Namenstag

Begonnen von Berthold, 2016-07-12, 15:54:36

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Berthold

Huiuiui! Was sah & hor ich da? - Es gab chnalm auch einen Hinweis im Café "Hummel": Am 8. 7. war "Kilian". Der "Kiliani"-Tag, gewissermaßen.
Also Alles Gute zum Namenstag, lieber Kilian, alter Mullaghese! Gesundheit, Mut, Heiterkeit und viele gute Gedanken & Pläne wie auch deren Verwirklichung(en)!

Berthold

#1
Im Netz las ich auch, daß Riemenschneider-Figuren der Frankenapostel Kilian, Kolonan und Totnan im Zweiten Weltkrieg verbrannt sind. Wikipedia (diewo sich auch "Weitere Bilder" finden) - informiert & zeigt uns, daß es in der Neumünster-Kirche von Würzburg Kopien dieser Drei von Herrn Heinrich Schiestl gibt. ("Herr" deswegen, weil der Mann nicht ganz so beriumen ist wie "Tilman der Große").

Der bekannteste Altar Tilman Riemenschneiders ist wohl der Heilig-Blut-Altar in Rothenburg ob der Tauber.*
https://de.wikipedia.org/wiki/Tilman_Riemenschneider#/media/File:Rothenburg_BW_17.JPG

In einer Erzählung eines österreichischen Autors, der sich vielleicht nächstes Jahr um den Ingeborg-Bachmann-Preis (http://bachmannpreis.orf.at) bewerben wird, heißt es:
",,Meister Paul war ein braver, ehrsamer, fleißiger Bürger, ein emsiger Schnitzer (die Altarschnitzerei wurde während der Spätgotik sehr gut bezahlt), doch seine ersten fertigen Figuren am Hochaltar, der Jakob, die Muttergottes, der Johannes, alle drei nun den Vergoldern entgegenblickend, sind sicher nicht besser als Figuren Michael ,,Mischka" Pachers oder Veit Stoßens (,,Meister Suchenbecher" und ,,Holenknüttel" nannten den die Gesellen, weil er im Suff ihren Rücken das ,,Geploit" auf-, ja einbläute.). Stärker an Ausdruck sind vielleicht die Figuren Tilman Riemenschneiders [Name geschwarntz], wohl des Frömmsten der vier, bis er sich dann, 1525, Sebald Daxprandtners Bauernaufstand anschloß. Nun, besser als deren Figuren waren die von Meister Paul nicht, aber auch nicht wirklich schlechter, sozusagen, wie´s so heißt, in eine Reihe zu stellen mit..."

Eine Bauernregel zum Kilianitag lautet: An Sankt Kilian säe Wicken und Rüben an.

*Ein ungeschriebenes Gesetz unserer werthen Gesellschaft verbietet uns eine PerVers in diesem Orte. Vielleicht wegen der vielen RussInnen, ChinesInnen, JapanerInnen und Amis, die dort lustwandeln - ? "No Ploneline at all."

katakura

#2
... bertl, bertl, bertl ... da erwahnest du schon würzburg und die neumünsterkirche, vergaßest aber, passenderweise auch gleich noch zu walther von der vogelweide abzuschweifen, der ja im einstigen kreuzgang vorerwahnener kirche begraben liegt, bzw. liegen soll ... mahnend schreibe ich dir also ins stammbuch forum die verse hugos von trimberg, die den (leider) neuzeitlichen grabstein walthers zieren:

Her Walther von der Vogelweide, swer des vergaeze, der taet mir leide
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#3
Walther von der Vogelweide. - In der Stadt der mittelalterlichen Gewürzkrämer? - Echt? - Ich hätt's nicht geohnen. - Dachte irgendwo im Österreichischen ...
Nun ja, so genau weiß eines es wohl auch nicht. Ein Blick in die Wikipedia belehrt uns chnalm:
"Das letzte datierbare Lied Walthers, die so genannte Elegie, enthält einen Aufruf an die Ritterschaft, am Kreuzzug Friedrichs II. von 1228/1229 teilzunehmen, der vom Herbst 1227 stammen muss. Walther wird daher bald danach gestorben sein (vermutlich spätestens 1230, weil er sonst wohl ein Lied über die Erfolge dieses Kreuzzuges gedichtet hätte) und wurde, falls wir der Angabe Michaels de Leone vertrauen, in Würzburg begraben."
Und wenn ich nun Herrn Löwenmichel nicht vertraue? - Doch im Wiener Raum?? - Die "Elegie" (für mich, vielleicht mit Ausnahme der sehr zeittypischen dritten Strophe, eines der schönsten und berührendsten deutschsprachigen Gedichte überhaupt -     (http://www.pinselpark.org/literatur/w/walthervogelweide/poem/owewar.html) läßt vermuten, daß Walter sie in der Nähe seines Geburtsortes geschrieben hat. Einige Zeilen der ersten Strophe passen fast zur Ökö-Bewegung:
"(...)
Bereitet ist daz velt, verhouwen ist der walt.
Wan daz daz wazzer fliuzet als ez wîlent flôz,
für wâr ich wânde mîn ungelücke wurde grôz.
(...)"
Leider kommen mir derlei Comperl-Wöaschns selten ganz korrekt vor. So dedörfe hier die dritte Zeile - siehe Rhythmus - "ein bisserl" falsch sein.

Kilian

Zitat von: Berthold in 2016-07-12, 15:54:36
Huiuiui! Was sah & hor ich da? - Es gab chnalm auch einen Hinweis im Café "Hummel": Am 8. 7. war "Kilian". Der "Kiliani"-Tag, gewissermaßen.
Also Alles Gute zum Namenstag, lieber Kilian, alter Mullaghese! Gesundheit, Mut, Heiterkeit und viele gute Gedanken & Pläne wie auch deren Verwirklichung(en)!

Besten Dank! ^^

Berthold

#5
Was ich, vom Datum her, noch nicht oder ungenügend wußte. - Ich gestatte mir's halt herzuschreiben:

27. 7.: Heiliger Berthold von Garsten

Berthold war der erste Abt des Klosters Garsten in Oberösterreich, das er zu einem Zentrum der Klosterreform machte. Der eifrige Seelenhirte war sehr gebildet, als großer Wohltäter bekannt und wegen seiner Gerechtigkeit geschätzt. Durch seine Predigten konnte er die Zuhörer begeistern; stundenlang saß der charismatische Priester im Beichtstuhl. Reuigen Sündern gegenüber war er nachsichtig, aber streng, was die Einhaltung der Ordensregel betraf. Pilgern und Bettlern, die den Weg zu seiner Klosterpforte fanden, gewährte er Gastfreundschaft und Hilfe. + 27.7.1142
Die Wikipedia informiert uns in Knäppe über die Berthold-Orgel im obigen Stifte Garsten.
Damit aber "Abschwiffe" rechtgefartagen sei(en), eine Orgelstrophe aus einem erotischen Volksliede:
"Und die Moral von der Geschicht' - Gloria ...: // Wer nichts versteht, der orgele nicht - Gloria ... // mit seinem Klings-Klangs-Gloria-Bumms-Vallera ..."