antike Rhythmen

Begonnen von Berthold, 2006-07-25, 17:49:39

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Berthold

#75
Zitat von: katakura in 2006-08-04, 16:22:23
... und auch beim plural "weibsen" ;D ... wir erinnern uns: "... hab' mein wage voll gelade, voll mit alten weibsen ..." *träller* ...
Mein Gott, wie das der Kenneth Spencer gesungen hat, damals!

katakura

Zitat von: Berthold in 2006-08-04, 16:25:36
Zitat von: katakura in 2006-08-04, 16:22:23
... und auch beim plural "weibsen" ;D ... wir erinnern uns: "... hab' mein wage voll gelade, voll mit alten weibsen ..." *träller* ...
Mein Gott, wie das der Kenneth Spencer gesungen hat, damals!

... hat er das??? ... und wenn, dann sicher längen besser als ich, denn meine sangeskünste verdienen diese bezeichnung nicht im geringsten :D
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#77
Zitat von: katakura in 2006-08-04, 16:31:09
... hat er das??? ... und wenn, dann sicher längen besser als ich, denn meine sangeskünste verdienen diese bezeichnung nicht im geringsten :D
Er hat. Im Haus meiner Mutter in Wiener Neustadt liegt eine alte Platte. - Und obwohl das Lied wohl im Dreivierteltakt, mit "Hab' mein" als zwei Achteln Auftakt, steht, erinnern die ersten zwei Versfüße - Achtung, nun folgt die Verknupf mit unserem Thema (!) - an den Beginn von Galliamben, Grundschema:
vv - - vv - - // 1/8 1/8 |: 1/4 1/4 1/8 1/8 | 1/4 1/4 / Dann geht's freilich ein wenig anders weiter: 1/8 1/8 | [1/4+1/8] 1/8 1/4 | 1/4 [Viertelpause] [1/8 1/8 :|1]
"Alte" (3. Strophe: "junge") ist durch die punktorene erste Viertelnote im Takt (Wert von 3 Achtelnoten) besonders betunen.    

Agricola

Zitat von: caru in 2006-08-04, 15:44:11
je nun, man sagt ja auch "das mädchen".

früher gab es ja im deustchen sogar eine maskuline bezeichnung für eine bestimmte art von frau und eine feminine für männer eines bestimmten berufsstands, nämlich "der dienstbote" (auch für das dienstmädel) und "die schildwache" (die wachsoldaten waren durchwegs männer).

die neutralen prostituiertennamen bei plautus sehen mir, soweit sie mir einfallen (hab keinen plautus zum nachschauen griffbereit) nach einlateinten griechischen diminutiven aus: Erotium "liebchen", Astaphium (war die bei plautus oder sonstwo?) "rosinchen"... und diminutive sind nun mal, wie im deustchen auch, grundsätzlich neutral.

oder gibts andere beispiele? Bertl? guckst du mal in den plautus?
Im Lateinischen haben Deminutive (mit seltenen Ausnahmen, die einzeln zu diskutieren wären) dasselbe Geschlecht wie die ursprünglichen Nomina,
z.B.
piscis, is m. der Fisch
pisculus, pisciculus, pisciunculus etc. (jedenfalls alle maskulinum) das Fischchen
ovis, -is f. das Schaf
ovicula, ae f. das Schäfchen

dies gilt auch von Sachen und abstrakten Dingen:
locus, i m. der Ort
loculus, i m. das Örtchen
actio, -onis f. die Rede
actiuncula, ae f. die kleine Rede
canticum, i n. das Lied
canticulum, i n. das Liedchen

Bei Tieren besteht allerdings das Problem, dass sie oft nach dem "genus commune" behandelt werden, d.h. dass das für das Nomen übliche Geschlecht durch das natürliche Geschlecht überschrieben wird, sofern es bekannt ist. So etwa canis, is der Hund, normalerweise Maskulinum, aber Femininum, sofern eine Hündin gemeint ist. Als Verkleinerungsform ist in der klassischen Literatur nur canicula, ae f. belegt. Catulus, i m. bezeichnet bekanntlich auch oft ein Hundewelpen, ist aber nicht von canis abgeleitet sondern von catus, was eigentlich Kater bedeutet. Hier wird also das Hundewelpen zärtlich als "Käterchen" (nicht Kö-) bezeichnet. Trotzdem war das Wort für Hunde so gebräuchlich, dass folgender Witz funktionierte: Als der Redner Catulus (Eigenname) vor Gericht gegen einen gewissen Philippus antrat, der, glaube ich, der Veruntreuung von Staatsgeld angeklagt war, machte der mit dem Namen seines Gegners den (sicherlich vorbereiteten) Witz und fragte "Catule, quid latras?" (Hündchen, was bellst du?). Philippus hatte allerdings mit der Schlagfertigkeit der Hündchens nicht gerechnet, der nämlich entgegnete "furem video" (ich sehe einen Dieb!). (Bei Quintilian nachzulesen.)

Die Verkleinerungsformen führen also manchmal zu Uneindeutigkeiten, so etwa "musculus" (Verkleinerungsform von mus, muris m., die Maus) und "muscula" (Verkleinerung von musca, ae f., die Fliege), welchletzteres aber auch als Verkleinerungsform einer weiblichen Maus durchgehen könnte, denn mus wird auch dem genus commune zugeordnet.

Das genus commune gilt natürlich umso mehr für Menschen, also z.B. custos, -odis m. der Wächter, custos, -odis f. die Wächterin.

Wie man also sieht, lässt sich das Lateinische in den Verkleinerungsformen nicht mit dem Deutschen gleichsetzen. Das gilt aber überhaupt für die Behandlung der Geschlechter, insbesondere bei Personen. Bekanntlich werden Personen im Lateinischen mit wenigen Ausnahmen nach ihrem natürlichen Geschlecht behandelt, daher ja auch "agricola, ae m." (und nicht etwa f.), der Bauer. (Die Bäuerin heißt colona oder rustica.)

Ausnahmen vom natürlichen Geschlecht machen Wörter wie persona (immer weiblich), welches Wort aber ursprünglich nicht den Menschen selber, sondern seine Maske bezeichnete. Man sieht daraus also, dass die Ausnahme von der Regel einen Sinn hat.

Insofern ist die Frage nach dem neutralen Geschlecht der Prostituierten allerdings berechtigt und öffnet vermutlich abgründige Perspektiven!
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

caru

Zitat von: Agricola in 2006-08-04, 17:05:50

Insofern ist die Frage nach dem neutralen Geschlecht der Prostituierten allerdings berechtigt und öffnet vermutlich abgründige Perspektiven!

diminutive im GRIECHISCHEN enden alle (oder irre ich mich kapitalst?) auf -ion und sind neutra. und um solche handelt es sich bei den erwohnenen namen. q.e.d.
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Agricola

Zitat von: caru in 2006-08-04, 17:11:30
Zitat von: Agricola in 2006-08-04, 17:05:50

Insofern ist die Frage nach dem neutralen Geschlecht der Prostituierten allerdings berechtigt und öffnet vermutlich abgründige Perspektiven!

diminutive im GRIECHISCHEN enden alle (oder irre ich mich kapitalst?) auf -ion und sind neutra. und um solche handelt es sich bei den erwohnenen namen. q.e.d.
Also wäre es hier entweder ein kulturhistorischer Abgrund (dass die Prostituierten meistens versklavte Griechinnen waren, die kein Latein verstanden, was gar nicht so unwahrscheinlich ist), oder es ist ein reines Übersetzungsphänomen - schließlich sind Plauti Komödien ja meistens mehr oder weniger aus dem Griechischen adaptiert.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

caru

Zitat von: Agricola in 2006-08-04, 17:23:30
oder es ist ein reines Übersetzungsphänomen - schließlich sind Plauti Komödien ja meistens mehr oder weniger aus dem Griechischen adaptiert.

mich dünkt, das ist es :)
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Agricola

Zitat von: Berthold in 2006-08-04, 15:43:37
Im Internet finde ich (mit folgenden Übersötzen) scortum, -i: Dirne; scortillum: kleine Nutte - und scortum muliebris patientiae: Schwuchtel (in irgendeiner 'Plaboy'-Tabelle).  
scortum heißt nach seiner (im klassischen Latein bereits obsoleten) Grundbedeutung laut Georges "das Fell" und in seiner "übertragenen" Bedeutung dann "die Hure". Das passt allerdings gut zu dem Ausdruck "scortum muliebris patientiae" - eine behaarte Haut weiblicher Duldsamkeit ... Ein reines Übersetzungsphänomen scheint mir dies nicht zu sein.
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

caru

man sagt ja auch im deutschen, mit etwas anderer bedüt: "das balg". scortum entspricht dem genau.

das ist natürlich kein übersetzungsphänomen, sondern ein ganz normales lateinisches wort, das als schimpfwort benutzt wird.

"muliebris patientiae scortum" erscheint meines bedünkens an genau einer stelle in der literatur... das war bestimmt nix, was man jede tunte geschumpfen hat, die einem begon.gen ist.
(\___/)
(>´x´<)
('.')__('.')

Nijntje - de echte nederlandse konijn

Berthold

#84
Neutra als Namen von Prostituierten (Hetären) in Komödien von Plautus und einer Terenz-Komödie:
(Eine Umkroys des Themas)

Vorbemork: Ich transkribiere das Griechische großteils in lateinische Buchstaben, weil ich zu faul bin, es mir über Sonderzeichen zusammenzustoppeln. Nur η (bzw. ή) und ω (bzw. ώ) schreibe ich zumeist als griechische Buchstaben. Wie im Neugriechischen heutzutage ulchb, verwende ich als Akzent nur den Akut (auch für altgriechische Wörter). Spiritus asper gebe ich als h vor dem anlautenden Vokal wieder, Spiritus lenis kehre ich unter den Tisch. υ nach Vokalen schreibe ich als u (au, eu, ou), ansonsten benütze ich y.

I) Die Namen und ihre Übersötze (Aus: Plautus . Terenz / Die römische Komödie / In den Übersetzungen von W. Binder und J.J.C. Donner herausgegeben [...] von W. Ludwig. (1966; bzw. 1990) – Bibliothek der Antike / dtV/Artemis: 787 pp.; außerdem verwonden: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch von W. Gemoll...)

PLAUTUS:

In: Aulularia (Die Topfkomödie):
Eleusium (Flötenspielerin): Die Sklavin trägt typischerweise ihre Herkunft aus Eleusis (Eleusís, -ínos, hη) im Namen.

Menaechmi (Die beiden Menaechmi):
Erotium (Hetäre): Liebchen – Hetärenname (Erώtion, -ou, tó heißt auch ein ,spätgriechischer' kleiner Liebesgott.)

Miles Gloriosus (Der aufschneiderische Offizier)
Philocomasium (Hetäre): Freundin von nächtlichen Schwärmereien (Ich hätte ja zuerst auf ,Die schönes Haar – kómη – liebt' getoppen, aber es kommt von kωmázein: ein Festgelage, einen Festschmaus, Umzug halten; kωmastήs, -óu, ho: Nachtschwärmer, Zecher)
Acroteleutium (Hetäre): Höchste Vollkommenheit, das letzte Ende (ákros, -ou, ho: der Erhabenste; Leuchte, Zierde, Meister; - und teleutή, -ήs, hη: Ende, Vollendung, Erfüllung)

Mostellaria (Die Gespensterkomödie):
Philematium (Hetäre): Küßchen (phílηma, -atos, tó: Liebkosung, Kuß)
Delphium (Hetäre): Der Name hat eher mit dem Delphin (delphís, -ínos, ho, auch delphín) als mit Delphi (Delphoí, -ώn, hoi) zu tun.
Pinacium (Sklave, ♂): Die kleine Tafel (pínax, -akos, ho: Brett, Teller, Schüssel, Holztafel, Schreibtafel, Gemälde, Bild ...), entweder, um die Aufträge des Herrn zu notieren oder so schön wie ein Bild

TERENZ:

In: Andria (Das Mädchen von Andros)
Glycerium (Geliebte des Pamphilus): Süße (glykýs, -éia, ý: süß, lieblich, angenehm, freundlich, gutherzig.

II) Zusatz A) Ja, das -ion (oder –íon) ist eine altgriechische Verkleyner- und Vermandersilbe, nicht nur von Feminina, sondern auch von Masculina - wahrschoyln auch von ein paar Neutra, vgl. das Beispiel weiter unten. Folgt natulr der 2. oder o-Diekleinuß. –ion ist jedoch nicht das einzige Verkleynersuffix des Altgriechischen; oder nicht allein V. Einige Beispiele:
ánthrωpos, -ou, ho: Mensch, Mann; anthrωpárion, -ou, tó: Menschlein; M., Wicht bedeuten auch anthrώpion, -ou, to und anthrωpískos, -ou, ho.
anήr, andrós, ho: Mann; andrárion, -ou, tó: Männlein, andríon, -ou, tó: kleiner Mann, Männlein
gynή, -gynaikós, hη: Frau, Gattin, Weib, jedes weibliche Geschöpf; gynaikárion, -ou, tó: Weiblein; [Zus.: gýnnis, -idos, ho: ,weibischer, nicht zeugungsfähiger Mann'  (Gemoll)]
híppos, -ou, ho: Pferd; hη : Stute ; hippárion, -ou, to : Pferdchen.
país, paidós, ho, hη: Kind; paidárion, -ou, tó: Kindlein, junger Sklave, paidíon, -ou, tó: Kindlein

–íon/-ion-Namen sind auch Lion Feuchtwanger ('Der jüdische Krieg') bekannt. Hier ist Nikion (von Bereníkη) - und wohl auch Dorion - Koseform.

Im Neugriechischen ist eine Deminutivform (ein Hypokoristikó) -ío(n)/-io(n) selten; z.B. bei eidώlio, -ou, tó: Heiligenstatuettchen, Götzenfigürchen – von Agr. eídωlon, -ou, tó: Gestalt, Bild, Nachbildung, Götzenbild. (TEGOPOULOS – PHYTRAKΗS (1992): ELLΗNIKO LEXIKO – Ekdoseis Armonia A.E.: 985 pp.; PONS / Kompaktwörterbuch Neugriechisch/Deutsch // Deutsch/Neugriechisch (1997), Ernst Klett Verlag: 642 + 952 pp. + tabb.)
Hingegen hat sich der Typ der Neutra wie paidí, paidioú aus altgriechischen –ion-Diminutiva entwalcken. In neugriechischen Schulbüchern werden sämtliche Neutra als 3. Diekleinuß behalnden (sowohl kýma, kýmatos: Welle ..., als auch bounó, -oú: Berg oder paidí) weil das Gemeinsame hervorsticht (z.B. Nominativ, Akkusativ und Vokativ immer gleich, im Singular wie im Plural) (H. Ruge (1997) Grammatik des Neugriechischen. Romiosini: 216 pp.).

Ein geplanener Teil mit neugriechischen Substantiven auf –í oder –i, samt ihren Herlöüten (es gehören, neben alten (Neutrum-)Diminutiva (z.B. arní: Lamm, kleidí: Schlüssel), auch einige Wörter mit ,Ausgangsform' als Femininum (z.B. krasí: Wein) sowie etliche Fremdwörter zur Gruppe: z.B. magazí: Geschäft, Laden, gaϊdoúri: Esel, krebáti: Bett, pantelóni: Hosen oder spíti: Haus) kekonn aus Zeitmangel nur gestriffen werden.
Weil man das Folgende in wenigen Griechisch-Deutschen Grammatiken findet (nicht, z.B., auch in der Curtius-Hartl-Schulgrammatik; in welcher überhaupt?) schreibe ich als

III) Zusatz B) Derivational morphology / Suffixation (from Holton, D., Mackridge, P. and Philippaki-Warburton, I. (1997): Greek / A comprehensive grammar of the modern language. Routledge: 519 pp.)
"Greek possesses a vast range of morphological elements which can be added to the stem of a word in order to modify its meaning or to form derivatives (mainly different parts of speech). Our treatment is necessarily selective...
  Diminutives express small size, familiarity, affection or, sometimes, depreciation. The following suffixes are commonly used to form diminutives of nouns:
-ákηs (attached to masculine nouns): kósmos > kosmákηs 'ordinary person, "the common herd"', and many masculine proper names, e.g. Giannηs > Giannákηs, Dηmήtrηs > Dηmηtrákηs, Kώstas > Kωstákηs.

-oúlηs (attached to masculine nouns): patéras > pateroúlηs 'dear father, daddy'. The suffix may also be attached to certain adjectives used as nouns, e.g. míkros > mikroúlηs 'youngster', chontrós > chontroúlηs 'little fat boy/man'.

-ítsa (attached to feminine nouns): mpíra > mpirítsa 'little beer', ώra > ωrítsa 'just an hour', and feminine proper names, e.g. Agnή > Agnítsa, Elénη > Elenítsa.

-oúla (attached to feminine nouns): adelphή > adelphoúla 'little sister', kárta > kartoúla 'little card', léxη > lexoúla 'little word', stigmή > stigmoúla 'brief moment', and feminine proper names, e.g. Dήmηtra > Dηmηtroúla > Roúla, Chrýsa > Chrysoúla. This suffix is sometimes also attached to adjectives used as nouns, e.g. xanthós > xanthoúla 'little fair-haired girl'

-áki (mainly – but not exclusively – attached to neuter nouns): prósωpo > prosωpáki 'little face', bapóri > baporáki 'little steamboat', trapézi > trapezáki 'little table, láthos > latháki 'little mistake'. It should be mentioned that masculine imparisyllabic nouns [in Singular und Plural verschiedene Silbenzahl] referring to things (...) add –dáki to the singular stem, e.g. kaphés > kaphedáki 'little coffee', and neuter nouns in –ma add –táki, e.g. grámma > grammatáki 'little letter'. Note also the addition of -g- to the stem in rolói > rologáki 'little clock/watch', tsái > tsagaki 'little [cup of] tea'.

Augmentatives express large size or admiration. A variety of different suffixes are used to form augmentatives (which are always masculine or feminine, never neuter); the following are among the most common:
-a (feminine, but often from neuter nouns), e.g. kephálη > kephála 'big head', koutáli > koutála 'big spoon', mpoukáli > mpoukála 'big bottle'

-ára (feminine): e.g. koilára 'big belly', trypára 'big hole'

-arás (masculine, denoting the male possessor of a quality), e.g. koilára > koilarás 'big-bellied man', douleutήs > duleutarás 'hard-worker'. The corresponding feminine nouns end in -oú ...

´-aros (masculine), e.g. paidí > paídaros 'big (handsome) lad', pódi > pódaros 'big foot', skýlos > skýlaros 'great big dog'

-ákla (feminine), e.g. phωnή > phωnákla 'loud voice', chéri > cherákla 'big hand'

-aklás (masculine, denoting the male possessor of a quality), e.g. phωnákla > phωnaklás 'loud mouth'. The corresponding feminine nouns end in –oú ...

´-aklas (masculine), e.g. ántras > ántraklas 'great big man'
(...)"

Berthold

Zitat von: Berthold in 2006-08-07, 16:23:47
The following suffixes are commonly used to form diminutives of nouns:
-áki (mainly – but not exclusively – attached to neuter nouns): prósωpo > prosωpáki 'little face', bapóri > baporáki 'little steamboat', trapézi > tra
pezáki 'little table, láthos > latháki 'little mistake'.

In Sonderfällen läßt sich selbst das Deminutivum -áki aus dem Altgriechischen (-ák)ion herleiten.
Z.B. Agr. skýlax, -kos, ho, hη (junges Tier, junger Hund, überh. Hund, poet. v. Kerberos) > Agr. skylákion (Hündlein) > Ngr. skyláki (kleiner Hund, Hündlein). Ngr. heißt der Hund skýlos, -ou m., die Hündin skýla, -as f. O skýlax, -kos bedeutet im Ngr. (hier ist es eine seltene Diekleinuß) - überraschenderweise - womit es auch Synonym zu skyláki und koutábi (Welpe) ist - to neognó tou skúlou (das Neugeborene eines Hundes).    


Berthold

#86
Zitat von: Berthold in 2006-07-28, 14:24:16
Zitat von: Berthold in 2006-07-27, 21:07:02
Dort liob* ich
Nun aber der Kennjokus von 'lieben' - der 'Tizianische Kennjokus':
lieben, libst, libt, lib(e)!
K1: liabe, liabest, liabe, liaben, liabet, liaben
Prät., Ind.: liob
K2: liöbe
P.P.: geliuben
Herzlichst!
Der Berthold
Da las ich soeben wieder einmal in unserer wundersamen Verbliste:
'lieben - lab - lübe - geluben'. Wie? Was? - Nein, dafür bin ich überhaupt nicht! Bertl der Gast hält auch nichts davon. Brrr! 's ist gralß und weit weg von Poesie (so ahln wie damals 'ruhen - rah ...'): 'Ich lab eine Botanikerin und liebe sie noch immer/immer noch': So einfach darf solch wachtes Verb nicht abgespolen werden! Denkt auch an 'klieben' oder 'stieben'. Denkt weiters an 'laben', '(sich) belauben', 'leben', (sich) 'entleiben' und 'loben'. - Ich möchte jetzt gar nicht nachschauen.
Leider betalt ich selber einmal eine Sehrkurzgeschichte 'Verluben?' (>'Episches').  


Agricola

Zitat von: Berthold in 2006-08-09, 19:46:55
Zitat von: Berthold in 2006-07-28, 14:24:16
Zitat von: Berthold in 2006-07-27, 21:07:02
Dort liob* ich
Nun aber der Kennjokus von 'lieben' - der 'Tizianische Kennjokus':
lieben, libst, libt, lib(e)!
K1: liabe, liabest, liabe, liaben, liabet, liaben
Prät., Ind.: liob
K2: liöbe
P.P.: geliuben
Herzlichst!
Der Berthold
Da las ich soeben wieder einmal in unserer wundersamen Verbliste:
'lieben - lab - lübe - geluben'. Wie? Was? - Nein, dafür bin ich überhaupt nicht! Bertl der Gast hält auch nichts davon. Brrr! 's ist gralß und weit weg von Poesie (so ahln wie damals 'ruhen - rah ...'): 'Ich lab eine Botanikerin und liebe sie noch immer/immer noch': So einfach darf solch wachtes Verb nicht abgespolen werden! Denkt auch an 'klieben' oder 'stieben'. Denkt weiters an 'laben', '(sich) belauben', 'leben', (sich) 'entleiben' und 'loben'. - Ich möchte jetzt gar nicht nachschauen.
Leider betalt ich selber einmal eine Sehrkurzgeschichte 'Verluben?' (>'Episches').  


Bei so viel Monodia-log frage ich mich ja, ob eigentlich der Berthold dem Bert hold ist.  ;)

Um zu den antiken Metren zurückzukommen:

Um die Liebe

Liegend wir lauschen dem Laubesliede der Linde
  Labende Luft überläuft leise belebte Lippen.

– – /– – /– || – / – – / – vv / – v
– vv / – vv / – || – / vv – / vv –
The future lies in front of me,
but "lies" is all that I can see.

Berthold

#88
Zitat von: Agricola in 2006-08-09, 21:38:02
Zitat von: Berthold in 2006-07-28, 14:24:16
's ist gralß und weit weg von Poesie
Bei so viel Monodia-log frage ich mich ja, ob eigentlich der Berthold dem Bert hold ist.  ;)
Wir melancholischen Gemüter sind SO - als so nogte wie nutwongde Kehrseite: immer ein wenig selbstverliuben.
Froychl auch detailverliuben, selbstkritisch, skrupulös, ohlr bis zur Selbstschad...
Jedenfalls fiel mir auf, daß für 'gräßlich' 'gralß' zu wenig und somit grundfalsch ist. Besser ist wohl (mit rollendem 'r' und wie vorm Ausspucken geriebenem 'ch') 'gralchs'.
Sei indes herzlich bedanken für die Versform!
Und: Als echter Egomane säße ich nicht in einem derart schnal(c)ken Kammerl, ich wäre verstrorben bis oben hin, schriebe nicht in diesem Forum und hätte wohl meine Hupeileizaus* längst in der Tasche.

* besser: 'Hippeileizaus'

AmelieZapf

#89
Hallo Berthold,

Zitat von: Berthold in 2006-08-10, 12:54:19
Und: Als echter Egomane säße ich nicht in einem derart schnal(c)ken Kammerl, ich wäre verstrorben bis oben hin, schriebe nicht in diesem Forum und hätte wohl meine Hupeileizaus längst in der Tasche.

Hupeileizaus... deine Sorgen memüge ich haben. Ich wlirk (das machen wir natürlich auch in der 1. Person unregelmäßig, siehe einen Deiner letzten Einträge) noch an meiner Pframiez... das hat aber bald ein Ende.

Grüße,

Amy

P.S.: Kilian, aufgepaßt: werkeln -- wlirkt -- wlark - wlärke - wlirk! - glewurken (Österreichischer Kennjokus)
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.