Für einen Anlass gibt es immer eine Gelegenheit.
Ich eröffne diesen Faden wieder, weil ich nahe am Thema bleibe:
Ich bin bei der Lösungssuche zu Bertls Schuberträtsel auf folgendes Gedicht namens „Memnon“ gestoßen, das von dem allseits bekannten Dichter Johann Baptist Mayrhofer (1787-1836) verfassen wurde. Ich finde es großartig, besonders weil es sich so schön zum Veredeln eignet:
Den Tag hindurch nur einmal mag ich sprechen,
Gewohnt zu schweigen immer und zu trauern:
Wenn durch die nachtgebor'nen Nebelmauern
Aurorens Purpurstrahlen liebend brechen.
Für Menschenohren sind es Harmonien.
Weil ich die Klage selbst melodisch künde
Und durch der Dichtung Glut das Raue ründe,
Vermuten sie in mir ein selig Blühen.
In mir, nach dem des Todes Arme langen,
In dessen tiefstem Herzen Schlangen wühlen;
Genährt von meinen schmerzlichen Gefühlen
Fast wütend durch ein ungestillt Verlangen:
Mit dir, des Morgens Göttin, mich zu einen,
Und weit von diesem nichtigen Getriebe,
Aus Sphären edler Freiheit, aus Sphären reiner Liebe,
Ein stiller, bleicher Stern herab zu scheinen.
(Wobei man wissen sollte, dass Memnon der Sohn der Eos ist)