Wer hat sich hier verbeamtet?

Begonnen von Wortklauber, 2014-01-17, 18:12:04

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Wortklauber

Auch auf die Gefahr hin, mich im Beamtendeutsch zu verlieren, ging mir gerade folgendes auf:
Jemanden mit einem (öffentlichen) Amt zu versehen bedeutet doch wohl, jemanden zu be-amten. Merkwürdig, dass es sich dann um einen Beamten oder eine Beamte handelt, nicht um einen Beamteten oder eine Beamtete, aber in dieser Kürze liegt ja eine gewisse Würze. Vielleicht ließe sich das auch auf andere Bereiche übertragen. Man spräche dann nicht mehr von einem Bediensteten, sondern von einem Bediensten, und nicht von einer Vorbelasteten, sondern von einer Vorbelasten. Ebenso ginge der Verhafte und der Verheirate eines -te- verlustig.
Ganz im Gegenteil zu dieser Ökonomie scheint es mir eine schreckliche Entgleisung des Verbeamtetendeutschs zu sein, jemanden zu verbeamten, obwohl das doch dasselbe sein müsste wie das Beamten, oder gehe ich da vollkommen fehl? Es sei denn, der Dienstherr verbeamtet sich wirklich und stellt die ganz falschen Leute ein.

Kilian

#1
Sehr gut, Kampf dem «tete»-Gestammel! Hin|:zu:|fügen wäre auch noch die Geächte.

Alexander Dobrindt

Weiterhin der Dienstverpflichte, der Unterhaltsverpflichte, der Verrente, der Verspäte, der Angebete, der Abgehärte, der Angeschmachte, der Abgelichte, der Abgetaste und der Durchleuchte (bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen), der Geknechte, der Geknete (=Kunde in einer eigentlichen Massagepraxis), der Angekette (=Kunde in einer uneigentlichen Massagepraxis), der Angegifte, der Angehuste, der Gecaste, der Gefürchte, der Wohlbehüte, der Zartbesaite, der Überliste, der Angestifte, der Ausgeboote, der Angeflöte, der Begatte, der Beschatte, der Abgeschotte, der Bestatte, der Getöte, der Verblute, der Enthaupte, der Geplätte, der Gerette, der Bewirte, der Gelifte und ganz aktuell: der Geoute.

Berthold

Zitat von: Kilian in 2014-01-20, 10:47:58
Sehr gut, Kampf dem «tete»-Gestammel! Hin|:zu:|fügen wäre auch noch die Geächte.

Is klar, lieber Kilian. Mögliche Ausnahme: Kuno Klunkerhauser (Gebannthausorchester Leipzig) trompetete die Haydn-Etüde ein gwan lustlos herunter.

Wortklauber

Das memüsse aber doch "trompat" heißen, oder?

Berthold

Zitat von: Wortklauber in 2014-01-21, 10:07:00
Das memüsse aber doch "trompat" heißen, oder?

Ein Kompro: trompätätä. Geht's? Schwach ist hier bärenstärker als stark. Tätärtä ich halt meinen. Ganz beschitten. Braucht ja nicht alles schnurr abzusturen - oder doch? - Wir sind nicht die Schisbert Häfs'sche Gesellschaft der sturen Starquerben - oder doch?

Wortklauber

Stimmt. "Trompätätä" ist jedenfalls origineller als "trompat". Kekünne man in der Liste mal ändern.

Berthold

#7
Zitat von: Wortklauber in 2014-01-21, 11:19:51
Stimmt. "Trompätätä" ist jedenfalls origineller als "trompat". Kekünne man in der Liste mal ändern.

Mag schon sein. Wenn ich eine Drommete hätte, trompätärätätä ich vielleicht auch selber.
In unserer großen Liste ist halt ab & an was, so auf "Fritze, drauflos!", herunterguschrimp worden. Oder, mit einem starken schwachen Ostösi-Verb: herunter("abher")gefelbert. Papiergewicht; Fliegenschißgewicht.