Ein wahrer Vers zur Zuckmückenforschung

Begonnen von Berthold, 2009-09-01, 17:15:28

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Berthold


Den meisten wird's aber sowas von komplett wurscht sein, bei den allermeisten Gutachten indessen bekommt man Chironomidae-Larven in die Probe(n)schälchen. Larven von Zuckmücken zu identifizieren ist aber öfters noch schwerer, als bekannte Popstars auf Säuglingsfotos zu erkennen.

Bei den Puppenhäutchen geht das Erkennen schon viel besser. Noch dazu braucht dabei kein Lebewesen gituntt zu werden! Einen alten, aufgerissenen Rock, den jemand weggeworfen hat, wird man ja wohl mitnehmen dürfen.

Zu diesem Thema gibt's das alte Gedichtchen:

Zuckmücken willst du deinen Einsatz weihen?
Dann mußt du fleißig Puppenhäutchen seihen.
Wer Larven sammelt, sieht nicht viele Arten,
und jeder Fang ist Mord im Kindergarten.

Falls ich das schon einmal herguschrimp habe/hätte: Danke, wenn sich irgendjemand daran erörnne! 


Übertreiber

Die GSV beſchiftigt ſich intererdisziplinär als ich gedacht habe! Namhafte Internetſuchmaſchinen zeigen ſie eingegebenum Begriffum "Zuckmückenforſchung" gar jeder Konkurrenz los auf dem erſteren Platze. 's wird wohl gar Zeit für ein Chironomidolog'ſches Inſtitut!

Anmark: Ich iere für Probenſchälchen vot; "Probeſchälchen" klingt ſo, als ſei das Schälchen und nicht deſſen Inhalt die Probe.
Kampf dem Schicksal!

Berthold

Zitat von: Übertreiber in 2009-09-01, 19:15:42
Anmark: Ich iere für Probenſchälchen vot; "Probeſchälchen" klingt ſo, als ſei das Schälchen und nicht deſſen Inhalt die Probe.

Na gut, der Wahrheit ist's wohl ein Teil. - Aber nicht jedes kunststöfferne Probenschälchen hält Isopropyalkohol aus. Noch wägnere trutzen kühler Kalilauge - oder gar heißer!
So werden auch manche Schälchen getoasten, ob von ihnen gülte: Probatum est!

- & ganz von der Flosse zu weisen ist es nicht, daß zu einer hydrobiologischen Probe auch das Probengefäß (oft mit filzstiftener Aufschrift) zählt. Sand und/oder Schlamm ... gehören ja auch dazu.

katakura

#3
Zitat von: Berthold in 2009-09-01, 17:15:28

Zu diesem Thema gibt's das alte Gedichtchen:

Zuckmücken willst du deinen Einsatz weihen?
Dann mußt du fleißig Puppenhäutchen seihen.
Wer Larven sammelt, sieht nicht viele Arten,
und jeder Fang ist Mord im Kindergarten.

Falls ich das schon einmal herguschrimp habe/hätte: Danke, wenn sich irgendjemand daran erörnne!  


... ja, herr zuckmayer, ähhh, nee, herr janecek ;) ... ich erinnere mich leider nicht obigen verses, aber bertl, du magst es mir glauben oder auch nicht: bis vergangene woche noch islandens im urlaub weilend, kam ich doch tasalch nicht umhin, mich dorten zumindest deiner zu erinnern ...

... die frage "wie das und warum überhaupt?" ist da natulr völlig rachtbeogen, pflege ich urlaubens doch eher selten (oder besser gar nicht) der gsv zu gedenken :D ...

... nun, anlalß einer warnd (wanderung) um den bekannenen mývatn (isl. für mückensee; nomen est omen!), ward ich mehrmals der dort im sommer recht häufigen säulenartigen mückenschwärme ansichtig ... eine nette tafel am seeufer klor mich mit lichtvollen worten auf, dass es sich bei diesen rauchartigen myriaden um nichtstechende ZUCKMÜCKEN holnd (wiewohl es am nalmchen see auch pieksende kriebelmücken gibt, wie mir mehrfach nächtens unangenehm bewusst ward) ... und zu diesem thema fiel mir naturl der einzige mir bekannene zuckmückenforscher ein, welchselbiger du bist ... und ich dachte bei mir, welch unbändiges entzücken dich sichelr angesichts der aberdutzenden zuckmücken, die sich traulich auf mir niederließen, überfallen hätte  :)

... das war auch schon die ganze g'schicht ... a weng redundant mag's scho sein, aber ich wollte es dir keinesfalls vorenthalten ...
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)

Berthold

#4
Lieber Katakura!

So hieß es damals, in 'Moosthierchen und Zuckmücken':

'(...)
In Prag, auf der Malá strana (= Kleinseite), in einem Beisel gleich nach der Karlův most (= Karlsbrücke), schilderte mir ein betrunkener Isländer etwas Wundersames. ER habe es wiederholt erlebt (was ich lediglich weiß): In seiner Heimat schwärme am und über dem See Mývatn (= Mückenwasser, Gelsensee), nur wenige Tage im Jahr, eine Species schwarzer Mücken, die nicht stächen (der Chironomus islandicus (KIEFFER) oder der Tanytarsus gracilentus (HOLMGREN), lieber Herr!), und hülle jeden in Ufernähe Stehenden in solch einer gewaltigen, summenden Glocke ein, daß der Mensch - lassen wir das Gesumse beiseite - nur Schwärze sehe. Wie im Nebel in einer Neumondnacht sei es, aber auch wieder eine andere Art von Schwärze, eine unruhige, sich ballende. Ein wenig, Dam‘n-und-Herr’n, erscheint mir solche Sicht mit dem Blick eines Zoologen/einer Zoologin auf viele andere Bereiche des Lebens, der Welt und des Wissens vergleichbar.
(...)'

Sie tragen ein wagn dick auf, diese betrunkenen Isländer.


katakura

#5
hochverohr'ner bertl,

hab ich's mir doch gedacht, dass dir ebenjenes zuckmückenparadies bekannen ist ... betreffs des zitats "... und hülle jeden in Ufernähe Stehenden in solch einer gewaltigen, summenden Glocke ein, daß der Mensch [...] nur Schwärze sehe. Wie im Nebel in einer Neumondnacht sei es, aber auch wieder eine andere Art von Schwärze, eine unruhige, sich ballende" kann ich nur sagen: DAS gefühl kommt keinesfalls von den zuckmückenmyriaden, sondern eher von einem zuviel an Brennivín, das sehr wohl die beschriebenen folgen zeitigen kann ... neben diesem durchaus "eigen" (aber nicht schlecht, so in maßen genossen) zu nennenden gesöff nimmt sich sogar des ganters "sprufki bumkrak" wie ein harmloses likörchen aus :D ... ich riche dir ja zu gern ein glaserl davon durchs netz!
Toleranz ist vor allem die Erkenntnis, dass es keinen Sinn hat, sich aufzuregen. (Helmut Qualtinger)