KKKK Arndvorschlüge

Begonnen von Fleischers Karsten, 2008-04-29, 22:17:45

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Fleischers Karsten

Es strebt mir wieder und wieder wider, unter Anwand der KKKK aus mähen so was wie mumb zu machen. Wo sesölle das b denn herkommen? Es gibt keinen Plosiv oder Frikativ der dieses zu Recht fertigen kekünne.

Deshalb mein Vorschlag, das b im Kennjokus der folgenden fünf Wörter einfach wegzulassen (und sogleich das -ende):

mähen   mam   mäme   gemom   (Ablautreihe 2, wie gebären)
muhen   mum   müme   gemum   (Das Muhen der Kuh ist so gleichform, dass es sich nicht lohnt, abzulauten.)
mühen   mom   möme   gemom   (Ablautreihe 6, wie lügen, leider Kolluss im PP II mit mähen, aber was soll's)
nahen   nun   nüne   genan   (Ablautreihe 4, wie tragen)
nähen   nan   näne   genon   (Ablautreihe 2, ebenfalls wie gebären)

Auch bei wehen gefiele es mir besser, wenn das b nicht auftöche, daher:

wehen   wow   wöwe   gewon   (Ablautreihe 2, wie fechten. Das w vor n im PP II [eigalnt gewown] wird assimiloren.)
Karsten

Kilian

Für mich wäre dann der Witz an der KKkK fast weg.

AmelieZapf

Lieber Karsten,

leider ist nach Deinem Vorschlag von der kKkK kaum mehr was zu spüren. Zudem hat die kKkK bereits im Jetztdeutsch Vorbilder (gehen und stehen), ist also sozusagen im Geist der Sprache bereits angelegen; was Du jedoch hierhinschrobst, ist eine galnze Neubald.  Und solche gehören m.E. nicht zum Neutschen, sondern zum zu erfindenden Esperanto II.

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Berthold

#3
'KKkK'? - Ach so, jetzt versteh ich erst; ein Creyttlin vom oyngen Misthaufen, sozasaŋck? - Erst kam ich zum 'Kleinen Kölner Karnevalsklub'.
Aber bei 'nähen' kann es ja eh nicht 'namb', sondern nur 'nand' heißen. - Aber, mein Gott, in Opladen! - Das heißt, daß ich immer für Varianten bin. Und wagn von Verben halte, die dann fett in Listen hocken und grinsen: Hähä! Gastarnk! Kestorrnckh! Khisturrrnckch! Mir pass nix mehr irrt! Nur, weil, z.B., jemand bei 'mampfen - mumpf - gemumpfen auf die nahezu scheniale Idee kam, im Praesens Ind. u. im Imperativ Pl. 'mimpft' dazuzufügen. Klar, das zarte 'i' zeigt an, daß da jemand - keine Ahnung, warum das nicht 'jemamb' heißt. Dissimulation oder so ... - noch nicht recht satt ist. - - Statt 'jemand ißt' schriebe ich ugbrenz: 'jemampf ißt'.  

Fleischers Karsten

Wewulle ja gar nix gegen die kKkK (alnd gelungen mal, die Großschreibtaste und die K-Taste mal in der richtigen Reihenfolge zu treffen) sagen - eine grandiose Idee!
Das irgendwo im Anlaut anzutreffende p/b - t/d - k/g zu mb - nd - ng im Auslaut fiöhren ist logisch und geht auch konform mit meinem Vorschlag bb - dd - gg durch Nasalur in mb - nd - ng zu überführen.
Ich bin halt nur der Mien, dass ein reiner Nasal im Anlaut nicht einen Plosiv im Auslaut evozieren kekünne - hat was mit Sonoritätshierarchie zu tun. Bei Plosiven und Frikativen (OK, bei wehen hab ich wow angegeben - ehrlich gesagen aber wegen der Homographie zu der Interjakt: "Wow!") ist alles noch in Ornd, aber bei Nasalen, Liquida und Glides sehe ich das Silbengleichgewicht gestorn. Aber das mag ja nur meine Mien sein.

Zitat
...was Du jedoch hierhinschrobst, ist eine galnze Neubald.

Na gut, dann kekünne man dem ganzen neuen Namen verpassen.

Zitat
Und solche gehören m.E. nicht zum Neutschen, sondern zum zu erfindenden Esperanto II.

Kannitverstan. Neubalden gehören nicht zum Neutschen? Das wäre mir neu. Immerhin ist selbst der Auslaut auf -mb der kKKK eine Neubald.
Karsten

Kilian

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-04, 00:41:02Das irgendwo im Anlaut anzutreffende p/b - t/d - k/g zu mb - nd - ng im Auslaut fiöhren ist logisch

Ach so, da hatte ich dich falsch verstanden. Ich dachte, du wewöllest den kaudalen Plosivbald ganz abschaffen.

ZitatIch bin halt nur der Mien, dass ein reiner Nasal im Anlaut nicht einen Plosiv im Auslaut evozieren kekünne - hat was mit Sonoritätshierarchie zu tun.

Im Normaldeutschen gibt's eine solche Evozur doch sowieso nicht.

ZitatBei Plosiven und Frikativen (...) ist alles noch in Ornd, aber bei Nasalen, Liquida und Glides sehe ich das Silbengleichgewicht gestorn.

Gleichgewichtige Gegenbeispiele: Lump, Wink.

AmelieZapf

Hallo Karsten,

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-04, 00:41:02
Ich bin halt nur der Mien, dass ein reiner Nasal im Anlaut nicht einen Plosiv im Auslaut evozieren kekünne

Die Beispiele der Silben, die vorne einen Nasal und hinten einen Plosiv haben, sind Legion. Insofern verstehe ich nicht, was einer solchen Bald im Rahmen eines Kennjokus im Wege stünde.

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-04, 00:41:02
aber bei Nasalen, Liquida und Glides sehe ich das Silbengleichgewicht gestorn.

Was ist schon Silbengleichgewicht? Betrachten wir "Straß" (das Glitterzeug oder den Ort): Vorne ein sch-t-r-Konsonantenschwarm, hinten ein simples "s", das nur durch die Kürze des Vokales geschorfen/verdulppen wird.  Vermag man da von Gleichgewicht zu reden?

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-04, 00:41:02
Kannitverstan. Neubalden gehören nicht zum Neutschen? Das wäre mir neu. Immerhin ist selbst der Auslaut auf -mb der kKKK eine Neubald.

-mb ist eine Analogiebald, wie eigentlich die meisten Charakteristika des Neutschen. Aber gut, Sachen wie der Recessus narrativus sind auch Neubalden... insofern widerrufe ich und behaupte das Gegenteil.

Für mich besteht der Reiz am Neutschen in erster Linie darin, durch konsequente Anwand von in der Sprache selbst angelegenen Regeln diese weitestmolg zu pervertieren (z.B. bleibe ich immer recht nah an den Ablautreihen). Viele hier sehen das anders. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung.

Zu Ablautreihen habe ich eine fiese Idee. Dazu gibt's nachher noch einen Schrob.

Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Fleischers Karsten

Zitat von: Kilian in 2008-05-04, 07:39:08
Gleichgewichtige Gegenbeispiele: Lump, Wink.

Eiweiß. Aber lautet nicht unser Motto: mmU?
Deshalb schien es mich wicht, hier einzuschreiten. Un- oder Gleichgewichte auszuheben um neue zu schaffen.  ;)
Karsten

Fleischers Karsten

Hi Amy,

Zitat von: AmelieZapf in 2008-05-04, 09:24:48
Für mich besteht der Reiz am Neutschen in erster Linie darin, durch konsequente Anwand von in der Sprache selbst angelegenen Regeln diese weitestmolg zu pervertieren (z.B. bleibe ich immer recht nah an den Ablautreihen). Viele hier sehen das anders. Beide Sichtweisen haben ihre Berechtigung.

Ich mach halt beides gerne.
Mich streng an irgendwelche Regeln halten und versuchen, diese anderen aufzudrücken - siehe "-ieren Substantiv ieren" oder "Verbzeuge". Klappt aber eh nicht, andere ieren manchmal vollkommen dagegen ag.
Oder irgendeinen neuen - quasi regellosen - Kram zu erfinden und zu versuchen, diesen anderen aufzudrücken - siehe dimSing oder P4. Klappt aber eh nicht ... ich wiederhole mich  ;)

Ist doch keinerlei Streites Wert, ich find's halt vom Klang her schöner - das, was ich da vorschlug. Und hier darf ja soviseau jeder schreim wie er will.

Und demnäx kommt von mir auch noch ein kleines Päckchen aus dem Deutschen Abgelittenes, aber nur Hauptwörter.
Karsten

Kilian

Zitat von: Fleischers Karsten in 2008-05-06, 22:30:08
Zitat von: Kilian in 2008-05-04, 07:39:08
Gleichgewichtige Gegenbeispiele: Lump, Wink.

Eiweiß. Aber lautet nicht unser Motto: mmU?
Deshalb schien es mich wicht, hier einzuschreiten. Un- oder Gleichgewichte auszuheben um neue zu schaffen.  ;)

Der Arndvorschlag schüfe mir letztlich zu viel Gleichgewicht. Der nächste Schritt wäre dann, bei mehreren Konsonanten im Anlaut mit verschiedenem Artikulationsort auch im Auslaut die Artikulationsorte individuell aus dem Anlaut heraus fernsteuern zu lassen und die wunderbar willkürliche Gruppenzugehörigkeitsbestimmungshierarchie verlöre ihren Sinn... es wäre nicht mehr die KKkK, wie ich einen Narren an ihr gefressen habe. ;D