Komparativer und Superlativst

Begonnen von versucher, 2005-11-06, 19:13:35

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Bertl

Nun noch der Stiergensbeitrug nur für echte Opernfans:
Samuel Ramey singt Bass.
José Mardones sang Bässer.
Lev Sibirjakov und Malcolm McEachern sangen am Bess'sten.

versucher

Bin ich hellstauf begirsten? Oder hellaufst begirsten?

Ich frug schon mal vor langer Zeit, doch wiederhol ich hier passenderweis:

die am besten draufe
die bestdraufe
die gutdraufste ???

versucher

Auf die doowen drei Fragezeichen fall ich jedes Mal rein.

Kupferdreh liegt schon fernab, Wuppertal liegt noch fernabber.

Kilian

Von Karlsruhe aus? Bist du sicher? ;D

Ich plädiere mit Leidenschaft für hellstauf begirsten und am besten drauf. So weit es den Sinn wahrt, sollte man möglich immer den oberstgeordneten (d.h. im Deutschen in der Regel zuvörderst stehenden) Bestandteil solcher Zusammensetzungen steigern, wie auch bei naheliegend, näherliegend, nächstliegend. So betrachtet man sie nicht als plumpe Einheit, sondern offenbart einen scharfen, analytischen Blick auf das Gesugene und hat das höchste Klugscheißpotenzial (positiv gemienen)!

versucher

Vorvorgestern fiel mir ein:

Es gibt ja schon NOCH UND NÖCHER!

(Hm, warum nicht noch - nöher - nöchst, analog hoch - höher - höchst? Anderseits gibt es einige Badisch-Varianten, in denen es hoch - höcher - höckscht heißt.)

Ezilopp

Zitat von: Bertl in 2005-11-10, 10:26:54
Nun noch der Stiergensbeitrug nur für echte Opernfans:
Samuel Ramey singt Bass.
José Mardones sang Bässer.
Lev Sibirjakov und Malcolm McEachern sangen am Bess'sten.
Ich als echter Opernfan kenne gerade mal Ramey. Ist der überhaupt ein richtiger Bass (basso profondo) oder "nur" ein basso cantante?

Bertl

#21
ZitatIch als echter Opernfan kenne gerade mal Ramey. Ist der überhaupt ein richtiger Bass (basso profondo) oder "nur" ein basso cantante?
Das ist ja die Steigerung (der Schmäh) dabei, daß die, bis hin zu McEacherns Aufnahme von "The mighty deep" (1927; mit strohbaßfreiem Kontra-H), immer "bässiger", schwärzer, werden. Mit "besser" (Anspielung - so ganz platt soll ja derlei nicht sein) hat das natürlich nichts zu tun - was der Bertionkel mit seinen paar G'sang'l-Abenden auch gar nicht beurteilen dedörfe. (Z.T. abseits der Rokokosäle, in urlieben, doch schon sehr alternativen - sprich aüddanaddíif - Beiseln [z.B. Wien, Ecke Siebenstern- -- Mondscheingasse: tatsächlich!], wo die dräuende Rauchwand nicht einmal mehr mit der Baumscher' zu durchtrennen war.)

Bertl

#22
Hab ich schon wieder falsch zattoren. - Aber da waren gut siebenundzwanzig Klammerausdrücke, deren ich wohl ein paar zu viel losch.
ZitatHab's zurechtgerocken.
Kilian

Bertl

Ich danke Dir, lieber Kilian!
B. F. U. zwischen Gänsskiel, chinesischen Kalligraphiepinseln
(-pemstln) & Computer (allersimpelste Programmausschnitte). Schneidende Kontraste

Ezilopp

Zitat von: Bertl in 2005-12-02, 11:56:14
ZitatIch als echter Opernfan kenne gerade mal Ramey. Ist der überhaupt ein richtiger Bass (basso profondo) oder "nur" ein basso cantante?
Das ist ja die Steigerung (der Schmäh) dabei, daß die, bis hin zu McEacherns Aufnahme von "The mighty deep" (1927; mit strohbaßfreiem Kontra-H), immer "bässiger", schwärzer, werden. Mit "besser" (Anspielung - so ganz platt soll ja derlei nicht sein) hat das natürlich nichts zu tun - was der Bertionkel mit seinen paar G'sang'l-Abenden auch gar nicht beurteilen dedörfe. (Z.T. abseits der Rokokosäle, in urlieben, doch schon sehr alternativen - sprich aüddanaddíif - Beiseln [z.B. Wien, Ecke Siebenstern- -- Mondscheingasse: tatsächlich!], wo die dräuende Rauchwand nicht einmal mehr mit der Baumscher' zu durchtrennen war.)
Du schriebst das in Proustscher Manier... Geht es auch etwas klarer?

Bertl

A) Samuel Ramey: a) lebt, b) ist hellerer Baß, bzw. Baßbariton, c) Eine (meiner unerheblichen Meinung nach) typische Arie, d.h. eine Arie, in der die Stimmcharakteristik schön zuur Geltung kommt: "Der Tambourmajors" aus Ambroise Thomas' "Le Caid" (i mit zwei Pünktchen)

B) José Mardones: a) 1869-1932, b) war dunklerer Baß als A, c) Typische Arie: "Se opressi ognor" des Kardinal(s) Brogni aus Halevys "La Juive"

C) Lev Sibiriakov: a) 1869-1942, b) war dunkler Baß (basso profondo), c) Typische Arie: "My lord, if I offended" aus "Iolantha" von Tchaikovsky (Schreibung nach "Singers of Imperial Russia" - The World of Singing, Vol. 2). Sang auch "Aufenthalt" aus Schuberts "Schwanengesang".

D) Malcolm McEachern: a) 1883-1945, b) war ein besonders dunkler, tiefer Baß (b. p.); c) Typisches Lied - wie bereits erwohnen: "The mighty deep" von Jude. Daß er auch bei großer Tiefe nicht brummig, sondern fein und elegant singen konnte, beweist "I am a roamer" (Mendelssohn: "Son and Stranger") (nach der CD von "Pearl")

Die Lebensdaten habe ich hastig aus dem Internet abgeschrieben. Ich möchte sie nicht nochmals überprüfen.  

Bertl


Bertl


Günter Gans

Mal 'ne Frage zur Stirg:
lustbetont - lüsterbetont - lüsterstbetont;
oder:
lustbetont - lustbetonter - lustbetontest?

Das führt gleich zur nächsten Frage (die gehört gar nicht hierher, aber wohin dann?):
Wenn es "intonieren" heißt, wieso sagt man dann "betonen"? Wewäre nicht "betonieren" richtiger? (Betonur, Betonage)

Und:
Bedeutet "Orientierung" soviel wie "Verostung"? "Okzidentierung" wäre doch dann "Verwestlichung"?
(verzeiht die vielen -ung; aber gestorken wäre meine Frage womolng an der Alnd der Unverst geschirtten)
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)

Kilian

So viel glaube ich zu wissen: Das Orientieren ist danach benannt, woran es traditionell getan wurde. Bei den anderen Fragen muss ich passen. ;)