Ankunft 24.12.

Begonnen von Ku, 2005-11-28, 20:49:35

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Ku

Ich bin bei der Suche nach Weihnachtsliedern, die zu Haikous verdichten zu können ich mich berufen gefühlt habe, auch auf verschiedene eigenwillige Dichtungen gestoßen, die den eher simpel gestrockenen Menschen aus der Feder geflossen sind.

Aus diesen Dichtungen werde ich euch einige vorstellen,
Kategorie ,,Au weia".

Heute:

Still, still, still,
Weil's Kindlein schlafen will.
Die Englein tun schön jubilieren,
Bei dem Kripplein musizieren.

(Exklusivprogramm der Engelband)

Schlaf, schlaf, schlaf,
Mein liebes Kindlein schlaf!
Maria tut dich niedersingen
Und ihr treues Herz darbringen.

(Die extreme Form des Schlafliedes, nur mit technischem ko zu toppen)

Groß, groß, groß,
Die Lieb' ist übergroß.
Gott hat den Himmelsthron verlassen
Und muß reisen auf der Straßen.

(Der totale Abstieg. Falls Gott auf deutschen Straßen reisen muss, dann gnade er sich)

Auf, auf, auf,
Ihr Adamskinder auf!
Fallet Jesum all zu Füßen,
Weil er für uns d'Sünd tut büßen!

(Der intellektuelle Teil des Gedichts)

Wir, wir, wir,
Wir rufen all zu dir:
Tu uns des Himmels Reich aufschließen,
Wenn wir einmal sterben müssen.

(Wenn wir einmal sterben tun)

Ruh't, ruh't, ruh't,
Weil's Kindlein schlafen tut.
Sankt Josef löscht das Lichtlein aus,
Die Englein schützen's kleine Haus.

Show is over. Kind in standby-modus. Spots off. Einsam wacht der Bodygacht.

VerbOrg

Die dritte Strophe muss falsch sein. Da tut ja gar niemand nicht was machen tun, tut er nicht. Geïsser dich da lieber noch mal verw, nicht dass du dich beim Abtippen vertan gehabt haben tust.

Ku

Der Abtupp tut korrekt sein.

Ku

Wenn sich entklitte
die Tanne zum Jahresend,
grön sie nicht winters.

Bei denen, die man zum Christbaum macht, ist der Entklitt aber istgewohrlen.

Ku

Das heutige Beispiel aus der Kategorie "Au weia":

1. Als ich bei meinen Schafen wacht
Ein Engel mir die Botschaft bracht.
Des bin ich froh, bin ich froh,
Froh, froh, froh, o, o, o!
Benedicamus Domino.


2. Er sagt', es soll geboren sein
Zu Bethlehem ein Kindelein
........
6. Demütig küßt' ich seine Füß',
Davon mein Mund ward zuckersüß.



Zu Risiken und Nebenwirkungen .........

amarillo

WEIHNACHTSGEDICHT

Wer stapft dort durch den dunklen Tann,
verseh'n mit Axt und Säge?
Das ist der liebe Weihnachtsmann,
süg ich, wenn man mich fräge.

Was will er dort mit dem Gerät?
Er will ein Tännlein fällen.
Wenn unsereiner Gleiches tät,
so schlöß man uns in Zellen.

Doch schänk er uns das Bäumlein fein,
so dönken wir's ihm gerne.
Wir schlüppen's in die Bude rein
und schmöcken es mit Sterne.

Denn Weihnacht ist im ganzen Land,
die Zeit der frohen Feste.
Da schänke man sich allerhand
und lade ein die Gäste.

Und blieb der Gast dann Stund' um Stund',
wär's Zeit für ihn zu scheiden.
Den Gast, der sich den Po säß wund,
den können wir nicht leiden.

Doch ließ er die Geschenke da,
am liebsten Geld in Massen,
so sängen wir Halleluja
und dreifach hoch die Tassen.

Die Liebe hirrsch zur Weihnachtsszeit!
Drauf Freund laßt uns bauen,
seid ihr zur Liebe nicht bereit,
kann ich Euch auch verhauen.
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Ku

Diesem Haikou liegt nun mal kein spezielles Weihnachtslied zugrunde. Aber ich habe das schon immer für ein Problem für Ochs und Esel gehalten.
Falls jemand ein passendes Weihnachtslied kennt: Nachricht!

Benötz' der Knabe
Nicht die Krippe des Viehes:
Das Vieh hörnge nicht.
 

Ku

Und schon kommt das heutige Beispiel aus der Kategorie "Au weia"

1. In meinem kleinen Apfel,
Da sieht es lustig aus:
Es sind darin fünf Stübchen
Grad wie in einem Haus.

2. In jedem Stübchen wohnen
Zwei Kernchen schwarz und fein,
Die liegen drin und träumen
Vom lieben Sonnenschein.

3. Sie träumen auch noch weiter
Gar einen schönen Traum,
Wie sie einst werden hängen
Am lieben Weihnachtsbaum.

Die liebe dritte Strophe ist vom lieben Christkind dazupropagoren worden.

Ku

Spätestens am 4. Advent verwandelt sich Ku regelmäßig in eine ungeheure schweflige Giftwolke und benimmt sich wie ein ABC-Alarm. Er hat in der Zeitung gelesen:

Einzelhandel ist mit Weihnachtsgeschäft nicht zufrieden
Einzelhandel warnt vor Kaufzurückhaltung vor Weihnachten
Weihnachtsgeschäft bringt 6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr
Händler beklagen Umsatzrückgang beim Weihnachtsgeschäft
Konsumverhalten könnte besser sein.

Allein das Wort ,,Weihnachtsgeschäft" ist derartig weihnachtsverachtend, dass seine bloße  Benutzung als Religionsbeschimpfung bestraft gehört. Das geht aber nicht, weil für eine Bestrafung die Störung des öffentlichen Friedens hinzukommen muss, aber der öffentliche Frieden hat sich bisher nicht über den Ausdruck beschwert.

Ku hat vor Weihnachten immer einen Albtraum: Er geht ganz allein eine kilometerlange Einkaufsstraße entlang. Auf beiden Seiten sind Geschäfte. Die Geschäftsinhaber stehen vor ihren Läden und fordern ihn zum Kauf auf. Aber er will nichts kaufen, weil er das Angebotene schon hat, oder weil er es nicht will, oder weil es zu teuer ist, oder weil er (und alle anderen) es nicht brauchen, oder weil er sparen muss usw.  
Am Ende der Einkaufsstraße dreht er sich um.  
Er sieht allenthalben Transparente:
Ku, du hast Arbeitsplätze vernichtet, die wir eingerichtet haben, um dir Schund zu verkaufen.
Ku, du bist an der wirtschaftlichen Misere schuld, weil du uns dein Geld vorsätzlich nicht gegeben hast.
KU: ES IST WEIHNACHTEN, RÜCK DIE KNETE RAUS, DU KONSUM-SAU.

O du fröhliche

VerbOrg

#54
Kann ich gar nicht verstehen. Ich hüte mich in der Vorweihnachtszeit vor Einkaufsstraßen, so dass ich solche Albträume gar nicht erst bekomme, weil mein Unterbewusstsein rechtzeitig vergisst, was eine Einkaufsstraße ist. Gestern war ich ganz in Ruhe in einem Buchladen und habe - als einzige Kundin - herumgestöbert. Na ja, wer will schon Bücher zu Weihnachten verschenken, die keinen neuen Hochglanzumschlag haben und schon vor 40 Jahren veruffentlochen wurden...

Als ich auf dem Rückweg an einer Bank (keine Parkbank) vorbei kam, kamen die Leute raus und mienen, es gäbe kein Geld mehr.
Andere versoochen sich damit zu trösten, dass ja im benachburnen Einkaufszentrum ein weiterer Geldautomat stünde, allerdings wurden sie von klügeren Passanten enttoschen: auch da war schon alles ausverkofen.

Tja, und so ward so manch einer gehornden, am Weihnaxgeschäft aktiv teilzunehmen (ach nee, man kann ja fast überall auch mit Karte zahlen.)

Ach wie froh und glücklich war ich doch, um das EKZ einen großen Bogen machen zu können, um durch kleine stille Straßen nach Hause zu gehen.

Ku

Und hier die heutige Ausgabe aus der Kategorie "Au weia":

Wenn der Weihnachtsbaum uns lacht,
Wenn die Glocke bim-bam macht
Kommt auf leisen Sohlen,
Ruprecht an verstohlen,
Zieht mit vollen Säcken ein,
Bringt uns Bäcker-Leckerein.
Und packt unter Lachen,
Aus die schönsten Sachen.
Und außer Kuchenzeug,
Bringt noch der Gute Euch:
Eine Muh, eine Mäh,
eine Täterätätä
Eine Tute, eine Rute,
eine Hopp-hopp-hopp-hopp,
Eine Diedeldadeldum,
eine Wau-wau-wau,
Ratatsching-daderatabum.

Nach dem zweiten Liter Glühwein sollte man sich nicht mehr mit dem Verfassen von Weihnachtsliedern beschäftigen.

VerbOrg

Zitat von: Ku in 2005-12-18, 21:11:34Ratatsching-daderatabum.
Das kannte ich immer als

"eine Tschingderassabum"

...oder so ähnlich. Ich stoll mir darunter so was Tolles wie 'nen Schellenkranz vor, mit dem man schön Krach machen und rumglocken kann.

Ku

Die von mir verwendeten Texte stammen alle aus der Sammlung "ingeb.Org".

VerbOrg

Deine Version soll ja auch nicht angezwulfen werden.
Ich schrieb nur, was ich als Kind bei diesem wahnsinnig tollen und höchstkulturellen Lied zu hören pflog.
Letztlich ist sowohl das eine als auch das andere "Meine Herren!" (oder besser: "Au weia!")

Ku

Macht hoch die Tür, denn ich habe das Neueste aus der Kategorie "Au weia" für euch:

1. Es hat sich halt eröffnet
Das himmlische Tor,
Die Engelein die kugelten
Ganz haufenweise vor.
Die Bubele die Madele,
Die schlagen Putzigagele,
Bald auf und bald unter,
Bald hin und bald her,
Bald rüber und bald nüber,
Das gefällt uns gar so sehr.

2. Drum halten wir fein stille
Und sagen kein Wort,
Sonst laufen uns die Engelein
Gleich alle wieder fort.
Die Bubele die Madele,
Die schlagen Putzigagele,
Bald auf und bald unter,
Bald hin und bald her,
Bald rüber und bald nüber,
Das gefällt uns gar so sehr.

3. Da winkt ein armes Seelchen
Vom himmlischen Reich,
Da laufen all' die Bubele
Und Madele zugleich.
Die Bubele die Madele,
Die schlagen Putzigagele,
Bald auf und bald unter,
Bald hin und bald her,
Bald rüber und bald nüber,
Und schon siehst du keins nicht mehr.

Vor allem sollte man nicht Glühwein und Schnaps durcheinander trinken.