Sonettich

[Eddigeh]

Als begeisterter Leser und Gast eures Forums döcht ich euch als kleines Dankeschön für viel Lesespaß dieses kleine Sonettchen. Ich hoffe, der eine oder die andere mags. :)

Es frug ein kleiner Vers ,,Darf ich nach oben!"

...Und ob es seinem Schöpfer wohl gelänge,
ihn raus zu bringen aus dem Versgedränge
,,Am Ende wirst du mich dafür noch Loben"

,,Du frugst?" sprach da der Dichter ,,dein Bewerben
ist frech, weil andre Verse niemals frugen,
sich keinesfalls so frech wie du betrugen.
Na gut, ich steh nun mal starke Verben."

So kommt es nun, dass jene kleine Zeile
ganz oben steht und keiner soll es wagen
zu sagen, dies sei  fieser Versbetrug

Ach, Leser du, das ist ja grad das geile,
Er fragte nicht! Was soll man dazu sagen?
Ein Hoch auf ihn, weil er es einfach wug!

[Kilian]

Das freut zu lesen, sowohl das Lob als auch das Sonett! :) Fehlt da noch ein auf in der zweiten Strophe letztem Vers?

[Eddigeh]

Nun las ich es wohl an die tausend Male korrektur und entdock (richtig?) den Fehler nicht. Hab Dank für deine Mühe. Ich bin froh, dass es dich froh.

[Ku]

Nur weil du fragst:
eigentlich sollte es "entdak" heißen, aber hier kann jeder schreiben, wie er es will

[Eddigeh]

eigentlich sollte es "entdak" heißen,

Ohh! Jetzt erkenne ich es auch. Das war ein Versehen. Es entschuldigt sich in aller Form bei dir.  ;)

Auch dir Danke ich für die Richtigstellung.  Trotz deiner Ermunterung will man/frau  ja auch als Gast/Gästin den hohen formellen Ansprüchen dieser noblen Gesellschaft gerecht werden und nicht reden, wie einem/er der Schnabel/die Schnäbelin gewachsen ist.

Nette Truppe, die eure. Es reizt, den Eintritt zu wagen. (Ach, wenn nur die Gebühr nicht so hoch wäre)

[Berthold]

Nur weil du fragst:
(...) hier kann jeder schreiben, wie er es will

Außer, bisweilen, unsereiner.
Das war jetzt gerade so schön; so lieb mit dem kleinen Vers.
Da muß einfach auch ein Jugendsonett her.
Eine Hand streckt sich aus. Das ist kein 'Zugemülle'.

Sonett an junge Schreiber meiner Vaterstadt

Ihr haßt die Form mit ihren starren Schranken
Das Ringen um das Wort kam euch abhanden
Euch täuschen eitles Blendwerk und Girlanden
Im Gaukeltanze flüchtiger Gedanken

Durchschürften Dichter nicht mit schweren Pranken
Den Urstoff Sprache, bis sie Klarheit fanden?
Ihr Werk verklingt, denn ihre Ziele schwanden
Als Form und Demut - Hand in Hand - versanken.

Ihr Maßlosen - voll satter Mäßigkeit
Ihr habt die Kunst zum Possenspiel entweiht!

Ergötzt euch nicht an leichten Schaumgebilden
Der Oberfläche, die den Grund verbirgt -
Beschwerlich ist der Weg zu den Gefilden
Der Menschenseele, wo Euterpe wirkt.

[katakura]

Es reizt, den Eintritt zu wagen. (Ach, wenn nur die Gebühr nicht so hoch wäre)

... jaja, den verstand muss man schon opfern wollen* :D


* für den einen ein größeres, für den anderen ein kleineres opfer ;D

[Berthold]

Es reizt, den Eintritt zu wagen. (Ach, wenn nur die Gebühr nicht so hoch wäre)

... jaja, den verstand muss man schon opfern wollen* :D


* für den einen ein größeres, für den anderen ein kleineres opfer ;D

Ja, den Verstand. Nicht aber den Verstand (= Vers-Tand).