Zusammenkunft gestern (4.12.)

Begonnen von MrMagoo, 2005-12-05, 11:37:20

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

MrMagoo

Wie war sie denn, die Versammlung der Sprachhungrigen und Redseligen, der Verbstärker und Wortverdreher, der Adjektivsteigerer und Adverbhervorheber, der Substantivdeklinierer und Exklamationsflektierer?! :D

Leider konnte ich nicht dabeisein - aus selbigem Grunde wüßte ich gern ein Protokoll hier zu stehen, welches mich aufkläret und unterrichtet, in der schönsten und lesbarsten Weise mich zu informieren und zu erfreuen sucht...

Dank gilt dem/der/den Schreiber/Schreiberin/Schreibern/Schreiberinnen (fürchterlich, alles nur wegen dieser Verweiblichungen! *gg*)
Wâ mag ich mich nu vinden? wâ mac ich mich nu suochen, wâ? nu bin ich hie und bin ouch dâ und enbin doch weder dâ noch hie. wer wart ouch sus verirret ie? wer wart ie sus zerteilet mê?
(Gottfried von Straßburg)

Kilian

#1
Karsten Fleischer moderor den Abend und eronff auch den sprachverdreherischen Teil, indem er einige Labenze vorstoll, vornehmlich mit Ortsnamen aus Leverkusen und Umgebung.

Die Einführung in die Stärkung der Verben wurde von einem bisher wenig bekannten Mitglied der GSV gehalten, Professor Wunnibald Dunderstruck. Wer genau hinsah, vermien vielleicht gelegentlich hinter der dickrandigen Brille und der Fliege Kilian Evang zu erkennen, doch wäre der besonnene Admin der Richtige gewesen, um die Leute fürs Stärken zu begeistern? Wohl kaum. Professor Dunderstruck jedoch lässt sich geradezu als Eiferer auf diesem Gebiet einstufen und musste am Ende gar mit Brachialgewalt von der Bühne entfornen werden, da er sich zu der Aussage verstieg, man müsse die deutsche Sprache so unverständlich gestalten, dass keiner sie mehr verstünde, der sie nicht wördäge. Für die Rausschmeißer-Einlage, natürlich geplant, ist Rexy zu verdanken, jenem ulkigen Vogel aus Mannheim, dessen Namen der Protokollant leider nicht mitbekommen hat. Heißer Dank auch dem Publikum, das gut folgte, an den richtigen Stellen liech und klotsch. -> Der ganze Vortrag

Nach Musik folgte ein Sehr Kurzer Prozess bzw. Teile des ersten, dritten und vierten Aktes von amarillos Justizdrama. An der unerwartet positiven Publikumsreaktion behaupte ich ablesen zu können, dass man die Kurz, genügend eingewiehene Mitspieler/innen, vielleicht Ansätze von Kostümen und ganz eventuell mal eine Probe vorher vorausgesotzen, nicht hätte vornehmen müssen. Hier gilt meinem lieben Freund und angehendem Profi-Schauspieler Malik besonderer Dank für die Übernahme und Ausfull der Richterrolle. Ellen glanz als (einzelne) Hexe, Karsten als Blinder Seher und meine Wenigkeit als Angeklagter.

Noch später am immer wieder von nicht verblichen und teilweise zu königlichem Amüsement beitragenden Beiträgen durchsetzten Abend (Vortrag satirischer Gedichte, Tagebuchlesung, Klampf und Sang) erklomm der 1000 Kilometer weit aus Wien angeriesene Riese Berthold Janecek die Bühne und trug zunächst vor, was man ihm in die Hand gedrückt hatte, nämlich sein Sonett über das Sonett und das G'schicht'l Verluben?, dann eine Passage aus seinem Aufsatz "Moosthierchen und Zuckmücken", wobei er weder vor gesanglichen noch vor instrumentalen Parts - a cappella improvisoren - Halt machte. Diese unvorhergesehene Nummer ruck unzweifelhaft das Haus - tosender Applaus.

Gegen 23:00 Uhr versulmm sich alles, was mitgewurken hatte, zum Open-Mike-Late-Night-Show-End-Jingle auf der Bühne. Ein wunderschöner Abend war erfolgreich gestalten worden.

Bertl

Ich füge das Couplet hinzu, bin aber nicht bereit, es zu übersetzen:

Auftrittsliedes des Damian Stutzel, eines z´grundgangenen Tandlers/Zoologen aus "Zu ebener Erde und erster Stock" (Musik: Adolf MÜLLER, Text: z. T. vom Johann NESTROY, 1835):  

[1.] Am allerlängsten ehrlich währt,
das Sprichwort hab ich oft gehört.
Das Sprichwort paßt für alle Leut,
in jedem Stand, zu jeder Zeit.
Für mi gilt s aa, doch - sei´s wie's sei –
ein Forscher lebt oft schwaa(r) dabei.

[2.] Aum Wossa wiar i wia r a(n) Kind,
stia(r)l umma, woo (r) i Muggng find.
Doch dee, wos nia kaa(n) Fiich nääd joong,
de Büüdschiamgnotza, dee hoobm s Soong!
Drum sooch i aech gauntß unfahui-n,
I hääd kaa(n) Fuasch(sch)a wea(d)n sui-n.

[3.] I griach fom Schiggsoe maene Blesch(sch),
gschdudía di Muggng, nääd di Fresch(sch).
Mia fööd des Moos fia-n Ree-ngwoid,
bae-n Diaggngschaunddsbaak [= Türkenschanzpark in Wien] wiar i oid.
Dsooloosche - maan i unfahui-n -,
dees hääd i niamois wea(d)n sui-n.

caru

wieso übersetzen? ist eh deutsch. :D
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Bertl


Fleischers Karsten

Rexy heißt der ulkige Vogel aus Mannheim, dessen Vortrag niemand verstand (seinen Humor versteht nur er selber). Er ist auch bei der GSV verowegen, bei den Numeri unter dem Plural zu "Ekel".

Günter Gans

Aach, all dies gelesen habend, verwände ich's schier nimmer, dass mir, ob höherer Schixalsfog, die Molg unm veroglochen war, im schönen Opladen unter Euch zu weilen imstande gewesen sein zu dürfen.

Darf ich anregen, den grandiosen Vortrach von Professor Dunderstruck nicht länger als verstockenen Knupf im Forum zu verbergen, ihn vielmehr an herausragender Stelle auf der Starzeite zu plazieren? Vielleicht gar als eine Art Präambel der Ehrenwerten Gesullsch?
Gehen Sie immer in den Wald zur Paarung? (Loriot)