lassen. Am präsentesten war noch einer aus den Niederlanden, was Berthold sofort hor und sich bestätigen ließ. Wir toffen ihn, sobald er flugs wieder außer Hörweite war, Henk. Oder Ruud.

Frau Homer stößt dazu, mit frischen Erlebnissen aus dem Leopold-Museum – in Wien klimt's gans schön arg. Man or Übersäzze aus dem Französischen; Bertls Vaters Gedichte; mms Gattens Storke/Schwüche französischer Verben (holla! eine Französisch-Abtiel am Werden?); Frau Homer als Frauenquotientin; Gründe für den weitgehenden Abwas von Frauen in der GSV, wo sie doch literatur- und sprachaffiner seien als Männer; Männer als eher sich in sinnlose Hobbys/Spleene Vertiefende/Verbeißende, wass eher pragmatischen Frauen fremd sei; u.v.m. diskut.

Kilian bemark, zur GSV-Mitgludsch bedürfe es eines gewissen Nerdtums. Idee: GSV-App fürs Schmartfon. Ablästern über den zeitgleich stattfindenden Wien-Marathon: Ironman für Arme & Alte = Rudeln & Radern.

Nach und nache Verabschod der Heimeilenden. Als sich gegen dreie der tägliche Kaffeehausmusikant für seinen Auftritt riast, war's auch für den Ganter Zeit, Bertln und Wien baba zu sagen.

Austragungsorte zukünftiger PerVersen wurden über die Tage vertielen diskutoren. Berlin wird auch bei der nächsten Abstimmung wieder zur Wahl stehen, denn es ist ein bewährter Kandidat. In dem Sinne, dass es mehrfach gescheitert ist (übrigens der Titel von Karl-Theodor zu Guttenbergs nächstem Buch). Marburg wird als besonders aussichtsreicher Kandidat für die PerVers XV geholnden. Berthold ward nicht müde, Wiener Neustadt ins Feld zu führen.

Günter Gansens Rückflug: Niki und Air Berlin sind jetzt ein bissi Mehdorn. Nach Buchung vier Briefe von dem Laden zu Flugzeitänderungen erhalten (Abflug früher, Rückflug später – ok, wenn man mehr von Wien haben möchte und sonst nichts vorhat). Rückflugs Schwechats Anzeigetafels erfahren, dass "planmäßig" jetzt 19.40 Uhr statt 19.20 Uhr heißt. Wirlk war's dann 20.50 Uhr. Mehdorn, Mehdorn... Air Berlin kann nimmer guten Gewissens empfohlen werden. Trotzdem kam der Ganter dann noch nach Hause gekommen, weil er den CityNightLine der Deutschen Bahn doch noch erwusch, weil der mit 20 Minuten Versput vom Startbahnhof LOSfuhr (Mehdorns Erbe an Grube). Geschafft!

Nachtragsel:

Wir entdaken viele scharmöse Austriazismen (oder heißt's Austrozismen?), wie:
das Geldbörsel
jdn. klagen
der Mistkübel
das Sackerl fürs Gackerl
u.v.m.