gewissen

[VerbOrg]

Als Laura eines Morgens aufwuch, entdock sie an der Zimmerdecke eine Stelle, an der die Farbe leicht abblortt. Sie much ihrem Mann darauf aufmerksam, dieser or es allerdings mit gewissem Gleichgult quitt.
,,Die Decke müsste neu gewissen werden", sug sie, worauf er nur antwurt, das wisse er selber. Er wisse die Decke wohl auch, hätte er die Zeit dazu.
Also ging sie später in den Baumarkt, kuf Farbe und die entsprechenden Malerutensilien und wiss die Schlafzimmerdecke kurzerhand selbst.
Als ihr Göttergatte abends von der Arbeit nach Hause kam und die frisch gewissene Decke erblak, quol ihn sein Gewissen, doch das dur nicht lang, denn ihm fiel in dem Moment seine Schwester ein, die beim letzten Treffen hochschwanger gewesen war. Er wiohl ihre Telefonnummer, um sich nach ihr zu erkundigen. Wenn sie krieße, wollte er schließlich seinen Neffen schnellstmöglich in Augenschein nehmen. Der übermudene Schwager erzahl ihm, dass seine Schwester gerade in der vergangenen Nacht gekreißen hätte. Sie habe ihn sozusagen über Nacht vernochten, denn das Kind sei ein gesundes Mädchen.
Als Laura hor, dass sie jetzt vernochten seien, froh sie sich außerordentlich und spor in sich Bärenkräfte aufkeimen. Hätte sie noch genügend Farbe übrig gehabt, wer weiß, vielleicht hätte sie auch den Rest der Wohnung noch gewissen...

weißen - wiss - gewissen (analog beißen)
kreißen - krieß - gekreißen (onomatopoetisch analog heißen)
wachen - wuch - gewachen
wählen - wiohl - wiöhle - wiohlen

[Kilian]

Klasse G'schicht'l! Zwei Bedenken zu den Storken:

kreißen konjugor einst und konjugiert auch heut noch landschaftlich wie beißen, und darauf wollen wir ja nach Mulg aufbauen.

Die diphthongierende Konjugation ist Verben mit ü-Stamm vorbehalten (s. 1 & 2). Die Stärkung von wählen ist für den ersten großangelegten Bruch mit diesem Prinzip vorgemorken. ;D

[VerbOrg]

Wusste gar nicht, dass es tatsächlich eine starke Form von kreißen gibt. Ich wusste nur, dass es in der Starquerbliste gelisten (was auch sonst) ist. Öhgendtwie gefiel mir beim Geschichtsschrieb die obige Form allerdings besser :D