Modewörter und -phrasen

Begonnen von Berthold, 2015-08-21, 13:45:10

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Berthold

Ich sulmm da in jüngerer Zeit ein paar Modewörter und -phrasen:
(Euch fallen sicher noch viele andere ein.)

"Aber hallo!", ab{s}chasen, abschnallen, abschwirren, abzwitschern, affentittengeil, A-Listen-Promi, an sich, an und für sich, andampfen, angasen, Anprobe (z.B. eines Brautkleides), astrein, in & auf Augenhöhe, Behübschung, in der Box (wahrscheinlich Abteilung, Institut), eine breite Palette an [irgendetwas], Busenoperateur[In], Casting (siehe auch "gecastet"), charakteristisch, claro(?), "Davon gehe ich aus!", degoutant ("indezent und d. zugleich"),  dementieren, desolat, Dribblanski [->Fußball; z.B. ehedem Perre Littbarski; es gibt auch - http://diepresse.com/home/sport/fussball/762750/Aussenpracker-Dribblanski-und-der-Wadlbeisser - "Außenpracker" und "Wadlbeißer"], durchwursteln, etwas andenken, ["sich etwas] einhandeln", faktisch, faszinierend, fernmündlich, im Fokus, fokussieren, fokussiert, Fuzzi, Gattihose [Untergatti eher aussterbendes Wort als Modeausdruck - aus dem Ungarischen; siehe bei uns http://verben.texttheater.net/forum/index.php?topic=3734.0], gecastet, Geld in die Hand nehmen, "Genau das ist der Punkt[!]" [bei Fußballkommentar], gerieben wie Parmesan ("Parmesan, der Geriebene!), das ist kein G'hörtsich! (eher Dialekt), gneißen, googeln, "Gratwanderung zwischen Ökologie und Ökonomie", G[']schißtig[']schaßti, Haschee, hautnah erleben, Hamsterradl [von Prof. Dr. Herwig Waidbacher - dialektnahe: "Dees iis a[n] Haomstara{d}l!"], hautschlecht, Hype, Kaderschmiede [Z. B. von Mag. Catherine Hörl: "Eine Kaderschmiede {von} der 'F'?-!"], Kampfmaschine [Z.B. beim Boxen - und wohl sogar Fußball], den Kick (z.B.: "Surfen gibt mir den Kick!: http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~jemandem%20einen%20Kick%20geben&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou, kistieren (etwa von  Problemen), Klick (etwa im Internet), Klimbim, Knackpunkt [etwa Univ.-Doz. Dr. Wolfram Graf], eine knallen, knorke (-> Krüger-Lorenzen), Knutschfleck [Jmdm./einer einen Knutschfleck machen], die Krachlederne (Dieser Ausdruck ist wohl recht selten geworden), krallen, "Der" - vielleicht sogar: "Das" - "Krempel" [von Klavierstimmer über Flügel, z.B. der renommor'nen österreichischen (Wien, auch Wiener Neustadt) Firma "Bösendorfer", gnämien], Laberkopf, labern, ["Ich habe] nichts Gegenteiliges gesagt(!)", laufstark [-> z.B. Fußball], nach draußen, nichtsdestotrotz, "Das sind Peanuts!" (bisweilen an unserem Institut gehört; etwa was unsereins so monatlich verdient), piepegal,  Pipibox, Pipifax, pipifein, praktisch, Promi(s), proper, quer durch die Bank weg, quirlig (etwa Fußballreport), "schlägt mein Herz im 3/4-Takt" - bzw. ["es ..."], schlußendlich, schnabulieren, schnallen, Schnapsgrammeln (ZoologInnen-Slang: in Äthanol konservierte Tiere), Schnepfe, schnurzegal, (schnurzpiepegal; auch nur "piepegal" oder bloß "schnurz"), schwuppdiwupp, Shitkram, macht Sinn [sacht Minn'-!], (Sopienseele - nach den "Sophiensälen"), Pustekuchen(!), schlußendlich, schnabulieren, schnallen, Schnepfe, schnukelig, Shit happens(!), sprintstark [Z. B. Fußball], spitzig [-> Fußball], stratosteil und gigageil (eher von mir - und etwas ungewöhnlich), streamen (siehe auch: "Medienstreaming"), supi[!], Tussi, unterbelichtet, sich verhutschen, verkackeiern [transitiv], zementieren, zickig, Zuckerpüppchen, einen zwitschern (-> auch unter "einen")

Kilian

#1
Schöne Liste! Aber wie kann man sagen, dass es sich bei etwas um ein Modewort/eine Modephrase handelt, wenn es nicht bereits aus der Mode gekommen ist? Das scheint mir bei einigen nicht der Fall zu sein, z.B. Aber hallo, Casting, googeln, Knutschfleck oder streamen. Und Anprobe, Kaderschmiede und praktisch kommen mir ebenso modisch vor wie Baum oder Schrank.

Berthold

#2
Nun ja, ich wewull praktisch & halt nicht gleich so etwas streichen. Weil ich ja auch über Deutschland diesbezüglich - und davon gehe ich aus - kaum etwas weiß. Das erscheint mir der Knackpunkt zu sein. Claro? Und: Einen "Schrank" gibt's ja bei uns wohl kaum. Der ist wohl immer ein "Kasten". Auch ein "Stuhl" ist hier nahezu stets ein "Sessel". Beim "Knutschfleck" habe ich ein popsingendes Mädel in Erarnn/Ergnarn. 
(-> https://www.youtube.com/watch?v=-ulE8R2SmcA)

Berthold

#3
Hier gibt's (gäb's) "TRENDWÖRTER MODEWÖRTER":
http://www.trendwörter.info
Einiges davon dünkt mich froychl dem theutschen Wörterbuch für FadmingerInnen zu entstammen ...

Berthold

#4
Ein Spitzen-Mode-Dingsbums: Andauernd steht gegenwurgt etwas im Fokus. Nun, die unangenehmeren Sachen kekünnen wohl auch im Locus liegen. Mein lieber, alter Freund, der Alopeko- und Lagoologe Dr. F. S., sprach öfters vom Griff ins Braune

Berthold

#5
Ein Versus tredecimplex (intimus - non imus)

Hier ist noch ein kleiner Jocus.
Solche Verse sind kein Schnokus.
'Pfiffikus' heißt künftig 'Spokus'*. -
Ein Bretone: Sankt Iodocus;
Chef Bocuse, lateinisch? - Bocus;
reich an Kräutern: Melibocus**.
Auf den Wiesen blüht schon Krokus
durch den Klima-Hokus-Pokus:
dieser steht im Dauer-Fokus.
Lüfte: lau. Wie stinkt der Locus! -
Dennoch stöhnst Du, Lady: "Oh! - Kuß!
Bist mein - Freier. Bist mein - Procus***!"
Ich - zu Dir: "Hau mir den Tokus****!"

* http://www.spokus-treis.de/spokus/index.html
(Auf den "Kladderadatsch" muß nachtlur hingewiesen werden.)
** https://books.google.at/books?id=HelTCwAAQBAJ&pg=PA117&lpg=PA117&dq=Heiliger+Melibocus&source=bl&ots=JGvqXdORCM&sig=MKvkLgMQToYTr6L9RrzgQhBKGIA&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiXnvvNzvzKAhXpA5oKHUX5BocQ6AEIITAA#v=onepage&q=Heiliger%20Melibocus&f=false
*** lat.: Freier, "gigolo", "suitor"
**** < jiddisch toches < hebräisch taḥat (Aus dem Duden-Comperl-Söawis:http://www.duden.de/rechtschreibung/Tokus