Gesellschaft zur Stärkung der Verben

Öffentliche Bretter => Neue Ideen => Thema gestartet von: Berthold in 2009-01-07, 12:41:16

Titel: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-01-07, 12:41:16
Genitiv
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Fleischers Karsten in 2009-01-07, 14:28:56
Absolut!
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-01-07, 14:49:55
Ich werd schon noch mein Aufsatz'l schreiben. Schlechtes Gewissen (Arbeitsbeginn!) harnd mich, die Schreiberei abzuschließen.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Kilian in 2009-01-07, 14:54:13
Ich hab's gesehen, es hat irgendwas mit Genetiv zu tun. :)
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-01-07, 16:00:21
Da ist's. Viel mehr Zeit ist heute nicht mehr. Muß ich halt morgen, wie wir sagen: 'aou(n)dsaa-n'.

Genetiv heißt es in der wundersamen Lateinischen Grammatik von Dr. Emil Gar und Dr. Mauritz Schuster (Dieser schrieb auch eine Grammatik des Wienerischen!). Vor mir liegt die 13., unveränderte Auflage, Hölder-Pichler-Tempsky, Wien / '... zum Unterrichtsgebrauch an Mittelschulen zugelassen'. Viele LateinlehrerInnen lieben diese Grammatik.

Vorher ein winziger Abschwiff, Thema Latein: Daß Deutsche in aller Faustregel schlechter Latein können als Österreicher, die aber weit von den Ungarn übertroffen werden, dazu kenne ich eine sichere Ausnahme: Agricola. Der käme gut zurecht, in den Klöstern Budapests.

Über den Genetivus absolutus gibt's bei uns eh ein G'sätz'l, das halt bloß sehr am Deutschen klebt und die festen Wendungen hervorhebt: 'Ein genitivus absolutus (losgelöster Genitiv) ist eine Nominalphrase im Genitiv, die als freie Angabe etwas über die Umstände eines Geschehens aussagt.' Weil ich zwei Jahre länger Latein lorn als Altgriechisch, gehe ich vom ablativus absolutus aus, wobei ich in aller Schlichte a. durch genetivus ersetze. Gaar & Schuster lehren den g. (a.) a. beim Partizip (v.a § 162 - § 164): 'A. a.: Das Partizip ist als Prädikativum mit einem 'freien' Ablativ verbunden, der kein Satzteil ist. / Der g. (a.) a. dient als adverbiale Bestimmung des Satzes. (...) Außer Partizipien stehen auch Substantiva und Adjektiva als Prädikative beim g. (a.) a.'
Das gedankliche Verhältnis der Partizipialkonstruktion zum Hauptverb kann im Deutschen nicht nur modal (die Art und Weise bezeichnend), sondern wohl auch temporal sein: dieser Tage; eines (fernen, schönen) Tages; eines, des Nachts
Fürs Neutsche läßt sich der g. a. stark erweitern. Öfters erschiene mir ein Beistrich (Komma) erleichternd

a) temporal:
Ihre Pframietz feiernder Amelie Zapfens (dann wäre Zapf wohl ein Hausname), kamen just dazu kaum Verbenstänker-, pardon, -stärkerInnen – (modaler Anhang ->), weder trippelnden, noch stampfenden, noch schlurfenden, noch hatschenden Fußes.
Durch Kilian einberufener Frühlingshauptversammlung der GSV, erschienen am 1. 4. 200. nur wägne Mitglieder. (Wäre der Zusammenhang konzessiv hieße es eher: … erschienen trotzdem …)

b) kausal:
(-> grausal) Brechreiz erregenden Bockanzes, floh ich aus dem Ziegenstall.
Kaputt gagnangen Computers, konnte er seinen Forumsbeitrag nicht abschließen.

c) modal:

Des durch eine rechte Gerade KO gehenden Herausforderers, gewann der Champion in der elften Runde.
Nicht unterbrochenen Marsches, ielen wir heim.

d) kondizional:
Zweier Streitender, freut sich der Dritte. (Hier zeigt’s der Beistrich an.)
Matt gnäsotzen gegnerischen Königs, hast du die Schachpartie gewonnen.

e) konzessiv:
Vielleicht vorgebenden Kus, er verstünde diesen Satz nicht, schreibe ich ihn trotzdem her.
Des fast immer forz beongen Strebers Paul(s), schrieb Urban, diesmal & gleichwohl, die beste Deutsch-Schularbeit.

f) adversativ:
Zögernder anderer, miech ich mich dran, Sätze zum g. a. herzuschreiben.
Des mit dem Gummiknüppel gaschlangen Demonstranten, triwurf der Polizist von einem Pflasterstein.     
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-01-07, 16:18:17
Eben gelesenen Beitrages schließe ich mich der Meinung meines Vorschreibers an. Außer in kleinen Detäilen:

Matt gnäsotzen gegnerischen Königs, hast du die Schachpartie gewonnen.
(und ein paar ählne Bleistifte)

memüsse es flex georenen Participii nicht "Matt gnäsotzenen gegnerischen Königs" heißen?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Fleischers Karsten in 2009-01-07, 16:46:06
Zitat von: Agricola in 2009-01-07, 16:18:17
memüsse es flex georenen Participii nicht "Matt gnäsotzenen gegnerischen Königs" heißen?

Der Bertl zieht doch das -en des Partizips immer nach vorne, in diesem Falle ist es direkt hinter dem g gnelond.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Kilian in 2009-01-07, 16:46:31
Recht hast du, Berthold, eigentlich erstaunlich, dass wir uns dessen nicht längst annahmen. Chab's gleich eingewukun.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Fleischers Karsten in 2009-01-07, 16:54:31
Zitat von: Berthold in 2009-01-07, 16:00:21
Des mit dem Gummiknüppel gaschlangen Demonstranten, triwurf der Polizist von einem Pflasterstein.     

Trawurf, oder?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-01-07, 17:37:25
Zitat von: Fleischers Karsten in 2009-01-07, 16:54:31
Zitat von: Berthold in 2009-01-07, 16:00:21
Des mit dem Gummiknüppel gaschlangen Demonstranten, triwurf der Polizist von einem Pflasterstein.     

Trawurf, oder?

Trawurf ginge auch, ich hatte aber urspruchlng i gespolnk (Vokaltrapez, -dreieck und so) im Sinn: also
i <--> u. Aber ich mein sowieso immer: in fast 1000 km Entfarn, da kann & darf im Neutschen vieles um ein weniges (hier schreib ich's klein) anders sein. 
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-01-07, 17:42:59
Zitat von: Agricola in 2009-01-07, 16:18:17

Matt gnäsotzen gegnerischen Königs, hast du die Schachpartie gewonnen.
(und ein paar ählne Bleistifte)

memüsse es flex georenen Participii nicht "Matt gnäsotzenen gegnerischen Königs" heißen?

Bei 'gnäsotz' läßt sich, als Höflichkeitsform, bequem das n (von -en) nach dem gn(e->ä)... einfügen.
Gedacht ist etwa an folgenden Satz: 'MAJESTÄT, IHR seid, alleruntertänigst GNÄ'mien*, matt GNÄ'sotz.'
Ich hoffe, daß eine Form, wie ich sie mir hier GNÄ'statt habe, ein wagn japanischen Geistes atmet.

* Hier heißt es nicht gumnien.
   
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-01-07, 17:58:19
Kapp georen.

Man sollte das Reppertwahr auch noch um die Formulierungen des Types "L. Valerio Flacco, M. Porcio Catone consulibus" erweitern, also z.B.

Willi Brandts (oder süddeutsch "Brandts Willis") Bundeskanzlers besuchte ich das Gymnasium.

Meiner Kindes konnte sich noch niemand einen Computer zur privaten Nutzung vorstellen.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-02-04, 15:44:52
Eines sommerwarmen Nachts kamen einige Soldaten, die gerattenen Hautes den Heimweg hatten antreten können, in unsere Stadt, wo sie warmen Herzens empfangen wurden. Wir saßen gerade offenen Türes auf der Terrasse, wo wir zusammengelaufenen Spuckes auf den Braten wurten. Die Soldaten, die gespotzenen Nases dem Bratenduft nachgeschnoffen hatten, luden wir freundlichen Zuredens zu Tisch. Überschwänglichen Dankes nahmen sie unsere Einladung an. Sobald das Essen dampfenden Schüssels auf dem Tisch war, miechen wir uns gezückenen Zunges darüber her. Sattogenen Magens brachen wir noch zu einer Kneipentour auf, die wir berittenen Lebers in Angriff nahmen. Nach der harten Zeit an der Front mögen sie schönen Erinnerungs ihren Heimweg fortsetzen!
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Übertreiber in 2009-02-05, 07:37:22
Pieße auch zu Schlafes Bruder (http://verben.texttheater.de/forum/index.php?topic=2461.0). Du spielst auch eine Maskulination sämtlicher Verben adverbiellen Genitivs an? Prinzipiell zwar ein schöner Gedanke, aber föhre das nicht zu einem Formenzusammenfall derjenigen Substantiva, welche in verschiedenen Genera vorkommen?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-02-05, 11:42:46
Ich habe es einfach einmal versoochen, was raus kommt, wenn man es so macht. Manche der Ausdrücke, wie z.B. "offenen Türes auf der Terrasse sitzen", kommen mir so natürlich vor, dass ich mich wundere, dass es sie nicht schon längst gibt. Bei anderen geht es mir nur mit Schluckbeschwerden hinunter. Bei manchen wilben Ausdrücken wäre für mich der Genitivus Absolutus auch ohne -s denkbar, etwa "gezückter Zunge" oder "gespitzter Nase".
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Übertreiber in 2009-02-05, 15:45:32
Hmmm... Vor einiger Zeit las ich, dass im Worte "Sonnenstrahl" ein veralteter Genitiv, nahlm "Sonnen" stickt. Rückgefohren hieße es demnach "der Strahl der Sonnen", was man doch wiederum auf andere Feminina anwenden kann:
die gerattener Hauten den Heimweg hatten antreten können
Wir saßen gerade offener Türen auf der Terrasse,
wo wir zusammengelaufener Spucken auf den Braten wurten
die gespotzener Nasen dem Bratenduft nachgeschnoffen hatten
Sobald das Essen dampfender Schüsseln auf dem Tisch war,
miechen wir uns gezückener Zungen darüber her.
die wir berittener Lebern in Angriff nahmen.
Nach der harten Zeit an der Front mögen sie schöner Erinnerungen ihren Heimweg fortsetzen!

Überhaupt lassen sich noch stärkere und klalng annehmbare Formen reaktivieren: auf Erden, im Herzen...
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-02-05, 16:42:48
Gefällt mir auch gut, aber eigentlich nur da, wo die Form mit der Pluralform nicht zusammenfällt, da sonst Singular und Plural nicht mehr unterscheidbar sind. Vielleicht müsste man bei Worten wie "Tür" und "Schüssel" eine Rückumlautung vornehmen, um den Singular zu kennzeichnen: offener Turen, dampfender Schusseln. Bei Nasen, Lebern und Erinnerungen weiß ich auch nicht weiter, da zöge ich die s-Form vor.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Kilian in 2009-02-05, 17:52:27
Zitat von: Agricola in 2009-02-05, 11:42:46Bei manchen wilben Ausdrücken wäre für mich der Genitivus Absolutus auch ohne -s denkbar, etwa "gezückter Zunge" oder "gespitzter Nase".

Warum noch gleich nicht bei allen?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Agricola in 2009-02-05, 17:58:40
Der Deutlichkeit wegen.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-21, 14:20:14
... ein weilchen schlurmm dieser faden, nun sei er mal ein stück weitergesponnen ...

... meiner mien nach ist es molg bis wahrschieln, dass gegebenenfalls ein genitivus absolutus ist, den man bislang aufgrund der regelgerechten zusammenschrieb leider nicht so gut erkannte ... vorbidl und zu meiner nimmermüden freude wirken jedoch mittlerweile nicht nur rechtschreibunkundige laien, sondern auch renomm georene institutionen mit nimmermüdem fleiß daran, den verstockenen genitiv deulter herauszuarbeiten - und zwar durch die trann des wortes und den folgerichtigen schrieb gegebenen Falls ...

... ein bleistift gefällig? ... heuer las ich in der Ausschreibung zum Auslandsstudium an den Partnerhochschulen der WWU Münster für das akademische Jahr 2009/10 (http://www1.wiwi.uni-muenster.de/fakultaet/aktuelles/2009/03/13/WWU_Ausschreibung_Partnerunis_2009.pdf) nalmes:

Folgende Unterlagen müssen für die Aufnahme an der Gastuniversität gegebenen Falls nachgereicht werden (je nach Gastuniversität):
- TOEFL
- ein weiteres Gutachten
etc.


... was verschlägt's schon, dass diese schrieb grundfalsch und daher gerade für eine uni peiln ist? ... über weitere bleistifte für genitivi absoluti, die neuerdings behufs einer besseren erkennbarkeit (in wahrheit natulr aus purer blödheit; glückwunsch an die rechtschreibreformer, denen wir solche immer häufiger sprießenden blüten zu verdanken haben, die es absehbar dank eifrigen gebrauchs auch in den duden schaffen und damit kanonisiert werden) getronnen werden, freut sich stets

katakura
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-07-21, 15:35:46
Zitat von: katakura in 2009-07-21, 14:20:14
... heuer las ich in der Ausschreibung zum Auslandsstudium an den Partnerhochschulen der WWU Münster für das akademische Jahr 2009/10 (http://www1.wiwi.uni-muenster.de/fakultaet/aktuelles/2009/03/13/WWU_Ausschreibung_Partnerunis_2009.pdf) nalmes:

Folgende Unterlagen müssen für die Aufnahme an der Gastuniversität gegebenen Falls nachgereicht werden (je nach Gastuniversität):
- TOEFL
- ein weiteres Gutachten
etc.


Lieber katakura! Alter Austral-Japaner!

Na-na-na!
Sicher, '(je nach Gastuniversität)' ist purer Unsinn.
Keineswegs jedoch ist dies der Fall an sich.
Die Gast- und Schwesteruniversität der WWU Münster gegebenen Falls ist nämlich die Niagara University ('Roman Catholic'! http://en.wikipedia.org/wiki/Niagara_University) - alldiewo Fälle quasi der natchlure Fall sind.
- 'TOEFL' ist der gewunne, stinksimple Englisch-Test.
- 'ein weiteres Gutachten' ist ein otologischer Tinnitustest.

Liebe Grüße!
Der Berthold  
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-21, 15:42:47
Zitat von: Berthold in 2009-07-21, 15:35:46
- 'ein weiteres Gutachten' ist ein otologischer Tinnitustest.

... sag, berthold, gibt's im österreiche denn noch einen anderen als den otologischen tinnitustest? ... das kommt mir vor wie opthalmologischer sehtest :D ... wenn ja, nehme ich gegeben falls (sic!) meinen spott zurück ...
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-07-21, 16:46:51
Den bombardonologischen.  Nehmen wir an, Du wewüllest unter den Wiener Philharmonikern beim tieferen Blech mitspielen. - Durchgefnorr auf dem Wiener Berge Helikon, dem Kahlenberge, durch einen Kaiserbaßrat.

Früher gab’s für die/bei den Wiener Philharmoniker/n sogar einen Sextest
(auf Männchen). Ausnahme: Harfe (auf Weibchen).

Laß Dir das Gespött nicht austreiben!
 
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-21, 16:55:56
... dem oben erwohnenen (schlechten) bleistifte der wilhelms-uni münster folgend, beage ich - ganz im sinne unserer bemohe um verkomplizur der sprache, bzw. schuff eines maximal molgst unverstalnden neutsch - antr, u.a. auch folgende genitivi absoluti zu verhunzen, sprich: sie fortan getronnen zu schreiben:

- anderen / gegebenen / jeden / keines / widrigen Falls
- aller / neuer / schlechter Dings
- keines / unter Wegs
- ausnahms / dummer / interessanter / möglicher Weise
- unter / während Dessen
- kurzer Hand
- anderen / mancher Orts
- jeder / seiner Zeit


... ja, ich weiß, ganz neu ist das nicht - so schreiben heute schon jede menge leute (möglicher Weise habe ich auch schon des öfteren gesehen ::)) und halten es für richtig ... aber sofern die duBen-auftberagenen noch am werke sind, kekünne vielleicht die konsequente trann solcher genitivi absoluti doch als neue, verpflichtende ralg aufgenommen werden, oder?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: AmelieProtscher in 2009-07-22, 09:57:00
Hallo Katakura,

Zitat von: katakura in 2009-07-21, 15:42:47
... sag, berthold, gibt's im österreiche denn noch einen anderen als den otologischen tinnitustest?

meinem bescheidenen Geweiße nach ist ein otologischer Tinnitustest ein følliger Blødsinn, da der Tinnitus ein Fehlfunkt nicht des Ohres, sondern vielmehr des Hirnes ist. Sagt zumindest ein Sänger aus meinem Bekanntenkreis, der einen solchen hat.

Liebe Grüße,

Amy
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: amarillo in 2009-07-22, 10:12:49
Zitat von: katakura in 2009-07-21, 16:55:56
... dem oben erwohnenen (schlechten) bleistifte der wilhelms-uni münster folgend, beage ich - ganz im sinne unserer bemohe um verkomplizur der sprache, bzw. schuff eines maximal molgst unverstalnden neutsch - antr, u.a. auch folgende genitivi absoluti zu verhunzen, sprich: sie fortan getronnen zu schreiben:

- anderen / gegebenen / jeden / keines / widrigen Falls
- aller / neuer / schlechter Dings
- keines / unter Wegs
- ausnahms / dummer / interessanter / möglicher Weise
- unter / während Dessen
- kurzer Hand
- anderen / mancher Orts
- jeder / seiner Zeit


... ja, ich weiß, ganz neu ist das nicht - so schreiben heute schon jede menge leute (möglicher Weise habe ich auch schon des öfteren gesehen ::)) und halten es für richtig ... aber sofern die duBen-auftberagenen noch am werke sind, kekünne vielleicht die konsequente trann solcher genitivi absoluti doch als neue, verpflichtende ralg aufgenommen werden, oder?

Da stimme ich Dir größten Teils zu, machen wir es doch so, meinet Halben (ist wohl kein Genitiv - oder?) sesülle das so übernommen werden.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-22, 10:22:40
Zitat von: amarillo in 2009-07-22, 10:12:49
... meinet Halben (ist wohl kein Genitiv - oder?) sesülle das so übernommen werden.

... keine uhn, ob das einer ist ... ich denke, eher nicht ... aber wie kilian ja schon beim erstellen der liste der genitivi absoluti bemork, schliddert man bei diesem thema früher oder später auf's glatteis und wird es zielm komplizoren ... aber ich finde, das sesülle uns nicht bekümmern ... wozu schaffen wir denn das neutsche? ... um allen spinnerten ideen molgst breiten raum zu geben, oder? :D ... von daher fände ich es klasse, wenn wir prädestin georene wendungen so behandeln, als seien es genitivi absoluti und sie erbarmungslos trennen ... von daher füge ich der aufzuhl nun ebenso freudig wie fluxx deinen bleistift hinzu, samt einiger weiterer:

- meinet Halben / Wegen
- größten / meisten Teils
- dessent Wegen *


* memüsse man nicht konsequenterweise auch des Wegen schreiben? :D ... klingt doch so nach genitiv ...
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-22, 10:25:50
Zitat von: AmelieZapf in 2009-07-22, 09:57:00
... meinem bescheidenen Geweiße nach ist ein otologischer Tinnitustest ein følliger Blødsinn, da der Tinnitus ein Fehlfunkt nicht des Ohres, sondern vielmehr des Hirnes ist.

... nein, nein, nein ... mit verlaub, amy, das glaube ich dir nicht ... der honorige bertl wird doch hier keinen blödsinn erzählen! :o ... auch seine lichtvollen ausführe zum bombardonologischen test habe ich für bare münze genommen (und meinen gestrigen nachmittagskaffee anstandslos damit bezuhlen :D)
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-07-22, 11:29:13
Zitat von: AmelieZapf in 2009-07-22, 09:57:00
Hallo Katakura,

Zitat von: katakura in 2009-07-21, 15:42:47
... sag, berthold, gibt's im österreiche denn noch einen anderen als den otologischen tinnitustest?

meinem bescheidenen Geweiße nach ist ein otologischer Tinnitustest ein følliger Blødsinn, da der Tinnitus ein Fehlfunkt nicht des Ohres, sondern vielmehr des Hirnes ist. Sagt zumindest ein Sänger aus meinem Bekanntenkreis, der einen solchen hat.

Liebe Grüße,

Amy

Was denn, aus dem Hirn wird jenes grobe Zischen kommen, heute Abend nach dem Lady-Gaga-Concert im Simmeringer Schasometer?? - Da verschenk ich doch lieber meine Karte!

Mein Gedanke war, daß gegebenen Niagarafalls jemand vielleicht gerne trennen kekünne, was ist der Fall und was zischelt mir nur so durch die Ohren.

Hättest Du als jene Amy guschrimp, der meine tiefe Zunoyg gehört & gebührt, üntwörte ich: Ein otologischer T-t. hat schon seinen Sinn. Hätte doch auch nur irgendein Hausarzt, zwischen den Therapien zweier Gründerzeit-Mitsblöcke, murmeln können: "Oida, mid dääne dreggich-ng Uawasch-ln ..."

Hättet Ihr's aber als Dr. rer. nat. Amelie vos Zapphahn, Officer of the Prometheus Society, herguschrimp, ich bekönne: "Ein otologischer Tinnitustest muß ein følliger Blødsinn sein!" Wird man sich doch informmohr haben über etwas, das einen ganzen Bekanntenkreis peinigt! - Oder hat der, tautologisch, einen Sänger?
- Ja, ha, wie's sei, auch Euch gehört & gebührt meine tiefe Zunoyg!

&: Komme ich - ohne Einwein(->m)berln - wieder einmal ins südliche Burgenland, ich werde mich besser nach den Hia(n)zen umhören.

& Du, Kater Kura, darfst schnurren!  
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: amarillo in 2009-07-22, 20:05:34
Zitat von: katakura in 2009-07-22, 10:22:40
* memüsse man nicht konsequenterweise auch des Wegen schreiben? :D ... klingt doch so nach genitiv ...

Natürl memüsse man das so schreiben - aber 'übri Gens' und 'Ausnahms Los' gehen wohl ein wenig zu weit -oder?
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: katakura in 2009-07-23, 11:31:31
Zitat von: amarillo in 2009-07-22, 20:05:34
Zitat von: katakura in 2009-07-22, 10:22:40
* memüsse man nicht konsequenterweise auch des Wegen schreiben? :D ... klingt doch so nach genitiv ...

Natürl memüsse man das so schreiben - aber 'übri Gens' und 'Ausnahms Los' gehen wohl ein wenig zu weit -oder?

... nööö, finde ich überhaupt nicht! ... bei übri Gens bin ich zwar etwas im zweifel, aber ausnahms Los klingt doch fett nach genitivus absolutus ... bitte mehr davon! ... dadurch bekäme das neutsche doch elnd mal eine weitere markante eigenheit (ieg?), die es stärker vom standarddeutschen unterschiede und uns dem erhuffenen iso-code näher brächte ... oder? ...

... @ kilian: wären diese falschen absoluten genitive nicht eine hübsche neue unterrubrik auf der seite? ... man kekünne sie z.B. genitivus absolutus falsus (bitte um korrektur, wenn mein latein falsch sein sollte) nennen und dem neutschen zufügen ... das ganze ausgehend von den zunehmend falschen schreibungen wie dem angefohrenen gegebenen Falls ...
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Berthold in 2009-07-24, 10:47:33
Zitat von: katakura in 2009-07-23, 11:31:31
... @ kilian: wären diese falschen absoluten genitive nicht eine hübsche neue unterrubrik auf der seite? ... man kekünne sie z.B. genitivus absolutus falsus (bitte um korrektur, wenn mein latein falsch sein sollte) nennen und dem neutschen zufügen ... das ganze ausgehend von den zunehmend falschen schreibungen wie dem angefohrenen gegebenen Falls ...

Ja eh, ja eh, ja eh.
Doch gab's da auch diesen so schön falsch sich zusammenfügenden tmetischen Kennjokus-Zeuf (Ansprech-Person: Karsten Fleischhacker & Selcher). An diesen Zeuf irgendwie gemahnend, gingen auch 'dessen Twegen' (auch damit gegenwargt* die alte Lautfolge anlautend nicht immer Zw- heiße), 'meine Twegen', eure Twegen - oder 'deren Thalben'.
Ich hoffe, Euer 'Zweifel sohne' zu venehmen.

*Keine Ahnung, welche Opposition in der 'Gegenwart' steckt, daß sie nicht - außerdem eleganter - 'Fürwart' heißt.
Titel: Re: Zum Genetivus absolutus
Beitrag von: Kilian in 2009-07-25, 02:01:11
Zitat von: katakura in 2009-07-23, 11:31:31ausnahms Los klingt doch fett nach genitivus absolutus

Mit Ausnahme des Loses? :D

Zitat... @ kilian: wären diese falschen absoluten genitive nicht eine hübsche neue unterrubrik auf der seite? ... man kekünne sie z.B. genitivus absolutus falsus (bitte um korrektur, wenn mein latein falsch sein sollte) nennen und dem neutschen zufügen ... das ganze ausgehend von den zunehmend falschen schreibungen wie dem angefohrenen gegebenen Falls ...

Welche meinst du jetzt? Übri gens und Ausnahms Los? Weil, die anderen, die du genannt hast, die sind ja (abgesehen vom Zusammenschrieb) größtenteils echt und stehen unter http://verben.texttheater.de/Adverbialer_Genitiv#W.C3.B6rter entweder schon oder passen hinein.