Verb-Verben - mit der Bitte um genauere Durcharbeit unserer "großen" Verbenliste

Begonnen von Berthold, 2015-10-14, 10:42:19

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Berthold

Verb-Verben - mit der Bitte um genauere Durcharbeit unserer "großen" Verbenliste. Aselt dabei nichts verb!

Nun, unsere Verbenliste ist in mancher Hinsicht sowas von brustschwach, lendenlahm und hühnerlacherisch!
Bei den Verben, welcherne mit verb- beginnen, finde ich dort nur verballhornen, verbaseln, verbessern, verbildlichen, verbittern, verblassen, verbleien, verblöden, verblüffen, verbrämen und verbreiten.
Ganz ohne eine an sich naheliegende Idee!
Nämlich "die Zhījǐzhībǐ-Variante - die Gnohti-seautón-Sache der Verben - den selbstreflektierenden, -reflektorischen,
-reflektiererischen Ansatz - die metaspchrulche Chose für Verben" - drei Rufezeichen:


Na schön, dann muß es halt einmal wieder - wie so oft - der Berti - in aller Bescheidenheit - herschreiben. Ja, ja ich eide mich schon besch.
Meine Hilfe war "Das neue Deutsch-Chinesische Wörterbuch ..." Heute des Morgens, vor meiner sogen. Arbeit hier am Insterl:
verbacken - ich acke verb. Nicht einmal "backen" fand ich in unserer sogenannten Liste!*
Ebenso nun: ich anne verb, asele (...), aue, auere, eamte, elle, erge, essere, euge, eule (die strigiforme Variante), iege, iestere,  iete, ilde, illige, imse, inde, itte, lase (Die Jägerin läst das erlog'ne Wild verb.), lasse, leibe, leiche (die Corpus-Variante), leie, lende, läue (hier ist die alte Form "leue(n)" wohl besser; die Leo-Variante), löde, lüffe, lühe, lute, ocke, odme (Siehe Grimm oder Campe), ohre (Er öhrt sich in etwas Verb.), olze, orge, ösere, räme, rate (die Consilium-Variante), rauche (die Fumus-Variante), reche (Ich reche verb: die Pecten-Variante), reite (die Equitatio-Variante; bei uns auch reitern: die Cribrum- oder Eques-Variante), renne (die Cursus-Variante), riefe (jemandem ein Recht; ließe an eine Clamor-Variante denken), ringe (die Anulus- oder Luctatio-Variante), rüdere ("Du rüderst verb" ließe an eine Remigatio-Variante denken.), rühe ("Du rühst verb" -> Quies-Variante läge nahe.), rutzele(!), uche, uddele(!), umfiedele (hier geht eine zweite Stufe: fiedele verbum!), ummele (auch hier eine zweite Stufe: mele verbum! Hier klänge der italienische "Apfel" an.), ünde, ürge, üße und uttere (Milch).
Wohl auch "Ich ildliche verb".
Nett ginge es beim Porni-anregenden Verbum "bum[m]sen" zu:
a) eine Art Grundstufe: "Ich um[m]se meine Vorräte an Goldbarren verb."
b) ein genußvolles "Ich mse ("ms" stark stimmhaft gesprochen) mein ganzes Erspartes verbum."
c) ein leicht selbstzensurierendes "Ich se mein ganzes Geld verbum."
Vielleicht kekünne eins "verb" bisweilen zu "verba" (oder gar "verben") pluralifizieren:
"In Wiens Strichvierteln umst er sein gutes Geld verba" ließe vielleicht nicht gleich an "verbaumsen" denken, oder doch?
Bei "verballhornen" ist vielleicht "Ich horne all verb" brauchbar; ein Verbum tripartitum.

Täterten nur noch Einfälle zu haben bleiben, was obige Grundstufen denn nun so bedeuten kekünnen.

Frage:
N: Ließe sich Verb(um) da nicht auch groß schreiben?
B: Aber durchaus! Irß es halt Verb!

*Weil's - siehe der übernächste Beitrag - eh schon stark ist, bzw. halt zumindest war - oder sein kekünne/dedörfe. Aufpassen, Bertl! 

         

Kilian

Eine schöne und sinnige Unterkategorie des P4-Storks, gefällt mir gut! Trag sie nur ein in die Liste!

ZitatNicht einmal "backen" fand ich in unserer sogenannten Liste!

Dafür gibt es einen Grund. Kommst du drauf?

Berthold

Zitat von: Kilian in 2015-10-14, 14:05:44
(...)

ZitatNicht einmal "backen" fand ich in unserer sogenannten Liste!

Dafür gibt es einen Grund. Kommst du drauf?

Na gut, weil's -  "buk - büke - gebacken"  - eh schon stark ist. Tschuldige, tschuldige! Ich mach oben eine Fußnote. "Gebacken" wird wohl ausnahmslos guschrimp. Bei "verbacken" pfeift der Wind von der selben Seite. Zu den "Verb(um)-Verben" gehört "verbacken" nachtlur sowieso.
Nächstens werd ich mich halt an die Arbeit machen.

Wortklaux

Die Vers-Verben böten sicherlich auch noch Anlass zur Formpoiesis...

Wortklaux

ummeln kann man was nur verb,
doch emmeln kann man's vers;
inden kann man was nur verb,
doch anden kann man vers;
iegen kann man vers und verb,
doch agen geht nur vers;
auen kann man vers und verb,
doch ehen geht nur vers;
und eifen, aufen? niemals verb!
wie iffen geht's nur vers!

Berthold

Zitat von: Wortklaux in 2015-10-14, 20:34:23
Die Vers-Verben böten sicherlich auch noch Anlass zur Formpoiesis...

Das weiß ich. Aber deren sind halt ein bisserl arg viele. Bei denen empföhle ich nur welche, bei denen das Isolat auch schon etwas bedeuten täterte. Etwa "vers-tauchen". Nach Versen zu tauchen ergibt - blubb! - gleich neue Vorstel-Lungen. So wie halt bet-reuen ein besonders frommes Verb wäre. Morgens, gestern, fiel mir noch allerhand ein, worüber ich nun nachdenken muß.   

Berthold

Nun ja, etwa die "metallischen Verben"
Ich ähle Erz; ebenso eige, euge, iehe, iele, ittere, ürne oder winge.
Noch weniger sind der "Herz-Verben":
Ich iehe über dich Herz. Ich eige Euch dieses Beispiel Herz.
Noch schwieriger sind vielleicht die "Anas-Verben", weil's dabei leicht zu miesen Formen wie "rben" (u. ä.) kommt. Allerdings: Du ignest mich Ente. Ich ile der Gefahr Ente.
Durch die Rechtschreibreform ginge auch: "Sekelt hier niemanden rau!" Ich brauch Euch nicht herzuschreiben, woran mich das Grundverb erinnert ...
Die Wikipädie mag Euch über das Augustiner-Chorherren Stift Vorau (Steiermark) informieren. Vielleicht seilt (sich) dann manch eineR dorthin Vorau.
Übers "Erz" fiele mir ein: "Terrestrisch" ging's auch: Ich enke Erd.
Wißt Ihr aber, was enfern ist? In erdénfern. - Nun, das heißt ja érdenfern (erden-fern).
Ein paar Beispiele noch - zum "Fränkischen Hausflur": Ich ähre Ern*; enne, eue, iedrige und üchtere.

*Kennen den nur Kreuzwörtler? Oder doch auch Fränkinnen & Franken?     

Wortklaux

Zitat von: Berthold in 2015-10-20, 10:57:48
Noch schwieriger sind vielleicht die "Anas-Verben", weil's dabei leicht zu miesen Formen wie "rben" (u. ä.) kommt. Allerdings: Du ignest mich Ente. Ich ile der Gefahr Ente.
Was gäbe es denn noch für Tier- und Pflanzen-Verben? Vielleicht
Ich ze die Melodie Auster.
Der Gauner ichtert oder digt seine Opfer Erle.
Im Winter erkt der Frost errt der See Star.

Wortklaux

Ich mien eher:
Erkt im Winter der Frost, errt auch der See Star.

Ferner:
Man abilitierte ihn voll Reh.

Und in ganz neuer Schlechtschreibung:
Mancher denkt: Ich appe den Müll Verkl, dann einere ich die Sauerei Verkl.

Berthold

Zitat von: Wortklaux in 2015-10-20, 13:34:40
(...)
Ferner:
Man abilitierte ihn voll Reh.
(...)

Na, wenn's ein g'standener Förster wäre: nu ja. Ich finde froychl, daß das Reh ein gwan zum Habili-Tieren kommt wie der Pontius ins Credo.
Was Stürme machen, klänge hingegen fast Japonisch. Sie sen Sau, Sensei; Orkane indessen sen Wildsau.   

Wortklaux

Stimmt, die Stürme sen, Menschen aber gen erst und fen dann Sau. Und wenn das Rumgeeiere zu einer Sauerei in der Wohnung geführt hat, ovieren sie hoffentlich Ren.

Berthold

Also, Sauer-Ei fand ich noch keins. Das muß etwas Chinesisches sein.
Ein altes DDR Rezept spiar ich jedoch auf: Süß-Saure Eier: http://www.essen-und-trinken.de/rezept/76768/suess-saure-eier-altes-ddr-rezept.html#
Die Wohnung gleich Ren zu ovieren? Ich hoffe, das ぇt sich Rentier.

Wortklaux


Berthold

Geoformen gibt's/gäb's ja auch:

Ich enke Erd; olche, reiste (mich), es röhnt, ich ross[e]le*, rücke oder ulde
Liest eins gleich drauf "erdenfern", frägt es sich "Was is'n énfern?"
Über einen späten Vulkanausbruch in Deutschland: Im Südosten der Rhön, bei ..., röhnt es heute in der Früh Erd.
Was aber machen wir mit dem langen "ö" (etwa) im Präteritum? "Dröhnen" fehlt ja in unserer Liste. Bei "drioin" hätten sich die Ö-Stricherl(n) auf die benachbur'nen "i"-s verlurgen (oder auch: "drjoin"). Was täterte sich dann aber mit dem Konjunktiv römisch zwei? ... Einfach "drohn" im Praeteritum erschiene mir zu "immig".

*Ein sagenhaftes Tier wäre sich vorzustellen bei: Sie elt ihn Erdross. "Erdpferd" Chinesisch: 地馬
http://de.dreamstime.com/stockfoto-pferd-vom-lehm-image25759710

Wortklaux

Zurück zu den Tierwörtern:
Die fetten Beamten verten die Akten Wal.
Nach einem feuchtfröhlichen Abend an der Uni inieren die Paläontologen Ur, aber die Mathematiker eseln Pi.