Klarmachen zum Gendern!

Begonnen von Kükenschublade, 2010-04-08, 01:39:14

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Grinsekater

Aha! -wer, -sinn etc. gehen auf jeden Fall schön übers Genus hinaus. Wären dann Fremd- und Selbstzuschriebe als Suf- und Präfixe kodoren? Oder gehts darum gar nicht mehr? Wäre mir auch recht, der Silbenbaukasten freut mich jedenfalls:

Weiter nachgedacht habe ich über meine Nummer 1:

Zitat von: Grinsekater in 2020-12-29, 23:37:14
1. Das Utrum-Prinzip (eins von beiden, aber nicht das dritte) ließe sich noch mindestens zweimal anwenden: Ein neues Genus für Entitäten im Femininum oder Neutrum, aber nicht Maskulinum; und noch eins für solche im Maskulinum oder Neutrum, aber nicht Femininum. (Man kekünne evtl. noch weiter iterieren, aber vielleicht reichen sechs Genera auch erstmal.)

Eigelnt, fiel mir auf, ist der Urteilsvierkant / das Tetralemma der Genera mit dem Utrum ja komplett: Das eine, das andere, beides, keins von beiden = Femininum, Maskulinum, Utrum, Neutrum. Trotzdem habe ich irgendwie das Gefühl, daß das Neutrum als bloße Verneinung von Maskul- und Femininum zu schlecht wegkommt. Daher plädöre ich für einen Sechskant, ein Hexalemma der Genera:


                       Ne-Utrum                 

Ne-Maskulinum                          Ne-Femininum

Femininum                              Maskulinum

                       Utrum


Allenfalls kekünne ich mir eine zusätzliche Einfuhr von zwei Genera für ,,alle drei" und ,,keins von allen drei" vorstellen. Wie hießen die dann? Plenum (oder Totum, Omnium) und Nullum (Nihilum)?

Vorbeischauer

#31
Zitat von: Grinsekater in 2021-01-06, 20:05:43
Aha! -wer, -sinn etc. gehen auf jeden Fall schön übers Genus hinaus. Wären dann Fremd- und Selbstzuschriebe als Suf- und Präfixe kodoren? Oder gehts darum gar nicht mehr? Wäre mir auch recht, der Silbenbaukasten freut mich jedenfalls:
Das war naturl kein ausgearbittener Vorschlag, sondern nur ein ,,Gehirngestürm" (oder – angesichts der offensilcht überdosorenen Wirrnis - ,,Gegehirnstürm"). Jetzt also nochmal etwas ausfuhrler:

Ebenso wie es Suffixe für geschlechtsspezifische Bezeichnungen gibt, ließe sich auch ein zweiter Satz Suffixe zu einem speziellen Zwecke einführen (sei das jetzt Fremdzuschrieb, biologische Geschlechtszuordnung, oder wie auch immer*):
normal:   unbest. -e (utr.)      malnn. -er (mask.), -rich (mask.)   weilb. -in (fem.), -e (fem.)      
neu auch:   -stre¹ (Pl.-stren) (utr.)      -wer (Pl. -were) (mask.)         -ess (Pl. -esse) (fem.)
¹ bekannen aus englischen Wörtern wie ,,Gangster", aber wohl ursprulng ein weibliches Suffix (!); da es im Deutschen aber teils eher malnn wahrgenommen wird (der Gangster – die Gangsterin (?)) hier utral.

So erklärt sich auch die Bildung des Wortes ,,Prinzessin". Entsprechend gibt es weilb die Prinzestrin, die Prinzwerin, und eben die Prinzessin, malnn den Prinzestrich / Prinzester (stre-er zu ster einverfachen), den Prinzwerich und den Prinzesser, und unbestummen det Prinzestren (Nom. Prinzestre, Pl. Prinzestren), det Prinzweren (Nom. Prinzwere, Pl. Prinzwerer) und det Prinzessen (Nom. Prinzesse, Pl. Prinzessen).

Neben diesen Suffixen lässt sich auch ein dritter Satz Markuren einführen:

weiterhin:   -(i)home (utr., Gen. -homni, Pl. -homen)   -(i)gam (mask., Gen. -gam(e)s, Pl. -game)   -(i)kun (fem., Gen. -kun, Pl. -künne)

Die Tatsache, dass -gam schon aus dem Wort Bräut-igam bekannen ist, und sich auch ein weiteres Suffix -kin (utr.? neutr.?, Pl. -kinner) für Kinder bilden lässt, deutet darauf hin, dass es sich um eine Markur einer sozialen Rolle handeln kekünne.

Ergo lässt sich das Prinzenschema auch erweitern:
die Prinzihomestrin, die Prinzihomwerin, die Prinzihomessin, die Prinzigamestrin, die Prinzigamwerin, die Prinzigamessin, die Prinzikunestrin, die Prinzikunwerin, die Prinzikunessin usw. usf..

* Generell stellt sich naturl die Frage, wer eigene Wörter für Fremdzuschriebe überhaupt nutzen sollte: die Betroffenen haban wenig Interesse, diese zu verwenden, und andere erkennan sie nicht als reine Fremdzuschriebe.

Grinsekater

ZitatEntsprechend gibt es weilb die Prinzestrin, die Prinzwerin, und eben die Prinzessin, malnn den Prinzester (stre-er zu ster einverfachen), den Prinzwerich und den Prinzesser, und unbestummen det Prinzestre, det Prinzwere und det Prinzesse.

Wundervoll!

Zitatdie Prinzihomestrin, die Prinzihomwerin, die Prinzihomessin, die Prinzigamestrin, die Prinzigamwerin, die Prinzigamessin, die Prinzikunestrin, die Prinzikunwerin, die Prinzikunessin usw. usf..

Desgleichen! Nur wo die Endung -kun herkommt, kapiere ich gerade nicht.

Zitat* Generell stellt sich naturl die Frage, wer eigene Wörter für Fremdzuschriebe überhaupt nutzen sollte: die Betroffenen haban wenig Interesse, diese zu verwenden, und andere erkennan sie nicht als reine Fremdzuschriebe.

Da hast du freichl recht. Ich hatte mir eine Erzählsituation vorgestollen, die Beschreibung einer Interaktion zwischen Figuren in einem Roman zum Beispiel, die sich gegenseitig, aber auch selbst, Genera zuschreiben. Doch ist das wohl eine allzu kleine Nische für die Pracht einers... *nachschlag...* Prinzigamesterni! Wenn niemandem gleich was Tolles einfällt, kekünne man die Semantik der verschiedenen Suffixe auch vorerst unbestommen lassen, vielleicht bildet sich ja irgendwann was heraus.

Vorbeischauer

Was mir neul noch einfiel, als das ,,phettbergsche Y" (gelegelnt auch als -i zu finden) irgendwo mit dem schweizerischen Diminutivo verglichen wurde (meiner Mien nach zu Unrecht, denn der schweizerische Diminutiv läut ja auf -li): -(e)l bzw. -erl gäbe auch eine schöne Neutrumandt: das Radfahrerl (des Radfahrerls, dem Radfahrerle). Der Dativ Plural ,,den Radfahrerln" erörrne sogar noch ein wenig an das Binnen-I...