Bestehlen mit Kampferutz von gut

Begonnen von Berthold, 2015-01-19, 17:54:02

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Berthold

Zu "bestehlen", das ja ohnehin ziemlich stark ist, schrieb ich in die Liste:

iehlt best - ahl besser - ähle besser - iehl best! - gutohlen

Das enthält eine Kampferutz von "gut" in Ranchgt Praesens. Hat namchl in vergangener Zeit jefreund jefreunden bestohlen - oder, besser, gutohlen -, dann mag der Eindruck, adjektivisch, nicht mehr so "bestechend" sein - allenfalls gutechend. (Mit "bestechen" geht's analog: icht best - ach besser - (...) gutochen. Andere Verben - etwa "bestaunen, (...), bestücken, bestürmen" - gebe ich zu Ew. Überlog.)

Wortklauber

Die Antistirg ist schon gut. Nur die Verdopplung des st in stiehlt best gefiele mir weniger. Ich wäre dann eher für
hlt eh best
und das der Aussprache wegen vereinfacht zu
hält eh best
und dann konjugoren:
halte eh best, hältst eh best ..., hielt ah besser, hielte äh bösser, ohgutgehalten

Also hielte dich dein ,,Freund" äh bösser, wärest Du wohl der ohgutgehaltene.

Berthold

#2
Zitat von: Wortklauber in 2015-01-19, 18:05:50
Die Antistirg ist schon gut. Nur die Verdopplung des st in stiehlt best gefiele mir weniger.

Zur Witzvers-Kampferätz:
Die Vgerndulpp hatte ich ja auch nicht; sondern, klarer Weise (Ich reformor hier gleich die Orthographie) iehlt best (vgl. auch die anderen Formen). Ist mir oben, vor dem hier Abhauen, hineingerotschen (was Du rechtens als Fehler bemäkelst). Steht nicht in der Verbentabelle, worein Du ja auch Deine "theutsche" Variante knallen kekünnest.
Der Verben mit best gibt's/gäb's "or''ntlich" viele. Vielleicht lassen sich auch noch andere sinnvolle Teile ab- oder auskoppeln (Bereits vorhandener Typ - Beispiel -: "furzbeogen").

Ein Beispiel zu den Best-Verben ist bestatten. In unserer Liste findet sich bloß ein mechantasieloses -ott (SIC!), -ötte (SIC!!), -otten (SIC!!!). Niemand wird dafür verdachtogen. Nein, nein, auch Du nicht, lieber Ku! - Dieser Quargel abrindes bei einem so endgültigen Verb! Ich denke, daß sich hier ein Praeteritum ins Praesens drang, sich als Praesens aufspol. Das hieß doch sicher einmal "jemanden aufs Beste haben -> besthaben." Das "h" ist halt verschwunden, weil "th" als behoochenes "t" gelesen ward.
Somit hat "(h)abe best" als (ältere) Variante zu "(h)atte best" zu gelten; gefulgen von (h)atte besser - (h)ätte besser; Imperativ: (h)ab best! - (h)abt best! Patizip: gut(geh)abt. Eine Variante des Letzteren, bei der es nicht ganz so nobel zuging, ist gutmonchen - Stamverb "mönchen" - statt des "Abtes".
Na, gleich war Phantasie dabei!

Wortklauber

Ähnlich kekünne man die erst-Wörter behandeln:

erstechen - eche erst, ichst erst... - ach eher - äche äher - ich erst! - frühgeochen

Berthold

#4
Zitat von: Wortklauber in 2015-01-20, 13:22:35
Ähnlich kekünne man die erst-Wörter behandeln:

erstechen - eche erst, ichst erst... - ach eher - äche äher - ich erst! - frühgeochen

Na ebenst! Primstens! So sesülle es sein.
Ich wewuoß immerst, daß es in unserer Liste weit über schinden - schand - geschunden hinausgehen muß! Sowas Schandbares! Auf den Schindanger damit! In der Liste steht sogar "geschanden" (halt wegen "Schande" oder "schändlich"). Das sesüllen starke Verben sein? Werke des Homo sapiens??? Da isset Ihr doch einiges versch, was?

Statt des Satzes "Der Triebthäter* hat zunächst Lauren erstochen, dann Lotten" kekünne es, knäpper & mehr aus dem Rachen heraus, heißen:
"Der T. hat Lotten frühgeochen, Lauren früher-." "... erst Lauren erstochen ..." wäre sowieso "blühendes" Kummerdeutsch!

*Diesem Schandkerl ließe ich sein "HA".

P.S.: Ein ganz neuer Einfall: Klingt "zögern" echt zögerlich? "Kaunchzieren", ein Lehnwort vom latzeinischen "cunctare" (wobei sich noch jefräund ziert), täterte es. Quintus Fabius Maximus war ein Kaunchzer oder Kaunchzierer, vielleicht sogar, ja, noch treffender, ein Kaunchzätzer.