Ein klein gwan Gwarmb in eigener Sache

Begonnen von Berthold, 2016-05-04, 14:27:33

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Berthold

Zitat von: katakura in 2016-06-14, 14:55:09
Zitat von: Berthold in 2016-06-14, 14:52:47
Soll keine Familien-Angeberay sei, sondern sich auf Deine Schlußwendung beziehen: Nach meinem Vater (auch einem Bertl) gibt's zu Wiener Neustadt echt eine Gasse - sogar mit einem "Weihnachtswunder":
http://www.unser-stadtplan.at/Stadtplan/Wiener-Neustadt/str/Albert-Janetschek-Gasse.map
http://www.meinbezirk.at/wiener-neustadt/lokales/weihnachtswunder-in-der-albert-janetschek-gasse-d1194128.html

... du tatest diesem erfeulichen umstande bereits vor geraumer zeit erwahn hier im forum ... dies wohl im hinterkopfe habend, furd ich indes auch für dich eine gasse!

Bitte nicht! Denn so lange eins lebt, gibt's nicht einmmal ein Sackgässlein. Genügt also, "Der Sonne eine Gasse" zu verlangen.

katakura

#16
Zitat von: Berthold in 2016-06-14, 15:09:34
Bitte nicht! Denn so lange eins lebt, gibt's nicht einmmal ein Sackgässlein.

... wie passend zu den obigen reimen, dass sackgasse auf französisch "impasse" heißt :D ...

... aber bertlsgasse klänge schon nicht schlecht ... wäre mal was anderes als allüberall die langweiligen kilianstraßen ;D
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

katakura

#17
... jetzt fällt mir grad was auf! :o ...

... dein buchtitel ist schlichtweg eine huldigung des geliebten sprachführers, der ja seit kurzem den titel sonne der GSV trägt! ;D ...

... ob kilian allerdings eine gasse reicht? ... hahummmm ... das licht, das den duden überstrahlt, ist doch mittlerweile statuengesäumte prunkalleen gewohnen ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Wortklaux

Die Wers, die Wanns, die Wasse
Die Ders, die Danns, die Dasse
Die kommen dem zu Passe
Der Reime schreibt in Masse.

Berthold

#19
Na komm, lieber Wortklaux. Ich säh's ja ein, wenn Du den lieben Herrn Anton "Tonio" Yme der Massengfarntig ziehest. Aber just wieder mich ...

Du schiebst wohl oft ein Masse
-l, kennst wohl gut die Asse
-l, jenes Krebstier, Kasse
-ler Rippchen und die Dasse
-lfliege, das Geprasse
-l, Flammenzungen, Rasse
-ln schwerer Ketten, Trasse
-l: Wirrwarr, schwedisch; Blasse
-l: eine Weißfleck-Rasse.

Berthold

#20
Zitat von: katakura in 2016-06-14, 15:19:58
kilian (...) ist doch mittlerweile statu[t?]engesäumte prunkalleen [v. m. hervorgehomp] gewohnen ...

Na, na, na! Als Schmuck doch allenfalls Prun(k)kameen. Doch was sesülle dortselbst eingravuren sein?
Der liebe Kilian hat ugbrens auch Schüttelvers-Freunde, etwa:
https://id-id.facebook.com/ili.khan.35
Auch Anagramme - die ja, im Reimfalle, Sonderformen von Schüttelversen darstellen - gibt's im Netz, z.B.:
http://www.meaningofname.org/whatmeans.php/Berthold

Wortklaux

Zitat von: Berthold in 2016-06-15, 10:48:20
Na komm, lieber Wortklaux. Ich säh's ja ein, wenn Du den lieben Herrn Anton "Tonio" Yme der Massengfarntig ziehest. Aber just wieder mich ...

Du schiebst wohl oft ein Masse
-l, kennst wohl gut die Asse
-l, jenes Krebstier, Kasse
-ler Rippchen und die Dasse
-lfliege, das Geprasse
-l, Flammenzungen, Rasse
-ln schwerer Ketten, Trasse
-l: Wirrwarr, schwedisch; Blasse
-l: eine Weißfleck-Rasse.

Weiß nicht mehr, was ich quasse
-l, mir fehlt im Schrank 'ne Tasse...

katakura

Zitat von: Berthold in 2016-06-15, 11:17:30
Zitat von: katakura in 2016-06-14, 15:19:58
kilian (...) ist doch mittlerweile statu[t?]engesäumte prunkalleen [v. m. hervorgehomp] gewohnen ...

Na, na, na! Als Schmuck doch allenfalls Prun(k)kameen. Doch was sesülle dortselbst eingravuren sein?

... na was wohl? ::) ... das bildnis des gelubenen sprachführers selbstverstalnd! ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#23
Eine Rezension

"BIBLIOTICK
Ghuiddua und Zuckmücken
(Jenny Legenstein - im "Augustin" Nr. 416 / 22.6. - 5.7. 2016; S. 29
http://www.augustin.or.at/ueber-uns/team/jenny-liegenstein.html)

Franz klebt ein Plakat an das Schaufenster einer Bestattungsfirma, als er im Inneren
des Geschäfts eine junge Frau wahrnimmt, sie schlägt mit den Händen ans Glas
... Ein Alptraum, aus dem der wissenschaftliche Mitarbeiter Franz Kunec erwacht. Drei
Männer – Baulichkeitskurator, Portier und Laborant – dringen in den Raum ein, den
Kunec in Ermangelung einer eigenen Wohnung als Schlafzimmer nutzt, sie wollen den
Ertappten aufgrund seines Missbrauchs der universitären Räumlichkeit an höherer Stelle
melden. Kunec aber ist wiederum die literarische Schöpfung Franz Jastrebs, mit dem er
die Gemeinsamkeit teilt, im Büro zu nächtigen. Im Fall Jastrebs allerdings nicht aus Not,
er «dächte wahrscheinlich, er benötige eine Zeitlang die schwebende Lage, um – als Ergänzung
zur Arbeitsroutine – schöpferisch werden zu können». Eine Haltung, die umgehend
hinterfragt wird: «Aber ist es nicht ein überholter (romantisch-bürgerlicher) Denkansatz,
Zusammenhänge zwischen Bedrücktheit und Hinwendung zu künstlerischer Betätigung
zu suchen?» Die Erzählung «Der Amtsschläfer und die Winterreise» in Berthold
Janeceks Belletristikdebüt «Der Sonne eine Gasse» weist jede Menge typischer Merkmale
Janecek´scher Schreibkunst auf, wie: die fein ziselierte Sprache, eigenwillige Charaktere,
ein Hang zum Unheimlichen, ein heiterer, eigentlich satirischer Grundton, herrliche
Dialoge in Alltagssprache – vorzugsweise im Wiener Dialekt. Die Transkriptionen dialektaler
Wörter und Sätze zu entschlüsseln bereitet großes Vergnügen («Kultur sprich wienerisch:
Ghuiddua.»). Nicht nur was den Umgang mit dem Wienerischen betrifft, erinnern die Texte
an H. C. Artmann, der sich in seinen hochsprachlichen Texten oft an vergangenen Literaturperioden
orientierte. Die «Erzählungen eines Insektenforschers» weisen Züge der Romantik
à la E. T. A. Hoffmann auf, u. a. Fragmentarisierung, Selbstironie oder Märchenhaftigkeit.
Wobei Janeceks Texte keineswegs nostalgisch oder rückwärtsgewandt wirken
(auch wenn einige Begebenheiten in ferner Vergangenheit spielen), die Thematiken der
vielschichtigen Geschichten umfassen (eigentlich alles, aber im Speziellen) z. B. Ökologie,
akademische Lebenswelten, natürlich die Liebe, tote und lebende Sprachen, die bereits
genannte Ghuiddua und den Lebenszyklus der Zuckmücken. Letztere sind das
wissenschaftliche Spezialgebiet des Autors, der an der Abteilung für Hydrobiologie der Boku arbeitet.
JL
Berthold Janecek: Der Sonne eine Gasse – Erzählungen eines Insektenforschers
edition tarantel 2016
tarantel-wien@gmx.at
180 Seiten 15 Euro"

katakura

... herchlzsten glühstrumpf, bertl! ... eine rezension, die direkt lust auf das erwahnene "büacherl" macht ... kommst nach wetzlar, bringst a paar mit? ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#25
Nun ja. Dabei hab ich die Jenny namentlich vorher gar nicht gekannt; hab sie also auch nicht um die Kritik gebeten.
Froychl war ich - bis zur Pause - bei der "Augustin"-Feier im "Werkl".
   
Blamier ich mich jetzt mit der Frage: W'n'st'n (= Wann ist denn) Wetzlar? Ein Packerl Büachln mitzunehmen - wäre ja theoretisch kein schlechter Gedanke. Für die Uni-Bibliothek in Heidelberg u. a. feine Platz'ln ...

Aber vielleicht ließe sich in Deutschland ja doch noch ein Libraio finden, der mein Büachl feilböte. Köln, Aachen oder so ...

Vielleicht sesülle ich gar den früheren Verlag für einige der Bücher meines Vaters in Rothenburg ob der Tauber fragen: wegen "Max und Moritz in Schüttelversen".

katakura

Zitat von: Berthold in 2016-06-28, 15:39:16
Blamier ich mich jetzt mit der Frage: W'n'st'n (= Wann ist denn) Wetzlar?

... a weng scho! ... die nächste perVers wird vom 23. bis 25. september in wetzlar stattfinden - zu ehren unseres geliebten sprachführers, zum ruhme der gsv und zum gedenken an güga ... bislang zugesugen und geboochen haben kilian, amarillo, ku und ich, homer und karsten waren interessiert ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#27
Zitat von: katakura in 2016-06-28, 15:47:19
Zitat von: Berthold in 2016-06-28, 15:39:16
Blamier ich mich jetzt mit der Frage: W'n'st'n (= Wann ist denn) Wetzlar?

... a weng scho! ... die nächste perVers wird vom 23. bis 25. september in wetzlar stattfinden - zu ehren unseres geliebten sprachführers, zum ruhme der gsv und zum gedenken an güga ... bislang zugesugen und geboochen haben kilian, amarillo, ku und ich, homer und karsten waren interessiert ...

Bin bereits geriefen genug (hoffentlich), um leichte Blamaschen auszuhalten. Also in der "Stadt des reibenden Gibbons" (Wetzelar wäre wohl noch schöner.)

Zeitlich müßte ich ja dort auch schon meines Vaters gedenken (-> geboren am 27. 9. 1925).

katakura

... na dann: auf nach wetzlar, bertl! ... logoren wird dieses mal offensilcht geschlossen im hotel "euler haus" ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

Noch eine Rezension zu meinem Buch gibt es - welchselbige ich einstweilen gleich in dieses ehrenwerte Forum stelle.
Die Melitta (Dr. M. Spiess-Dihanich) ist Botanikerin, Cytologin und Biochemikerin (wie's so schön heißt: mit Amerika (USA)-Erfahrung) und lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in der Schweiz. Ich dachte an sie als Naturwissenschaaftlerin, doch hat sie auch bereits einen Roman veröffentlicht.

Rezension (Melitta Spiess-Dihanich)

"Der Sonne eine Gasse" ist eine Sammlung individueller Erzählungen, Anekdoten und wissenschaftlicher Berichte des Autors Berthold Janecek, der im wirklichen Leben ein leidenschaftlicher Biologe (Zuckmücken Forscher), Sänger (Bariton) und Vielsprachler (von weanerisch über slowakisch bis chinesisch) ist. In seinem ureigenen, halb wissenschaftlichen, halb skurrilen Stil beschreibt er Schlüsselereignisse seines Lebens aus früher Jugend bis in die Gegenwart und verbindet sie mit philosophischen Zitaten (Sokrates und Lao Zi), musikalischen Einwürfen (Schubert) und biologischen Erklärungen (Botanik, Gewässerbiologie, berühmte Limnologen, und als Höhepunkt das Lieblingsthema des Autors: Moosthierchen und Zuckmücken). Auch die Mystik kommt nicht zu kurz, und manches freizügige Liebesdrama findet man zwischen Orchideen.

Doch Achtung: diese Lektüre ist nur für fortgeschrittene Leser, die des Genetivs mächtig sind! Auch einige Grundkenntnisse des Wiener Dialekts ("weanerisch") sind zwingend notwendig, da sonst die bildschöne Lautschrift desselben in einigen Kapiteln nicht zu verstehen wäre. Wie sollte man andernfalls erkennen, dass Ötan für Eltern steht, Beasonaüobtölung für Personalabteilung und Ghuiddua für Kultur? Die Zitate in anderen Sprachen - z.B. Chinesisch - werden zum Glück übersetzt, nur das lateinische Summarium auf der letzten Seite wird dem Leser wie ein gehobenes Rätsel präsentiert.

Das letzte Kapitel dieses episch-komisch-mystischen Werkes endet nach einer wissenschaftlichen Diskussion dann sehr besinnlich, fast philosophisch und regt zum Nachdenken an. Keine leichte Lektüre, aber sehr lehrreich und lesenswert. Wir warten schon gespannt auf die vom Autor gelesene Audio-Version!