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Themen - Berthold

#41
Neue Ideen / schw- -verben
2016-05-10, 11:43:39
In unserer großen Liste haben wir eine Menge Verben, die mit schw- beginnen.
Ich miene aber, daß hier, außerhalb des Praesens, sv- genügen täterte. Das ließe das Vergangene und Mögliche älter & abgelegener erscheinen. Außerdem hätte die Sache dann auch einmal etwas Unösisch-Nördlichertheutsches.

Gwäne Beispiele:
schweifen - sviff - gesviffen
schweinigeln - alg svien (auch alg ferkel) - älge svien - sviengealgen
schwefeln (= mit Schwefel versehen; z.B. Faß) - svolf - svölfe - gesvolven (gesvolmpf)
schweißen - sviss - gesvissen
schwenken - svachte - gesvacht

Andere Gruppe:
beschmutzen - besmott - besmötte - besmutten     
#42
Ich werde meinen ersten Erzählungsband einen Tag vor dem Sechziger herausbringen. Andere sind halt um Jahrzehnte eher dran.   
Hier die kleine Notiz. Falls irgend jemand von Euch Zeit hätte, wär's mir eine riiiesengroooße Freude! Die allermeisten Illus sind ebenfalls vom Berti. Ein "Clavoir" stünde (& steht) bereit. Hervorragende Pianofortistin: Nina Attorf. - Eine "Glans" irgendwo in Dschöameni wäre auch nicht schlecht ...:

Berthold Janecek
Der Sonne eine Gasse
Erzählungen eines Insektenforschers

Ca. 185 Seiten, € 15.-;
bei der Präsentation: € 10.- .
Dienstag, 24. Mai 2016, 19 Uhr
(mit Speis & Trank und  – hoffentlich? – Überraschungen!)

Im WERKL
Wien 1220, Schüttaustraße 1

#43
Neue Ideen / Erz-Verben
2016-04-19, 10:28:03
Laßt Euch bei den "Erz-Verben" nur ja nicht einreden, die kämen einfach mit dem faden "er-" aus: "er-zittern" und ähnlicher Quargel.
Nein, da geht's ums Griechische αρχι, der(die) erste sein, vorangehen, anfangen, herrschen (Ober-, Haupt-, Erz-). Durch die Kirchensprache wurden dem Dt. eine Reihe griech.-lat.Komposita vermittelt: Erzbischof, Erzpriester, Erzvater ...
Siehe auch Architekt, Arzt. Und da meint Ihr, die Verben schlössen sich dabei aus. NEIN! Ich nenne erst einmal eine Liste:
erzählen, erzeigen, erzeugen, erzfrischen (= Erz als Oxidationsmittel der Schmelze des Siemens-Martin-Ofens zusetzen), erziehen, erzielen (das einzige Verb der Gruppe in unserer Liste - mit unvollständigem Kennjokus), erzittern, erzürnen und erzwingen.

Die Formen:
erzählen: Ählt Erz, ahl Erz, öhle Erz, ähl Erz!, erzgeohlen
erzeigen: Eigt Erz, ieg Erz, iege Erz, eig Erz!, erzgeíegen
erzeugen: iegt Erz, ug Erz, üge Erz, ieg Erz!, erzgeúgen
erzfrischen: frischt Erz, frosch Erz, frösche Erz, frisch Erz!, erzgefroschen
erzielen: ielt Erz, ol Erz (auch: aul Erz), öle Erz (auch: äule Erz), iel Erz!, erzgeolen (auch: erzgeaulen)
erzittern: ittert Erz, artt Erz, ärtte Erz, irrt Erz, erzgeortten
erzürnen: irnt Erz, jarn Erz, järne Erz, irn Erz!, erzgejornen (das ist etwas anderes als bloß "erzürnt")
erzwingen: wingt Erz, wang Erz, wänge Erz, wing Erz!, erzgewungen.

Stammverben dieser Reihe:
ählen: verwandt mit aalen: Grimm: tubum purgare, kunstwort der röhrenmeister: eine verschlammte röhre lüften, indem man einen lebendigen aal durch sie schlüpfen läszt. // Die inneren Blockaden/Schleusen eines Menschen durch gute Geschichten öffnen
eigen: Grimm: für eugen, äugen ostendere
eugen: Grimm:  ostendere, goth. augjan, ahd. ougan, s. DWB äugen 1, 801: ein bös frow stäts ir bosheit eugt. Dies hieße aber noch nicht "hervorbringen". Der Wiener "Herr Eugen" soll aber (sehr im Gegensatz zum schwulen Belvedereerbauer Prinz Eugen) 57 Kinder "erzgeúgen haben.
ielen: Grimm:  verb. alemannisch für eulen heulen (vgl. theil 3, 1194): und weinen, ielen, hülen, schrien. Also: Durch Zielen und den folgenden Schuß Schmerz bereiten
ittern: nach den Burgherren von Itter (Tirol), vor deren grausamen Maßnahmen das arme Volk bab.
ürnen: Grimm: Variante von urnen: v. a) in der zsetzung einurnen (s. d.), engl. to urn, inurn. b) kastrieren, nach urnerischer art behandelter stier Staub-Tobler 1, 464. — Eine schwere Folge des Zornes der Herrschaft
wingen: Grimm: vb., md. nebenform zu 1winden, st. vb., s. Behaghel geschichte d. dt. sprache (1928) 360: die verstockten mügen sich drehen und wenden, ringen und wingen, mit was rencken sie wollen Luther w. 50, 318, 29 W.
Also: mit großer Gewalt drehen und wenden.

Ich werde die Sachen demnächst oder demübernächst in unsere Verbenliste eintragen.

N.B.: Auch die Erd-Verben gibt es. "Erd-rosseln" hat nachtlur nix mit dem Genus "Turdus" zu tun.     

       
#44
Neue Ideen / Alnus-Gruppe
2016-02-02, 17:15:44
Als einen unserer Bäume schlüge ich - nun ja, die - Erle vor. Alnus hat - für mich - so etwas Feuchtes, bisserl Unheimliches. Goethes "Erlkönig" soll ja damit nichts zu tun haben - und doch.
Die Grünerle (Alnus viridis (Chaix) DC.) kann, etwa am Weissensee (Kärnten) ganze Kuhweiden überwachsen.
Ich habe einige erle-Verben (Erle kann nachtlur auch groß guschrimp werden) in unsere Liste gepflienzen; etwa "erlernen" oder "erleuchten".
Ich bleibe meiner Umnigen treu, daß unsere Verbenliste aber auch schon überhaupt nicht zu Ende ist.

N.B.: Der poetischen "vers"-Verben ("Während die Kauffahrer Verse singen, senken Piraten sie vers[e].") wären recht, ja wohl allzu viele. Hier wäre ich für eine Auswahl - zu der nicht einmal "versenken" gehört. Dazu siehe später.   
#45
Sprache / Drei kleine sprachliche Sachen
2016-01-20, 11:25:31
Drei kleine sprachliche Sachen:

a) Farbverben - fürs Schwappern

Letztens fiel beim "Hummel" das Wort "plaudern"* - zwanglos miteinander daherschwafeln. Ich dächte da, bei Gesprächen ganz unerfahrener Menschen, an "kründern". Ging das Gelabere etwa über - z.B. das zeitgenössiche - China, wäre - ohne rassistischen Hauch - "kelptern" vorstellbar. Ein scharff poltisch Gespräche wäre vielleicht unter "rottern" subsumabel. Bei "kolddern" ginge es halt um den "Big Money". Was Nazibazis heute noch daher"prauntern", wenn der Bierdusel aufsteigt, geht sowieso auf keine Büffelhaut. Und was die FreundInnen unserer potentiellen Korrespondentin, der s. v. Frau Merkel, so tagnächtlich machen? Vielleicht "tschwarztern". Und so halt.

b) Acipenseridae ("Waxdickung")

Wegen meiner Bladheit vermott eine gute Freundin (Künstlerinnenname: Elisa Melidi) gar eine Stoffwechselstörung. Die kann ich Elisen nachtlur nicht einräumen, allenfalls eine Sterlet(t)ung. Hoffentlich seid Ihr ZoologInnen genug, um den kleinen (und doch reht bitteren) Schmäh zu verstehen. Das Ärgste wäre eine Hausenung, aber da stünde wohl das Haus allzu nahe.

c) Herr Friedrich Schiller

Daß bei der Prominenz in der Regel "Herr" oder "Frau" ausgelassen wird, finde ich gar nicht so urleinwandig.
Daß "Herr Doktor Faustus" von Herrn Thomas Mann geschrimp ward - das brächte es doch. Oder nicht, Ihr Damen und Herren?
Monsieur Dumasens "Die drei Herren Musketiere"; Lu Xun Xianshengs "Tagebuch eines (Herrn?) Verrückten" - und solcherlei ... 

*Beethovens "Fidelio": (Caspar Eustach) JAQUINO: "Jetzt, Schätzchen, jetzt sind wir allein, wir können vertraulich nun plaudern."   
#46
Da gibt's in der Ösi-Zeitung "Der Standard" täglich ein "um die Ecke zu bedenkendes" Kreuzworträtsel von den "phoenixen" - drei urg'scheiten Damen & Tollmetscherinnen (bis hin zur - glaub ich - Sprache der Schanis aus Aserbeid - Tschuldigung, meine Lieben!):
http://derstandard.at/r1256744634465/Kreuzwortraetsel
(Aber werdet nicht so süchtig drauf wie ich es öfters bin!)
Nun stimme ich ja mit den Umschrieben nicht immer überein. Zuletzt war auf einen - oder den - "Stiesel" zu kommen. Gewiß, der Duden kennt ihn. Folgt ihm bis ins Mittelhochthoytsche. Aber bei meiner Umfrage unter Gästinnen und Gästen des "Hummel" und anderen WienerInnen wewuoß niefräund etwas, was ein "Stiesel" ist, sei oder auch nur wäre. Auch ich fing damit nix an.
Sesülle es sich dabei um einen ausgospronch piefkinesischen Ausdruck handeln? Wißt Ihr, ohne nachzuwassern, was ein "Stiesel" i., s. oder a. bloß w.
 
#47
Sprache / Zur Musik
2015-11-24, 09:53:59
Letztens dachte ich wieder an einiges Abgeleithe von Fremdwörtern.
Hier & heute nur ein Beispiel:
Was ließe sich über meine geliubene Kunst der Musik schragen?
Vielleicht, daß sie sowohl zu Eindrücklein führen kann, die wie ein kleines Mäuschen daherhuschen, als auch zu, sagen wir, gewaltigen Bruckner- oder Rock-Klanggebilden, die mächtig wie ein hoch aufragender Baum dastehen.

Eben die MAUSEICH.
Trennbar nach dem S - nicht MAU-(..)-(...).
#48
Sprache / Ein kleines offenes Schreiben
2015-11-10, 09:57:59
Ein so kleines wie offenes Schreiben an die liebe A. Z. und andere so MusikerInnen wie MusikantInnen:

Schreibt einmal, ent Ihr mit Eurer hochgnäschotzen Musik genug Verdi? Oder set Ihr auf diese Frage vor Lachen Gluck?
Bei den Ösinnen - & Ösis - ginge sogar: Falls Du gerade nicht komponierst, est Du etwa einen Gugelhupf Bach. Für "backen", klar.
#49
Sprache / Seid Ihr VoluzzerInnen?
2015-11-04, 15:56:15
Ein paar Ime:

Aktion vs. Reaktion ist wohlbekannt. Bei "rekultivieren, rekurrieren, remittieren, repassieren (na ja), repräsentieren," und etlichen anderen Verben dünkt mich auch das meiste klar.
Nun gibt's da aber Verben, bei denen es nicht so einfach geht:
Rebellieren geht doch offenbar erst, nachdem fran einen Kampf verloren, etwas bulloren hat. Da gibt's (oder gäb's) also bellieren - wie auch den Bell. Zur folgenden Reihe will ich - in Analogie - sogar thoytsche Verben fügen. Ich leite auch ein paar Hauptwörter u.a. ab.
Nun, was ist duzieren (Duktion), geln (mit der Gel), gieren² (offenbar ist eine Regierung auch wider die Gier von Menschen oder einer Nation garancht), gulieren (geht's da an eine Kehle? Strangulieren gibt's ja auch.), iben, imen (warum heißt "Prosa schreiben oder sprechen" so? Der Im.), isen (seßhaft sein; die Ise), iten (etwa zu Fuß gehen; wahrsch. auch: der Itt), izen (mit dem Iz), laxen, legieren², ktifizieren, lativieren ("etwas ist lativ"; die Lation), monstrieren, nommieren, parieren [²?], quirieren (dünkt mich - mir? - klarer zu sein), servieren [-> auch observieren], spektieren (mit dem Spekt), voltieren (mit VoluzzerIn)? Da gibt's (oder gäb's) wohl noch etliche andere Verben.
Was mich Jahre beschäftigt/baschaftog? Etwa meine Gewichtsduktz.   
#50
Ich habe die legendären "phoenixen", Schöpferinnen der bis heute 8107 (Echt so viele? Oder von acht Jahren??) Standard-Kreuzworträtsel (über sieben Ecken gefragen), über unsere "Xöüschofft" anfurmoren. Die wären da ja wohl großurgte Mitgliedinnen, weil's Ihnen - und wie! - um Sprache geht:
http://derstandard.at/r1256744634465/Kreuzwortraetsel
http://www.phoenixen.at/about.html
http://fm4.orf.at/stories/1699833/

#51
Omnia licent / Telemax
2015-10-20, 10:08:27
Ich bin Eure Sklavin!

Robert Löffler (="Telemax"), eines unserer Ehrenmitglieder, hat heute in seiner Kolumne (dem Höhepunkte der "Kronen Zeitung") wieder einmal bewiesen, daß er's zu Recht ist. Er bekannte sich zu einem Sonderfall des Gendering: Frauen sesüllen, mien er, nicht mit "Servus!", sondern - wohl nachtlur! - mit "Serva!" grüßen.
Das Wienerische "Seawas!" mischt vielleicht schon beide Geschlechter.
Verzeihen will ich dem "Telemax" etliche seiner Schüttelreime. Sowas kann halt nicht jedeR. 
#52
Verb-Verben - mit der Bitte um genauere Durcharbeit unserer "großen" Verbenliste. Aselt dabei nichts verb!

Nun, unsere Verbenliste ist in mancher Hinsicht sowas von brustschwach, lendenlahm und hühnerlacherisch!
Bei den Verben, welcherne mit verb- beginnen, finde ich dort nur verballhornen, verbaseln, verbessern, verbildlichen, verbittern, verblassen, verbleien, verblöden, verblüffen, verbrämen und verbreiten.
Ganz ohne eine an sich naheliegende Idee!
Nämlich "die Zhījǐzhībǐ-Variante - die Gnohti-seautón-Sache der Verben - den selbstreflektierenden, -reflektorischen,
-reflektiererischen Ansatz - die metaspchrulche Chose für Verben" - drei Rufezeichen:


Na schön, dann muß es halt einmal wieder - wie so oft - der Berti - in aller Bescheidenheit - herschreiben. Ja, ja ich eide mich schon besch.
Meine Hilfe war "Das neue Deutsch-Chinesische Wörterbuch ..." Heute des Morgens, vor meiner sogen. Arbeit hier am Insterl:
verbacken - ich acke verb. Nicht einmal "backen" fand ich in unserer sogenannten Liste!*
Ebenso nun: ich anne verb, asele (...), aue, auere, eamte, elle, erge, essere, euge, eule (die strigiforme Variante), iege, iestere,  iete, ilde, illige, imse, inde, itte, lase (Die Jägerin läst das erlog'ne Wild verb.), lasse, leibe, leiche (die Corpus-Variante), leie, lende, läue (hier ist die alte Form "leue(n)" wohl besser; die Leo-Variante), löde, lüffe, lühe, lute, ocke, odme (Siehe Grimm oder Campe), ohre (Er öhrt sich in etwas Verb.), olze, orge, ösere, räme, rate (die Consilium-Variante), rauche (die Fumus-Variante), reche (Ich reche verb: die Pecten-Variante), reite (die Equitatio-Variante; bei uns auch reitern: die Cribrum- oder Eques-Variante), renne (die Cursus-Variante), riefe (jemandem ein Recht; ließe an eine Clamor-Variante denken), ringe (die Anulus- oder Luctatio-Variante), rüdere ("Du rüderst verb" ließe an eine Remigatio-Variante denken.), rühe ("Du rühst verb" -> Quies-Variante läge nahe.), rutzele(!), uche, uddele(!), umfiedele (hier geht eine zweite Stufe: fiedele verbum!), ummele (auch hier eine zweite Stufe: mele verbum! Hier klänge der italienische "Apfel" an.), ünde, ürge, üße und uttere (Milch).
Wohl auch "Ich ildliche verb".
Nett ginge es beim Porni-anregenden Verbum "bum[m]sen" zu:
a) eine Art Grundstufe: "Ich um[m]se meine Vorräte an Goldbarren verb."
b) ein genußvolles "Ich mse ("ms" stark stimmhaft gesprochen) mein ganzes Erspartes verbum."
c) ein leicht selbstzensurierendes "Ich se mein ganzes Geld verbum."
Vielleicht kekünne eins "verb" bisweilen zu "verba" (oder gar "verben") pluralifizieren:
"In Wiens Strichvierteln umst er sein gutes Geld verba" ließe vielleicht nicht gleich an "verbaumsen" denken, oder doch?
Bei "verballhornen" ist vielleicht "Ich horne all verb" brauchbar; ein Verbum tripartitum.

Täterten nur noch Einfälle zu haben bleiben, was obige Grundstufen denn nun so bedeuten kekünnen.

Frage:
N: Ließe sich Verb(um) da nicht auch groß schreiben?
B: Aber durchaus! Irß es halt Verb!

*Weil's - siehe der übernächste Beitrag - eh schon stark ist, bzw. halt zumindest war - oder sein kekünne/dedörfe. Aufpassen, Bertl! 

         
#53
Tatschalch gibt's da eine Honneur für unseren lieben Kilian - den (wie's unser Otto süge) "Fiil gutt Schäffe":
Den Auftritt des Kilian aus "Der Freischütz". Dieser Herr (ein Bauer) hat das Stern(lein)schießen gewonnen - und nicht Max, der Jägerspursch. Nun hänselt Kilian Maxen - mitsamt Spottchor (z.B. "rübchenschabend"e Mädchen):
https://www.youtube.com/watch?v=z9ozNLj_xK0
Oder (Aufnahme am Anfang noch länger; Kilian: der Bariton[!] Franz Grundheber): https://www.youtube.com/watch?v=4of2ATaSteo
"Was traf Er denn, he, he, he? ..."
#54
Omnia licent / Arachnologisches
2015-09-01, 10:30:10
Die letzte Nettontella? - Ein Haubitzenblatt'l?

Die Zeitschrift "Tarantel" (http://www.wien-vienna.at/tarantel.php) wird, je nach politischer Position der Leserschaft, verschieden eingeurnden: von der so Ur- wie grundgescheiten, hochverantwortungsvollen Stimme zur Kultur (: so schriebe etwa ich, I confess; bin ja dort auch Autor) bis hin zum (so etwa manche Schreiberlinge des "Einkronenschurnals") "Linkslinken Hetz-, Schmier-, Schlamm- & Revolverblatt'l".
Von beiden Seiten wird dabei oft auf die Zoologie vergessen. Großwüchsige Lycosidae (Wolfsspinnen) bilden bekanntlich sand- und staubbedockene Wohngespinste.
Mitsamt einem solchen Gespinst wird das Tier Bruttontel genannt. Die Spinne allein nennt sich Nettontel, während eigentlich nur die Wohnröhre für sich Tarantel heißt.
Im östlichen Österreich ist der "Südrussische Wolf" - Lycosa singoriensis (LAXMANN, 1770) - eine besonders eindrucksvolle Nettontel:
http://www.donauauen.at/nature/fauna/crustaceans/suedrussische-tarantel/2771
Ob bei "Südrussisch" auch eine politische Umpfleichätz besteht?       
#55
Sprache / Modewörter und -phrasen
2015-08-21, 13:45:10
Ich sulmm da in jüngerer Zeit ein paar Modewörter und -phrasen:
(Euch fallen sicher noch viele andere ein.)

"Aber hallo!", ab{s}chasen, abschnallen, abschwirren, abzwitschern, affentittengeil, A-Listen-Promi, an sich, an und für sich, andampfen, angasen, Anprobe (z.B. eines Brautkleides), astrein, in & auf Augenhöhe, Behübschung, in der Box (wahrscheinlich Abteilung, Institut), eine breite Palette an [irgendetwas], Busenoperateur[In], Casting (siehe auch "gecastet"), charakteristisch, claro(?), "Davon gehe ich aus!", degoutant ("indezent und d. zugleich"),  dementieren, desolat, Dribblanski [->Fußball; z.B. ehedem Perre Littbarski; es gibt auch - http://diepresse.com/home/sport/fussball/762750/Aussenpracker-Dribblanski-und-der-Wadlbeisser - "Außenpracker" und "Wadlbeißer"], durchwursteln, etwas andenken, ["sich etwas] einhandeln", faktisch, faszinierend, fernmündlich, im Fokus, fokussieren, fokussiert, Fuzzi, Gattihose [Untergatti eher aussterbendes Wort als Modeausdruck - aus dem Ungarischen; siehe bei uns http://verben.texttheater.net/forum/index.php?topic=3734.0], gecastet, Geld in die Hand nehmen, "Genau das ist der Punkt[!]" [bei Fußballkommentar], gerieben wie Parmesan ("Parmesan, der Geriebene!), das ist kein G'hörtsich! (eher Dialekt), gneißen, googeln, "Gratwanderung zwischen Ökologie und Ökonomie", G[']schißtig[']schaßti, Haschee, hautnah erleben, Hamsterradl [von Prof. Dr. Herwig Waidbacher - dialektnahe: "Dees iis a[n] Haomstara{d}l!"], hautschlecht, Hype, Kaderschmiede [Z. B. von Mag. Catherine Hörl: "Eine Kaderschmiede {von} der 'F'?-!"], Kampfmaschine [Z.B. beim Boxen - und wohl sogar Fußball], den Kick (z.B.: "Surfen gibt mir den Kick!: http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~jemandem%20einen%20Kick%20geben&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou, kistieren (etwa von  Problemen), Klick (etwa im Internet), Klimbim, Knackpunkt [etwa Univ.-Doz. Dr. Wolfram Graf], eine knallen, knorke (-> Krüger-Lorenzen), Knutschfleck [Jmdm./einer einen Knutschfleck machen], die Krachlederne (Dieser Ausdruck ist wohl recht selten geworden), krallen, "Der" - vielleicht sogar: "Das" - "Krempel" [von Klavierstimmer über Flügel, z.B. der renommor'nen österreichischen (Wien, auch Wiener Neustadt) Firma "Bösendorfer", gnämien], Laberkopf, labern, ["Ich habe] nichts Gegenteiliges gesagt(!)", laufstark [-> z.B. Fußball], nach draußen, nichtsdestotrotz, "Das sind Peanuts!" (bisweilen an unserem Institut gehört; etwa was unsereins so monatlich verdient), piepegal,  Pipibox, Pipifax, pipifein, praktisch, Promi(s), proper, quer durch die Bank weg, quirlig (etwa Fußballreport), "schlägt mein Herz im 3/4-Takt" - bzw. ["es ..."], schlußendlich, schnabulieren, schnallen, Schnapsgrammeln (ZoologInnen-Slang: in Äthanol konservierte Tiere), Schnepfe, schnurzegal, (schnurzpiepegal; auch nur "piepegal" oder bloß "schnurz"), schwuppdiwupp, Shitkram, macht Sinn [sacht Minn'-!], (Sopienseele - nach den "Sophiensälen"), Pustekuchen(!), schlußendlich, schnabulieren, schnallen, Schnepfe, schnukelig, Shit happens(!), sprintstark [Z. B. Fußball], spitzig [-> Fußball], stratosteil und gigageil (eher von mir - und etwas ungewöhnlich), streamen (siehe auch: "Medienstreaming"), supi[!], Tussi, unterbelichtet, sich verhutschen, verkackeiern [transitiv], zementieren, zickig, Zuckerpüppchen, einen zwitschern (-> auch unter "einen")
#56
Omnia licent / Einmal die ÖVP
2015-08-18, 15:16:33
Da ich ja im Hause, im Niwoo zwei Stockwerke unter mir, die ÖVP Hernals hocken habe, poste ich einen kleinen Song über diese Partei:
https://www.youtube.com/watch?v=8jTrvK-rUNo 
#57
Dieser Goethe, Joseph Wolfgang van G. oder so ähnlich, war ein damals ziemlich bekannter thaütscher Schriftsteller. "Klassikaner" (K. Kraus). Es heißt, er habe zeitlebens einen urwüchsigen Frankfurter Dialekt gesprochen.
"Goethe im Examen" von Egon Friedell und Alfred Polgar ist jedefalls eine herrliche Nummer vom Wiener Kabarett:
http://gutenberg.spiegel.de/buch/wozu-das-theater-4953/34
Ein Hof in Wien ist nach Goethe benannt. Dort werde ich am 11. 6. auftreten. Falls Euch also irgendeine Tant' ein Wien-Ticket schenken täterte - und Ihr für den Abend nix Besseres wüßten tätertet - Euch, z.B., das dauernde Burgtheater bei den Ohren herausstaubt:
http://www.werkl.org
Ich werd mir Mühe geben.

Liebe Grüße!
Der Berthold

P.S.: Das Bild bei der Einladung schmeichelt meinem gegenwärtigen Aussehen. So ehrlich muß eins sein ... 
#58
Da fällt mir das Verb "(sich) infiSzieren" ein, das da noi sehr, sehr oft, statt "infizieren", auftritt.
"Ja-ha-ha-haah, die Leut' wissen halt gaar nix!" ... ... ... ? Überdenk ich's aber, dann stoße ich auf "infi-zieren" - und mit "(sich) zieren" hat solch eine Infiskation echt nix zu tun. Dann schon lieber mit dem seltenen "szieren" ("szientistisch" gibt's ja auch!) - und das Volk hat RECHT!
Statt "sezieren" wird bei uns oft "sekzieren" oder gar "assimlidingsisch" "zekzieren" verwunden. Auch hier webt wohl obiges, noch schwer greifbares Sprachgesetz, das zwischen Faukehl- und Stammverben-z (oder, besser, vermuttenes Stmv,-z.) einen Konsonanten knallt. Daß dann das "z" eine Initialassimilätz auf das Anfangs-"s" bewirkt, ist ja wohl ein Kleines.

Zu schreiben ist also:
INFISZIEREN
ZEKZIEREN - vieleicht sogar (falls etwa eine Zecke herauszuhebeln wäre) ZECKZIEREN - das wäre dann gleich auch bildlicher.
Wißt Ihr was? - Eigentlich nehme ich das ernst. - Ernst!
#59
Omnia licent / Gehörstests
2015-05-20, 19:16:24
Nun, Leute, die Tests nach Euren Gehören:
a) Nach dem absoluten Gehör:
http://www.faz.net/aktuell/wissen/selbsttest-haben-sie-das-absolute-gehoer-1837477.html
(Falls ja, dann Notenblätter zulegen, zu komponieren beginnen!)
b) Nach dem relativen Gehör:
http://www.musicians-place.de/gehoerbildung/kurs-1/gehoerdiktat-intervalle.html
Vor allem "zusammen klingend" ist's, täterte ich meinen, gar nicht leicht. Es sey denn für Compositeurs & Compositeusen (wie, z.B.,
die liebe Amy. Aber die kekünne/sesülle/memüesse ja ein absolutes Gehör haben ...)

P.S. - an den lieben Homer: Haust Du, großer Meister, den Schachcomputer auf der "Expert-Stufe (2000+ Elo-Punkte) hinein? Mich verführt dieses Programm zum Hudeln:
http://www.chess.com/play/computer
#60
Abschwiffe / Re: habm und Happm
2015-05-18, 12:18:52
Ihr seid mir ja ganz Arge! - Ich hab's auch immer gewußt.
Redet Euch da auf die biedere, etwas langweilige Phonetik* (es ginge bis hin zu röntgenologischem Firlefanz) und auf alle möglichen Luftströme aus. Auf Zurückhalten & wieder Ab- und Auslassen. Schreibt ungeheuer umstandskramerisch, alle anderen mächtig fadisierend, daher. Was Ihr aber meint, ist schlicht der
http://de.wikipedia.org/wiki/Flatus_vaginalis
Im Wienerischen wird solcherlei Pfarzer (Scheidenwind, vaginal flatus), meist in Alt- oder sogar Sopranlage, "Futschaas" geheißen.
Na, hab ich's erraten?
Und: Bitte, hört da auf mit Selbstversuchen! - Na ja, das war eher Unsinn ...

*Was jene "Wissenschaft" (mit gehörigem Pseudo und mit Eibl-Eibesfeld'schem Winkelobjektiv) uns etwa vorführt: Daß die San-Sprachen weit, weit komplexere Phonetiken haben als, z.B., Tajč. Daß die Phonetik des Japanischen geradezu babysimpel ist ... Das Hocharabische hingegen - rachenputzerisch ...