Der Kalenderblattmörder

[Berthold]

"Durch Breslau braust der Meuchelmord" - heißt's in einer Buchkritik.
Diesen Krimi empfehle ich nicht, weil er eben im alten Breslau, dem Geburtsort meines preußisch-(polnischen) Ururgroßvaters spielt, sondern weil der Autor, Marek Krajewski, als Altphylliologe, somit ein dicker Kollege vom Homer ist:
http://www.krimi-couch.de/krimis/marek-krajewski-der-kalenderblattmoerder.html.
Da ich solcherlei, sedentär (oder wie schon das Gegenteil von "ambulant" heißt) 2010 in der "Spinnwinde" "Zur lustigen Baumgartner Höhe" nahezu restlos verschwessen habe, kekunn ich's wägnstens nochmals lesen, ohne den Täter zu kennen.
Da tät ich halt auf eine literarische Antwort aus Heidelberg ("Der Horus vom Holländer Hof" ...) warten, lieber Homer! Schreib nicht gleich, rhetorisch, Wiener Neustadt wäye auch nicht schlecht ("Die Corvinusbecher-Verschwörung" ...).

[Kommaklauber]

Diesen Krimi empfehle ich nicht, weil er eben im alten Breslau, dem Geburtsort meines preußisch-(polnischen) Ururgroßvaters spielt, sondern weil der Autor, Marek Krajewski, als Altphylliologe, somit ein dicker Kollege vom Homer ist.

Soll ich daraus schließen, dass du den Krimi nicht empfiehlst, weil ... warum auch immer, und besonders sondern! Oder ist vielleicht nur ein Komma falsch gesotzusagen?

[Berthold]

Diesen Krimi empfehle ich nicht, weil er eben im alten Breslau, dem Geburtsort meines preußisch-(polnischen) Ururgroßvaters spielt, sondern weil der Autor, Marek Krajewski, als Altphylliologe, somit ein dicker Kollege vom Homer ist.

Soll ich daraus schließen, dass du den Krimi nicht empfiehlst, weil ... warum auch immer, und besonders sondern! Oder ist vielleicht nur ein Komma falsch gesotzusagen?

Oder weil ich gar ein schlichtes "deswegen" vergaß. Na, schlepp Du Dich einmal mit einem nicht ganz korornen Lungen-Entzerl da herauf, Beistrichhamsterl!
["Was hat das mit Orthobaronnie zu tun?"]
Eh nix. - Aber, echt: Reicht Dir das "sondern" nicht? Steht der Satz nicht zumindest an der Grenze zum Korrekten? - Zumindest!
Strafe schreib ich Dir sowieso keine. Der Lehrerssohn bin ich immer noch selber.

Falls Du aber zu jenen gehörst, die gerne, von oben herab lächelnd, meinen - "Nicht einmal Beistriche (Kommata) können die korrekt setzen, bei der <G.S.V.>!" - , dann g'freu Dich einfach Deiner geistvollen Kleingeisterey!
Bald kommt eh der Herbst - und aus manchem frischen Grünen wird ein fader Roter. Zusammenhang? - Gar keiner.

[Kommaklauber]

Also so, wie der Satz da steht, geht es meines Erachtens nicht, weil das "nicht" im Hauptsatz und das "sondern" im Nebensatz steht. Entweder muesste beides im Hauptsatz stehen:
"Diesen Krimi empfehle ich nicht, weil er eben im alten Breslau, dem Geburtsort meines preußisch-(polnischen) Ururgroßvaters spielt, sondern, weil der Autor, Marek Krajewski, als Altphylliologe, somit ein dicker Kollege vom Homer ist."
oder beides im Nebensatz:
"Diesen Krimi empfehle ich, nicht weil er eben im alten Breslau, dem Geburtsort meines preußisch-(polnischen) Ururgroßvaters spielt, sondern weil der Autor, Marek Krajewski, als Altphylliologe, somit ein dicker Kollege vom Homer ist."

[Berthold]

Na gut, ich denke, daß sich Leserinnen & Leser nun ausreichend Ihre ww. Meinungen bilden können - etwa, ob der Beistrich vor dem "sondern" echt jene essentielle Bedeutung hat.
Von Variante zwei war nie die Schreibe.
Ich versteh echt nicht, was an "Diesen Weg gehe ich nicht deswegen, weil ihn schon meine alte Geliebte immer wieder schritt, sondern weil an seinen Seiten seltene Orchideen wachsen", so unklar sein soll, bis auf daß Du halt "sondern, weil" guschrimp hättest.

[Kommaklauber]

Jetzt wird es interessant.
Ich wäre über das fehlende Komma gar nicht einmal gestolpert, wenn Du gleich "nicht deswegen" geschrieben hättest. Warum nicht? Weil der Hauptsatz dann auch ohne das "sondern" ein vollständiger Hauptsatz ist; also kann mit "sondern weil" eine nicht obligatorische Ergänzung angeschlossen werden. Ohne das "deswegen" war der Hauptsatz aber auf das "sondern" angewiesen, um nicht das Gegenteil Deiner Hauptaussage auszudrücken.
Im übrigen hättest Du die zweite Variante (empfehle ich, nicht weil) ruhig verwenden können, da Du ja vorher nicht gesagt hast, dass Du das Buch empfiehlst - also kann man den Satz ruhig mit "... empfehle ich (und zwar: nicht weil ..., sondern weil ...)" beginnen können.