bertln

Begonnen von Ku, 2007-11-23, 18:31:26

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Kilian

Zitat von: Berthold in 2007-12-04, 11:02:12Aber, jetzt im Ernst, was soll einen Gaumen-Verschlußlaut hindern, statt sich in der Zungenmmitte (vom Querschnitt her bitruncht) zu lösen, seitlich in ein l auszubrechen,

Zitat*Mit 'post-' mien ich eher (eher?) zeitlich als räumlich.

Dann kann ich mir was drunter vorstellen.

ZitatNB: Ich finde auf der internationalen Phonetikdingsbumstafel auch kein bilabiales r. Oder gibt's dafür ein Symbol?

ʙ

Berthold


Danke, lieber Kilian! Aber gar so trillernd - oder wie man das hier bezeichnen soll (altes Motorboot oder wie auch immer) - schaut das gar nicht aus. Na, macht nix.

Berthold

#17
Zitat von: Kilian in 2007-12-03, 21:16:19
Komisch, dass dem nur in mundartlicher Orthografie Rechnung getragen wird. Das Eigene verschiedener Mundarten ist sicherlich mehr, wie das l ausgesprochen wird.

1) Nicht unbinnung nur mundartliche Ortografie; halt auch österreichische Urkunden zu Stoß.

2) Es braucht's ja niemand zu lesen, aber da gibt's bei uns, außer dem in meiner Übersicht noch fehlenden gewöhnlichen, noch ein anderes l, nach b, p, f, o, ö, u oder ü (soferne das l nach o und u - in der gleichen Silbe ist das die Regel - nicht vokalischnor ist*). Das ist offenbar (ein wagn) retroflex, unilateral (bei mir offenbar - im Gegensatz zum postgutturalen l - nach links artiknulor); klingt vollmundig, hat ü-Klang.

Daher haben auch - und das gebe ich zu überdenken, weil's den Reimlexika unbekannt ist: - die zwei folgenden Zeilen aus der 'Max und Moritz'-Übersotz vom Albert Janetschek keinen identischen (wie man wohl leichthin dächte), sondern einen echten Reim (Ich zitiere aus dem Gedächtnis):
'Und waü s Feegl saan dsoologisch,
keenan s fliagn, dees iis logisch.'

Allophonisch, schriebe man, es wissend, her; aber der Unterschied im Klang ist ahchln groß wie zwischen den zwei imagiären Wörtern bogisch und dogisch.


*Nach ö (helfen -> hööf(f)m) oder ü (Bild -> Büüt) bleiben nur die Umlaute über. 

     

Agricola

#18
Zitat von: Berthold in 2007-12-04, 18:21:04
Zitat von: Kilian in 2007-12-03, 21:16:19
Komisch, dass dem nur in mundartlicher Orthografie Rechnung getragen wird. Das Eigene verschiedener Mundarten ist sicherlich mehr, wie das l ausgesprochen wird.

1) Nicht unbinnung nur mundartliche Ortografie; halt auch österreichische Urkunden zu Stoß.

2) Es braucht's ja niemand zu lesen, aber da gibt's bei uns, außer dem in meiner Übersicht noch fehlenden gewöhnlichen, noch ein anderes l, nach b, p, f, o, ö, u oder ü (soferne das l nach o und u - in der gleichen Silbe ist das die Regel - nicht vokalischnor ist*). Das ist offenbar (ein wagn) retroflex, unilateral (bei mir offenbar - im Gegensatz zum postgutturalen l - nach links artiknulor); klingt vollmundig, hat ü-Klang.

Daher haben auch - und das gebe ich zu überdenken, weil's den Reimlexika unbekannt ist: - die zwei folgenden Zeilen aus der 'Max und Moritz'-Übersotz vom Albert Janetschek keinen identischen (wie man wohl leichthin dächte), sondern einen echten Reim (Ich zitiere aus dem Gedächtnis):
'Und waü s Feegl saan dsoologisch,
keenan s fliagn, dees iis logisch.'

Allophonisch, schriebe man, es wissend, her; aber der Unterschied im Klang ist ahchln groß wie zwischen den zwei imagiären Wörtern bogisch und dogisch.


     
Das hœre ich jetzt gerne. Kann man das als Audio-Datei irgendwo ablegen?
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold


Man womochlg schon, ich aber leider nicht.

Ku

Zitat von: Berthold in 2007-12-03, 12:26:15

1) Hätt ich mir doch denken können, daß der hochgeschontze Ku, nachdem er mehrfach einen Schrieb frurd, nun nicht muh und nicht ma sagt(/schreibt) (wie wiederum wir sagen). Nun, hoffentlich hat er was varschdnand. Außerdem: Non Ku (wie cornu - wenn das kein Neutrum wäre) sed foro scribamus!

Ich hatte auch schon vor meinem ersten Beitrag die Grundidee verstanden. Sonst hätte ich ihn ja nicht schreiben können.
Deine Beiträge habe ich natürlich alle gelesen und auch (fast) alles verstanden.

Danke, Bertl, für deine Mühe, einem Blöden zur weiteren Einsicht zu verhelfen.

Was ich nicht verstanden habe:
Nach den Ablautregeln, die ich in diesem Forum vorzufinden das Vergnügen hatte, lautet der Vokal "e" wie in "bertln" auf "a" ab. Also hatte ich nach den Konsequenzen gefragt, die den Konsonanten im Verb "bertln" bei einer Ablautung nach "a" passieren.
Du hast diese Ablautregel ignororen und das Verb "bertln" anders abgelautet.
Warum?
Oder habe ich schon wieder was nicht verstanden?

Berthold

#21
Zitat von: Ku in 2007-12-09, 18:36:51
Was ich nicht verstanden habe:
Nach den Ablautregeln, die ich in diesem Forum vorzufinden das Vergnügen hatte, lautet der Vokal "e" wie in "bertln" auf "a" ab. Also hatte ich nach den Konsequenzen gefragt, die den Konsonanten im Verb "bertln" bei einer Ablautung nach "a" passieren.
Du hast diese Ablautregel ignororen und das Verb "bertln" anders abgelautet.
Warum?
Oder habe ich schon wieder was nicht verstanden?

Da das hochdeutsche a im Vokaltrapez unten und nahe der Mitte liegt, erschien mir diese neutrale Lage zu wagn zu sein, um das folgende Konsonantenquartett -rtln irgendwo anders hin zu bewegen. -rtln  entspräche dem imaginären 'bartln' ohnehin besser als 'bertln'. Deswegen meine ich ja auch, daß 'bertln' kein gutes Beispiel ist. Und deswegen loot ich 'bertln' wägnstens anders ab als 'bartln', nachlm durch einen Vokal (durch Vokale) der hinteren Reihe: er (-ir) - or/-ör - ur (wägnstens 'heben - hob -gehoben' gibt's ja); eine Notlos, irgendwie. Sonst ginge dieser Kennjokus einfach nicht.