Trefflich - 3. PerVers

Begonnen von VerbOrg, 2006-01-08, 20:55:58

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philemon

... mit mir rechnet bitte nicht ....

amarillo

Das ist wirklich traurig! :'(
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

Kilian

Zitat von: caru in 2006-01-11, 20:55:53worauf warten wir? hier ist ein beleg für "zu" mit genitiv im deutschen. zugegebenermaßen ein bohemismus, aber deutsch. rein damit in die liste ;D

Höre ich da leisen Spott? ;D Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen und muss einen jungen Schwank aus dem Administratorenleben erzählen: Neulich schmartt ich für die Genitiv-Liste eingeschlossen und ausgeschlossen ab - offensichtlich Idiotismen (oder wie heißt das, wenn es sich nicht auf eine Bohème bezieht, sondern auf ein Einzelmenschlein?) des Deutschmeisters im türkischen Kultur- und Tourismusministeriums.

caru

Zitat von: Kilian in 2006-01-11, 22:33:53
wie heißt das, wenn es sich nicht auf eine Bohème bezieht, sondern auf ein Einzelmenschlein?) des Deutschmeisters im türkischen Kultur- und Tourismusministeriums.


da war's dann wohl ein turkismus. eines bohemismus ist nur ein böhme fähig, oder aber ein wiener (manchmal ist das fast dasselbe).
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Bertl

Zitat von: VerbOrg in 2006-01-11, 19:24:12
Bertl, tut mir ja Leid, wenn ich deine Tschechisch-Stunde unterbreche, aber die hat ja nun mit der PerVers gar nichts, wenn nicht gar noch weniger zu tun.
Bisher kam von dir bezüglich der Teilnahme ja nur ein na ja, vielleicht, entscheide ich spontan, weiß noch nicht, möglicherweise, kann aber auch nicht sein
Also, kommen wir zurück zum Thema PerVers (man kekünne ja einen extranen Tschechisch-Faden aufmachen):
Liebe PerVers-Teilnehmer,
ich schlüge vor, dass wir uns am 25.03. gemeinsam in Fulda einfinden.
Gibt es Gegenstimmen, wenn ja, sollten diese mit einer überzeugenden Begründung versehen hier im Faden kundgetan werden.
Bitte, belehre mich nicht (Weg vom Ausschwiff, zurück zum Thema und zur Vernunft!), aus einer alten Lehrersfamilie komme ich selber!
Ich kann wirklich kein Tschechisch - so halb und halb will ich's vielleicht lernen - und habe lediglich dem amarillo geantwortet.

Ob ich nach Fulda kommen werde, entscheide ich spontan und einen Tag vorher. Da gebe ich jetzt nicht nach.
Süge ich hingegen, nach Pardubice käme ich, so Gott will, bestimmt (was so ist!), müßte ich mich, so wurscht Euch mein Kommen auch sein mag, eines Erprossversuches zeihen. Gutes, Lustiges, Wissenswertes, vielleicht auch Künstlerisches zu einer Gesellschaft beitragen, das kann ich, meine ich, schon.

Mich wundert, nun schon wiederholt von diesem "zu weit" zu lesen. Wohnen doch beispielsweise am Weissensee in Kärnten - zu dem es  von Hamburg aus viel weiter ist als nach Pardubice - August für August etwa 400 Einheimische zusammen mit (glaub ich) 8000 Deutschen (und weit weniger Urlaubern aus anderen Ländern). So glaube ich an dieses "zu weit" nicht wirklich, dächte mir viel eher, daß Tschechien in Deutschland weitum immer noch als etwas fremdartiger, problematischer Nachbar betrachten wird (die Historie) - und nun endlich mehr verstanden und (ich schreib's so hin:) geliebt werden sesölle. (Aber politisches Forum ist dies hier wirklich keines.)
Und da Du von unserer gemeinsamen Grenze schriebst und bei mir in dieser Frage nebenher eine gewisse geographische Schlodrick für möglich hieltst, so haben wir natürlich schon in der Volksschule (glaub ich zumindest), in "Heimatkunde", gelornen, daß Österreich zwischen dem Plöckenstein und dem Bodensee an Deutschland (die BRD) grenzt. Nach dem 38er Jahr und dem Zweiten Weltkrieg war es sehr wichtig, die Kinder früh auf diese Grenze hinzuweisen. Nimm aber einmal eine Mitteleuropa-Karte und ein Lineal und verbinde Hamburg mit Wien. Du wirst sehen, daß die Gerade ein gutes Stück Tschechien durchschneidet, irgendwo zwischen Pilsen (was, nebenher & natürlich, auch ein feiner Ort für unseren Treff wäre*) und Prag durchgeht.
Mit herzlichen Grüßen!
*Ich hab sogar gestern mit einem Pilsener Taxler über unsere Gesellschaft und Versammlung gesprochen und solch Gespräch als gewissen Wink des Schicksals angesehen.  

Ezilopp

Für mich als nicht-EU-Bürger scheidet Tschechien von vornherein aus, da wäre mir Fulda echt lieber (aber Niedersachsen noch lieber!).
Der 26 März passt mir ganz schlecht, weil just jenes Tages der Geburtstag meines Vaters liegt.
Und zum Tschechischen (immerhin mit dem Russischen verwandt): "u" wird nur in Lokalnamen als "zu" (lokativisch!) übersotzen. Ansonsten müsste es "bei" heißen. (in Bremen, wo ich wohnhaft bin, gibt's den wunderschönen Straßennamen "Bei den drei Pfählen).  Daher können wir uns an den slawischen Sprachen ein Beispiel nehmen und "bei" getrost cum genetivo verwenden ("von" ebenso!!!).

Bertl

Zitat von: Kilian in 2006-01-11, 22:33:53
Zitat von: caru in 2006-01-11, 20:55:53worauf warten wir? hier ist ein beleg für "zu" mit genitiv im deutschen. zugegebenermaßen ein bohemismus, aber deutsch. rein damit in die liste ;D
Höre ich da leisen Spott?
Glaub ich diesmal nicht. Einer, dem man Wort-für-Wort-Übersatzerln und Schmähs drei Mal erklären memüsse, ist der caru ja nun wirklich nicht.
Im neuen "Bairischen Dialektatlas" las ich übrigens, daß es irgendwann "krank des Hustens/..." geheißen hat.
Aber, huch, es geht ja hier um die PersVers! (Und um meine Arbeit, auf die ich in diesem Forum schon dutzende Male zu oft hingewiesen habe.)

Bertl

Zitat von: Ezilopp in 2006-01-12, 13:07:38
"u" wird nur in Lokalnamen als "zu" (lokativisch!) übersotzen.
Aha, lokativisch. Mhm - klar. Ich danke Dir!
- Jetzt aber!

Ezilopp

"Zu" hat  - oder vielmehr hatte - im Deutschen eine lokativische Bedeutung, die vom Dativ aufgefressen und größtenteils von der Präposition "in" (immer noch im Dativ) absorboren worden ist. "Zu" hat als Dativpräposition im heutigen Deutschen die - wortwörtlich - richtungsweisende Bedeutung, die im Lateinischen und modernen Deutschen "in" (in der Akkusativversion) hat.
In den slawischen Sprachen ist und bleibt das "u" der lokativischen Bedeutung zu Trotze eine Genitivpräposition, es sei denn, irgendwo ist sie an einen anderen Fall übergegangen oder die Fälle sind - wie im Bulgarischen - verschwunden.

Bertl

Zitat von: Ku in 2006-01-10, 18:13:47
Da ist aber jetzt viel Wasser die Donau hinuntergflossn (Ohne Häkchen)
Noch fülliger schien's mir, als (es) während Deiner vorweuhnölchten Ochzawassen (=Aktivitäten, frühl und wauhnolcht im Geläute althochthoytsch verschoben) buttenweis' und scheunenvoll Schnee vom Himmel schnieb.

Bertl

Zitat von: Bertl in 2006-01-12, 16:17:55
... Ochzawassen (=Aktivitäten,...)
"Achzawassen" erscheinen mir noch besser.

amarillo

#71
Wie wär's und es träfen sich in Tschechien die Slawophilen (Bertl, caru, Ezilopp und andere, von denen ich im Moment noch nichts weiß), derweil der Rest der Bande sich banalem germanischem Vergnügen in Fulda hingäbe? Anschließend verfiessen wir feine Berichte, die wir der jeweils anderen Gruppe zugänglich miechen.

Ihr dürft hinfort auch Salomon zu mir sagen. ;D
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.

VerbOrg

Oh, da muss man sich ja entscheiden, welcher Gruppe man zugehörig sein will. Gar nicht so einfach. Ist in Fulda noch ein Hotelzimmerchen für mich frei?
Nötigenfalls übernähme ich es, den Bericht zu schreiben, wenn die Ergebnisse unserer dortigen harten Arbeit festgehalten werden sollen. Ich hoffe, dass dafür noch Zeit bleibt, ansonsten schieb' ich Überstunden im Zug.

Bertl

An amarillo:
So eine (mögliche) Aufteilung sesölle keine Spaltung bedeuten - und will auf jeden Fall vorher tüchtig überschlafen sein. - Oder in Stammcafés, etwa bei Tee mit Mangodschuß, ausmeditoren.
Sholem alejchem, Shlomo!

amarillo

Jawoll, ein freundliches "Schalömmchen" auch nach Wien.

Nein, ein Schißma darf nicht die Absicht oder das Ergebnis sein.
Aber - mon Dieu - wenn es anders nicht unter eine Deckel zu bringen ist...
Das Leben strebt mit Urgewalt nach Entstehung und Musik.