Wörter

Begonnen von Kilian, 2008-04-17, 13:35:31

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Wortklauber

Das Wort "Vorsetzung sollte allerdings noch mit mehreren anderen Bedeutungen im neutsch-deutschen Wörterbuch stehen:

1) jemanden zum Vorsitzenden machen. "Er war zum Zeitpunkt seiner Vorsetzung 43 Jahre alt."
2) die Voraussetzung dafür, das einem jemand nachsetzen kann. "Der Hase machte eine Vorsetzung in Richtung Gebüsch (weg von der Katze)."
3) ein Klavier mit einem Vorsetzer versehen.

Und im übrigen
'vor·aus·set·zen (Tuwort) und 'Vor·aus·set·zung (Waswort) <f.; -; -en> bei einer Aktion, bei der mehrere Tiere ausgesetzt werden sollen, ein Tier früher als die anderen aussetzen

Wortklauber

'Mit·kift <f.; -; -en> Eine Lebensgewohnheit, die ein Partner in eine Beziehung einbringt und die künftig von beiden Partnern gepflegt wird. Ursprünglich bezieht sich das Wort auf Haschisch/Marihuana-Konsum, wird im übertragenen Sinne aber auch für Tabak- oder Alkoholkonsum und andere Lebensgewohnheiten verwendet.

Übertreiber

Während der PerVers XIII gebolden.

,prok·to·'no·misch <Adj.> an das menschl. Hinterteil angepasst; ~e Sitzbank
Kampf dem Schicksal!

Übertreiber

Weiterhin während der PerVers gebolden:

senfen, er sinft, sanft, sünfe, sinf!, hat gesonfen: seinen Senf dazugeben
trübeln, er trülbt, trolb, trölbe, trülbe!, getrobeln: Trübsal blasen
Radiospender: Radiomoderator (Die Rundfunksprache sollte generell um weitere klerikale Ausdrücke erwirtten werden, bspw. "Habemus Soundtrack!")
satieren, er iert sat, tor sa, öre sat, ier sat!, atgesoren: satirisch verarbeiten (das Verb iert die Tmesis sat)
Bibliodrom: kreisförmiges Bücherregal, um mit der rollenden Leiter drum rum zu toben
vokuhila (Adj., vinologisch): laaaang im Abgang
Kampf dem Schicksal!

AmelieZapf

Hallo miteinander,

nach langem Schweigen (außer dem gelegelnten Starkverb) hier ein schönes neues Wort im Zeichen des herbstgewordenen arabischen Frühlings:

Machthatter [m., des ~s, die ~]: gestürzter Machthaber. Meist noch Besitzer einer ansehnlichen Sammlung von Größenwahn- und sonstigen Komplexen und somit auch im Carrollschen Sinn "mad as a hatter".

Liebe Grüße,

Amy
Religion heute:
Ex oriente deus,
ex machina lux.

Kilian

Schön, dich mal wieder hier zu sehen! Schönes Wort! Wo wir's gerade von PerVersen haben: Kommste beim nächsten Mal mal wieder?

Wortklauber

schlecht'bür·ger·lich <Wiew.> Alles, was bürgerlich, aber eindeutig nicht gutbürgerlich ist.

Das Wort fiel mir ein bei der Lektüre folgenden Satzes:
"Psellos kam aus einer gutbürgerlichen Familie, die väterlicherseits einige Patrizier und Konsuln gestellt hatte, aber nicht besonders gut betucht war. "
Ich frug mich dabei, ob eine schlecht betuchte Familie eigelnt noch als "gutbürgerlich" durchgehen kann.

P.S. Eben beim Schreiben hieb mir die Autokorrektur "drug" statt "frug" in den Text – ich wusste gar nicht, dass Safari überhaupt eine Auto-Korrektur hat ... Jetzt ist sie ausgeschalten, ein für alle Mal!

P.P.S. Eine google-Suche ergibt eine Reihe von Fundstellen für "schlechtbürgerlich", aber, soweit ich sehe, nur in Verbindung mit "Küche".

Wortklauber

Es kekünne ein Schullwitz sein, aber jedenfalls ist es eine wichtige Vokabel:

kon·tra·mo·'vie·ren <Zeitw.> 1. einen Doktortitel aberkennen; 2. einen Doktortitel aberkannt bekommen.

Wortklauber

Pro·'ve·nig <s.; -s; -e> Das (eben nicht) Profil einer Person, über die es nicht fil zu sagen gibt. Nutzerprovenig. Provenig zeigen. Auch: Oberfläche eines alten Autoreifens.[/quote]

Wortklauber

'Bleck·box <w.; -; -en> Aufklappbares Behältnis für dritte Zähne mit einer Befestigung für das Oberteil des Gebisses am Deckel und für den Unterteil am Boden.

Wortklauber

... das Unterteil ...

Berthold

#386
Zitat von: Wortklauber in 2011-11-27, 07:46:33
schlecht'bür·ger·lich <Wiew.> Alles, was bürgerlich, aber eindeutig nicht gutbürgerlich ist.

Ich deuterokolliere:
Dann gibt's ja auch noch die, deren Bürgschaft etwas gilt:
bürgehrlich - und gutbürgehrlich. Betone durchaus auch** (gut)bürgéhrlich.
Widerpa/ä/rtner* sind schlechtbürgehrlich, bösbürgehrlich - oder, schlichter, bürgverlogen, bürg(e)falsch. Wahre
Bürg(e)lügenmäuler, Bürg(e)lügenbeutel. Womit auch das Duden-Synonymewörterbuch wieder einmal seinen Wert erweist.
Wir Ostösis schrieben wohl Bürg(e)lü/u/genschippel.

*So wie halt einer, der hier fortwährend seichten Unsinn herschribberld***, mein Widerbertl ist.
**Es ließe sich durchausauch ein "durchausauch" zusammenschreiben. Damit DenkärtlerInnen (=PhilosophInnen) wägnstens einen Gedanken der Frage widmen kekünnen, was denn "sauch" oder wer/was denn ein "Sauch" sei.
(Ich litte den ja von "sucus" [= Saft] her. Das ganze Wort bedütte dann etwa:
"So selbstredend wie Wasser den Auboden durchdringt /-strömt".)

***Das ist die Exstructio pauxilluli (die Bisserl-Bauweise) von herschreiben.
Wer etwa hin & wieder ein paar Kraftwörtlein flüstert, flücherld umher. Säufer, die des Weines nicht ganz entsagen können, dringerln halt noch ein bisserl/Alzerl.
Wenn's sowas bei Hauptwörtern gibt, warum nicht bei Tunwörtern? Ein Randel Ösi-Tatsch geschdädde(r)l ich mir dabei schon.

Berthold

#387
Ein kleiner Tagrag*:

Wißt Ihr aber auch, welche Dinge entblügnerisch sind?
Die unentbehrlichen.

*Anders als ein Nachtrag eher bei Tage guschrimp ("(auf)ragend gamanch")

Homer

#388
ungern ['uŋan], orng, örnge, irng, georngen <Zeitw.> Sich aus Widerwillen gegen eine Tätigkeit passiv verhalten:

"Anblicks des Staubsaugers orng er."

Wortklauber

'Viel·flie·ge <w.; -; -en> Insekt der Unterordnung Brachycera, das sich durch besonders häufiges Fliegen von den gewöhnlichen Fliegen unterscheidet. Meist aus beruflichen Gründen.